Altstadtfriedhof Kirchstraße
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Kellergruften auf dem kath. Altstadfriedhof
Ein Bestatter hat mir erzählt, daß es auf dem kath. Altstadtfriedhof Kellergruften gibt. Die wurden damals an finanzkräftige Gemeindemitglieder verkauft, damit man den Grund und Boden für den neuen Friedhof finanzieren konnte. Diese Gruften wurden "auf ewig" verkauft, daher finden dort noch Beisetzungen statt von Menschen, die schon seit Jahrzehnten nicht mehr in Gelsenkirchen wohnen.
Ich habe auf einem Berliner Friedhof mal Kellergruften gesehen, da gab es über der Erde ein imposantes Bauwerk, hinter der Gittertür konnte man die Steinplatte sehen, die die Gruft abdeckt.
Bei unseren Kellergruften fehlt das Gebäude "über Tage". Es gibt lediglich die Steinplatte, die zu Beisetzungen geöffnet wird. Nach der Beisetzung wird die Gruft wieder verschlossen und die Steinplatte verschwindet unter einer Erdschicht, auf der das Grab/die Gruft wieder bepflanzt werden kann.
Ich habe auf einem Berliner Friedhof mal Kellergruften gesehen, da gab es über der Erde ein imposantes Bauwerk, hinter der Gittertür konnte man die Steinplatte sehen, die die Gruft abdeckt.
Bei unseren Kellergruften fehlt das Gebäude "über Tage". Es gibt lediglich die Steinplatte, die zu Beisetzungen geöffnet wird. Nach der Beisetzung wird die Gruft wieder verschlossen und die Steinplatte verschwindet unter einer Erdschicht, auf der das Grab/die Gruft wieder bepflanzt werden kann.
- Benzin-Depot
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Hier wird für Abhilfe bei feuchten Kellergruften geworben:Benzin-Depot hat geschrieben:Dankeschön Anthro, für die Info. Das ist ja hochinteressant.
Ich frage mich gerade, in welchem Zustand die Keller wohl nach all den Jahren sein mögen?
http://www.credo-haus.com/images/Feucht ... ruften.pdf
Die hatten wohl was Anderes im Sinn.
Oliver
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@ Kellergrüfte
Die Friedhofsordnung des kath. Altstadtfriedhofs von Gelsenkirchen (St. Augustinus Heime GmbH) verweist nicht auf "kellergruftartige" Bestattungen.
http://st-augustinus.eu/fileadmin/heime ... ktuell.pdf
Die Kellergruft der Familie Mohn in Dortmund (Mohndruck) ist die letzte ihrer Art, die dort noch aktiv ist:
http://www.dortmund.de/media/p/friedhoe ... iedhof.pdf
Und auch in Essen-Borbeck-Vogelheim sind noch fünf Gruftplätze frei:
http://www.gemeinde-borbeck-vogelheim.d ... C3%A4tten/
Oliver
http://st-augustinus.eu/fileadmin/heime ... ktuell.pdf
Die Kellergruft der Familie Mohn in Dortmund (Mohndruck) ist die letzte ihrer Art, die dort noch aktiv ist:
http://www.dortmund.de/media/p/friedhoe ... iedhof.pdf
Und auch in Essen-Borbeck-Vogelheim sind noch fünf Gruftplätze frei:
http://www.gemeinde-borbeck-vogelheim.d ... C3%A4tten/
Oliver
Karte Friedhof 1810
Alles was der Mensch den Tieren antut, fällt auf den Menschen zurück.
Pythagoras
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Re: Karte Friedhof 1810
Die alte Dorfkirche St. Georg besaß nach der Karte von 1793, 1810 (zweite Auflage) demnach einen echten Kirchhof im ureigensten Sinne.
Dankefür,
Oliver
Re: @ Kellergrüfte
Ja, da steht nichts davon drin.Oliver Raitmayr hat geschrieben:Die Friedhofsordnung des kath. Altstadtfriedhofs von Gelsenkirchen (St. Augustinus Heime GmbH) verweist nicht auf "kellergruftartige" Bestattungen.
http://st-augustinus.eu/fileadmin/heime ... ktuell.pdf
Aber z.B. die Priestergräber sollen m.W. auch eine Kellergruft sein.
