Stadtchronik 1818

Auszüge aus den von 1936 bis 1978 maschinenschriftlich geführten Chroniken der Stadt Gelsenkirchen

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heen
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Stadtchronik 1818

Beitrag von heen »

Verwendete Quellen:
Münsterisches Intelligenzblatt
Amtsblatt der Regierung in Münster
Amtsblatt der Regierung in Arnsberg
Amtsblatt der Regierung in Düsseldorf
Königliches westphälisch-märkisches Intelligenzblatt


Kommentar hat geschrieben: Ab Sommer war es sehr trocken. Das führte dazu, dass Brunnen im Dezember kein oder nur wenig Wasser hatten. Im Frühjahr traten Pocken auf im Herbst vereinzelt die Ruhr. Ansonsten war der Gesundheitszustand bei Mensch und Vieh gut.
Der Jahresüberblick
Januar
[...]
Die Weizen- und Roggen-Preise sind gegen den vorigen Monat fast unverändert geblieben. Der stärkere Verbrauch der Sommerfrüchte als diejährige Stellvertretter des Roggens, erhält auch diese in hohem Preise. Schlachtvieh aller Art ist fortwährend sehr theuer.
[...]
Uebrigens ist der Gesundheitszustand bei Menschen und Hausthieren gut und die Sterblichkeit in ihren gewöhnlichen Schranken.
[...]
Der im Januar häufig herabfallene Regen hat den Saatfeldern nicht geschadet; sie standen am Ende des Monats noch überall kraft- und hoffnungsvoll da, und es ist nicht zu bezweifeln, daß der bald darauf eingetretene Frost den Landwirthen sehr willkommen gewesen sey.

Mehrere Gemeinden haben sich rühmlicherweise freiwillig vereinigt, das Ausstellen der Todten, das Branntweintrinken vor und nach der Beerdigung, die Kaffee-Gelage bei Kindtaufen, Die Trinkgelage am Aschermittwoch, die sogenannten Jungfern-Abende vor dem Hochzeitstage und andere aus älteren Zeiten herstammende sittenlose und kostenspielige Gewohnheiten abzuschaffen.

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster 1818, Seite 63

Februar
Die Fruchtpreise sind gefallen, beim Weizen im Durchschnitt um 10 Groschen, beim Roggen um 8 Groschen für den Berliner Scheffel.
[...]
Der in der ersten Hälfte des Februars eingetretene Frost ist zur Vertilgung der Schnecken sehr erwünscht gewesen und hat den Kleiboden mürbe gemacht. Die junge Saat stand am Ende des Monats überall so gut, daß ein fruchtbares Jahr zu erwarten ist.
Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster 1818, Seite 88

März
Die Preise des Weizens, Roggens, Hafers und der Gerste sind durchschnittlich auch im März noch etwas heruntergegangen; ein Beweis guter Aussicht in die künftige Erndte auf den Grund des jetzigen Zustandes der Wintersaat.
[...]
Auf Schafe hat die zu starke Nässe nachtheilig gewirkt; mehrere davon leiden wieder an der Fäule.
[...]
Die junge Saat stehet, des häufigen Regens und Schnee ungeachtet, im Sandlande noch immer sehr gut, in niedrigen Gegenden aber, wo sie mitunter zu dick stand, etwas verdünnt. Im Klei- und Lehmboden hat die zu starke Nässe der Wintersaat etwas geschadet, auch die Bestellung der Sommersaat zurückgesetzt; indessen kann ein trockenes und warmes Frühlingswetter alles wieder gut machen.

