Stadtchronik 1972

Auszüge aus den von 1936 bis 1978 maschinenschriftlich geführten Chroniken der Stadt Gelsenkirchen

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heen
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Stadtchronik 1972

Beitrag von heen »

In Schalke hat man moderne Sprachen entdeckt. Der letzt Hornist war der Glöckner, und der hat eine Zeitung gegründet. Pokalspiele verkürzen Parteistunden. Jugend forscht an "papierchromatographischen Untersuchung von pigmentfreien Haar-, Feder- und Hornkreatinen".
Das 1. Quartal 1972.
von hier: https://www.gelsenkirchen.de/de/bildung ... k_1972.pdf (PDF, 18 MB).
Stadtchronik 1972 hat geschrieben: Freitag, 7. Januar 1972
An der Baustelle der Sparkassen-Zweigstelle Heßler, Ecke Fersenbruch/Kanzlerstraße, wurde in 3,50 Meter Tiefe ein Mammutknochen gefunden, der dem Heimatmuseum übergeben wurde.

Freitag, 7. Januar 1972
Aus einer Fernleitung von den Chemischen Werken Hüls nach Gelsenberg trat ein Wasser-Kohlenwasserstoffgemisch aus, welches zu Erkrankungen bei einigen Passanten führte. An der selben Stelle hatte es Ende 1970 bereits eine Explosion gegeben.

Freitag, 14. Januar 1972
Durch eine aus Kreisen der Stadtverwaltung an die Buersche Zeitung gegebene Information wurde bekannt, daß seit etwa einem Jahr von Rechtsamtsleiter Dr. Kosiek Untersuchungen darüber angestellt wurden, inwieweit SPD-Ratsherr Walter Becker in seiner Doppelfunktion als Mitglied des Liegenschaftsausschusses und als "Haus-Notar" der Stadtverwaltung gegen den Befangenheitsparagraphen der Gemeindeordnung (§ 23) verstoßen hat. Oberstadtdirektor Dr. König hat Strafantrag gegen Unbekannt wegen Geheimnisverrats gestellt. Die SPD-Fraktion sieht in den notariellen Beurkundungen durch Becker für die Stadt keinen Verstoß gegen die einschlägigen Bestimmungen der Gemeindeordnung.

Samstag, 22. Januar 1972
Am Schalker Gymnasium wird mit Beginn des kommenden Schuljahres Englisch statt Latein die erste Fremdsprache sein. Als zweite Fremdsprache wird ab Klasse 7 Latein hinzukommen, und ab Klasse 9 können die Schüler zwischen Griechisch und Französisch wählen.

Freitag, 28. Januar 1972
Der wegen seiner Doppelfunktion als Notar für die Stadtverwaltung und Ratsherr in das Feuer der Kritik geratene SPD-Stadtverordnete Walter Becker entschließt sich, "der politischen Wirkungen wegen" seine Mandate im Liegenschaftsausschuß, dem Unterausschuß für Wirtschaftsförderung und im Aufsichtsrat der GGW aufzugeben.

Dienstag, 8. Februar 1972
Eine Zeitungsnotiz zur Vollendung seines 70. Lebensjahres läßt den Erler Friseurmeister Anton Scharberger für den Chronisten erwähnenswert erscheinen: Scharberger gründete vor 48 Jahren die freiwillige DRK-Sanitätskolonne, war der letzte Hornist der freiwilligen Feuerwehr in Erle, der letzte Glöckner der Kirche St. Barbara bis zur Installierung eines elektrischen Geläuts und gehörte 1919 zu den Mitgründern der Vestischen Neuesten Nachrichten (Buersche Volkszeitung), die 1955 von den Ruhr-Nachrichten übernommen wurde.

Montag, 14. Januar 1972
Rosenmontag: Am Vormittag sagt Oberstadtdirektor Dr. König den das Hans-Sachs-Haus erstürmenden Karnevalisten zu, daß man in den kommenden Jahren mit mehr städtischer Unterstützung rechnen könne. Am Nachmittag erleben 200.000 Menschen den Zug auf der Cranger Straße, in dem u.a. die sparsamen Stadtväter als "Schotten-Parlament von Gelsendorf" apostrophiert werden.
Ein Wagen zeigt eine auf die kommunale Gebietsneuordnung hinweisende Aufschrift "Gelsendorf kommt zu Westerholt".

Mittwoch, 23. Februar 1972
Nicht einmal eine halbe Stunde dauert der Unterbezirksparteitag der SPD,
der sich durch Rücknahme der meisten Anträge (sogar in der Angelegenheit der Doppelmandate) auszeichnet. Die lapidare Kürzung dieses Parteitages
wird mit einem am gleichen Abend stattfindenden Pokalspiel des FC Schalke 04 gegen Fortuna Düsseldorf (2: 1) in Zusammenhang gebracht.

Montag, 28. Februar 1972
Tierarzt Dr. Gass operiert im Löwenpark einen Tiger, dem ein Artgenosse den Schwanz bis auf die Wurzel abgebissen hat.

