Das wirklich Wichtige aus dem 1. Quartal 1961.
Von hier. (PDF/92MB)
Stadtchronik 1961 hat geschrieben: Sonntag, den 1. Januar 1961
Viele Taxis trugen von diesem Tage an einen kleinen Leuchtkasten auf dem Autodach mit der Schrift "Taxi". Die deutlichere Kennzeichnung von Autodroschken wurde in einem Gesetz gefordert, das am 1. Januar 1961 in Kraft getreten war.
Montag, den 9. Januar 1961
Pastor Schröder von der Evangelischen Kirchen Gemeinde Hassel-Nord begann unter der Markennummer 1521 seine Arbeit auf der Zeche Westerholt, zusammen mit Pfarrer Huft. Er wollte für sechs Monate im Untertagebetrieb das Arbeitsmilieu seiner Gemeindeglieder in der Siedlung Eppmannshof kennen lernen. Er war für diesen Zeitraum vom kirchlichen Dienst freigestellt.
Montag, den 9. Januar 1961
Das Amateur-Ton-Studio begann damit, Ereignisse aus dem Stadtgeschehen als Beitrag einer "Tönenden Wochenschau für Blinde" auf Tonband zu sprechen. Der erste Beitrag sollte Anfang Februar geliefert werden und den Blindenvereinen im Revier und im Münsterland zugänglich gemacht werden. Die Laufzeit des Bandes betrug etwa eine Stunde.
Freitag, den 13. Januar 1961
Auf Einladung des Städt. Volksbildungswerks sprach Dr. J. Klein (Bonn) über das Thema "Europäische Einigung und Sowjet-Spionage".
Dienstag, den 17. Januar 1961
Über 1000 Gelsenkirchener bekundeten an den ersten beiden Tagen des Verkaufs der Volkswagenwerks-Aktien bei den Gelsenirchener Bankinstituten ihr Interesse an diesem neuen Wertpapier. Rund 90 Prozent von ihnen nutzten den vollen Anspruch aus: sie meldeten den Kauf von fünf Aktien an.
Mittwoch, den 18. Januar 1961
Die Stadtverwaltung setzte die Rollschuhbahn im Pestalozzi-Hain unter Wasser und schuf dadurch schnell eine Eisbahn für Schlittschuhläufer. Auf dieselbe Weise schuf sie Eisbahnen im Burgers Park in Bulmke und auf den Kinderspielplätzen an der Emma- und Olgastraße und an der Kanzlerstraße.
Freitag, den 20. Januar 1961
48 junge japanische Bergleute, die drei Jahre lang bei der Zeche Consolidation beschäftigt gewesen waren, verließen Deutschland wieder. Sie hatten den deutschen Hauerbrief erworben und wurden in einer Feierstunde in den Zoo-Terrassen verabschiedet. Ansprachen dabei hielten Bergwerksdirektor Cigan und Bergwerksdirektor Weindorf. Verbindungsmann Tajima Naoto bedankte sich für die genossene Gastfreundschaft in Deutschland. Botschaftssekretär Dosho Kunihito staunte über die Deutsch-Kenntnisse seiner Landsleute.
Dienstag, den 24. Januar 1961
Heinrich Möller eröffnete im Hause Nienhofstraße 7 am Buerschen Markt eine "Expreß-Schuh-Bar", die mit modernsten Maschinen ausgestattet war; auf Absatzreparaturen konnte man warten.
Mittwoch, den 25. Januar 1961
Rund 170 Betriebe der Bauindustrie mit etwa 1800 Beschäftigten mußten wegen der strengen Kälte die Außenarbeiten einstellen.
Montag, den 30. Januar 1961
Die Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft richtete in einer neuen Siedlung zwischen Bahn- und Oststraße in Erle zwei Wohnungen, die erst im Rohbau fertig waren mit Möbeln ein, um den zukünftigen Bewohnern, Bergleute der Zeche Graf Bismarck, zu zeigen, wie man diese Wohnungen am besten ausstatten konnte.
Mittwoch, den 1. Februar 1961
Auf der Linie 83 (Günnigfeld - Heßler - Horst) setzte die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn neue Gelenkomnibusse ein.
Samstag, den 4. Februar 1961
Die Künstlersiedlung Halfmannshof hielt ihr "Kikeriki-Fest" "Mit Pauken und Trompeten" im Glückauf-Keller ab. Das Fest galt dem dreißigjährigen Bestehen des Halfmannshofes.
Samstag, den 4. Februar 1961
Ein starker Schneesturm, der über das ganze Revier niederging, brachte auch in Gelsenkirchen zahlreiche Verkehrsstörungen mit sich. In der Gegen des Sportplatzes in Hassel verfing sich im Sturm ein Schwan, der aus der Richtung Dorsten geflogen kam, in der Stromleitung und legte dadurch die Stromversorgung von Hassel teilweise lahm. Ein Hasseler Gärtner nahm sich des Tieres an und transportierte den Schwan zum Berger Schloßteich.
Donnerstag, den 2. März 1961
Die Stadtsparkasse nahm ihren Geldwechselautomat in ihrer Hauptstelle am Neumarkt in Betrieb. Er wechselte Ein-Mark-Stücke in Ein-, Fünf- und Zehn-Pfennig-Stücke um.
Samstag, den 4. März 1961
Das Städt. Fuhr- und Reinigungsamt stellte auf den Marktplätzen große eiserne Abfallkübel auf. Sie wurden von einem Spezialfahrzeug zum Markt transportiert und nach Marktschluß gefüllt wieder abgeholt.
Donnerstag, den 16. März 1961
Frau Else Schulz, eine Wirtin aus Resse, gewann eine Wette gegen den Nationalspieler Burdenski. Sie rollte ein 90-Liter-Bierfaß, schwitzend und prustend, von einem Bierlager in Erle über die 4 km lange Strecke bis Resse zu ihrer Gastwirtschaft "Markenklause". Der Siegespreis bestand in dem Faß Bier.
Freitag, den 24. März 1961
Rund 400 Schaulustige verfolgten in der Boniverstraße die Flucht eines jungen Ausbrechers über Dachfirste und an Schornsteinen vorbei, bis er endlich kapitulierte und die durch eine Dachluke entgegengestreckte Hand eines Kriminalmeisters ergriff. Polizei und Feuerwehr hatten Großeinsatz.