Hiberniastraße - Die erste Jazz-und-Art-Galerie
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Hiberniastraße - Die erste Jazz-und-Art-Galerie
Kürzlich bei einem Treffen bei Zuzu erinnerten sich Heinz und Rabe plötzlich an die erste Jazz-und-Art-Galerie an der alten Hiberniastraße. Sie lag direkt am (oder gar im) Bahndamm und war so eine Art Keller. Heinz erinnerte sich an Holzbolen auf dem Boden, weil das Wasser manchmal Zentimeter hoch stand. Rabe hatte sogar das Design der Flyer noch vor Augen.
Jungs, erzählt doch noch mal richtig!
Die Hiberniastraße in einem alten Luftbild:
1969
Jungs, erzählt doch noch mal richtig!
Die Hiberniastraße in einem alten Luftbild:
1969
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Kenn ich auch noch, allerdings kann ich mich jetzt nicht an Wasserstände erinnern. Die Lage dürfte nach meiner Meinung knapp links von dem Foto gewesen sein, schätze mal, in Höhe der heutigen Durchfahrt zur Bokermühlstraße. Dat war ein Bunker neben dem Bahndamm.
Wern ich da als allererstes kennengelernt habe (außer natürlich Lutz und Anne) war wohl Detlef Marwig (siehe eigenen Fred).
Wern ich da als allererstes kennengelernt habe (außer natürlich Lutz und Anne) war wohl Detlef Marwig (siehe eigenen Fred).
Geboren im Jahre der Meisterschaft - nicht wie ihr alle denkt, sondern 3 Jahre früher!
Ca. 1965:
Dort eine erste, spektakuläre, weil im Gegensatz zu all dem heutigen Kram, mitreißende Ausstellung mit Bildern von Rainer Kranich gesehen. Schöner Live-Jazz. dunkle Kerzenatmosphäre. Kleiner Katalog, blauer Umschlag, halbes DINA4 Hochformat (gefaltet), Plakat mit gezeichnetem Frauenkopf, Arbeiten etwas surreal angehaucht, das kommt gut bei Oberschülern und jungen Studenten. Ich bedauere, dass die damalige Integrität heute weitgehend flöten ist. (*pfiff*)
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Jazz und Art Galerie
Als Aktive kann ich bestätigen:
Bahndamm an der alten Hiberniastraße (der Bunker wurde beim "neuen" Hbf. wohl nicht vollständig entfernt, Teile sieht man noch am Bahndamm (bei Lidl). Mitbegründer waren die Dixie-Cats. Wir kamen 1969 dazu, lernten Detlef und Liesel Marwig kennen, rege Diskussionen bei Kerzenschein und Tee; Betonboden, feuchte Wände, Lesung (Günter Grass war m. E. auch 'mal da). Machten mit Rolf Frommelt und anderen (u. a. auch den Marwigs) weiter - hieß damals noch Jazz-Galerie. 1972 Evakuierung wegen des bevorstehenden Bahnhof-Neubaus. R. F. und wir suchten nach einem neuen Domizil und fanden den Hochbunker Arminstraße, R.F. verließ Gelsenkirchen 1972/73. Nach baulichen Änderungen im Hochbunker Arminstraße (Bauvorschriften!!!!) wurde der Hochbunker am 05.01.1974 als jazz & art galerie eröffnet, da sich der Bahnhofsneubau - wie typisch - verzögerte. Der "neue" Name jazz & art galerie wurde gewählt, weil der Bunker Hiberniastraße noch weitergeführt wurde (Haus"Bunker"-Besetzung) und der alte Name Jazz-Galerie "hängenblieb".
Annemarie Motzko
Bahndamm an der alten Hiberniastraße (der Bunker wurde beim "neuen" Hbf. wohl nicht vollständig entfernt, Teile sieht man noch am Bahndamm (bei Lidl). Mitbegründer waren die Dixie-Cats. Wir kamen 1969 dazu, lernten Detlef und Liesel Marwig kennen, rege Diskussionen bei Kerzenschein und Tee; Betonboden, feuchte Wände, Lesung (Günter Grass war m. E. auch 'mal da). Machten mit Rolf Frommelt und anderen (u. a. auch den Marwigs) weiter - hieß damals noch Jazz-Galerie. 1972 Evakuierung wegen des bevorstehenden Bahnhof-Neubaus. R. F. und wir suchten nach einem neuen Domizil und fanden den Hochbunker Arminstraße, R.F. verließ Gelsenkirchen 1972/73. Nach baulichen Änderungen im Hochbunker Arminstraße (Bauvorschriften!!!!) wurde der Hochbunker am 05.01.1974 als jazz & art galerie eröffnet, da sich der Bahnhofsneubau - wie typisch - verzögerte. Der "neue" Name jazz & art galerie wurde gewählt, weil der Bunker Hiberniastraße noch weitergeführt wurde (Haus"Bunker"-Besetzung) und der alte Name Jazz-Galerie "hängenblieb".
