Zensur: Cross Border Leasing

Alte und neue Geschichten rund ums HSH. Die öffentliche und veröffentlichte Meinung zum Erhalt des HSH wird hier dokumentiert.

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Heinz
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Zensur: Cross Border Leasing

Beitrag von Heinz »

Tja.. irgendwie ist die Pleite nun da und kann noch teurer werden. Aber niemand darf drüber reden, weil die Vertragsinhalte ja nicht offen gelegt werden dürfen. Ist vertraglich geregelt.
Und nun?
Alles ein Vermittlungsproblem? :roll:
Was ist bei uns alles betroffen? Das Kanalnetz? Die weiterführenden Schulen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Cross-Border-Leasing

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Sandra
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Beitrag von Sandra »

Dazu ein Bericht in der FR:
Zwischen 1994 und 2004 sahen Ökonomen und Städte noch eine wahre Goldgrube in den CBL-Deals. Öffentliche Angestellte jetteten mit der Concorde nach New York, um einen oft mehrere hundert Seiten dicken Vertrag zu unterzeichnen. Verfasst wurde er von amerikanischen Wirtschaftsjuristen. Er läuft mindestens über 25 Jahre, in einigen Städten noch länger.

So hat Köln seine Kanalisation für insgesamt zwei Milliarden Euro veräußert, Ulm sein Klär- und Müllheizkraftwerk, Gelsenkirchen zahlreiche Schulen und öffentliche Gebäude. In einigen Städten wie Frankfurt, Aachen oder Mülheim wurde das CBL nach Protesten gestoppt. Seit 2004 verbietet der amerikanische Senat die Steuergeschenke an die Investmentfirmen.
Jetzt zittern die deutschen Städte

pito
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Beitrag von pito »

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kwitsche
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Beitrag von kwitsche »

Masterplan
Bei Verdacht auf Zechprellerei kann der Wirt die Polizei rufen oder den Gast festhalten
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Babapapa
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Beitrag von Babapapa »


pito
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Beitrag von pito »


Schlußsatz der Moderatorin: "Da können die Kämmerer jetzt sicher nicht mehr ruhig schlafen."
Na, die hat Vorstellungen. Ist ja niedlich. Die armen Kämmerer ... :roll:

Der Kämmerer operiert mit unserem Geld!!!

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Richtig rattenscharf ist ja wohl, dass die selben Anwälte, die den Kämmerern die Verträge machten, ihnen nun erklären, wie sie da wieder (nicht) rauskommen :kg:

tusnelder
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Beitrag von tusnelder »

...Ah Ja!

:tv:

4cholvski
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Beitrag von 4cholvski »

also,

in diesem laienspiel möchte ich 'mal meine laienhafte sichtweise als laiendarsteller hier kundtun.

es geht nicht um - politische !!! - wertung einstmals getätigter vereinbarungen, sondern es geht um die 'kühl-nüchterne' finanzielle absicherung dieses - auf lange sicht kalkulierten - geschäftes.

der zusammenbruch des versicherungsgiganten aig bedarf einer umorientierung des leasinggebers - es geht hier um kreditabsicherung, wobei die bonität der leasingnehmer überprüft wird - und zwar durch einen -neu zu findenden- versicherer, der dieses wagnis übernimmt - wobei prämienanpassungen zu erwarten sind, die dem 'kämmerer' u.u. bauchschmerzen bereiten werden.

europäische versicherungsgiganten haben schon die fühler ausgestreckt, um die 'rosinen' zu picken.



andererseits:
inwieweit durch diese 'misere' vertragsrücktrittsmöglichkeiten in diesem klauseldschungel für den leasinggeber eingeräumt sind, können nur 'experten' beurteilen.

Heinz
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Beitrag von Heinz »

4cholvski hat geschrieben:andererseits:
inwieweit durch diese 'misere' vertragsrücktrittsmöglichkeiten in diesem klauseldschungel für den leasinggeber eingeräumt sind, können nur 'experten' beurteilen.
Scheinen überall die selben Experten zu sein, nämlich die, die seit einiger Zeit weltweit Milliarden um Milliarden verbrennen... :roll: bischen verzockt?
na und, die Last müssen die Steuerzahler übernehmen.
Die Verträge nicht richtig verstanden? Na und, scheiß drauf, die Last übernehmen andere. :wink:

axel O
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Beitrag von axel O »

Nicht ganz aktuell, aber eine schöne Ergänzungslektüre zum Thema....

http://www.amazon.de/Nieten-Nadelstreif ... 761&sr=1-1

Kassiopeia
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Beitrag von Kassiopeia »

Heinz hat geschrieben:
4cholvski hat geschrieben:andererseits:
inwieweit durch diese 'misere' vertragsrücktrittsmöglichkeiten in diesem klauseldschungel für den leasinggeber eingeräumt sind, können nur 'experten' beurteilen.
Scheinen überall die selben Experten zu sein, nämlich die, die seit einiger Zeit weltweit Milliarden um Milliarden verbrennen... :roll: bischen verzockt?
na und, die Last müssen die Steuerzahler übernehmen.
Die Verträge nicht richtig verstanden? Na und, scheiß drauf, die Last übernehmen andere. :wink:
Ich höre immer wieder das Geld verbrannt wird. Daran glaube ich nicht. Ich denke bei jedem Geschäft, ob ein Aktienkauf oder -verkauf und auch bei jedem Kredit fließt direkt oder indirekt Geld.( Die Geldmenge die im Umlauf ist wird sich ja nicht gravierend geändert haben).

