Altstadtfriedhof Kirchstraße

Ruhe in Frieden

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Oliver Raitmayr hat geschrieben: Vielleicht hat ein freundlicher Helfer die gesuchten Informationen leichter zur Hand.
das wäre super, denn auch ich, obwohl aus GE kommend, habe nicht immer Zeit und Gelegenheit in die Sammlung des Heimatbundes Gelsenkirchen zu fahren und dort zu forschen. Leider.

Grabmale auf den beiden Altstadtfriedhöfen stehen nicht auf der Denkmalschutzliste.
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Oliver Raitmayr
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Aufgedeckt!

Beitrag von Oliver Raitmayr »

Ich hatte ja kürzlich doch noch die Gelegenheit, GE besser kennenzulernen und stand am Familiengrab der Familie Majer. Die linke Seite wurde von dem Nachfahren des Max Majer aufgelöst, sodass zwar der Obelisk aus schwarzem schwedischen Granit erhalten geblieben ist, aber zwei Platten entfernt worden waren.
Unter einer Platte ist dadurch der Firmenname des Steinmetzes freigelegt worden: "Artmeier, Augustastr." in Gelsenkirchen.

Bis heute weiß ich nicht, wer denn wirklich dort beerdigt wurde; ein langes E-Mail an passende Stelle blieb bislang unbeantwortet. Eine überlieferte Liste der dort beerdigten Personen und die tatsächlichen (bekannten bzw. ursprünglichen) Inschriften decken sich nicht.

Vielleicht hilft mir diese Inschrift zumindest, die tatsächliche Entstehungszeit des Grabes einzugrenzen. 1904 stand es gewiß, doch verdichten sich die Hinweise, dass es bereits 1875 existent gewesen sein sollte.

Frage also: Ist Steinmetz Artmeier bekannt und wann arbeitet er als Steinmetz in Gelsenkirchen?

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Bild[/center]

Ich werde mcih sehr über Hilfeleistung beim Beantworten der Frage freuen.

Oliver

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papaver
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Beitrag von papaver »

Guten Morgen,

auf dieser Seite ist zumindest ein Hinweis auf den Steinmetz Artmeier, innerhalb einer Datenbank von jüdischen Grabsteinen.

http://www.steinheim-institut.de/cgi-bi ... &lang=#top

Gruß, papaver
Woher dieser Lärm?
Alle schmieden an ihrem Glück.
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Oliver Raitmayr
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Beitrag von Oliver Raitmayr »

papaver hat geschrieben:Guten Morgen,

auf dieser Seite ist zumindest ein Hinweis auf den Steinmetz Artmeier, innerhalb einer Datenbank von jüdischen Grabsteinen.

http://www.steinheim-institut.de/cgi-bi ... &lang=#top

Gruß, papaver
Vielen Dank für diesen Fund, den ich beim Googeln sträflich übersehen habe. Vielleicht aus der unterbewussten Überzeugung, dass Juden und Christen nicht beim selben Steinmetz kauften. Was hiermit eindeutig widerlegt und doch beachtenswert ist. Das Todesdatum auf dem jüdischen Grabstein bringt meine Recherche leider nicht weiter, belegt aber, dass Steinmetz Artmeier lange im Geschäft war.

Oliver

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

ich bin mir ziemlich sicher das es sich um diesen Artmeyer handelt:
http://adressbuecher.genealogy.net/entry/show/1406578

über den es auch schon einen Fred gibt:
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... php?t=1378

Nachfolger ist wohl Dieter Franzen, Ringstraße 38
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Oliver Raitmayr
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verflixte Meierei

Beitrag von Oliver Raitmayr »

Vielen Dank auch an Heinz O.!

Zwar immer noch kein Durchbruch, was die Jahre angeht, aber dennoch schön, dass es weitere Anknüpfungspunkte gibt.
Vom "Meier-Problem" kann ich ein Lied singen. Meine Mutter eine Majer, mein Vater ein Raitmayr. Auf Anhieb hat noch niemand die rechte Schreibweise erwischt; jahrzehntelange Schlappen!

Der Bildhauer hätte wenigstens den eigenen Namen stringent verwenden können. :twisted:

Nochmals danke für die Mühen,

Oliver

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Mechtenbergkraxler
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Altstadtfriedhof / Amigos

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Evangelisch ist doch glaube ich nur die nördliche Hälfte des Friedhofs. Vielleicht kann die Verwaltung den Fred einfach mal in "Altstadtfriedhof" umwandeln, da die Location fast die gleiche ist und wahrscheinlich auch Konfessionslose u.ä. mittlerweile auf beiden Seiten beerdigt werden.

Wer kann sich einen Reim auf folgende Beobachtung machen: Beim Spazierengehen fand ich im südlichsten Bereich des katholischen Teils einen Grabstein der besonderen Art (Vorder- und Rück (!)-Seite)
Bild
Bild

Da es sich kaum um ein Massengrab handelt, frage ich mich natürlich: Wer sind / waren die Amigos? Und wie kommt es, dass unsere pingelige Friedhofsverwaltung hier offenbar kräftig das Auge zugedrückt hat? Denn auf mich wirkt der Stein nicht wie ein Grabstein sondern eher wie ein Denkmal für die besten Kumpels.

Weiß einer von Euch was?

MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)

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bostonman
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Beitrag von bostonman »

Auf der Homepage der Propsteigemeinde steht etwas .

Auf dem großen Feld der Einzelgräber schließlich, wird der „Amigos“ gedacht; so nennen wir in der Propsteigemeinde liebevoll die Nichtsesshaften. Auf dem Grabstein ist eine kleine, runde Bronzetafel zu sehen: die Schmerzhafte Mutter, die den zermarterten Leib ihres toten Sohnes auf dem Schoß trägt und mit ihren Händen hält.
http://www.propstei-ge.de/index.php?opt ... mitstart=2
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

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Anthro
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Beitrag von Anthro »

Oliver Raitmayr hat geschrieben:Kennt jemand die Geschichte des evangelischen Friedhofes in der Kirchstraße? Wann wurde er gegründet und gab es womöglich einen Vorgänger an der selben oder einer anderen Stelle?
Zu dem evangelischen Friedhof kann ich keine Angaben machen, er muß jedoch in etwa zeitgleich mit dem katholischen Friedhof entstanden sein. Darüber weiß ich, daß er in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts eingerichtet wurde. Das älteste vorhandene Grabdenkmal weist das Sterbejahr 1869 aus.

Dem Vorschlag von Mechtenbergkraxler an die Verwaltung, den Fred in Altstadtfriedhof oder Altstadtfriedhöfe umzubenennen, schließe ich mich an.

Ich habe einige nähere Informationen über den kath. Teil. Ich denke, ich werde beizeiten hier eine gemeinsame Besichtigung anbieten.
Spontanität will gut überlegt sein.


www.liegeradfreunde-ruhr-lippe.de

Oliver Raitmayr
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Gründungsjahr des ev. Altstadtfriedhofes

Beitrag von Oliver Raitmayr »

Nach längerer Zeit und über offensichtliche Umwege bekam ich kürzlich Antwort auf die Fragen, die im letzten Beitrag zitiert wurden.

Herr Uwe Willnat, Kirchen-Amtsrat des Ev. Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid, Allg. Verwaltung/Friedhofs- u. Meldewesen, Kreiskirchenamt beantwortete eine Frage ("Seit wann besteht der ev. Stadtfriedhof in seiner heutigen Form und seit wann wurde er genutzt?") folgendermaßen:

"Der heutige ev. Altstadtfriedhof wurde im Jahre 1895 eröffnet und dient seither seinem Zweck."

Und eine andere Frage ("Gab es einen Vorgängerfriedhof, wo die zwar bekannten, aber am Grab (gemeint ist das Familiengrab Carl Majer) nicht namentlich gelisteten Personen beerdigt worden sein könnten?") so:

"Ja. Der Vorgängerfriedhof lag etwa in einem Bereich zwischen der heutigen Ahstraße, Robert-Koch-Str. und Husemannstraße. Er wird etwa 1895 entwidmet worden sein. Noch nach dem 2. Weltkrieg (so ist es überliefert) hat er bestanden - nicht mehr genutzt -. Irgendwann in der Nachkriegszeit ist er dann eingeebnet worden und dient heute als städt. Grünanlage."

Demnach wurde der ev. Teil später als der kath. gegründet.

Marion S.
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Gründungsjahr des ev. Altstadtfriedhofes

Beitrag von Marion S. »

Sterbefälle Stadt Gelsenkirchen

im Jahre 1882 552

im Jahre 1883 570

im Jahre 1884 682

im Jahre 1885 686

im Jahre 1886 797


die Menge an Verstorbenen konnte der alte Friedhof an der Robert-Koch-Str. garnicht aufnehmen,danach muß der Friedhof an der Kirchstr eher entstanden sein.



Gruss

HW
Alles was der Mensch den Tieren antut, fällt auf den Menschen zurück.
Pythagoras

Oliver Raitmayr
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Beitrag von Oliver Raitmayr »

Die Auskunft, das vergaß ich zu erwähnen, stammt ursprünglich von dem Gemeindeamt der Ev. Kirchengemeinde Gelsenkirchen.

Jetzt besteht die Frage wie viele der verstorbenen Personen ev. war und wie groß die Fläche des alten Friedhofes war.

Vielleicht hat jemand einen Kartenausschnitt vom alten ev. Friedhof.

Oliver

Oliver Raitmayr
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Beitrag von Oliver Raitmayr »

Naja, auf dem Archivplan von 1880 schaut die Fläche (allerdings ohne Straßennamen) doch recht groß aus!

Oliver

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Prömmel
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Alter Altstadt-Friedhof

Beitrag von Prömmel »

Oliver Raitmayr hat geschrieben:Vielleicht hat jemand einen Kartenausschnitt vom alten ev. Friedhof.
Hier ist ein Ausschnitt aus dem Stadtplan von 1958:
Bild
Ich nehme an, dass dieser Friedhof gemeint ist. Eine Bezeichnung oder Unterteilung "ev./kath." gibt es allerdings nicht - jedenfalls nicht auf diesem Plan.
Der Friedhof ist so übrigens auch noch im Stadtplan von 1962 eingezeichnet.
Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß. der weiß mehr
als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.

Oliver Raitmayr
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Beitrag von Oliver Raitmayr »

Danke Prömmel!

Was schätzt Du wie groß die Fläche ist?

Oliver

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