Ich recherchiere das nochmal und berichte.
Kellergrüfte
Kellergrüfte müssen zwangsläufig eine Be-und Entlüftung haben, ansonsten wird es bei einer weiteren Belegung sehr unangenehm.Also müsste man diese irgend wo sehen.
HW
HW
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Pythagoras
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Gruftlufttechnik
Der Gruftbestattung scheint ein ganz anders Element zu Grunde zu liegen, als im Falle der Erdbestattungen, wo der Leichnam der Verwesung anheim fallen soll. In diesem Spiegel-Artikel wird der Schluss gezogen, dass die richtige Belüftung einer Gruft genau das Gegenteil bezwecken solle, nämlich den Erhalt des Verstorbenen. Mit der bewussten belüftungstechnischen Logistik, soll die Mumifizierung begünstigt werden. Inwieweit dabei überhaupt an eine dauernde Nachbesetzung der Gruft gedacht wird, ist eine ganz andere Frage.
http://www.spiegel.de/spiegel/a-700336.html
Oliver
http://www.spiegel.de/spiegel/a-700336.html
Oliver
Kellergrüfte
Ich glaube diese Art von Gruften meinte Anthro nicht.
Früher hatten die Menschen die es sich leisten konnten gemauerte Grabkammern, bevorzugt an den Hauptwegen der Friedhöfe was man heute noch teilweise auf unseren Friedhöfen erkennen kann.
Zigeunergräber werden teilweise heute noch so gemacht dass der Sarg nicht mit der Erde in Kontakt kommt.
In Herne benutzt man schon seit längeren das Grabkammersystem aufgrund von Verwesungsproblemen .Auf dem Friedhof an der Wischerstr.in Herne zu sehen.
Dort gibt es noch eine alte Familiengruft mit Steindeckel in der noch beigesetzt wird.
Bei all den in der Tiefe begehbaren Gruften sind die Särge meistens nochmals in separaten Kammern beigesetzt.
Das ganze gibt es auch Über tage als Mausoleum.Al diese Beerdigungsarten bedürfen eines Be-und Entlüftungssytems.
Anders ist bei den offenen Grabkammern wo die Särge freistehen .Dort befindet sich der Leichnam nochmal in einem Zinksarg.
Anbei ein Foto vom alten Friedhof Mülheim a d R
Oberhalb der Gruften ist die Fläche zum bepflanzen
HW
Früher hatten die Menschen die es sich leisten konnten gemauerte Grabkammern, bevorzugt an den Hauptwegen der Friedhöfe was man heute noch teilweise auf unseren Friedhöfen erkennen kann.
Zigeunergräber werden teilweise heute noch so gemacht dass der Sarg nicht mit der Erde in Kontakt kommt.
In Herne benutzt man schon seit längeren das Grabkammersystem aufgrund von Verwesungsproblemen .Auf dem Friedhof an der Wischerstr.in Herne zu sehen.
Dort gibt es noch eine alte Familiengruft mit Steindeckel in der noch beigesetzt wird.
Bei all den in der Tiefe begehbaren Gruften sind die Särge meistens nochmals in separaten Kammern beigesetzt.
Das ganze gibt es auch Über tage als Mausoleum.Al diese Beerdigungsarten bedürfen eines Be-und Entlüftungssytems.
Anders ist bei den offenen Grabkammern wo die Särge freistehen .Dort befindet sich der Leichnam nochmal in einem Zinksarg.
Anbei ein Foto vom alten Friedhof Mülheim a d R
Oberhalb der Gruften ist die Fläche zum bepflanzen
HW
Alles was der Mensch den Tieren antut, fällt auf den Menschen zurück.
Pythagoras
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Durch die Zeiten änderten sich Geschmack der Gestaltung und auch die gewünschten Ziele bei der Bestattung.
