DGB Haus der Jugend

Gabelsbergerstraße

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Antworten
Männlein
Beiträge: 1230
Registriert: 27.02.2007, 13:08

DGB Haus der Jugend

Beitrag von Männlein »

DGB hat wohl auch Keiner was mit zu tun haben wollen. Ging mir auch so. Die haben aber so um 1964 ganz preiswerte Gitarrenkurse angeboten. Hab ich mitgemacht. War zwar nachher kein Virtuose aber für paar Beatles-Songs hat es gereicht. Richtig Schlag bei den Mädels war ja auch nicht schlecht. Die wenigenAkkorde hab ich dan mit meinem besten Freund bis zum Gehtnichtmehr runtergeorgelt. Outing: er hat´s immerhin bis zum Bassist der Divers geschafft., ich nur bis zur Falken-Freizeitlager.
Gruß Männlein

salife
Abgemeldet

Beitrag von salife »

Das DGB-Haus der Jugend war für unsere Klicke so 1971, 1972 ein regelmäßiger Treffpunkt. Dieter Nafe war immer sehr engagiert und hat eine Menge Veranstaltungen angeboten, darüber hinaus konnte man sich dort eben auch ohne Verzehrzwang treffen. Im Erdgeschoss befand sich in den hinteren Räumen unter anderem eine Tischtennisplatte und ein äußerst beliebter Kicker. Montags fand glaube ich eine Disco unterm Dach statt, da haben wir dann, wenn die Schmuse-Hits gespielt wurden, immer :oops: "Lehrlinge vergraulen" veranstaltet :oops:: wir sind wie die Wilden auf der Tanzfläche rumgesprungen, dass es die Nadel vom Plattenspieler versetzt hat, bis besagte Lehrlinge genervt aufgegeben haben und mit ihren Mädels das Feld räumten. Nach dem "Mainstream" (das Wort gab es damals allerdings noch nicht) konnten wir dann wieder unsere "progressive" Musik auflegen lassen.

Von einer Veranstaltung, die ich besonders in Erinnerung habe, habe ich noch einen Zeitungsausschnitt aufbewahrt (natürlich ohne Datum, aber es war wohl Ende 1971): in der Mitte als zweiten von rechts neben dem blonden jungen Mann mit Brille und Mittelscheitel erkenne ich noch Bert Gossen (später Küchentheater (?) und Salinos).
Bild

Hafenjunge
Abgemeldet

Beitrag von Hafenjunge »

Das DGB-Haus der Jugend und Dieter Nafe, das war der erste Schritt aus meinem Lebensbereich Schalke-Nord/Bismarck-West heraus und der Beginn einer Politisierung. Das Haus war Gründungsort und Treffpunkt der ersten Gelsenkirchener Gruppe der Deutschen Friedensgesellschaft/Internationale der Kriegsdienstgegner (DFG/IdK,heute DFG-VK). Mit Heinz Niski, versteht sich. Das war für mich persönlich von 1970-1972.

Dieter Nafe habe ich im Herbst 2006 bei einer wohnungspolitischen Veranstaltung als SPD-Funktionär wieder getroffen. Bei so vielen Hausnutzern damals war es o.k., dass er sich nicht mehr an mich erinnert hat. Meine Haare sind ja jetzt auch kürzer.

Benutzeravatar
blockka04
Beiträge: 1889
Registriert: 24.06.2008, 13:33
Wohnort: GE-Resse / Ex-Neustadt

Beitrag von blockka04 »

Hafenjunge hat geschrieben:Das Haus war Gründungsort und Treffpunkt der ersten Gelsenkirchener Gruppe der Deutschen Friedensgesellschaft/Internationale der Kriegsdienstgegner (DFG/IdK,heute DFG-VK). Mit Heinz Niski, versteht sich. Das war für mich persönlich von 1970-1972.
Für mich war das DGB-Haus und die DFG/VK Anlaufstelle zwischen 84 und 87. Damals leitete Heinz-Detlef D. die Gruppe, Fiethe vom Wiehagen war immer dabei, Tilman B. und der Bassist/Gitarrist einer Gelsenkirchener Blues Combo (Name vergessen).
Selbstverständlich klauen Dir Ausländer Deinen Job! Aber wenn Dir jemand ohne Geld, Kontakte und Sprachkenntnisse Deinen Job wegnehmen kann, bist Du vielleicht einfach nur Scheiße!“ Louis C.K.
Que hora son mi corazon! (Manu Chao)

