Jugendamt Gelsenkirchen

Ämter, Gerichte, Polizei, Feuerwehr, Landesbetriebe, städtische und sonstige öffentliche Dienstleistungen

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Rüdiger Georg
Abgemeldet

Jugendamt Gelsenkirchen

Beitrag von Rüdiger Georg »

Beim Einloggen hatte ich gehofft ein thread mit vielen positiven Einträgen über eine erfolgreiche Arbeit des Jugendamts zu entdecken, schliesslich wurde Gelsenkirchen erst 2010 zur "kinderfreundlichsten Stadt Europas" gekürt - das Jugendamt Gelsenkirchen (JA) fand bis heute in den GG nicht statt.

Umso bedauerlicher ist, dass sich dieses erste post zum JA mit der - unterstellten - geldgierigen Energie von JA-Leiter & Stellvertreter, mit Bereicherung an Schutzbefohlenen, mit Firmengeflechten, mit Filz & Vetternwirtschaft, mit sträflichen Überbelegungen in Heimen, beschäftigt, während der Stadtdirektor motivationslos wegschaut.

Monitor ARD, 30.04.2015

Taugenichts
Abgemeldet

Beitrag von Taugenichts »

Wir haben gestern auch fassungslos vor dem Fernseher gesessen!
Wenn sich diese Vorwürfe bewahrheiten, darf es mit einer einfachen Amtsenthebung
nicht getan sein. Erbärmlicher geht es nun wirklich kaum.

Benutzeravatar
exbulmker
Beiträge: 850
Registriert: 01.02.2007, 23:11
Wohnort: Erle

Beitrag von exbulmker »

Wer sich den Monitor-Beitrag anschaut, dem stehen die Haare zu Berge.

Unterstellt man, die Recherchen von Monitor sind seriös, dann müßte es hier ein mittleres Erdbeben geben.
Hier wird - wurde - offensichtlich mit der Verschiebung von Kindern ein gutes Geschäft gemacht.
Die Art und Weise wie dies geschehen ist, muß mehr als nachdenklich stimmen. Hier wurde Kindern die Perspektive genommen, um Kasse zu machen.

Katastrophal ist die Einstellung der Verantwortlichen. Der Amtsleiter aus Dorsten gehört zur Generation Einfalt: "Die Einrichtung vertraut darauf, daß wir pünktlich zahlen, wir vertrauen darauf, daß alles in Ordnung ist".
Dem Mann würde ich noch nicht einmal eine kleine Portokasse anvertrauen.

Manfred Beck ist da allerdings nicht besser; man habe die Rechtslage nicht geprüft, sondern auf eine Einstellung der Praxis gedrungen. Heißt frei übersetzt: man zeige mir den großen Teppich, wo ich das darunter kehren kann.

Gott sei dank gibt es immer noch Kamele, die das Gras fressen, was über eine faule Sache gewachsen ist.
Die Friedhöfe sind voll mit Menschen, die zu Lebzeiten als unersetzlich galten.

Heimkehrer
Beiträge: 138
Registriert: 07.05.2013, 13:09
Wohnort: GE

Beitrag von Heimkehrer »

Der Bericht wird in den ersten 10 Min. der Sendung gezeigt.
Hier der Link zur Mediathek:

http://mediathek.daserste.de/Monitor/Mo ... tId=438224

Unglaublich, Geld ist immer noch eine starke Triebfeder um alle Moral über Bord zu werfen...
heute ist morgen früher....

Benutzeravatar
pixxel
Beiträge: 633
Registriert: 29.10.2007, 14:15
Wohnort: GE-Mitte

Beitrag von pixxel »

Oh mein Gott, das macht mich sprachlos. Was für ein Sumpf. Ich kann nur wünschen, dass hier Konsequenzen gezogen werden. Das erschüttert mein Vertrauen mal wieder bis in die Grundmauern.
Ich glaube, wer so agiert in der freien Wirtschaft wäre von seinem AG bereits freigestellt worden bis zur endgültigen Klärung.
LG pixxel

Benutzeravatar
brucki
Beiträge: 9432
Registriert: 23.02.2007, 22:50
Wohnort: Ückendorf

Beitrag von brucki »

Pressestelle der Stadt Gelsenkirchen am 01.05.2015 hat geschrieben:Stellungnahme der Stadt Gelsenkirchen zu einem Bericht der ARD-Sendung Monitor vom 30. April 2015

Die Stadt Gelsenkirchen hat umgehend die Aufklärung des Sachverhaltes eingeleitet

GE. In dem Bericht der ARD-Sendung Monitor „Mit Kindern Kasse machen? Wie Heimkinder ins Ausland verbracht werden“ vom 30. April 2015 werden Beschäftigten der Stadt Gelsenkirchen verschiedene Vorwürfe gemacht. Oberbürgermeister Frank Baranowski: „Was ich in dem Bericht gesehen habe, macht mich fassungslos. Die Angelegenheit muss lückenlos aufgeklärt werden. Dazu habe ich bereits die notwendigen Schritte eingeleitet!“

Um eine objektive Aufklärung zu ermöglichen und wegen der Schwere der Vorwürfe wurden die beiden Betroffenen heute bis auf weiteres von ihren Dienstpflichten freigestellt.
Der Oberbürgermeister hat umgehend eine Prüfung des Sachverhaltes eingeleitet. Dabei greift die Stadt Gelsenkirchen auch auf die Unterstützung eines namhaften Wirtschaftsprüfungsunternehmens zurück.