Mittwoch, 1. März 1972
Auf einer Versammlung der in der IGBE organisierten Frauen des Bezirks Ruhr-Nordwest (Gelsenkirchen-Buer) wurde Johanna Grabiczewski, Grillostr. 23, als Kongreßdelegierte gewählt. Sie ist auf der Schachtanlage Consolidation beschäftigt. Stellvertreterinnen wurden Hildegard Wanda (Hugo) und Änne Schrade (VKR). Damit hat der hiesige IGBE-Bezirk zum erstenmal eine Frau als Kongreßdelegierte.

Mittwoch, 1. März 1972
55 Bürofachkräfte (zum größten Teil Hausfrauen) haben sich nach einem Aufruf der Stadt als Sekretärinnen für Grund-, Haupt- und Sonderschulen gemeldet. Sie werden nach einer zehntägigen Einarbeitung die Pädagogen bei der Verwaltungsarbeit entlasten.

Donnerstag, 2. März 1972
Nach einer Erhöhung des Benzinpreises um sechs Pfennig wird an den hiesigen Tankstellen für Normalbenzin ein zwischen 61,4 und 63,9 Pfennig liegender Preis verlangt.

Freitag, 3. März 1972
Im Landeswettbewerb "Jugend forscht" errangen die beiden Schüler des Max-Planck-Gymnasiums, Hans Lepper und Peter Feddern, mit ihrer "papierchromatographischen Untersuchung von pigmentfreien Haar-, Feder- und Hornkreatinen" einen beachtlichen Erfolg, nachdem die Arbeit bereits im Regionalwettbewerb mit dem ersten Platz bedacht worden war.

Freitag, 3. März 1972
Die seit zehn Jahren im Hibernia-Bunker untergebrachte "Jazz-Galerie" verliert im Zuge des Stadtbahnbaus ihr Domizil und wird sich im Herbst im Armin-Bunker neu etablieren.

Freitag, 3. März 1972
Im Leibniz-Gymnasium wurde eine die Koedukation betreffene soziometrische Untersuchung durchgeführt. Dabei ergab sich, wie heute der Öffentlichkeit mitgeteilt wird, daß die Nur-Jungen- und Nur-Mädchen-Schulen wesentlich stärkere innere Spannungen entwickeln als die Schulen mit Koedukation, die als spannungsausgleichend empfunden werden.

Freitag, 3. März 1972
Vor dem Fenster der Polizeiwache Buer im Polizeipräsidium explodiert ein Sprengkörper, der leichten Schaden verursacht.

Samstag, 4. März 1972
Der Erler Kinderchor begeht das Jubiläum seines 25jährigen Bestehens mit einer Feierstunde sowie einem Jubiläumskonzert in der Schauburg Buer und einem abschließenden Sängerball im Schützenhaus Holz. In der Feierstunde erhält Chorleiter Walter Jakisch die silberne Ehrennadel des Deutschen Sängerbundes. Oberbürgermeister Löbbert erklärt in seiner Ansprache, der Erler Kinderchor habe Gelsenkirchens Kulturgeschichte mitgestaltet und würdigt Jakisch als chorleiter, der den Kindern "das Auge für die Welt geöffnet" habe.

Mittwoch, 8. März 1972
Die 706 Parkuhren im Raum Gelsenkirchen sollen auf den Höchstsatz von 0,50 DM umgestellt werden. Nicht unerheblich dabei ist die Kostenfrage, weil eine größere Anzahl von Parkuhren ersetzt werden muß.

Mittwoch, 15. März 1972
Der vom Ex-Kaplan Heirich Philippek initierte Verein "Selbsthilfe Gelsenkirchen e. V.", der Der Resozialisierung von strafgefangenen Jugendlichen dient, darf nicht in das Haus in der Knappschaftsstraße einziehen. Der Liegenschaftsausschuß lehnte den Antrag mit der Begründung ab, daß die Nähe des Knappschaftskrankenhauses die Unterbringung der zur Zeit 19 Mitglieder zählenden Gruppe nicht zweckmäßig und ratsam erscheinen lasse.

Mittwoch, 15. März 1972
Eine an Kultusminister Girgensohn und Regierungspräsident Schneeberger gerichtete Resolution der Gelsenkirchener Schulpflegschaften erhält die Forderung, relativ gut mit Lehrern versorgte Städte und Gemeinden solange zum Sperrgebiet zu erklären, bis die katastrophale Lehrersituation in Gelsenkirchen behoben ist. grund für diese in einer Protestversammlung in der Metallberufsschule gefaßten Resolution ist der Umstand, daß die für Gelsenkirchen zugesagten Lehrkräfte (Dr. Meya: "Unbegründeter Vorurteile wegen") nur zum geringen Teil ihren Dienst angetreten haben. Von den 80 angekündigten Lehramtswärtern sind nur 56 erschienen. Da zu befürchten ist, daß der Lehrermangel sich noch verschärft, appellieren die Schulpflegschaften an alle pensionierten Lehrkräfte, sich wieder für den Schuldienst zur Verfügung zu stellen. Überdies wird Schuldeternent Dr. Meya sich in einer Werbeaktion gezielt an 5000 Lehramtswärter wenden, um sie für den Schuldienst in Gelsenkirchen zu gewinnen.