Benutzeravatar
rapor
Beiträge: 5882
Registriert: 31.03.2008, 18:57
Wohnort: Ückendorf

Beitrag von rapor »

Ich habe, ich schätze mal in den späten 60ern und Anfang der 70er, mich dort oft mit Leuten getroffen. Erst zum Tischtennisspielen und Kickern, dann zur Freitags-Disco oben im Saal. Einen Matratzenraum gab es auch mal...
Die Disco war von Zeit zu Zeit geschlossen, weil sich irgendwelche Schläger breit machten. Heiko Kuschmierz fällt mir da ein..Ich erinnere an Urinale oder Toilettentöpfe, die aus dem Fenster im Obergeschoss flogen :cry:
Wir saßen/standen damals mit dem Kopf wackelnd auf der Tanzfläche 8) (Wackeldackel, fällt mir heute dazu ein).
Zum Schluss war es nur noch Anlaufstelle, um von dort aus zum Podium nach Essen zu fahren oder zur Metro nach Marl. Dieter mußte seine Bude sauber halten und unsere philosophisch/neurologische Weltanschauung (Leary) passte weder politisch noch juristisch ins Konzept. :roll:
Danach kam als Treffpunkt der Winkel.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

Hafenjunge
Abgemeldet

Beitrag von Hafenjunge »

blockka04 hat geschrieben:
Hafenjunge hat geschrieben:Das Haus war Gründungsort und Treffpunkt der ersten Gelsenkirchener Gruppe der Deutschen Friedensgesellschaft/Internationale der Kriegsdienstgegner (DFG/IdK,heute DFG-VK). Mit Heinz Niski, versteht sich. Das war für mich persönlich von 1970-1972.
Für mich war das DGB-Haus und die DFG/VK Anlaufstelle zwischen 84 und 87. Damals leitete Heinz-Detlef D. die Gruppe, Fiethe vom Wiehagen war immer dabei, Tilman B. und der Bassist/Gitarrist einer Gelsenkirchener Blues Combo (Name vergessen).
Das freut mich, dass hier ein weiterer, kleiner Ausschnitt antimilitaristischer Arbeit in Gelsenkirchen sichtbar wird. DFG-IdK und später DFG-VK ist vielleicht noch kein eigener Fred/Thread in diesem Forum, sondern passt noch ganz gut unter das Thema DGB Haus der Jugend. Und zur Zeit gibt es keine auch keine Gruppe in Gelsenkirchen. Aber vielleicht schreiben weitere Aktivisten aus früheren Jahren hier etwas. Auf der Internetseite des Bundesverbandes ist eine detaillreiche, selbstkritische Darstellung der Verbandsentwicklung mit Verweisen auf "befreundete Organisationen" zu finden. Vielleicht Anhaltspunke für die eigene Erinnerung.

http://www.dfg-vk.de/verband/geschichte/

Benutzeravatar
Verwaltung
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 10616
Registriert: 02.12.2006, 05:43
Wohnort: Gelsenkirchen

Beitrag von Verwaltung »

Versammlung der Gelsenkirchener DFG (-VK) Gruppe im DGB Haus der Jugend um 1970. Links Helmut Lierhaus, daneben Wilfried D. ein wichtiger Aktiver. Neben Wilfried D. ein späterer Kunstmäzen und Crepperie Besitzer in Buer.