In dem Monitor-Bericht spielt das St. Josef Heim eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Gelsenkirchen den Träger des Heimes, die St. Augustinus GmbH, und die zuständige Aufsichtsbehörde, den Landschaftsverband Westfalen Lippe, um enge Zusammenarbeit bei der Sachverhaltsaufklärung gebeten.

Eine erste Prüfung des Rechnungsprüfungsamts hat ergeben, dass die Stadt Gelsenkirchen keinerlei Maßnahmen der Neustart kft (Ungarn) veranlasst oder finanziert hat.

Beide Dienstkräfte haben bereits kurz nach Gründung der ungarischen Gesellschaft auf kritische Nachfrage der Stadtverwaltung hin versichert, dass sie von der beantragten Nebentätigkeit Abstand nehmen. Bis zur Recherche von Monitor lagen der Stadt Gelsenkirchen keine Anhaltspunkte für eine Nichteinhaltung dieser Zusicherung vor.

Oberbürgermeister Frank Baranowski hat den Haupt-, Finanz-, Beteiligungs- und Personalausschuss zu einer Sondersitzung am Montag für 16 Uhr eingeladen, um die Politik umfassend über den Stand der Erkenntnisse zu informieren.

Troy
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 12945
Registriert: 25.06.2007, 21:41

Beitrag von Troy »

Eine neue Art, mit den Schwächsten umzugehen: privat organisierter finanzstruktureller Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen mit Gewinnerzielungsabsicht.

Trifft hier wohl auch der § 8a KJHG Kindeswohlgefährdung zu? Siehe http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbviii/8a.html

Wo ist die Lobby für diese Kinder und Jugendlichen?

Benutzeravatar
Pedda Gogik
Beiträge: 2083
Registriert: 15.07.2014, 17:41
Wohnort: Buer-Centraal

Beitrag von Pedda Gogik »

Danke für die Info und den Link, Rüdiger. ...

Bisher konnte man davon ausgehen, dass Monitor gut recherchiert - und das wird auch in diesem Fall so gewesen sein.

Sollte all dies so zutreffen, wäre es ungeheuerlich für unsere Stadtverwaltung (und der von Dorsten), sowie für den Träger des St-Josef-Kinderheims (St. Augustinus Heime GmbH) und müsste auf jeden Fall weitere Untersuchungen nach sich ziehen.

Ich hoffe, Monitor bleibt weiter am Ball. Vor Ort könnte solch ein Thema schnell wieder "verschwinden".

Benutzeravatar
rapor
Beiträge: 5882
Registriert: 31.03.2008, 18:57
Wohnort: Ückendorf

Beitrag von rapor »

Wer steht mal wieder im Blickpunkt und bestätigt viele Vorurteile? St. Augustinus - d.h. die Katholische Kirche oder wem gehören die?
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

Benutzeravatar
blockka04
Beiträge: 1889
Registriert: 24.06.2008, 13:33
Wohnort: GE-Resse / Ex-Neustadt

Beitrag von blockka04 »

Meine Güte! Das ist völlig ohne Worte! Und wie Dr. Beck(s) mit bester Kohlscher Aussitztradition schon jetzt erklärt, dass es nichts aufzuklären gibt. Unfassbar! :evil:
Selbstverständlich klauen Dir Ausländer Deinen Job! Aber wenn Dir jemand ohne Geld, Kontakte und Sprachkenntnisse Deinen Job wegnehmen kann, bist Du vielleicht einfach nur Scheiße!“ Louis C.K.
Que hora son mi corazon! (Manu Chao)

Altstädter
Beiträge: 534
Registriert: 18.07.2014, 00:00
Wohnort: GE-Altstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von Altstädter »

Wissmann und Frings sofort beurlauben und alles zur Klärung der Staatsanwaltschaft übergeben.

Ronald sandoval
Beiträge: 24
Registriert: 03.08.2014, 17:53

Beitrag von Ronald sandoval »

Hallo in die Runde,

um zu zeigen, daß Mißhandlungen an Heimkindern, wie im Beitrag der Sendung Monitor vom 30.04.2015 dargestellt und vom Ersteller dieses Threads verlinkt, und auch Kinderarbeit durch Heimkinder kein Einzelfall sind und auch in Deutschland reichlichst vorkamen, darunter sicherlich auch in weiteren Gelsenkirchener Kinderheimen, setze ich hier mal folgenden Artikel und den dazugehörigen Thread des Erwerbslosenforums Deutschland, welches das Thema Heimkinder seit 2007 recht ausführlich behandelt und sich besonders ein User namens Martin Mitchell für die Anliegen der Heimkinder einsetzt, hier rein.