Donnerstag, 16. März 1972
Achtzig Jahre alt und sechzig Jahre Gastwirt ist Josef Rohmann, der Wirt der bei den buerschen Pohlbürgern beliebten Gaststätte an der Ecke Horster- und Hagenstraße. Rohmann Spezialität: Um 21 Uhr wird die Wirtschaft geschlossen.

Samstag, 18. März 1972
Im Arminbunker wird neben der Jazz-Galerie ein Kommunikations- und Informations-Center (Komic) entstehen. Die Initiative dazu geht von der Schalker Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten aus.

Montag, 27. März 1972
Eine städtische Delegation trifft in Tunesien ein, um der Parterstadt Mahdia einen Besuch abzustatten.

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heen
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Re: Stadtchronik 1972

Beitrag von heen »

Gelsenkirchener Schüler entwerfen den Euro. "Zwei Bomben in der Schule versteckt - Suchen ist zwecklos".
Das 2. Quartal 1972.
Von hier:
https://www.gelsenkirchen.de/de/bildung ... k_1972.pdf (PDF, 18 MB).
Stadtchronik 1972 hat geschrieben: Sonntag, 2. April 1972
Im Ruhr-Zoo ruft eine neue, den ganzen Sommer über verbleibende Delphin-Schau starkes Besucher-Interesse hervor. Die von der Wienerin Liss Kaufmann geleiteten Trainingsvorführungen finden in einem Zirkusähnlichen Zeltbau statt.

Dienstag, 4. April 1972
Nach dem Vorbild einer 1967 in Hagen von Rentnern gegründeten "Koompanie des guten Willens" besteht nun auch in Gelsenkirchen eine derartige, dem Gemeinwohl dienende handwerkliche Arbeitsgemeinschaft. Erster Einsatz (laut Bericht der Buerschen Zeitung) ist die Schaffung einer Krankenstation in dem für behinderte Kinder genutzten Haus "Anja" auf der Ferieninsel Ameland.

Donnerstag, 6. April 1972
Die Tageszeitungen berichten über die Reiseindrücke und Fragen einer Zusammenarbeit beim Besuch der tunesischen Stadt Mahdia durch Mitglieder des Rates und der Verwaltung.

Donnerstag, 6. April 1972
Eine Wirtin aus der Neustadt stand vor dem Kadi, weil sie im Hundezwinger ihres Gartens (Größe des Zwingers 2 x 4 Meter) ein "Behelfsbordell" für die bei ihr verkehrenden Straßendirnen eingerichtet hatte. Ergebnis: Freispruch.

Freitag, 7. April 1972
Trotz Zusagen aus Wanne-Eickel bemüht sich der Verein "Selbsthilfe Gelsenkirchen e.V." weiter um die Anmietung des Hauses Knappschaftsstraße 4 als Wohnzentrum für Resozialisierungsmaßnahmen. Nachdem das Knappschaftskrankenhaus gegen den Einzug der "Selbsthilfe" keine Bedenken mehr äußert, wird auch von seiten des Rates die Zustimmeung erhofft.

Montag, 10. April 1972
Mit Schulbeginn nach den Osterferien setzt für einen Teil der 190 Schülerlotsen zum erstenmal der Hilfsdienst für ihre Mitschüler ein. Der seit 16 Jahren bestehende Schülerlotsendienst kann für sich in Anspruch nehmen, daß an den von ihm bewachten Stellen noch kein Unfall geschehen ist.

Mittwoch, 12. April 1972
Das Düsseldorfer Kultusministerium und die Stadt Gelsenkirchen haben eine Werbekampagne gestartet, um zusätzliche Lehrer für Gelsenkirchen zu bekommen. 1800 Prospekte werden an den 35 Bezirksseminaren des Landes verteilt. Es fehlen ungefähr 400 Lehrer.

Dienstag, 18. April 1972
Der beim Bergmannsheil-Krankenhaus stationierte Notarztwagen, der bisher 500 erfolgreiche Einsätze gefahren hat, ist wegen des akuten Ärztemangels ab sofort nicht mehr im Einsatz. Das Gesundheitsamt ist bemüht, einen neuen Standort für den Notarztwagen zu finden; die Situation ist jedoch an allen hiesigen Krankenhäusern ähnlich.

Mittwoch, 26. April 1972
Ein Fischsterben, das seit einer Woche im Rhein-Herne-Kanal in der Nähe des Bismarck-Kraftwerks beobachtet wird, hat nach den Ermittlungen des Amtes für Lebensmittelchemie seine Ursache in den Einwirkungen von Chemikalien unbekannter Herkunft.