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster 1818, Seite 107

April
[...]
Die Weizen- und Roggen-Preise sind auch im April etwas heruntergegangen. Die erfreulichen Aussichten in die künftige Erndte und der, durch die stellvertretenden und gut gerathenen Kartoffeln, verminderte Verbrauch des Getreides zum Brotbacken sind die Hauptursachen dieser Preisverminderung, die hoffentlich bis zur nächsten Erndte fortdauern wird.
Bei erwachsenen Personen ist der Gesundheitszustand ohne auffallende Veränderung geblieben. Unter den Kindern ist noch etwas Stickhusten und Nervenfieber; auch leiden noch einige an den Masern.
[...]
Auf dem Felde sieht es überall sehr gut aus. Die Wintersaat, vornehmlich Weizen, steht ganz nach Wunsche und viel versprechend. Der Roggen, dem die frühere nasse und kalte Witterung auf niedrig liegenden fetten Aeckern schädlich gewesen war, hat sich wieder erholt, und wenn die Blühtezeit eben so günstig ausfällt, so ist eine ergiebige Erndte zu erwarten.
Man fängt an, dem Anbau von Futterkräutern, vorzüglich Esparzette, im Mergelboden mehr Aufmerksamkeit, als bisher geschehen, zu widmen; selbst Gärten, worin schlechter Boden, sucht man durch Beimischung von Mergel zu diesem Zwecke zu benutzen.

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster 1818, Seite 138

Mai
Waizen, Roggen, Gerste und Kartoffeln sind auch im verflossenen Monate im Preise gesunken. Eine Vergleichung der Fruchtpreise im Mai dieses Jahres mit den Preisen in demselben Monate des vorigen Jahres zeigt, daß die jetzigen beinahe um die Hälfte niedriger stehen, als die vorjärigen. Dies ist auch der Fall bei den Fettwaaren, obgleich das Milch- und Mastvieh noch immer sehr theuer verkauft wird.
[...]
Die Bestellung der Sommerfrüchte ist durch den anhaltenden Regen in der ersten Hälfte des Monats sehr verspätet worden; Hafer war am Ende des Monats noch nicht überall, und Gerste noch gar nicht gesäet.
Die Winterfrüchte stehen sehr hoffnungsvoll; eine vozüglichen Ertrag verspricht der Waizen; der Roggen hat nur auf sehr niedrig liegenden Aeckern gelitten.
Die Wiesengründe sind vom Regen und Austreten der Flüssse und Bäche sehr verschlammt worden; auf höheren Weiden aber steht vortreffliches Gras.
Baumfrüchte erwartet man auch in diesem Jahre wenig, weil Nässe und Nachtfröste auf die Obstblüthen sehr nachtheilig gewirkt haben, und das, was noch übrig geblieben, von einer unvertilgbaren Gattung kleiner grüner Raupen zernagt wird. Auch in den Wäldern sind diese seit kurzem in unendlichen Mengen sich eingefundenen Insekten den Blättern und Blüthen, ja selbst den Stämmen der Eichen höchst schädlich geworden.

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster 1818, Seite 170

Da vor Kurzem die Menschenblattern im Kreise Recklinghausen und zwar in Westerholt erschienen sind, so ist sofort die Verfügung getroffen, daß die noch blatternfähigen Kinder nicht nur daselbst, sondern auch in den benachbarten Gemeinden durch Impfung der Schutzblattern gesichert werden. Wir finden uns bei dieser Gelegenheit veranlaßt, die sämmtlichen Aerzte, besonders die Kreisärzte und Chirurgen unseres Verwaltungs-Bezirks aufzufordern, in diesem und den nächsten der Impfung günstigen Monaten ihre ganze Thätigkeit aufzubieten, um eine vollständige allgemeine Sicherung gegen die Blattern durch die Vaccination zu Stande zu bringen. Das Geschäft wird am füglichsten an einem öffentlichen Orte etwa in der Schule vorgenommen.
Die Bürgermeister werden aufs thätigste mit dafür sorgen, daß sich die Impflinge an den von den Impfärzten bestimmten Tagen pünktlich daselbst einfinden, haupsächlich aber dürfen die Eltern es nicht unterlassen, dieselben acht Tage später zu der so nöthigen Untersuchung wieder vorzustellen. Von den Impfärzten halten wir uns überzeugt, daß sie zum Besten der guten Sache überall da auf Bezahlung Verzicht leisten werden, wo der einzige Zweck der Vaccination, die allgemeine Sicherung dadurch beeinträchtigt wird.
Die Landräthe haben uns gegen Ende des Monats August, mit Beifügung übersichtlicher Nachweisungen, diejenigen Medicinal-Personen namhaft zu machen, welche sich in diesem Geschäft vorzüglich ausgezeichnet haben, damit wir in Stand gesetzt werden, die ihnen gebührende öffentliche Belobung und Prämien-Ertheilung zu veranlassen.
Münster den 15. Mai 1818

