- Johannes Stüttgen im City Center
Vortrag vom 22.09. 2010, anlässlich der Ausstellung "Im Spannungsfeld des Erweiterten Kunstbegriffs - Gelsenkirchener um Beuys
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Ein wenig mag Johannes Stüttgen sich in seine Zeit als Kunstlehrer am Gelsenkirchener Grillo Gymnasium zurückversetzt geglaubt zu haben, als er am Mittwoch abend vor versammelter "Klasse" im Bahnhofs-City Center den erweiterten Kunstbegriff erläuterte und von seiner damaligen Motivation, als Kunstlehrer nach Gelsenkirchen - in die Mitte des Ruhrgebiets - zu kommen, sprach. Dabei hätte er sich mehr als Künstler und weniger als Lehrer gesehen.
Arbeitsmaterialien
Grußworte von Jürgen Kramer (Kurator) an Johannes Stüttgen
"in erster Linie Künstler"; J. Stüttgen über seine Zeit am "Grillo"
Stüttgen Vortrag Erw. Kunstbegriff / Ausstellung GE um Beuys
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Stüttgen Vortrag Erw. Kunstbegriff / Ausstellung GE um Beuys
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
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der Mensch als schöpferisches, kreatives Wesen - Erläuterung des Begriffes der "sozialen Skulptur"
Stüttgen erklärte ausführlich sein damaliges Bestreben
dem Kunstunterricht mehr Raum zu verleihen und in den Mittelpunkt zu rücken
Gespräche am Ausgang mit der Fahrbereitschaft
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Fazit: Es war für mich ein erfreulich informativer Abend mit einem erfrischend auftretenden J. Stüttgen.
Dankeschön dafür.
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
Gut gemacht, Benzi!
Muß mal in eigener Sache ein Statement zum Erweiterten Kunstbegriff abgeben:
Vielleicht fragen sich einige, wie ich als Maler zum Erweiterten Kunstbegriff stehe.
Ich stehe gut dazu.
Jede Tätigkeit unter dem gestalterischen Aspekt zu sehen, ist durchaus fruchtbar und sinnvoll.
Die Konsequenzen sind bekannt.
Zu bedenken ist, dass die Kunst nicht erweitert werden kann, wenn sie selbst missachtet oder verwässert oder gar eliminiert wird.
Darum müssen wir nicht nur an der Erweiterung der Kunst arbeiten, sondern auch an der Entwicklung der freien Kunst als eine vorrangige schöpferische Tätigkeit. Vorrangig deshalb, weil die gestalterischen Gesetze, insofern sie sogar das Gesellschaftliche als Soziale Plastik umgreifen, aus der Kunst selbst stammen.
„Jeder Mensch ist im Grunde ein Künstler“ bedeutet so gesehen auch, jeder Mensch beschäftigt sich mit den innersten Wurzeln des Künstlerischen.
Die innersten Wurzeln des Künstlerischen gründen im Ich und im Freiheitsprinzip.
So kann man diesen Bogen schlagen: aus dem Erweiterten Kunstbegriff entsteht eine Arbeit am Ich selbst als Tiefendimension der Kunst und eine Arbeit im Felde der Freiheit.
Darum bin ich Maler.
J. K.
Muß mal in eigener Sache ein Statement zum Erweiterten Kunstbegriff abgeben:
Vielleicht fragen sich einige, wie ich als Maler zum Erweiterten Kunstbegriff stehe.
Ich stehe gut dazu.
Jede Tätigkeit unter dem gestalterischen Aspekt zu sehen, ist durchaus fruchtbar und sinnvoll.
Die Konsequenzen sind bekannt.
Zu bedenken ist, dass die Kunst nicht erweitert werden kann, wenn sie selbst missachtet oder verwässert oder gar eliminiert wird.
Darum müssen wir nicht nur an der Erweiterung der Kunst arbeiten, sondern auch an der Entwicklung der freien Kunst als eine vorrangige schöpferische Tätigkeit. Vorrangig deshalb, weil die gestalterischen Gesetze, insofern sie sogar das Gesellschaftliche als Soziale Plastik umgreifen, aus der Kunst selbst stammen.
