Von hier: Stadtchronik 1968 (PDF, 28MB)
Stadtchronik 1968 hat geschrieben: Freitag, den 5. Januar 1968
Zwei große Neubauprojekte stehen vor ihrem Start: das Projekt Tossehof in Bulmke-Hüllen mit 1300 Wohnungen und das Projekt Löchterheide in Buer mit 800 Wohnungen.
Samstag, den 6. Januar 1968
Das Kanalnetz zur Beseitigung der Abwässer beträgt zur Zeit in Gelsenkirchen 615,2 Kilometer.
Samstag, den 6. Januar 1968
Die Eltern der Schüler der Diesterwegschule, der Dahlbuschschule und der Schule Rosenhügel beantragen die Umwandlung der Schulen in Gemeinschaftsschulen.
Donnerstag, den 11. Januar 1968
Der mit Fragen des Umweltschutzes in Gelsenkirchen betraute Verwaltungsrat Dr. Werner Hünermann registrierte, daß der Staubanteil der Luft geringer geworden ist. Während 1964 noch täglich 73 Tonnen Staub auf Gelsenkirchen fielen, waren es 1966 nur noch 65 Tonnen. Ähnlich verhält es sich mit dem SO2-Anteil. Hier sank im gleichen Zeitraum der Jahresdurchschnittsgehalt von 0,25 auf 0,22 Milligramm pro Kubikmeter.
Freitag, den 12. Januar 1968
Starker Schneefall in Gelsenkirchen. Die Stadt richtet Wildfütterstellen ein. Selbst Füchse werden im Stadtgebiet beobachtet. Aus dem Glückauf-Stadion müssen 700 cbm Schnee entfernt werden, um die Begegnung Schalke 04 gegen Braunschweig sicherzustellen.
Samstag, den 13. Januar 1968
Bei den Vorbereitungen, die an den Gelsenkirchener Volksschulen für die Bundesjugend-Winterspiele begannen, stellte sich als nachteilig heraus, daß von den 126 Volksschulen nur 56 mit Turnhallen ausgestattet sind.
Freitag, den 19. Januar 1968
Elf Zechenhäuser des stillgelegten Bergwerks Graf Bismarck sind seit 1966 in Alters- und Pflegeheime umgewandelt worden.
Mittwoch, den 24. Januar 1968
Eine Grippewelle hat Gelsenkirchen erfaßt. In den Schulen fallen ganze Jahrgangsklassen aus. Außerdem erlebt die Stadt Schneehagel mit gewitterartigen Erscheinungen.
Freitag, den 26. Januar 1968
Die Bundespost hat für ihre Briefzusteller fahrbare Briefbehälter angeschafft, die erstmals auch in Gelsenkirchen zum Einsatz kommen.
Mittwoch, den 31. Januar 1968
Infolge schlechter Finanzlage kann die Stadt weniger Zuschüsse für Kinder- und Mütterkuren zahlen. Statt der bisherigen 117.000 DM erhält z.B. der Caritasverband nur noch 25.000 DM an Kurbeihilfen.
Donnerstag, den 1. Februar 1968
Für die 9.941 elektrischen Straßenleuchten und 6.154 Gasleuchten muß die Stadt jählich 1,2 Mio DM aufbringen.
Sonntag, den 4. Februar 1968
In der Adventkirche Scholven starb Pfarrer Erich Höpfner (60) während eines Taufaktes am Altar infolge Herzschlages.
Freitag, den 9. Februar 1968
Eine Grippe-Epidemie, die seit dem 24. Januar zu zahlreichen Erkrankungen führte, klingt ab. Impfstoff, der zur Vorbeugung für die Bediensteten der Stadtverwaltung gekauft werden sollte, war nicht aufzutreiben. Die da-
für bereitgestellten 20.000 DM konnten eingespart werden.
Donnerstag, den 15. Februar 1968
An der Kreuzung der Emil-Zimmermann-Allee/Cranger Straße wird eine Waschanlage für Autos in Betrieb genommen.
Montag, den 26. Februar 1968
Die hiesigen Karnevalisten erstürmen das Hans-Sachs-Haus und halten im Kleinen Sitzungssaal eine "närrische Ratssitzung" ab. Darin beklagt Karnevalsprinzessin Rita (Barth), daß es in Gelsenkirchen seit Jahren keinen Rosenmontagszug mehr gebe. Sie fordert die Wiederaufnahme der finanziellen Unterstützung des Karnevals durch die Stadt, wie sie in den fünfziger Jahren bestand.
Mittwoch, den 28. Februar 1968
Der Fußball-Club Schalke 04 gibt tausend Freikarten an Schüler der Lessing- und Theodor-Heue-Realschule aus, um am 2. März eine starke Anfeuerungskulisse beim Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern zu haben. (Das Spiel brachte nach mehreren Niederlagen den Schalkern einen 2 : 1 Sieg)
Samstag, den 2. März 1968
In den oberen Etagen des neuen Hochhauses des evangelischen Krankenhauses werden undurchsichtige Scheiben angebracht, um - nach Angaben der Bauleitung - eine "Zeichensprache" zwischen den Patienten und den Strafgefangenen des gegenüberliegenden Gefängnisses zu verhindern.
Samstag, den 9. März 1968
Nachdem am Vortag bei einem Tankzug-Unfall auf der Emil-Zimmermann-Allee 22 Tonnen leichtes Heizöl ausflossen, setzte im Lohmühlente1ch ein Fischsterben ein. Die Feuerwehr muß mehrere Tage arbeiten, um die Ölpest zu beseitigen.