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 21, Samstag, 23. Mai 1818, Seite 133

Juni
[...]
Nur die Preise des Roggens und der Gerste stiegen im Juni um einige Groschen; im benachbarten Auslande standen sie viel höher.
Ansteckende Krankheiten waren nirgens herrschend; die Sterblichkeit blieb im gewöhnlichen Schranken; die Impfung der Schutzblattern wurde thätig fortgesetzt.
[...]
Der Waizen bietet fortwährend sehr erfreuliche Aussichten zur ergiebigen und frühen Ernte dar. Der Roggen hat durch die Dürre und den häufig gefallenen Honig- und Mehlthau in einigen Gegenden gelitten, dennoch verspricht man sich einen mittelmäßigen Ertrag. Buchwaizen auf dem Sande steht sehr gut; im schweren Boden hat er ein kümmerliches Ansehen. Kartoffeln lassen überall eine reiche Ausbeute erwarten.
Die Sommer-Einsaat ist im thonigten Bosen während der Dörre in der ersten Hälfte des Juni nicht gut von statten gegangen, auch hat selbige schlecht gekeimt; der daauf erfolgte Regen war nicht stark und anhaltend genug, um das ausgetrocknete Land in dem erforderlichen Grade zu erweichen.
[...]

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster 1818, Seite 211

Juli
Die Preise der Lebensmittel sind, ungeachtet des nachtheiligen Einflusses, den eine anhaltende Dürre in der jetzigen Jahreszeit auf die Vegetation zu haben pflegt, beim Waizen, Roggen und Haver im Durchschnitte nur um wenige Groschen gestiegen, und stehen noch etwas niedriger, als im benachbarten Auslande.
Die Roggen-Erndte, die gegen das Ende des Monats sehr rasch betrieben wurde, läßt im Durchschnitt einen ziemlich befriedigenden Ertrag erwarten; eine reichliche ausbeute aber verspricht der noch auf dem Halme stehende Waizen. Niederschlagend ist dagegen die Aussicht auf den Gewinn an Sommerfrüchten, wovon jedoch einige Gattungen sich vielleicht durch den am Ende des Monats eingetretenen Regen noch etwas erholen können.
Herrschende oder ungewöhnliche Krankheiten sind weder bei den Menschen noch beim Vieh ausgebrochen. Die Schutzblattern Impfung hat den besten Fortgang.
[...]

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster 1818, Seite 268

August
Waizen und Roggen sind auch im August bedeutend heruntergegangen gegen den Monat Juli; ersterer um 10 1/2, letzterer um 7 1/2 Groschen p. Berliner Scheffel; ein Beweis von der guten Ausfall der Erndte in Beziehung auf diese Winterfrüchte, die im benachbarten Auslande noch immer höher im Preise stehen als hier.
Bei den Sommerfrüchten ist noch keine merkbare Preisveränderung eingetreten, obgleich keine reiche Ausbeute davon zu erwarten ist, da die anhaltende Dürre im Juli denselben sehr geschadet hat.
Menschen und Hausthiere sind im Allgemeinen gesund geblieben und bei Kindern ist die Schutzblattern-Impfung thätig fortgesetzt worden.
[...]

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster 1818, Seite 306

September
[...]
Die Preise des Waizens sind im September gegen die im August in einigen Kreisen etwas gestiegen, in anderen etwas herunter gegangen, im Ganzen aber unverändert geblieben. Roggen und Gerste sind um einige Groschen für den Berliner Scheffel aufgeschlagen.
Bei den Menschen fortwährend gut; zwar hat sich an mehreren Orten die Ruhr gezeigt, doch ohne Ansteckung. Auch das Vieh ist gesund.
[...]
Unter Begünstigung der Witterung sind die erzielten Früchte trocken eingescheuert, auch die Felder für die Winterbestellung unverzüglich zubereitet worden, so daß der demnächst eingesäete Roggen in mehreren Gegenden schon jetzt in grünen Keimen dasteht.