Das ist schon ein bemerkenswerter Befund, der im Spiegelartikel oben aufzeigt, dass Mumifizierung gewollt provoziert wurde. Das gilt anscheinend für Bestattungen des ausgehenden Mittelalters und der frühen Neuzeit. Nur in diesen Fällen muss ein Belüftungssystem eingerichtet werden, das den erhofften Erfolg liefert.
Aufwendige Steinbauten (Grüfte, Mausoleen, etc.) aus späteren Zeiten stehen im Zentrum des Prestiges. Darunter auch die genannten "Zigeunergräber" oder "Königsgräber", wie sie auch genannt werden.
Aus "ästhetischen", das heißt olfaktorischen Gründen, wird ein besonderer Augenmerk auf die komplette Versieglung gelegt, nicht, um den Leichnam zu bewahren, sondern um lästige Gerüche in der Kammer abzufedern. Aber auch bei Metallsärgen, seien sie aus Zink oder aus edlerem Kupfer gefertigt, tritt der Verwesungsprozess unweigerlich ein, sobald die Korrosion den Metallsarg geöffnet hat. dann entsteht ein gewisser Handlungsbedarf.
Im Prinzip ist die Verwesung in heutigen Tagen das Mittel der Wahl, auch weil es Fristen der Grabnutzung gibt und die Nachbesetzung erfolgen soll, wenn keine menschlichen Reste mehr nachweisbar sein sollten (für Knochen gilt das nur sehr bedingt).
Ob jetzt das Problem am Friedhof von Herne darin besteht, dass die natürlichen Verwesungsprozesse vielleicht nicht stattfinden, kann ich nicht beurteilen. Besondere Boden- bzw. Milieuverhältnisse bedingen sogenannte "Wachsleichen", die einigen Friedhofsverwaltungen Sorge bereiten. Hier wäre eine Feuerbestattung ratsam, um diesem Problem auszuweichen.
Oliver
Das ist schon ein bemerkenswerter Befund, der im Spiegelartikel oben aufzeigt, dass Mumifizierung gewollt provoziert wurde. Das gilt anscheinend für Bestattungen des ausgehenden Mittelalters und der frühen Neuzeit. Nur in diesen Fällen muss ein Belüftungssystem eingerichtet werden, das den erhofften Erfolg liefert.
Aufwendige Steinbauten (Grüfte, Mausoleen, etc.) aus späteren Zeiten stehen im Zentrum des Prestiges. Darunter auch die genannten "Zigeunergräber" oder "Königsgräber", wie sie auch genannt werden.
Aus "ästhetischen", das heißt olfaktorischen Gründen, wird ein besonderer Augenmerk auf die komplette Versieglung gelegt, nicht, um den Leichnam zu bewahren, sondern um lästige Gerüche in der Kammer abzufedern. Aber auch bei Metallsärgen, seien sie aus Zink oder aus edlerem Kupfer gefertigt, tritt der Verwesungsprozess unweigerlich ein, sobald die Korrosion den Metallsarg geöffnet hat. dann entsteht ein gewisser Handlungsbedarf.
Im Prinzip ist die Verwesung in heutigen Tagen das Mittel der Wahl, auch weil es Fristen der Grabnutzung gibt und die Nachbesetzung erfolgen soll, wenn keine menschlichen Reste mehr nachweisbar sein sollten (für Knochen gilt das nur sehr bedingt).
Ob jetzt das Problem am Friedhof von Herne darin besteht, dass die natürlichen Verwesungsprozesse vielleicht nicht stattfinden, kann ich nicht beurteilen. Besondere Boden- bzw. Milieuverhältnisse bedingen sogenannte "Wachsleichen", die einigen Friedhofsverwaltungen Sorge bereiten. Hier wäre eine Feuerbestattung ratsam, um diesem Problem auszuweichen.
Oliver
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Heute wird das Problem so gelöst:
http://www.friedhofssysteme.de/fileadmi ... _Beton.pdf
http://www.beton.org/uploads/tx_news/Grabkammern.pdf
http://www.friedhofssysteme.de/fileadmi ... _Beton.pdf
http://www.beton.org/uploads/tx_news/Grabkammern.pdf
Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst.
Er gibt auch anderen eine Chance.
Er gibt auch anderen eine Chance.