Bild
Wir folgen den Ideen der Open-Source / Access- und Common Lizenz Bewegung. Solltest du dein Bildmaterial aus beruflichen oder persönlichen Gründen nicht freigeben können, kennzeichne das bitte durch einen Copyright-Zusatz

gelski
Beiträge: 7
Registriert: 06.04.2010, 19:38
Wohnort: Resser Mark

zu DFG-IdK 1971+1972 im DGB-Haus der Jugend:

Beitrag von gelski »

So langsam finden wir uns wieder. Letzten Samstag bin ich mit Heinz über die Bahnhofstraße geschlendert, nach 38 Jahren. Ich habe noch ein Foto von 1972 gefunden:
Das Foto zeigt eine simulierte Verhandlung vor dem Prüfungsausschuss für Kriegsdienstverweigerer, v.l.n.r.: Ulrich - Helmut - ? - Der Delinquent: Wilfried - Der Kommentator: Heinz. Aufgenommen ca. im Juni 1972 bei einem Fernsehmitschnitt vom NDR (Panorama).
Die Aufnahme wurde angeblich im Sommer 72 gesendet, aber da war ich schon mit Freunden auf dem Weg nach Italien.
Das Foto hat alle Versuche meine Fotosammlung zu bereinigen und wichtiges von unwichtigem zu trennen überlebt. Natürlich nicht ohne Grund, dokumentiert es doch die politischen Aktionen dieser Zeit.

Bei meiner Suche nach Informationen über die Erste-Jazz+Art-Galerie an der Hiberniastr fand ich die Seiten der Gelsenkirchener-Geschichten. Ich habe dort in den letzten 2 Wochen mehr über die Geschichte GEs erfahren als in meinen 56 Jahren vorher.

Hier einige Dinge, die mir zur DFG-IdK-Zeit 1971+1972 einfallen:
- erster Kontakt durch eine WAZ-Info zur KDV-Beratung, ca. Mai 71: Veranstaltung in einem Gemeindehaus an der Bochumerstr. Helmut und Wilfried zum erstem mal getroffen. Ich bin kurz danach Mitglied geworden,
- wöchentliche Beratungstreffen im DGB-Haus der Jugend (Foto oben),
- öffentliche Info- und Diskussionsveranstaltungen mit Richard Limpert in der Metallberufsschule GE und in einer Schule in Erle an der Heistr,
- Besuche in einer Studenten-WG im Ahlmannshof in Bismarck. Ich erinnere mich auch an ein Treffen bei Inge in der Pierenkemperstr. in Erle, sie hatte nähere Kontakte zu den Leuten der WG.
- ein Treffen in der Neustadt oder Rotthausen, Hermann (SDAJ) war auch da, heftige Diskussionen bis spät in die Nacht,
- Besuche in der DFG-IdK-Zentrale in der Limbeckerstr in Essen,
- ein Wochenendseminar in Frankfurt, wir wohnten in der Jugendherberge, ich bekam 5 Mark Tagungsgeld,
- die roten Vierteljahreshefte der Gewaltfreien Aktion (vom Pahl-Rugenstein-Verlag?, den gibt es noch immer in der Breitestr in Bonn über dem auch heute noch von mir sehr geschätzten Antiquariat Walter Markov), die Hefte habe ich gesammelt bis weit in die 90er Jahre,
- einige Male trafen wir uns in der oben genannten Jazz+Art-Galerie an der Hiberniastr. Ich kriege weiche Knie, wenn ich daran zurück denke.
- Wilfried habe ich noch 1973 in Buer besucht, aber dann trennten sich die Wege.

UlrichBild

Benutzeravatar
blockka04
Beiträge: 1889
Registriert: 24.06.2008, 13:33
Wohnort: GE-Resse / Ex-Neustadt

Beitrag von blockka04 »

Hallo Gelski,

tolles Bild und ich hoffe, deine Geschichte ist noch nicht zu Ende! :wink:

Hier gibt´s noch mehr zum Thema KDV!
Selbstverständlich klauen Dir Ausländer Deinen Job! Aber wenn Dir jemand ohne Geld, Kontakte und Sprachkenntnisse Deinen Job wegnehmen kann, bist Du vielleicht einfach nur Scheiße!“ Louis C.K.
Que hora son mi corazon! (Manu Chao)

Hafenjunge
Abgemeldet

Beitrag von Hafenjunge »

Das mit den "weichen Knien" ist schon richtig. Ich bin der "Aussschussvorsitzende" in der Tischmitte. Und der "Kommentator" ist Heinz Niski, der sich äußerlich wohl am wenigsten zu heute verändert hat.
Das Thema Kriegsdientverweigerung und Ersatzdienst wird auch hier behandelt. http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... satzdienst

Antworten