Donnerstag, 27. April 1972
Die heutige Abstimmung im Bundestag über den Mißtrauensantrag
der CDU-Bundestagsfraktion im Zusammenhang mit der beabsichtigten Ratifizierung der Ostverträge hat auch in Gelsenkirchen ihre Auswirkungen. Vor dem Musiktheater findet eine von der Betriebsräte-Vollversammlung der IG Metall initiierte Kundgebung von Metallarbeitern und Schülern statt. In der Gesamtschule wird gestreikt. Die Familie des CDU-MdB Günter Volmer erhält eine Morddrohung, falls Volmer für den Mißtrauensantrag votiert. Frau Volmer erbat daraufhin Polizeischutz. Die Abstimmung führte zu einem Sieg der Regierung Willy Brandt. Der Mißtrauensantrag wurde abgelehnt, die Ostverträge mit Mehrheit angenommen.

Freitag, 5. Mai 1972
Fünf Schüler des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium, das sich als einzige Schule in Gelsenkirchen am europäischen Wettbewerb "Europäischer Schultag" mit einem Entwurf für eine europäische Münze oder Banknote beteiligte, gingen als Sieger aus dem Wettbewerb hervor. Der Kreisverband Gelsenkirchen der Deutschen Europa-Union überreichte den Siegern am heutigen Europatag die Diplome sowie einen silbernen Europateller.
[Europatag des Europarates am 5. Mai seit 1964; Europatag der Europäischen Union am 9. Mai seit 1986]

Freitag, 5. Mai 1972
Als unbefriedigend sieht der Stadtverordnete Karl Heinz Mroß (SPD) auf einer vom Ortsverein Hassel veranstalteten Versammlung die Umweltsituation in Hassel an. Erschrecken löste eine vom Gesundheitsexperten Dr. Hünermann genannte Zahl von 14 v.H. der männlichen Bevölkerung in Hassel aus, die in den vergangenen Jahren an Lungenkrebs gestorben sei.

Samstag, 6. Mai 1972
Einen neuen Veranstaltungstyp, den "Polit-Basar" mit Interviews, Video-Reports, Bücher-Boutique, Lesungen und Bierausschank, kreierten die Gelsenkirchener Jungsozialisten bei sonnigem Wetter vor dem Musiktheater.

Montag, 8. Mai 1972
Der Stadtverband Buer/Horst der evangelischen Frauenhilfe erörtert in einer ganztägigen Veranstaltung die Frage, wie kinderfreundlich unsere Stadtteile sind. Allgemein beklagt wird dabei, daß die Gesellschaft die Kinder "links liegen lasse". Rund 30 Prozent der Kinder schaffen nach dargelegten Statistiken nicht einmal mehr den Volksschulabschluß.

Dienstag, 9. Mai 1972
Die freie Gelsenkirchener Jugendpresse stellt die 2. Publikation ihrer zeitkritischen Jugenschrift "Plasma" vor.

Donnerstag, 11. Mai 1972
Die vor einem Monat gestartete Lehrer-Werbekampagne der Stadt (in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium) hat nur ein geringes Echo erzielt. Von 1800 angeschriebenen Lehramtsanwärtern haben sich nur 25 gemeldet, die den Wunsch geäußert haben, Gelsenkirchen erst einmal besuchsweise kennenzulernen.

Samstag, 13. Mai 1972
Die fehlgeschlagene Lehrer-Werbeaktion veranlaßt Kultusminister Jürgen Girgensohn anläßlich einer SPD-Kundgebung im Erich-Ollenhauer-Heim, die Gelsenkirchener Bevölkerung damit zu vertrösten, daß der Lehrermangel an den Grund- und Hauptschulen ohnehin in spätestens zwei Jahren beseitigt sei.

Donnerstag, 18. Mai 1972
Der Haupt- und Finanzausschuß beschließt, das Haus Knappschaftsstraße 4 nicht dem Verein "Selbsthilfe e.V." zu überlassen, da das Gebäude zur Unterbringung von Bediensteten des Hotels "Maritim" benötigt wird. Der Verein "Selbsthilfe" hat seit seiner Gründung im Januar 1971 bereits 300 jungen Menschen Hilfe gewährt, ohne selbst Hilfen oder Zuschüsse in Anspruch genommen zu haben. Es soll versucht werden, eine andere Unterbringungsmöglichkeit zu finden.

Donnerstag, 18. Mai 1972
Nach einem Bombenalarm im Bulmker Gauß-Gymnasium gegen 9.25 Uhr ("Zwei Bomben in der Schule versteckt - Suchen ist zwecklos") werden die Schüler auf Anweisung des Schulamtes aufgefordert, sofort das Gebäude zu verlassen.

Samstag, 27. Mai 1972
Nach einer Entschließung der SPD-Ratsfraktion strebt Gelsenkirchen im Zuge der kommunalen Neuordnung den Zusammenschluß mit Gladbeck, Kirchhellen, Altendorf-Ulfkotte, Polsum, Westerholt und ggf. mit Wanne-Eickel und Wattenscheid an. Oberbürgermeister Löbbert wünscht, daß die Gelsenkirchener Landtagsabgeordneten mit Nachdruck bei der Landesregierung intervenieren sollen.