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster 1818, Seite 337

Oktober
Im Allgemeinen ist der Gesundheitszustand bei den Menschen gut. Zwar hat sich in mehreren Ortschaften die Ruhr gezeigt; ansteckend aber nur in dem einzigen Kirchdorfe Laer, wo 17 Personen daran gestorben sind. Die hier und da verspürten Nervenfieger sind ohne bedeutende Folgen geblieben. - Das Vieh ist überall gesund.
[...]
Die Erndte ist, nach einem vorläufigen Ueberschlage, so ausgefallen, daß bis zum künftigen Einschnitt kein Mangel zu befürchten seyn wird, um so weniger, als die Ausbeute an Kartoffeln fast überall die Erwartungen übertroffen hat.
Zur Bestellung der Winter-Aecker ist die Witterung so günstig gewesen, als sie seit Jahren nicht war. Die Einsaat ging daher rasch von statten und schon sieht der Landmann hocherfreut einen großen Theil seiner besäeten Felder mit dem schönsten grünen Teppich bedeckt.
[...]

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster 1818, Seite 376

November
[...]
Die Trockenheit des verwichenen Sommers ist auch der Charakter des darauf eingetretenen Herbstes. Nur fünf Tage des ganzen Monats November waren regnigt; die übrigen theils heiter, theils wolkig bei hoher Temperatur. Die ältesten Leute erinnern sich einer so trockenen Witterung in dieser Jahreszeit nicht. Die meisten Gräben und Teiche sind ausgetrocknet; selbst der Lippefluß hat wenig Wasser.
[...]
Uebrigens ist der Gesundheitszustand bei Menschen und Vieh gut. Mit der Schutzblattern-Impfung wird noch fortgefahren.
[...]
Es ist in diesem Herbste viel mehr an Winterkorn, als früher üblich war, eingesäet worden. Die junge Saat steht überall vortrefflich. Fleißige Landwirthe haben die fortwährend trockene Witterung nicht allein zum Umpflügen der Stoppelfelder, sondern auch zur Reinigung der Teiche und Abzugsgräben benutzt und den Schlamm auf die Saatfelder vertheilt, wovon sie einen guten Erfolg erwarten.
[...]

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster 1818, Seite 414

Dezember
Auf einige trübe und regnigte Tage zu Anfang des Decembers folgte eine heitere anhaltend trockene Witterung mit starkem Frost und Nebel bei fast stetem Ost- oder Nordost-Winde.
[...]
Bei dieser trockenen und kalten Witterung konnte es nicht fehlen, daß der schon früher eingetretene Wassermangel sich noch vermehrte. Schon sind viele Brunnen erschöpft und Mühlentreibende Bäche versiegt, zum großen Nachteil des Viehstandes und mancherlei Gewerbe, ins besondere der Zubereitung des Hanfes und Flachses.
[...]
Die Getreidepreise haben sich im December gegen November wenig verändert. Der Preis des Roggens steht gegen den des Weizens, und auch gegen seinen gewöhnlichen Preis in guten Jahren, noch immer hoch, welches jedoch durch seine innere Güte, mit Hülfe der im Ganzen gutgerathenen und daher niedrig stehenden Kartoffel, ziemlich ausgeglichen wird.
[...]
In einigen Gemeinden des Kreises Recklinghausen haben sich, großentheils durch polizeiliche Vernachläßigung und Verheimlichung, vom Mai bis December die natürlichen Pocken verschleppt und 5 Menschen getödtet. Jetzt sind die Vorkehrungen zur Unterdrückung getroffen.
[...]

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 3, Samstag den 16. Januar 1919, Seite 21
Stadtchronik 1818 hat geschrieben: Montag, 16. Februar 1818
Die Jagd im Bezirk Grimmberg soll verpachtet werden.
Hohe Jagd Grimmberg
Den 16. Februar Nachmittags 1 Uhr soll bei dem Gasthalter Herrn Mencke zu Bochum die Herrschaftliche hohe Jagd in dem ehemaligen Gerichts-Bezirke Grimmberg an den Meistbietenden verpachtet werden.
Pachtlustige können die näheren Bedingungen bei dem Förster Herrn Heimrath zu Wattenscheid vernehmen.
Dortmund den 5. Januar 1818.
Der Forstinspector daselbst.

Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg Stück 3, 10. Januar 1818, Seite 22
Samstag, 28. März 1818
Dem Nicolaus Werwer, Buer, wurden Brote und Kornsack gestohlen.
Einbruch Nicolaus Werwer
Dem Ackersmann Nicolaus Werwer in dem Kirchspiele Buer sind mittelst Einbruch in der Nacht vom 27. auf den 28. d. M. einige Brode und ein Kornsack, auf welchem der Name Werwer mit lateinischen Buchstaben geschrieben war, aus dem Hause entwendet worden.
Indem dieser Diebstahl zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, wird zugleich jeder aufgefordert, die zu seiner Kenntnis gelangenden zur Ausermittelung der Thäter dienenden Umstände seiner Orts-Obrigkeit oder dem unterzeichnete Gerichte sofort anzuzeigen.
Dorsten den 2. April 1818
Königlich Preußisches Land- und Stadtgericht.
M. Hülskötter Reckmann

Münsterisches Intelligenzblatt, Nr. 29, Freitag, 10. April 1818, Seite 339
Donnerstag, 14. Mai 1818
Bei Hermann Stamm, Beckhausen, werden Hausgeräte und zwei Kühe versteigert.
Versteigerung Hermann Stamm
Zur judicatmäßigen Befriedigung der Erben des Herrn Gottfried Jungeblodt sollen im Wege der Execution bey dem Ackersmann Hermann Stamm zu Backhausen am 14. May l. J. des Vormittags um 10 Uhr allerhand Hausgeräthe, als Tische, Stühle, Schränke, Kupfergeschirr, Bettwerk und zwey Kühe durch das Meistgeboth öffentlich versteigert werden.
Kauflustige werden eingeladen, sich zur bestimmten Zeit an der Behausung des Stamm einzufinden.
Dorsten den 14. April 1818
Aus Auftrag: Reckmann, Secret.

Münsterisches Intelligenzblatt, Nr. 36, Dienstag, 5. Mai 1818, Seite 430
Dienstag, 16. Juni 1818
Auf Holthofs Hof in Ückendorf sollen Vieh, Haus- und Ackergeräte, am Tag darauf die Winterfrüchte und am 30. die Sommerfrüchte versteigert werden. Anschließend werden die Grundstücke verpachtet.
Versteigerung Holthof
Auf Holthofs Hofe zu Uckkendorf sollen am Donnerstage künftiger Woche, als den 16. dieses, Pferde, Kühe, Rinder, Schweine, allerhand Hausgeräthe, Zinn und Kupfer, Acker- und Pferdegeschirr etc., und am folgenden Tage, den 17ten dieses, die Winterfrüchte, als Roggen und Weizen auf dem Lande, sodann am 30sten dieses die Sommerfrüchte, als Gerste, Hafer, Wicken, Erbsen, meistbietend verkauft und an diesem letzten Tage zugleich die Grundstücke auf mehrere Jahre verpachtet werden, und haben sich daher Kauf- und Pachtlustige an bemerkten Tagen Vormittags 8 Uhr auf Holthofs Hofe einzufinden.
Bochum im Land- und Stadtgerichte den 7ten Juni 1818
Bölling v. Essellen Root
Balz, Secretair

Königliches westphälisch-märkisches Intelligenzblatt Nr. 55, 10. Juni 1818, Seite 411
Donnerstag, 25. Juni 1818
Die Witwe Holthoff treibt Forderungen gegen Diederich Barsheim ein.
Forderung Witwe Holthoff
Auf den Antrag und zur judicatmäßigen Befriedigung der Witwe Holthoff zu Uckendorf und der Vormundschaft deren Kinder soll mit dem öffentlichen meistbietenden Verkauf des dem Diederich Barsheim zu Wattenscheid zugehörigen, in der Gemeine Wattenscheid gelegenen Wohnhauses, so zu 70 Rthl. Berl. Cour. taxirt worden, in Termino den 25sten Juni Vormittags 10 Uhr auf der hiesigen Land- und Stadtgerichtsstube coram Deputato Land- und Stadtrichter Root verfahren werden, weshalb besitz- und zahlungsfähige Kauflustige sich alsdann einfinden wollen, und können Taxe und Vorwarden täglich in der Registratur, so wie bei dem, an der Gerichtsstelle ausgehangenen Subhastations-Patente eingesehen werden.
Bochum den 28sten Januar 1818
Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht
Bölling v. Essellen Root
Ecker

