Also, ich weiß nicht…Mechtenbergkraxler hat geschrieben: ↑29.05.2022, 09:45Das Sattwerden ist auch keine "monokausale" Angelegenheit (s.o.). Erlebnis der letzten Woche. Nachbar: "Ihr habt vergessen die Biotonne rauszustellen." Ich: "Nö, da war bloß nix drin." Er: "Nix drin? Wie geht das?" Ich: "Ganz einfach: Nur so viel kochen, wie man essen kann und will. Und alles was übrig bleibt, in den nächsten Tagen kreativ für andere Gerichte verwerten." Dass gelegentlich Kartoffelschalen oder Kaffeeprütt in die Biotonne wandern, ist natürlich klar. Ich kann mich aber aufregen, über diejenigen Schreihälse, denen jetzt die Lebensmittel zu teuer werden, die aber jeden Abend am Grill stehen und sich den Bauch mit Fleisch vollhauen und aus Kartoffeln, die übrig geblieben sind, nicht etwa Bratkartoffeln machen, sondern die einfach wegschmeißen. Man kann auch lecker und ausgesprochen preiswert essen. Die Tage für 2 Leute: 2 Scheiben Kassler Schweinenacken = 1,89 €, 150 g loses Sauerkraut = 0,23 €, dazu ein paar Kartoffeln, macht pro Nase und Mahlzeit weniger als 1,50 €. Die Einkaufswagen der Schreihälse sind voll mit Fertigschrott, für den die viel zu viel Geld ausgeben. Sparsam kaufen und kochen - unbekannt.Minchen hat geschrieben: ↑28.05.2022, 22:21Ich habe durchaus nicht vergessen, dass Brachflächen sinnvoll sein können fürs Ökosystem, aber ich kann halt nicht, wie unser Landwirtschaftsminister, genau dafür zuständig sein und mich gleichzeitig darüber aufregen, dass andere Länder nun ihre Produkte für sich selbst verwenden wollen.Mechtenbergkraxler hat geschrieben: ↑28.05.2022, 16:31...
Aber noch mal zurück zu Minchens Öko-Beispielen. Hier vergisst sie aber auch, dass Brachflächen ganz bewusst gewollt waren, weil Nutzflächen sich erholen müssen, weil Insekten und andere fürs Ökosystem wichtige Lebewesen keinen Lebensraum mehr hatten. Warum soll dafür jetzt jemand gescholten werden? Wenn die Maisflächen für die Schweinemast (und fürs allabendliche exzessive Grillen) in Weizenflächen umgewandelt werden, brauchen keine Brachflächen aufgegeben zu werden. Und wenn die Machokulturen in anderen Ländern ihren gesellschaftlichen Stellenwert nicht an der Zahl der Kinder festmachen würden, gäbe es auch keinen Hunger in der Welt. Monokausalität, also dass Gründe immer eineindeutig sind, ist etwas sehr Seltenes. Nur das Suchen nach anderen Gründen haben viele Leute verlernt.
MK
Entweder oder.
Den Luxus mit der Ökologie können wir uns eh nicht mehr leisten, das ist endgültig vorbei. Wenn es nicht mehr genug Dünger gibt, um die bisherigen Erträge zur erzielen, dann ist die Sache gelaufen. Dann werden entsprechend mehr Flächen benötigt, denn wir sind mittlerweile acht Milliarden, und die wollen alle satt werden.
Also bei einem angemessenem Konsumverhalten kann problemlos die Landwirtschaft etwas weniger fabrikmäßig betrieben werden, ohne dass gleich überall Streichelzoos für Kühe entstehen müssen. Und wenn Entwicklungshilfe an eine Reduzierung der Kinderzahl in den Machokulturen geknüpft wird, werden auch nach und nach alle Erdenbewohner satt.
Vielleicht etwas lockerer und weniger dogmatisch an solche Dinge herangehen, meint
der Kraxler (wie immer wohlwollend und verständnisvoll )
Für mich stellt sich die Situation, in der wir uns gerade befinden, eher so dar wie in diesem 3D-Kino in unserem RuhrZoom: wir stehen in diesem Iglu, oben am höchsten Punkt, halten uns gut fest und schauen in den Abgrund.
Bildungspolitik, Wirtschaftspolitik, Umweltpolitik, Geld- und Zinspolitik der EZB und unsere eigene Energiepolitik haben unser Iglu von seiner Verankerung gelöst, Coronapandemie und –maßnahmen haben unser Iglu an die Klippe befördert und der Ukraine-Krieg hat uns nun den letzten Schubs verpasst.
Fragt sich nur noch, ob wir am Ende auch so sanft in diesem Fjord landen. Ich fürchte, nicht. Stattdessen könnten wir ohne Strom, Heizung und Industrie dastehen. Ohne Wohlstand und ohne Euro. Wäre schön, wenn es anders käme. Allerdings kann ich das nicht mehr glauben.
Ich denke, mit mehr Bratkartoffeln essen ist es da einfach nicht mehr getan. Obwohl ich die natürlich heiß und innig liebe.