Samstag, 3. Juni 1972
In der Spalte "Von Woche zu Woche" übt die Buersche Zeitung Kritik an den Gelsenkirchener Plänen zur kommunalen Neuordnung. Der Stadt wird falsche Lagebeurteilung vorgeworfen, die dazu geführt habe, daß sie mittlerweile "zwischen allen Stühlen" sitze.

Donnerstag, 8. Juni 1972
Beim gestrigen SPD-Parteitag wurde die Erwartung ausgesprochen, parteiinterne Streitigkeiten künftig ohne Einschaltung der Polizei auszutragen.

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heen
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Re: Stadtchronik 1972

Beitrag von heen »

Viel Wind um eine beispielhafte Müllhalde. Post kommt immer an und die Polizei wertet Krimis aus. Dicke Rohre müssen her damit der Abfall besser abläuft. Stifte bekommen einen neuen Namen. Die IBM 170 zündet.
Das 3. Quartal.
von hier: https://www.gelsenkirchen.de/de/bildung ... k_1972.pdf (PDF, 18 MB).
Stadtchronik 1972 hat geschrieben: Sonntag, 9. Juli 1972
Orkanartige Stürme richten im Stadtnorden Verwüstungen an.

Dienstag, 11. Juli 1972
Die hiesigen Zeitungen veröffentlichen in diesen Tagen einen Artikel der "Washington Post" über die beispielhafte und umweltfreundliche Anlage der zentralen Mülldeponie im Emscherbruch (Buersche Zeitung).

Dienstag, 11. Juli 1972
Der Vorsitzende des Arbeitskreises Emscher-Lippe der Schulpflegschaften in Nordrhein-Westfalen, Norbert Krieger (Gelsenkirchen), fordert Ministerpräsident Heinz Kühn auf, den Lehrernotstand auszurufen und die Freizügigkeit der Lehrer einzuschränken. Für das hiesige Notstandsgebiet wünscht er die Einführung des doppelten Ortsstellenzuschlages.

Freitag, 14. Juli 1972
Nach 39 Jahren erhielt jetzt ein Gelsenkirchener Rentner eine 1933 abgestempelte Postkarte, die von Bremen über Chicago nach Gelsenkirchen fast vier Jahrzehnte unterwegs war.

Samstag, 15. Juli 1972
Gerhard Haenicke, Leitender Kriminaldirektor im Polizeipräsidium, wertete rund 400 Kriminalromane aus, um eine Analyse der Krimi-Literatur zu erstellen.

Samstag, 15. Juli 1972
Zum zweiten Male Gewinnerin der Deutschen Jugendmeisterschaft über 100 Meter Delphin (1.16,4 Min.) wurde bei den Jugend- und Schüler-Schwimmwettkämpfen in Bad Godesberg die Gelsenkirchener Schwimmerin Barbara Hammerer (SC 04). Sie errang außerdem zwei weitere (Silber- und Bronze-)Medaillen.

Mittwoch, 19. Juli 1972
Die Ruhr-Nachrichten veröffentlichen eine Reportage über den Amateurfotografen Johann Hensel, der seit 1910 mit der Kamera Stadtgeschichte eingefangen und in zeitungen veröffentlicht hat.

Freitag, 21. Juli 1972
Der Unterbezirksvorstand der Jungsozialisten hat gegen den Verleger Axel Cäsar Springer Strafantrag wegen einer Veleumdungskampagne gegen die gesamte politische Linke in der Bundesrepublik gestellt.

Samstag, 22. Juli 1972
Die seit 1910 durch Druckrohrleitungen geregelte Einmündung des Schwarzbaches (unter der Sohle des Rhein-Herne-Kanals) in die Emscher wird zur Zeit erneuert, da sich die alten Dükerköpfe durch Bergsenkungen in Schlammlöcher verwandelt haben und die Gefahr einer Verstopfung besteht. Vier neue Rohre mit Durchmessern von 1,84 m und 2,24 m werden selbst den mitgeführten Abfall des Schwarzbaches ungehindert in die Emscher leiten. Kosten 12 Mio DM.

Montag, 24. Juli 1972
Die Zahl der öffentlichen Münzfernsprecher (in Gelsenkirchen und Westerholt zur Zeit 228) soll bis Jahresende um weitere 50 erhöht werden. Der erste Münzfernsprecher in Gelsenkirchen wurde im April 1928 am Hauptpostamt installiert.

Mittwoch, 26. Juli 1972
Die Zeche Nordstern übernimmt die Berglehrlinge der von der Stillegung betroffenen Zeche Emil Fritz in Essen. Übrigens heißen Lehrlinge seit neuem "Auszubildende".

Samstag, 29. Juli 1972
Durch die Inbetriebnahme eines größeren Computers (einer IBM 170) in der städtischen zentralen Datenverarbeitung (Jahresmiete = 1,46 Mio DM) wird eine wesentlich höhere Speicher-Kapazität erreicht. Von der neuen EDV-Anlage profitieren außer der Stadtverwaltung die Nachbarstadt Wattenscheid, die Stadtwerke, die Stadt-Sparkasse und die Stadtbahngesellschaft Rhein-Ruhr.