Königliches westphälisch-märkisches Intelligenzblatt Nr. 30, 14. April 1818, Seite 236
Königliches westphälisch-märkisches Intelligenzblatt Nr. 36, 5. Mai 1818, Seite 270
Königliches westphälisch-märkisches Intelligenzblatt Nr. 42, 26. Mai 1818, Seite 314
Mittwoch, 1. Juli 1818
Auf Antrag von Franz Merten und Joseph Schneller wird in Horst ein Wohnhaus versteigert.
Versteigerung Horst
Subhastations-Patent
Auf den Antrag des Franz Merten und Joseph Schneller in Horst sollen folgende Immobilien, als:
1) Das unter Nro. 33 in Horst belegene Wohnhaus nebst Hofraum, geschätzt zu 300 Rtl. B. C.
2) Das zu diesem Hause gehörige Markenrecht, ungefähr 1 1/4 Scheffel Landes an der Maaß, gewürdigt zu 100 Rtl.
theilungshalber durch den Deputirten, Land- und Stadt-Gerichts-Assessor von Wieck in Termino den 1. July l. J. des Vormittags um 11. Uhr in loco öffentlich meistbiehtend verkauft werden.
Es werden daher die Kauf- und Zahlungsfähigen eingeladen, sich in den anberaumten Bietungstermin einzufinden, und dient denselben zur Nachricht, daß Taxe und Vorwarden, außer Sonn- und Feiertagen täglich in der Gerichts-Registratur zur Einsicht offen liegen.
Dorsten den 20. May 1818
Königlich Preußisches Land- und Stadtgericht
M. Hülskötter Peüs

Münsterisches Intelligenzblatt, Nr. 46, Dienstag, 9. Juny 1818, Seite 561
Montag, 3. August 1818
Heinrich Bellendorff aus Scholven wird ein Pflug gestohlen. Am Tag darauf wurden dem Faßbinder Johan Timmermann auf der Bleiche in Scholven Hemden geklaut.
Diebstahl Scholven
In der Nacht vom 2. auf den 3. l. M. ist dem Ackersmann Heinrich Bellendorff aufm Scholven Kirchspiels Buer aus dem Felde, die Mühlenheide genannt, ein Hinterpflug nebst daran vorhanden gewesenen zwei Zugketten und drey eisernen Stöcken entwendet worden.
Jeder wird vor deren Ankauf gewarnt und zur Angabe der Umstände, welche auf Entdeckung der Thäter führen könnten, aufgefordert.
Dorsten den 11. August 1818
Königlich Preußisches Land- und Stadtgericht
Hülskötter Reckmann

Münsterisches Intelligenzblatt, Nr. 69, Freitag, 28. August 1818, Seite 866

* * *

Dem Faßbinder Johan Timmermann Kirchspiels Buer sind in der Nacht vom 4. auf den 5. l. M. von der gemeinen Bleiche der Bauerschaft Scholven 8 Manns- und 3 Frauen-Hemde, auch ein Kinderhemd gestohlen worden. Von den Manns-Hemden ist eins mit den Buchstaben M. S. von blauem Garn, die Frauen-Hemde aber sind mit einem Kreuze von weissem Garn auf der Brust gezeichnet.
Jedermann wird vor den Erwerb dieser Hemde gewarnt und aufgefordert, zur Entdeckung des Thäters dienliche Umstände dem Gerichte auzuzeigen.
Dorten den 7. August 1818
Königlich Preußisches Land- und Stadtgericht
Hülskötter Peüs