Hier nun der Artikel mit dazugehörigem Link:

Albtraum Erziehungsheim Drucken
Mittwoch, 11. Juli 2007
Image(ddp direkt) - Leipzig - Das Buch "Albtraum Erziehungsheim - Die Geschichte einer Jugend" führt zurück in die Jahre 1968 bis 1973. In dieser Zeit stand der Autor Dietmar Krone (53) unter staatlicher Fürsorge. Für seinen konkreten Fall war die sogenannte Fürsorgeerziehung angeordnet. Mit einfachen Worten, ohne konstruierte Spannungsbögen, beschreibt er sein Leben hinter den Mauern eines Erziehungsheims in Viersen-Süchteln. Die Existenz der dort unter "staatlicher Betreuung" stehenden Jugendlichen bestand aus Arbeit, Demütigung, Prügel und Vergewaltigung. Während sich in der restlichen, freien Bundesrepublik das Wirtschaftswunder abspielte, arbeiteten in dem nordrhein-westfälischen Jugenderziehungsheim Kinder für 4 Pfennig die Stunde. Sie montierten Rasierapparate oder fertigten Teile für bekannte deutsche Haushaltsgeräte-Hersteller. In einem Interview berichtet der Autor: "Als ich einmal zwei Teller fallen ließ, wurde ich von einem betrunkenen Erzieher zusammengetreten. Dabei brach mein Schultergelenk und ich hatte Muskel- und Sehnenabrisse. Statt ärztlicher Behandlung bekam ich drei Tage Dunkelzelle. An den Folgen leide ich bis heute."

Zum Weiterlesen bitte hier klicken.

Der dazugehörige Diskussionsthread beim Erwerbslosenforum Deutschland, der sich mit weiteren Kinderheimschicksalen und dem Kampf der Betroffenen um Anerkennung ihres Leids und finanzielle Entschädigung befaßt, befindet sich hier.

Der Grund, weshalb ich das auch hier in dieses Forum verlinke, ist, daß niemand mehr sagen soll, daß es solche Fälle in Deutschland nicht gegeben hätte bzw. nicht gibt. Ich war selber auch für einige Wochen im Sankt Elisabeth- Kinderheim in GE- Erle wegen eines mehrwöchigen Krankenhausaufenthaltes meiner inzwischen verstorbenen Mum als Folge eines Autounfalles. Wäre meine Mum damals an den Folgen des Autounfalles im Krankenhaus verstorben, hätte mir unter Umständen, dessen bin ich mir heute recht sicher, das gleiche Schicksal bezüglich Kinderarbeit und ähnliches geblüht.

althorster2
Abgemeldet

Jugendamt

Beitrag von althorster2 »

Eine erste Prüfung des Rechnungsprüfungsamts hat ergeben, dass die Stadt Gelsenkirchen keinerlei Maßnahmen der Neustart kft (Ungarn) veranlasst oder finanziert hat.


Das kann durchaus sein, wenn die Stadt weiter Geld an Augustinus überwiesen hat und die an Neustart, oder der Landschaftsverband an Neustart, etc. .... _ denn dann hat die Stadt ja nichts direkt überwiesen.
Beide Dienstkräfte haben bereits kurz nach Gründung der ungarischen Gesellschaft auf kritische Nachfrage der Stadtverwaltung hin versichert, dass sie von der beantragten Nebentätigkeit Abstand nehmen. Bis zur Recherche von Monitor lagen der Stadt Gelsenkirchen keine Anhaltspunkte für eine Nichteinhaltung dieser Zusicherung vor.

Wenn man eine nicht genehmigte Nebentätigkei ausübt ... Na ja ...
Wenn man die Arbeit an Bruder oder Ehefrau abgibt und diese Dinge dann weiterlaufen ...

    Benutzeravatar
    kleinegemeine01
    Beiträge: 8543
    Registriert: 27.01.2008, 22:09
    Wohnort: Gelsenkichern

    Beitrag von kleinegemeine01 »

    ... und nun sitzen sie es aus und sitzen zusammen und beplaudern, wie man sich gegenseitig schützen kann, ohne daß jemand vollends seinen Hut nehmen muß und dabei finanzielle Einbußen hat - der Verlierer hat scheiße gebaut, wird aber geschützt, damit der Gewinner sich nicht rechtfertigen muß, weil er versagt hat - ich kenne das - man nennt es "unter den Teppich kehren" - jemand der nix zu Verlieren hat muß Aufklärungsarbeit vornehmen - ein Empörter mit Wissen um sein eigenes Leid - alles andere versumpft - ach, was rege ich mich ainklich auf - ist doch nur ein s-cheiß Beispiel auf des Erden rund.

    Benutzeravatar
    ramberg
    Beiträge: 99
    Registriert: 01.08.2007, 18:50

    Beitrag von ramberg »

    rapor hat geschrieben:Wer steht mal wieder im Blickpunkt und bestätigt viele Vorurteile? St. Augustinus - d.h. die Katholische Kirche oder wem gehören die?
    Wikipedia weiß es: Der Propstei Gemeinde St.Augustinus

    http://de.wikipedia.org/wiki/St._August ... senkirchen
    RAMBERG
    ****

    Die fehlende Tat macht den Redner zum Schwätzer

    Antworten