„Jeder Mensch ist im Grunde ein Künstler“ bedeutet so gesehen auch, jeder Mensch beschäftigt sich mit den innersten Wurzeln des Künstlerischen.
Die innersten Wurzeln des Künstlerischen gründen im Ich und im Freiheitsprinzip.
So kann man diesen Bogen schlagen: aus dem Erweiterten Kunstbegriff entsteht eine Arbeit am Ich selbst als Tiefendimension der Kunst und eine Arbeit im Felde der Freiheit.
Darum bin ich Maler.
J. K.
Ich fand, der Vortrag war wirklich gut besucht und Johannes Stüttgen vermochte es, dank seiner rheinischen Art, die Zuhörer mitzunehmen, in seine Reise in den erweiterten Kunstbegriff ( soziale Skulptur ) und in die Zeit, als er Lehrer am Grillo Gymnasium war....
Achtung..........
Sie verlassen gerade das Foto......
Für alle weiteren Schritte wird keine Haftung mehr
übernommen.......
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Schön ist:
Es ist wirk-lich, dass wir Menschen in GE hatten und haben, die so frei und aufregend über Lernen, Schule und Kunst denken und danach handeln.
Heute, in 2010, reden Fachleute aller Couleur erschreckt über das, was Johannes Stüttgen damals schon erkannt hat: die Jungen. Die nicht "angepassten", die verhaltensoriginellen. Die, in denen etwas steckt, was die konjunkturgeleitete Erwachsenenwelt nicht "verwenden" kann, was nicht zweckmäßig, nicht "just in time" ist usw.
Klar, damals im Schutze eines Jungengymnasiums in einer sonst provinziell-konservativen Umwelt, kamen da andere Ergebnisse bei heraus als das vielleicht heute im Internetzeitalter der Fall ist.
Aber im Kern gilt: Jungen sind Jungen, egal in welchem Jahrzehnt.
Bemerkenswert dabei: die "Langzeitrichtigkeit" seiner Erkenntnisse und Gedanken.
Das, was Johannes Stüttgen zur Eröffnung kurz angerissen hat und dann gestern vielfältig und bunt und lebensweltnah beschrieben hat, ist in Kurzfassung das, woran sich heute Staat und Wirtschaft gemeinschaftlich die Knochen brechen:
Wohin geht es mit der nächsten Generation von Jugendlichen?
Was können wir dagegen tun, die Jungen dabei nicht zu verlieren?
Diese Fragen sind seit mehr als 25 Jahren in meinem Arbeitsalltag aktuell - außerhalb von Schule.
Und ich bin sehr froh darüber, dass so eine Herangehensweise wie die von Johannes Stüttgen nochmal zeigt, wieviel mehr Kraft und Wirksamkeit wir als Erwachsene eigentlich haben, wenn wir nur wollen.
Ich würde mich freuen, wenn auch viele Lehrer/innen im Publikum gewesen wären...*träum*
Anregung:
Das Video ans örtliche Studienseminar für die Referendare zu übermitteln - die Jungs und Mädels dort können jede Mutmacher-Aktion gut gebrauchen!
Edit: Danke an rabe und die vielen Helfer/innen!
Das hab ich nicht vergessen, ist nur beim Absenden verschwunden.
Es ist wirk-lich, dass wir Menschen in GE hatten und haben, die so frei und aufregend über Lernen, Schule und Kunst denken und danach handeln.
Heute, in 2010, reden Fachleute aller Couleur erschreckt über das, was Johannes Stüttgen damals schon erkannt hat: die Jungen. Die nicht "angepassten", die verhaltensoriginellen. Die, in denen etwas steckt, was die konjunkturgeleitete Erwachsenenwelt nicht "verwenden" kann, was nicht zweckmäßig, nicht "just in time" ist usw.
Klar, damals im Schutze eines Jungengymnasiums in einer sonst provinziell-konservativen Umwelt, kamen da andere Ergebnisse bei heraus als das vielleicht heute im Internetzeitalter der Fall ist.
Aber im Kern gilt: Jungen sind Jungen, egal in welchem Jahrzehnt.
Bemerkenswert dabei: die "Langzeitrichtigkeit" seiner Erkenntnisse und Gedanken.
