Moin, ich habe mal eine Frage. Gesucht wird eine Quelle aus der man in Erfahrung bringen kann wieviel Arbeitsplätze und Industriefirmen in den letzten 10 bis 15 Jahren aus Gelsenkirchen verschwunden sind. Insolvenzen, Schließungen oder Firmenverlagerungen. Vielleicht hat jemand eine Idee!
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat." Dr. Peter Paziorek
Im Netz habe ich eine Statistik über die Anzahl der Unternehmen in GE von 2006 bis 2020 gefunden. Im Jahr 2007 gab es mit 8373 Unternehmen den Höchststand. Danach gab es einen Abwärtstrend. Mit 7634 war 2020 ein Tiefstand erreicht.
Roewekamp GmbH&Co. KG
Buschgrundstr. 8
31.12.2013
Ca. 35 Mitarbeiter
Produktion eingestellt
Speditionsbetrieb zu einer anderen HC Tochter zunächst nach Beckum und 2 Jahre später nach Polch verlagert
Ende 2013 hat die Firma Dennree, bekannt durch ihre Denns-Einzelhandelsgeschäfte (in der Markthalle Buer) ihr Zwischenlager nach Herne verlagert. Grund dafür war die fehlende Möglichkeit zur Expansion. Es fand sich in Gelsenkirchen einfach kein geeignetes Grundstück dafür. Davon betroffen waren ca. 25 Arbeitsplätze. Die Arbeitsplätze waren zwar nicht verloren, weil die Mitarbeiter am Standort Herne weitergearbeitet haben. Aber es gingen Arbeitsplätze für die Zukunft verloren, weil die Mitarbeiterzahl sich bis heute vervielfacht hatte.
Das alte Lager in Gelsenkirchen auf der Maybachstraße
Wenn die Firma Dennree ihr Unternehmen nach Herne verlagert, dann werden auch die Steuern in Herne abgeführt.Davon hat Gelsenkirchen jetzt gar nichts mehr. Bis auf die Kaufkraft der Mitarbeiter,wenn überhaupt... Hier ist immer die Frage wie die Infrastruktur ist, also Logistik und Autobahnanbindung etc.
Zu dieser ganzen Situation ist immer wieder interessant, dass sich hier mein ehemaliger Personalchef Prof. Heinz-J. Bontrup für die Region einsetzt. Meist ist er auch als Gutachter und Vermittler für die "Arbeitnehmer" tätig, z.B. Betriebsrat und Gewerkschaften. Er ist immer ein Kapitalismus-Neoliberalismuskritiker auch beobachtet auch den Strukturwandel in der Region.(Trickle-down-Ökonomie,Manchester-Kapitalismus, H4-Entwicklung, prekäre Beschäftigung etc.)
Nur hier gibt es immer zwei Seiten, dass ist auch die Systemfrage. Prof. Bontrup versucht auch immer Alternativen und Rechenbeispiele auf zu zeigen. Das ist immer die große Frage wie Unternehmensentscheidungen getroffen worden sind,wenn z.B. nach Ökonomie geplant wird und mit der Realität im technischen Bereich überhaupt nicht zusammen passt, siehe Geldbach mit der Hydraulikpresse. Mit billiger China-Fertigung/Konstruktion hat sich ja auch TKS in Brasilien verschätzt, statt Uhde in Dortmund zu beauftragen. Das sind alles so Fehler die gemacht worden, wo in den elitären Kreisen der Erbengeneration teilweise auch ein Ausverkauf statt findet.
Ich fand mal den Satz so beeindruckend (das muss auch mit einem Gelsenkirchner Unternehmen gewesen sein) , dass bei Verhandlungen gegen eine Schließung, da jahrelang Investitionen fehlten. Im Endeffekt herunter gewirtschaftet und durch eine fehlende Produktdiversifikation gab es nur noch eine Mitnahmestrategie. Der Exit war vorher geplant. Manchmal weiß man gar nicht, wer überhaupt der Eigentümer des Unternehmen ist. Da kommt dann irgend so ein braun gebrannter Epstein-Typ aus den Bermudas, der gar nicht weiß was in seinem Unternehmen abläuft. Die Mitarbeiter interessieren ihn herzlich wenig. Der will die Maschine und Grundstücke verkaufen, Private Equity-Fonds, Active Capital usw.
Also wenn es um Statistiken geht, dann kann bestimmt Prof. Bontrup etwas dazu schreiben. Hier geht es ja um valide Daten auch um eine Beurteilung der Situation, der Unternehmensentscheidungen.Wenn kein Markt mehr existiert(Marktanalyse), dann kann ein Unternehmen auch nichts absetzen,vor allen Dingen in der Old-Ökonomie. Vielleicht bringt ja auch wieder die"Zeitenwende" etwas, weil man Bauteile für Panzer oder Abwehrsysteme braucht.Das konnte ja auch keiner vorher(ahnen)sagen.
In Bochum gab es mal ein Arbeitskreis/Gemeinschaft, ein Rechtsanwaltsbüro wo Prof.Bontrup als Berater daran beteiligt ist. Generell sollten auch die Gewerkschaften auch solche Studien und Statistiken im Bezug auf Unternehmenschließungen haben.
"Es gibt überhaupt keinen Grund, warum irgendjemand einen Computer bei sich zu Hause haben will."
Ken Olson, Präsident, Vorsitzender und Gründer von Digital Equipment Corp., 1977
Wer ist denn Gelsenkirchen dafür verantwortlich, dass der Groß-Investor Bernau immer wieder zum Investor wurde.
Ich erkenne nur unleledigte Projekte, und das seit Jahren. Alles was dieser Groß-Investor angestrebt hat ist
doch in die Buchse gegangen, oder gibt es Erfolgsmeldungen von Bernau in Gelsenkirchen?
Wer ist denn Gelsenkirchen dafür verantwortlich, dass der Groß-Investor Bernau immer wieder zum Investor wurde.
Ich erkenne nur unleledigte Projekte, und das seit Jahren. Alles was dieser Groß-Investor angestrebt hat ist
doch in die Buchse gegangen, oder gibt es Erfolgsmeldungen von Bernau in Gelsenkirchen?
Er hat viel angefangen und wenig zu Ende gebracht.
Es gab immer vollmundige Ankündigungen deren Realisierung dann wohl in der Etappe gescheitert ist.
In Gelsenkirchen ist es scheinbar immer noch so, daß jemandem der großspurig auftritt und irgendwelche Großprojekte verspricht, von der Politik sehr viel Wohlwollen entgegengebracht wird.
Da gab es doch einen Herrn Can, der im Süden (Ückendorf?) irgendetwas Großes bauen wollte; er hat sich dann entschieden in Testcenter zu investieren - mit bekanntem Ausgang.
Kurzfristigen Erfolg hatte Bernau beim Zurückhalten von Steuern, der war aber nicht nachhaltig.
Die Friedhöfe sind voll mit Menschen, die zu Lebzeiten als unersetzlich galten.