Dienstag, 1. August 1972
Der Kultusminister des Saarlandes hat 102 Junglehrer, die dort keine Anstellung finden, darauf hingewiesen, sich für Gelsenkirchen zu entscheiden. 18 von ihnen haben sich bereits hier angemeldet.

Freitag, 4. August 1972
Die Werbung mit dem Slogan "Aber in der Mitte liegt Erle" hat die Erler Werbegemeinschaft mit einer Aktion für die Verkehrssicherheit für Schulanfänger verbunden. Zum Schulbeginn hat sie gelbe, reflektierende Aufkleber für Schultornister verteilt, die schon von weitem sichtbar sind.

Dienstag, 8. August 1972
Durch die gezielte Werbekampagne der Stadt ist das Lehrer-Manko bei Schulbeginn um zwanzig auf 271 gesunken. Die Fehlquote beträgt jetz noch 22,8 v.H..

Mittwoch, 9. August 1972
Gelsenkirchen hat Ärger mit der Stadt Mainz. Die städtische Mainzer Werbeschrift "Das neue Mainz" nannte in der Juli-Ausgabe Gelsenkirchen eine Stadt mit nur spärlichem städtischen Grün. Die Abteilung Stadtwerbung des Pesseamtes hat dem Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Mainz Unterlagen über Gelsenkirchens Grünanlagen zugeleitet und gebeten, eine Richtigstellung zu veröffentlichen.

Samstag, 12. August 1972
Der Hasseler Elektro-Mechaniker Johannes Dresenkamp und der Fernmeldetechniker Horst Peter Kujath basteln als junge Mitglieder der katholischen Pfarrgemeinde St. Pius eine Elektronenorgel für die neue Kirche am Eppmannsweg. Der Kirchengemeinde werden dadurch Kosten von rund 14.000 DM erspart.

Dienstag, 15. August 1972
Der Anspruch Gelsenkirchens, bei der kommunalen Neuordnung zentraler Mittelpunkt im Emscher-Lippe-Raum zu sein, wurde bei einer Tagung der SPD-Fraktionsvorsitzenden dieser Region in Bottrop abgelehnt.

Samstag, 26. August 1972
Wie der Sprecher der Schulpflegschaftsvertreter mitteilt, bereitet die Interessenvertretung des Emscher-Lippe-Raumes einen Generalstreik an den Schulen vor, um die Regierung zur Beseitigung des Lehrernotstandes zu zwingen. In Gelsenkirchen haben sich bereits 60 v.H. der Eltern für den Streik ausgesprochen.

Mittwoch, 30. August 1972
Während Gelsenkirchen zwei Jahre nach der 1970 geforderten Gründung eines Ausländerbeirats noch immer diese Frage vor sich herschiebt, hat die Nachbarstadt Dortmund einen derartigen Beirat im Stadtparlament ins Leben gerufen, der zur Lösung der vielfältigen Probleme ausländischer Familien auf kommunaler Ebene beiträgt.

Donnerstag, 7. September 1972
Im Schweigemarsch zum Gedenken an die im olympischen Dorf ermordeten Israelis ziehen 300 buersche Realschüler zum Ehrenmal am Berger See, um dort Blumen niederzulegen. In Gelsenkirchen sammeln Mitglieder der Jungsozialisten und der Falken-Jugend Unterschriften für eine Kondolenzliste, die sie der israelischen Botschaft in Bonn schicken.

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heen
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Re: Stadtchronik 1972

Beitrag von heen »

Polizei bekommt Technik, beim buddeln findet man Sachen. Noch mal viel Wind und ein "Wahlbetrug" in Hassel. Ab sofort werden Tickets verteilt und kommunale Neuordnungen sorgen für Größenwahn.
Das 4. Quartal 1972.
von hier: https://www.gelsenkirchen.de/de/bildung ... k_1972.pdf (PDF, 18 MB).
Stadtchronik 1972 hat geschrieben: Montag, 2. Oktober 1972
Nach einer Mitteilung der Buerschen Zeitung hat die Landesbaubehörde Ruhr den Entwurf zur Änderung des Bebauungsplanes 136 (für einen Bereich südlich der Zeppelinallee) abgelehnt, da der Flächennutzungsplan, der für diesen Bereich Grünflächen und Dauerkleingärten ausweist, nicht vorher geändert wurde. Der Bebauungsplanentwurf sieht hier eine Wohnbebauung für kapitalkräftige Bürger und für Umsiedler aus der Wördestraße vor, falls die zur Zeit gerichtlich unterbundene Errichtung der Floatglasfabrik doch noch realisiert werden sollte.

Montag, 2. Oktober 1972
Unter den Bundessiegern des vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft veranstalteten Wettbewerbs "Mathematik 71/72" befindet sich auch der in der Backemstraße wohnende Abiturient (Max-Planck-Gymnasium) Gerd Faltings, der damit zum zweiten Male Bundessieger wurde.