Münsterisches Intelligenzblatt, Nr. 66, Dienstag, 18. August 1818, Seite 829
Freitag, 14. August 1818
Die Witwe und Erben Hülsmann aus Braubauerschaft treiben Forderungen gegen Bernhard Husmann ein.
Forderungen Hülsmann
Zur judicatmäßigen Befriedigung der Witwe und Erben Hülsmann in der Braubauerschaft sollen die dem Bernhard Husmann zu Wattenscheidt zugehörigen Immobilien, nämlich
1) das in Wattenscheidt zwischen den Häusern des Kölls und der lutherischen Pastorat gelegene Wohnhaus nebst Hofraum und Grubenantheil und einem kleinen Vorplätzchen;
2) zwei Scheffelse Landes auf dem Gildesacker, so von den Gärten des Felhoff u. Braunstein und von Treibwege begränzt ist;
3) einen Garten dasselbst, 3/4 Scheffelse groß, so sämtlich in der Gemeine Wattenscheidt gelegen, und zu 1150 Rthlr. gemein Geld gewürdigt worden,
in drei Terminen, nämlich den 14ten August, 14ten September, 19ten October, jedesmal Nachmittags 2 Uhr, wovon erstere beide an gewöhnlicher Gerichtsstelle und der letzte permotorische an der Behausung des Wirths Neuhaus zu Wattenscheidt vor dem dazu deputierten Land- und Stadtrichter Root zum öffentlichen Verkauf an den Meistbietenden ausgesetzt werden.
Besitz- und zahlungsfähige Kauflustige werden deshalb aufgefordert, sich alsdann zu melden und ihr Gebot abzugeben, mit dem Eröffnen, daß auf die nach Verlauf des letzten Licitationstermins einkommenden Gebote nicht weiter Rücksicht genommen werden wird. Die Taxe und Verkausbedingungen können übrigens in der Registratur und bei dem an der Gerichtsstelle affigirten Subhastations-Patente eingesehen werden.
Bochum den 3ten Juli 1818
Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht
Bölling v. Essellen Root

Königliches westphälisch-märkisches Intelligenzblatt Nr. 58, 21. Juli 1818, Seite 430
Königliches westphälisch-märkisches Intelligenzblatt Nr. 67, 21. August 1818, Seite 517
Dienstag, 15. September 1818
Johann Dietrich Schulte Keuma zu Leithe und Johann Hahne, genannt Dördelmann aus Ückendorff treiben Forderungen gegen Moritz Holle ein.
Forderungen Johann Dietrich Schulte Keuma und Johann Hahne, genannt Dördelmann
Auf den Antrag und zur judicatmäßigen Befriedigung der eingetragenen Gläubiger Johann Dietrich Schulte Keuma zu Leithe und des Johann Hahne, genannt Dördelmann zu Ueckendorff, sollen einige, dem Landwirthe Moritz Holle zu Westenfeldt zuständige Grundstücke, nämlich
a) 3 1/4 Scheffelse Ackerlandes aufm Klei,
b) 4 1/2 Scheffelse Ackerlandes aufm Vorfelde,
welche in der Commüne Westenfeldt, resp. zwischen und nächst des Große Thy und Werdelmanns Gründen gelegen, und per Scheffelse ad 104 Ruthen cölnisch zu 200 Rt. Berl. Cour. abgeschätzt sind, zum öffentlichen Verkauf an den Meistbiethenden in dem dazu auf den 15ten September Nachmittags 2 Uhr zu Wattenscheidt an der Behausung des Herrn Ferdinand Neuhaus vor dem deputirten Land- und Stadtrichter Bölling angesetzten Termine ausgesetzt werden.
Besitz- und zahlungsfähige Kauflustige werden zu diesem Termine mit dem Beifügen eingeladen, daß nach abgehaltenem Termine auf keine weitere Gebote Rücksicht genommen werden wird, und die Verkaufsbedingungen und Taxe in der Registratur und bei dem an der Gerichtsstelle affigirten Patente eingesehen werden können.
Bochum den 15ten Juli 1818
Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht
Bölling v. Essellen Root Zur Redden
Ecker