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- 26.11.1965
Nach eigenhändiger Renovierung des Bahnhofsbunkers in der Hiberniastraße eröffnet hier heute die Jazz-Gruppe "Dixie-Cats" eine Jazz-Galerie, die nach dem Willen des Managers der Gruppe, Rainer Schoop, gleichzeitig Kunstausstellungen zeigen will.
21.1.1966
Die Jazz-Galerie im sogenannten Hibernia-Bunker zeigt ab 22.1 Ölbilder, Pastelle und Zeichnungen des Wattenscheider Malers Georg Brehme.
25.4.1966
Die Jazz-Galerie im Hibernia-Bunker stellt die Holzschnittserie von Heinz Stein "Menschemassen und Massenmenschen" aus.
18.11.1966
In der Jazz-Galerie (Hibernia-Bunker) werden Tempera-Arbeiten des norwegischen Künstlers Swen-Uwe Nils in Anwesenheit des Kulturattachés der französischen Botschaft in Bonn, Pierre Savi, erstmals vorgestellt.
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- 14.2.1967
Flaschenverschlüsse, in Strukturen verwandelt, stellt der Gelsenkirchener Künstler Albert Hering in der Jazz-Galerie aus. Bei der Eröffnung liest der Schriftsteller Detlef Marwig aus eigenen Prosaarbeiten.
1.3.1967
Pierre Savi, Paris, stellt Pastel- und Ölbilder in der Jazz-Galerie aus.
3.5.1967
Die polnische Malerien Veronika Kokott stellt ihre Arbeiten in der Jazz-Galerie aus.
10.6.1967
Die Jazz-Galerie zeigt Malereien und Grafiken des deutsch-indischen Künstlers Paran G'schrey.
23.10.1967
Der Bundeswehrbeamte Peter Wagner stellt in der Jazz-Galerie Strukturen in Farbe und Form aus.
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- 18.5.1968
Fünf Bühnentechniker des Musiktheaters stellen in der Jazz-Galerie ihre Freizeitmalerei aus.
29.6.1968
Peter Toczek, Gelsenkirchen, und Franz Kruse, Polsum, stellen Temperaarbeiten, Zeichnungen und Aquarelle in der Jazz-Galerie aus.
Zuletzt geändert von Verwaltung am 21.10.2008, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
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- 20.9.1969
In der Jazz-Galerie, die gleichzeitig einen Förderkreis ins Leben ruft, wird zu einer Ausstellung von Leuchtfarben-Siebdrucken akustisch untermalte Lyrik von Göhre, Horbelt und Marwig geboten.
16.12.1969
Die Stadt bezuschußt den zum "eingetragenen Verein" umgewandelten "Förderverein der Jazz-Galerie e.V." mit 1000 DM.
26.12.1969
In der Jazz-Galerie werden farblich gestaltete Magnetfelder des buerschen Künstlers Bernd Aust gezeigt.
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- 24.1.1970
Die Jazz-Galerie zeigt "Kammermalerei" des Bueraners Pit Bechers, der seine naive Kunst unter dem Pseudonym „Pit Biedermeier“ vorstellt.
13.2.1970
Malereien von Lutz Motzko werden in der Jazz-Galerie gezeigt.
6.6.1970
Skurrile Objekte stellt die Studentin Ulrike Lutter in der Jazz-Galerie aus.
20.6.1970
Der Journalist und Schriftsteller Detlef Marwig liest in der Jazz-Galerie „Geschichten, auf der Straße, in der Kneipe und im Bett gesammelt“.
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- 3.1.1971
In der Jazz-Galerie werden Aquarelle, Tusch- und Federzeichnungen des Aschaffenburger Künstlers Frieder Ziegler (21) gezeigt.