Freitag, 6. Oktober 1972
Der vom SuS Schalke 96 angeregte Achtkampf der Frauen als leichtathletische Wettkampf-Disziplin wurde jetzt offiziell vom DLV genehmigt. Der Achtkampf besteht aus den in zwei Tagen zu bestehenden Wettbewerben Diskus, Weitsprung, Speerwurf, 100-Meter-Lauf, 100 m Hürdenlauf, Kugelstoßen, Hochsprung und 800-Meter-Lauf.

Samstag, 7. Oktober 1972
Die Zeitungen veröffentlichen die Bauzeichnung des ersten für das neue Einkaufszentrum in Buer geplanten Bauvorhabens. Es handelt sich um die Pläne der Erbengemeinschaft Ruhrländer, die in der Marienstr. 14 ein sechsgeschossiges Modehaus errichten will.

Montag, 9. Oktober 1972
Die Polizei. in Gelsenkirchen-Süd stellt ihren seit dem 25. September in Dienst gestellten "Kollegen Computer" der Presse vor. Er bekommt in Sekundenschnelle kriminaltechnische Daten vom Landeskriminalamt Düsseldorf - im Zusammenhang mit Autodiebstählen.

Mittwoch, 11. Oktober 1972
Beim Bau des Cafés Lange am Urbanuskirchplatz in Buer wurden bei den Ausschachtungsarbeiten Fundamente des alten Krankenhauses, des Friedhofs sowie eines Luftschutzbunkers aus dem letzten Krieg freigelegt.

Freitag, 13. Oktober 1972
Industrieniederschläge mit einem Fassungsvermögen von 670 Güterwaggons sind im Meßjahr 1970/71 auf das Stadtgebiet niedergegangen. Dennoch sind es 4000 Tonnen weniger als im Meßjahr 1969/70. Das erläuterte der Beauftragte für Umweltschutz, Dr. Hünermann, anhand des Berichts der Landesanstalt für Immissions- und Bodenschutz.

Sonntag, 15. Oktober 1972
115 Pudel aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland nehmen an der ersten von der Bezirksgruppe Gelsenkirchen im Deutschen Pudelclub ausgerichteten Schönheitskonkurrenz dieser Hunderasse im Verkehrshof teil.

Mittwoch, 18. Oktober 1972
Bei einer Kundgebung der Gewerkschaft Erziehung und W1ssenschaft in Gelsenkirchen fordert der GEW-Bundesvorsitzende Erich Frister die Verbesserung der Arbeitsbedingungen an den hiesigen Schulen, wodurch automatisch auch der Lehrernotstand behoben werden würde.

Donnerstag, 19. Oktober 1972
Innenminister Weyer gibt in einer Pressekonferenz zu verstehen, daß nach seinen Vorschlägen bei der bevorstehenden kommunalen Neuordnung Gelsenkirchen unverändert bleiben werde, da die Stadt ihrer Verwaltungskraft nach in der Lage sei, die ihr gestellten Aufgaben zu erfüllen. Als Gegenbeispiele nannte er die Städte Bottrop, Gladbeck, Wanne-Eikel und Wattenscheid. Diese Städte würden daher erweitert oder in andere Städte oder Kreise eingegliedert. Ein Alternativvorschlag sieht für die Emscherstädte einen von der Ruhr bis zur Lippe reichenden Städteverband vor. Die Fraktionsvorsitzenden der Gelsenkirchener SPD und CDU Heinrichs und Volmer kritisieren den Weyer-Vorschlag, da er Gelsenkirchen entweder in die Isolation oder in die Abhängigkeit von Essen treibe.

Dienstag, 7. November 1972
Der Bürgerverein Beckhausen-Sutum verlangt die Wiederöffnung des 1967 aus Rationalisierungsgründen geschlossenen Friedhofs in Beckhausen.

Montag, 13. November 1972
Ein orkanartiger Sturm bis Stärke 11 richtet schwere Schäden, vor allem im Bereich der Wirkner Straße an, wo Dächer abgedeckt werden. Acht Familien werden obdachlos.

Freitag, 24. November 1972
In einem Hasseler Wahlbezirk mußten Nachzählungen für die dort abgegebenen Erst- und Zweitstimmen bei der Bundestagswahl vorgenommen werden, da der Kreisvorsitzende der DKP, Rainer Kalinasch, das Wahlergebnis beanstandet hatte. Obwohl er und seine Frau der DKP ihre Zweitstimme gegeben hatten, waren in dem Bezirk keine DKP-Zweitstimmen ausgezählt worden. Bei der Nachzählung wurden insgesamt drei Zweitstimmen für die DKP gefunden.

Freitag, 1. Dezember 1972
Acht "Politessen" in blauen Uniformen mit aufgesticktem Stadtwappen nehmen ihren Dienst bei der Stadtverwaltung auf, um Parksündern mit Strafzetteln auf den Leib zu rücken.

Donnerstag, 7. Dezember 1972
Seit einem Monat dauert bereits ein Streit bei der Firma Küppersbusch zwischen der Jugendvertretung und der Geschäftsleitung an. Er entstand, nachdem die beiden Vorsitzenden der Jugendvertretung, Klaus Siemens und Karl-Josef Kowalski, nach der Beendigung ihrer Ausbildung nicht ins Arbeitsverhältnis übernommen werden sollten. Mit einem Protestmarsch versucht die Jugendvertretung zum ausdruck zu bringen, daß die Maßnahme der Geschäftsleitung als "ein programmierter Akt" gegen die gewerkschaftliche Betriebsarbeit der kritischen Jugend gewertet werde.