So auch bei der Immobilienkrise in den USA.Die Häulebauer haben Geld bekommen, das sie entweder für den Hausbau eingesetzt oder wie oft passiert in den Konsum gesteckt haben.

Das Geld hat jetzt nur jemand Anderes .

Bei den Cross-Border Geschäften oder (Sale and lease back) sind meines Erachtens viele Stadtkämmerer überfordert.

Der Hauptprofiteur ist meisten derjeniege der soetwas initiiert.

Interessanter Link über das Einkommen von Hedge-Fonds Mangern.

http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C8 ... ss_aktuell

Troy
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Beitrag von Troy »

mal so ganz nebenbei bemerkt:

die verbraucherberatung in GE empfiehlt von je her, verträge gründlich zu prüfen und das kleingedruckte zu lesen. :!:

da hätte man doch mal kurz einen abstecher hin machen können, oder?
vielleicht einen azubi rüberschicken, oder ´n zivi von mir aus.
ich glaube, dass die freundliche rechtsberatung dort sicher gesagt hätte:
"uuuups, ist Ihnen aufgefallen, dass der text in englisch abgefasst ist?"

und dann hätte man ja mit dem "oxford dictionary" bewaffnet nochmal neu lesen können...
oder man hätte jemand in der vhs aus dem fremdsprachenbereich um übersetzungshilfe bitten können.

kann das sein, dass in diesen schwindeligen administrativen höhen so einfache lebenspraktische dinge nicht mehr präsent sind?

zum verbrannten geld:
das ist schon geflossen, vorher! ein guter artikel in der "FAZ am sonntag" von vor zwei wochen. mal sehen, ob ich den link noch finde. da ist jeder "empfänger" aufgeführt.

Heinz
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Beitrag von Heinz »

Kassiopeia hat geschrieben:
Das Geld hat jetzt nur jemand Anderes .
Stimmt. :D
Aber nicht wir :D

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Verwaltung
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Beitrag von Verwaltung »

http://www.derwesten.de/nachrichten/waz ... etail.html
WAZ hat geschrieben:Wenn Kämmerer Geld wittern

Geschäfte mit den Kanälen

....................Auch in Kommunen im Ruhrgebiet müssen nun Steuer- und Gebührenzahler möglicherweise dafür herhalten, dass Stadtverantwortliche übereifrig handelten. Der Städte- und Gemeindebund hat die Kommunen schon vor längerer Zeit davor gewarnt, sich auf solche zweifelhaften Geschäfte einzulassen. Der Blick richtet sich jetzt besonders auf Recklinghausen, Gelsenkirchen und Bochum. In Recklinghausen kassierte die Stadt 2003 auf einmal fünf Millionen Euro, weil sie ihre Abwasserkanäle an Investoren erst abgetreten und anschließend wieder zurückgemietet hat. Der US-Versicherungskonzern AIG hatte damals die versicherungrechtliche Garantie übernommen. Im September dieses Jahres aber wäre AIG fast in die Pleite gerutscht, wenn die USA nicht kurzerhand einen Rettungsplan aufgestellt hätten. Nun stellen sie im Rat der Stadt unbequeme Fragen, wollen wissen, wie hoch der maximal mögliche Schaden für Recklinghausen ausfallen könnte.

In Gelsenkirchen geht es ähnlich zu. Auch dort wurde das Kanalnetz verkauft für zwölf Millionen Euro und anschließend zurückgemietet, und ebenso 30 städtische Gebäude für 8,4 Millionen. Verknüpft wurde das Geschäft mit einer spannenden Dienstreise für den damaligen Kämmerer Reiner Kampmann, der zur Vertragsunterzeichnung nach New York flog.
"Die Verantwortlichen haben die Risiken als zu leicht eingeschätzt"

Kämmerer wie Kampmann im Nachhinein zur Rechenschaft zu ziehen, falls das scheinbar gute Geschäft im Millionen-Desaster endet, hält Finanzwissenschaftler Stephan Paul von der Ruhruniversität in Bochum für zu weit gegriffen. „Es müsste ihnen vorsätzlich pflichtwidriges Handeln nachgewiesen werden”, sagt Paul. Das aber sei wohl nicht möglich. Auch Strafaktionen wie die Verweigerung weiterer Beförderung sei nicht möglich, „da die Kämmerer ja bereits das Ende ihrer Karriereleiter erreicht haben”. Ein Fehlverhalten erkennt Paul aber allemal. „Die Verantwortlichen haben die Risiken als zu leicht eingeschätzt”, sagt er.............
Zum Artikel
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