Das, was Johannes Stüttgen zur Eröffnung kurz angerissen hat und dann gestern vielfältig und bunt und lebensweltnah beschrieben hat, ist in Kurzfassung das, woran sich heute Staat und Wirtschaft gemeinschaftlich die Knochen brechen:
Wohin geht es mit der nächsten Generation von Jugendlichen?
Was können wir dagegen tun, die Jungen dabei nicht zu verlieren?
Diese Fragen sind seit mehr als 25 Jahren in meinem Arbeitsalltag aktuell - außerhalb von Schule.
Und ich bin sehr froh darüber, dass so eine Herangehensweise wie die von Johannes Stüttgen nochmal zeigt, wieviel mehr Kraft und Wirksamkeit wir als Erwachsene eigentlich haben, wenn wir nur wollen.
Ich würde mich freuen, wenn auch viele Lehrer/innen im Publikum gewesen wären...*träum*
Anregung:
Das Video ans örtliche Studienseminar für die Referendare zu übermitteln - die Jungs und Mädels dort können jede Mutmacher-Aktion gut gebrauchen!
Edit: Danke an rabe und die vielen Helfer/innen!
Das hab ich nicht vergessen, ist nur beim Absenden verschwunden.
Zuletzt geändert von Troy am 23.09.2010, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
- Paul Herbstwald
- Beiträge: 614
- Registriert: 17.09.2010, 22:58
Reise in die vergangene Zukunft
„Draussen vor der Tür“ sorgten die Mondschirme
für einen surrealistischen Ausklang und wünschten
dem UFO eine gute Reise.
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Soziologisch bestimmt interessant. Wieviele Nachfahren der GGler waren denn da? Vielleicht stürme ich der eigentlichen Aussage voraus. Anders gefragt: Wieviele GGler waren denn da, die mit ihren Nachfahren diese "besondere Scchicht" bedienen oder bedienen wollen? Und was oder wer macht denn diese "besondere SCHICHT" aus?Jazzam hat geschrieben:nee, aber viele GGler.
Vielleicht werden einst die Nachfahren dieser besonderen Schicht eine neue Gruppe der Gesellschaft bilden.
Das verstehe ich grad nicht. Wollten die nicht eine Alternative zu "Schichten"?
Ich halt es mit Beuys: "Unfähigkeit ist auch eine Fähigkeit.".
Tanja
"Mein Hund ist als Hund eine Katastrophe - aber als Mensch unersetzlich!" (Johannes Rau)
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Wir sollten dem GGler eine Rubrik widmen.Tanja hat geschrieben:Und was oder wer macht denn diese "besondere SCHICHT" aus?
Vorbild:
http://de.wikipedia.org/wiki/Steinlaus
@ pito:
Das weiß ich eben nicht (ob viele Lehrer/innen dabei gewesen sind) - deshalb weiter oben das: " ... *träum* "
@ kwitsche:
"arbeit = kraft x weg"... gilt ja für kopf und herz und hand.
Dieser Satz aus dem Vortrag:
Du musst also so mit den Kindern und Jugendlichen umgehen, dass auch späteres Verstehen (wenn der Lehrkörper *grins* - nicht zufällig dabei ist) der Inhalte möglich ist, weil diese als solche stimmen, in sich "stimmig" sind und mit Bestimmtheit vermittelt werden können.
Wie seht ihr das?
Das weiß ich eben nicht (ob viele Lehrer/innen dabei gewesen sind) - deshalb weiter oben das: " ... *träum* "
@ kwitsche:
"arbeit = kraft x weg"... gilt ja für kopf und herz und hand.
Dieser Satz aus dem Vortrag:
zum Stichwort Wahrhaftigkeit des Menschen/Arbeiters/Künstlers/Lehrers in der Schule, der mit den Kindern und Jugendlichen arbeitet, der ist mir besonders hängen geblieben."Es ist nicht wichtig, alles (sofort?) zu verstehen, wichtig ist, dass es stimmt!"
Du musst also so mit den Kindern und Jugendlichen umgehen, dass auch späteres Verstehen (wenn der Lehrkörper *grins* - nicht zufällig dabei ist) der Inhalte möglich ist, weil diese als solche stimmen, in sich "stimmig" sind und mit Bestimmtheit vermittelt werden können.
Wie seht ihr das?
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