Königliches westphälisch-märkisches Intelligenzblatt Nr. 60, 28. Juli 1818, Seite 451
Königliches westphälisch-märkisches Intelligenzblatt Nr. 65, 14. August 1818, Seite 498
Dienstag, 27. Oktober 1818
Der Nachlass des Steuereinnehmers Carl Hövelmann, Buer, wird versteigert.
Nachlass Carl Hövelmann
Die zur Nachlassenschaft des zu Buer verstorbenen Steuer-Einnehmers, Herrn Carl Hövelmann gehörigen Mobilien, bestehend in Tischen, Stühlen, Schränken, Spiegel, Oefen, Zinn- und Kupfer-Geschirren, Porzellain und sonstige Hausgeräthe, einem Clavier, dann unterschiedlichen Mannskleidungsstücken, ferner mehreren juristischen Lese- und sonstigen Büchern, sollen durch den unterzeichneten committirten Land-Gerichts-Secretair an den Meistbiethenden gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Mit dem Verkauf der Mobilien wird am 27. d. des Vormittags um 10 Uhr und den folgenden Tagen in dem Sterbehause zu Buer verfahren. Der Verkauf der Bücher geschieht am Freitage den 30. d. des Nachmittags um 2 Uhr im Gerichtshause dahier.
Kauflustige werden eingeladen, in den bestimmten Terminen sich einzufinden.
Dorsten den 13. October 1818
Aus Auftrag: Peüs

Münsterisches Intelligenzblatt, Nr. 84, Dienstag, 20. Oktober 1818, Seite 1070
Montag, 30. November 1818
Gertrud Hamm aus Buer wurde die Approbation als Hebamme erteilt.
Hebamme Gertrud Hamm
Nachbenannte Medizinal-Personen sind approbirt und vereidt worden:
[...]
4) Die verehelichte Gertrud Hamm als Hebamme zu Buer.
Münster den 30. November 1818
Königl. Preußische Regierung I

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Münster Nr. 49, Samstag, 5. Dezember 1818, Seite 392
Sonntag, 13. Dezember 1818
Hermann Terbrüggen wurden im Hause seiner Eltern in Scholven Kleidungsstücke gestohlen.
Diebstahl Terbrüggen
Dem Hermann Terbrüggen sind zwischen den 9. und 13. l. M. aus der in der Bauerschaft Scholfen K. Buer gelegenen Wohnbehausung seines Vaters, des Colonen Heinrich Terbruggen folgende Kleidungsstücke entwendet worden;
1. Ein Sonntags-Rock von dunkelblauem Tuche;
2. Ein Collet von seegrünem Tuche;
3. Ein dito von blau und weiß gestreiften Leinewand;
4. Eine wollikotten Weste von gelben Grund mit blauen Flecken;
5. Eine desgleichen, braun gestreift mit grünen Blümchen;
6. Zwey schwarz seidene Halstücher;
7. Ein roth gefärbtes Halstuch mit weiß gestreiften Rande und
8. Ein blauer Kittel von Sacktuch.
Vor den Ankauf dieser Sachen wird nicht nur jeder gewarnt, sondern auch aufgefordert, alle zur Entdeckung der Thäter abzweckende Nachrichten der unterzeichneten Behörde mittheilen zu wollen.
Dorsten den 14. Dezember 1818
Königlich Preuß. Land- und Stadt-Gericht
M. Hülskötter Reckmann

Münsterisches Intelligenzblatt, Nr. 102, Dienstag, 22. Dezember 1818, Seite 1301
Donnerstag, 31. Dezember 1818
Familie Eheleute Terboven aus Rotthausen erhielten für ihre vielen Söhne Erziehungsunterstützung.
Erziehungsunterstützung Terboven
In Folge der Allerhöchsten Kabinetsorder vom 16. Mai 1816 sind bisher Söhne aus folgenden Familien mit den Königlichen Pathengeschenke begnadigt worden.
[...]
Ferner haben auf den Grund der Königlichen Kabinets-Ordres vom 22. Mai 1816 und 15. Februar 1818 folgende Familien Erziehungs-Unterstützunggen für ihre vielen Söhne erhalten.
[...]
29) Eheleute Terboven zu Rotthausen;
[...]
Diese Allerhöchsten Gnadengeschenke werden hiermit zur öffentlichen Kunde gebracht.
Düsseldorf, den 31. Dezember 1818

Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf, Nr. 3, Samstag, 23. Januar 1819, Seite 17

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