10.4.1971
Manfred Szejstecki und Paul Sawatzki stellen aus.
8.3.1971
In der Jazz-Galerie wird nach längerer Pause neben Kunst und Musik auch wieder Lyrik geboten.
30.5.1971
Die wieder aktiv gewordene Jazz-Galerie präsentiert eine Ausstellung des 18-jährigen Gebrauchsgrafikers Herbert Siemandel. Während der Ausstellung sind zu hören Chansons von Maggy Koreen und Blues-Rhythmen einer Band.
19.6.1971
Grafik und Malerei von Hermann Harms, Chansons von und mit Wolfgang Streletz.
11.7.1971
Surreale Grafik des buerschen Fotografen Helmut Bahl.
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- 3.3.1972
Die seit 10 Jahren im Hibernia-Bunker untergebrachte Jazz-Galerie verliert im Zuge des Stadtbahnbaus ihr Domizil und wird sich im Herbst im Arminbunker neu etablieren.
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Re: Jazz und Art Galerie
Ja, Anne, hast du richtig in Erinnerung. Grass war auch mal da. Ich hatte lange ein sehr schönes Foto davon (von FJ Ruczynski gemacht), dass ich entweder verschenkt oder verbaselt habe Er hat aber im Bunker nicht gelesen. Ich meine, es war im Anschluss an seine Veranstaltung im Hans-Sachs-Haus zur Wahlkampfunterstützung für Willy Brandt. Damals gab es so etwas noch...anter hat geschrieben:... Lesung (Günter Grass war m. E. auch 'mal da).
Annemarie Motzko
Ich habe mir von ihm damals ein Autogramm in ein Buch, das ich gerade dabei hatte (Ezra Pound, ABC des Lesens) geben lassen und erst nach dem Schreiben schaute er auf den Titel und meinte verblüfft: Das ist doch gar nicht von mir... Hatte ich aber auch nicht behauptet
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Tja, schöne verrückte Zeit. Die Schaufensterpuppe am Eingang, die mit Kerzenlicht die Orientierung im Vorraum ermöglichte, Rolf, Lutz und Anne, Heinrich mit seinen Gedichten und der Legionär und viele, viele mehr.
An die Holzbolen kann ich mich ebenfalls erinnern. Die Treppe, die in das Untergeschoß führte, war ebenerdig angelegt, so dass bei starkem Regen der Vorraum unter Wasser stand. Ein dann später mit wenig Aufwand errichteter Absatz behob schließlich das Problem.
Zu ergänzen wären noch Ausstellungen von Glasmeier und Tollmann, die dem damals völlig unbedarften Pennäler den Weg zur darstellenden Kunst öffneten sowie dem späteren Stammgast Heiner Gahmann, der häufig auch die Rezensionen vornahm.
Dank gebührt Lutz und Anne, die in schwierigen Zeiten Zeit und Geld investierten, damit das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Kleinod erhalten blieb.
An die Holzbolen kann ich mich ebenfalls erinnern. Die Treppe, die in das Untergeschoß führte, war ebenerdig angelegt, so dass bei starkem Regen der Vorraum unter Wasser stand. Ein dann später mit wenig Aufwand errichteter Absatz behob schließlich das Problem.
Zu ergänzen wären noch Ausstellungen von Glasmeier und Tollmann, die dem damals völlig unbedarften Pennäler den Weg zur darstellenden Kunst öffneten sowie dem späteren Stammgast Heiner Gahmann, der häufig auch die Rezensionen vornahm.
Dank gebührt Lutz und Anne, die in schwierigen Zeiten Zeit und Geld investierten, damit das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Kleinod erhalten blieb.
Jazz und Art Galerie
Wenn du mit "Legionär" denjenigen meinst, der wirklich bei der Legion war: Er ist vor einigen Jahren verstorben. Rolf wohnt in Passau, Heinrich kommt immer wieder mal vorbei (hat eine Zweitwohnung in Norddeutschland), von Heiner Gahmann haben wir in der letzten Jahren nichts mehr gehört/gesehen.
War schon eine tolle Zeit (Nostalgie - ich grüße dich), das Schöne daran ist: Wir waren alle einige Jahre jünger, illusionsreicher, unbedarfter?.
War schon eine tolle Zeit (Nostalgie - ich grüße dich), das Schöne daran ist: Wir waren alle einige Jahre jünger, illusionsreicher, unbedarfter?.
JAG