Freitag, 15. Dezember 1972
Ein Wasserrohrbruch auf der Cranger Straße in Höhe des Erler Krankenhauses legt für Stunden den gesamten Verkehr lahm.

Dienstag, 19. Dezember 1972
Der Rat der Stadt Gladbeck hat einstimmig beschlossen, die Selbständigkeit von Gladbeck durch die Eingemeindungen von Kirchhellen, Horst, Scholven und Karnap zu erreichen. Eine Zusammenlegung mit Bottrop und Kirchhellen (Glabotki-Lösung) wird abgelehnt.

Freitag, 22. Dezember 1972
Der Rat der Stadt Gelsenkirchen befaßt sich in einer Sondersitzung mit der Stellungnahme der Stadtverwaltung zu den kommunalen Neuordnungsplänen des NRW-Innenministers Willy Weyer. Bei gleichzeitiger Ablehnung der Weyerschen Pläne billigten die Stadtverordneten einstimmig zwei Gegenvorschläge der Stadtverwaltung, die einmal die Bildung eines Städteverbandes unter Einbeziehung der Städte Gladbeck, Bottrop und Dorsten vorsieht, um ein Gegengewicht zu den Oberzentren der Hellwegzone zu bekommen, und als Alternativvorschlag die Städteverbindung Gelsenkirchen mit Gladbeck, Kirchhellen, Polsum und Westerholt sowie Altendorf-Ulfkotte.

Sonntag, 24. Dezember
Seit 1912 (also seit 60 Jahren) erklingt (mit Ausnahme der Kriegsjahre) das traditiorelle Gloria vom buerschen Rathausturm. In Horst erklingt das Gloria-Blasen seit 15 Jahren vom Dach des Kaufhauses Wagner-Emden. Auch am Gelserkirchener Neumarkt ist es seit
einigen Jahren eingeführt worden. Ebenso zur Tradition geworden ist die Weihnacht der Einsamen, die vom CVJM Gelsenkirchen im evangelischen Gemeindehaus an der Bokermühlstraße veranstaltet wird und bei der diesmal 14o Personen bewirtet werden.

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Heinz O.
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Re: Stadtchronik 1972

Beitrag von Heinz O. »

heen hat geschrieben:
04.09.2022, 18:45
Dienstag, 8. Februar 1972
Eine Zeitungsnotiz zur Vollendung seines 70. Lebensjahres läßt den Erler Friseurmeister Anton Scharberger für den Chronisten erwähnenswert erscheinen: Scharberger gründete vor 48 Jahren die freiwillige DRK-Sanitätskolonne, war der letzte Hornist der freiwilligen Feuerwehr in Erle, der letzte Glöckner der Kirche St. Barbara bis zur Installierung eines elektrischen Geläuts und gehörte 1919 zu den Mitgründern der Vestischen Neuesten Nachrichten (Buersche Volkszeitung), die 1955 von den Ruhr-Nachrichten übernommen wurde.
Über Onkel Anton hatte ich tatsächlich mal was geschrieben :pfeif:
viewtopic.php?p=402239#p402239
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heen
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Re: Stadtchronik 1972

Beitrag von heen »

Thomas Scharberger (siehe hier: Foto Feuerwehr Erle 1925) hat dem Anton wohl die Tutentöne beigebracht. Ist es Anton mit dem Horn unten rechts auf dem Bild?

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Heinz O.
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Re: Stadtchronik 1972

Beitrag von Heinz O. »

heen hat geschrieben:
04.09.2022, 21:53
Ist es Anton mit dem Horn unten rechts auf dem Bild?
Ich hab keine Ahnung und kann jetzt auch niemand mehr fragen :(
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matz
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Re: Stadtchronik 1972

Beitrag von matz »

heen hat geschrieben:
04.09.2022, 18:48

Stadtchronik 1972 hat geschrieben: Montag, 2. Oktober 1972

Montag, 13. November 1972
Ein orkanartiger Sturm bis Stärke 11 richtet schwere Schäden, vor allem im Bereich der Wirkner Straße an, wo Dächer abgedeckt werden. Acht Familien werden obdachlos.

Das waren die Hochhäuser in der Wirknerstrasse. Verwandte lebten dort. Und webten gleich Verschwörungstheorien, dass der Wirbelwind durch den Bau des Parkstadions entstanden sei :D

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heen
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Re: Stadtchronik 1972

Beitrag von heen »

Auf so eine Idee muss man erst mal kommen.

Aber es gibt noch einen Fehler zu korrigieren:
Der Rosenmontag war nicht am 14. Januar, sondern am 14. Februar.
Ist ja auch klar. Schließlich war am Mittwoch, 29. März Vollmond und die neue BRAVO kam heraus, die Nummer 14.

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