Bäckereien und Metzgereien in Gelsenkirchen

Geschäfte, Handwerker und Betriebe, die keinem Stadtteil zugeordnet werden können

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axel O
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Bäckereien und Metzgereien in Gelsenkirchen

Beitrag von axel O »

In den letzten 40 Jahren ist der Bestand von Bäckereibetrieben und Metzgereien um gut drei Viertel zurückgegangen.
Sicherlich den Aufkommen der Supermärkte geschuldet, sicher auch das Aufkommen von größeren Filialisten-gerade im Bäckerhandwerk.
Habe jetzt dazu keine exakten Zahlen gefunden (wer weiß Genaues ?), aber die Schätzung hat sich aus Gesprächen mit Innungsmitgliedern ergeben.

Wandel der Zeit:

Für das Metzgerhandwerk:
früher: selbstschlachtend, Wurstaufschnitt Eigenproduktion. Wenige Sorten.
Schinken: Zumeist eine Sorte, roh, reifend über Monate. Klares Warenmanagement:
Wenn ausverkauft, dann eben Mut zur Lücke.
Rinderfilet "hängt ab" wochenlang, Würzrezepte aus Tradition.

heute: Teileankauf von Großschlachtereien; vakuumverpackt.
Die meisten Wurstsorten werden zugekauft (man sagt heute gerne dazu
"Kaltmetzger")
Schinken: kurze Reifezeit, Reifebeschleuniger. Gewürzmischungen.




Bäckerei:
Wechsel von Mehlsäcken und individuellen Mischungen zu Silomehl und computergestützten Backmischungen von der Bäko.

Vermissen wir etwas ? Wissen wir nicht mehr, was wir missen ? War "früher alles besser"?

von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

Ich erinnere mich noch, in den 50er Jahren bei der Metzgerei Hasenkamp auf der Schonnebeckerstraße in Rotthausen hing am Schlachttag ein echter Kuhkopf außen am Tor an der Straße. Dann wußten die Leute, der Hasenkamp hat wieder geschlachtet und es gab frisches Rindfleisch.

Wolle

gelsenjung
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Beitrag von gelsenjung »

Nun ja, das stimmt schon, doch ist es nicht nur der Wertewandel, sondern schlicht der Mangel an Geld, der dazu führt. Wer kann denn gerade in Ge Qualität noch bezahlen?

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timo
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Re: Bäckereien und Metzgereien in Gelsenkirchen

Beitrag von timo »

axel O hat geschrieben: heute: Teileankauf von Großschlachtereien; vakuumverpackt.
Die meisten Wurstsorten werden zugekauft (man sagt heute gerne dazu
"Kaltmetzger")
Wenn dem so ist (was ich nicht wusste), wo ist dann der Mehrwert gegenüber den SB-Fleisch- und Wurstwaren im Supermarkt?
Und was hat das mit Gelsenkirchen zu tun?

axel O
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Beitrag von axel O »

gelsenjung hat geschrieben:Nun ja, das stimmt schon, doch ist es nicht nur der Wertewandel, sondern schlicht der Mangel an Geld, der dazu führt. Wer kann denn gerade in Ge Qualität noch bezahlen?
Problem ist eher das Quantitative:
Ich bin in einer Metzegrei groß geworden. Bei uns gab es in der Woche max. 3x Fleisch - Gutes eben.

Damals kostete das Kilo Rind gut 20 DM , heute schon für 12 Euros. Und möglichst- in unterschiedlicher Form - fast jeden Tag.

Aber das ist das alte Problem: Wir legen mehr Wert auf den Status unseres Handy als auf die Ernährung. Leute mit weniger Geld gabs damals schon...... :wink:

Springer
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Re: Bäckereien und Metzgereien in Gelsenkirchen

Beitrag von Springer »

timo hat geschrieben:
axel O hat geschrieben: heute: Teileankauf von Großschlachtereien; vakuumverpackt.
Die meisten Wurstsorten werden zugekauft (man sagt heute gerne dazu
"Kaltmetzger")
Wenn dem so ist (was ich nicht wusste), wo ist dann der Mehrwert gegenüber den SB-Fleisch- und Wurstwaren im Supermarkt?
Gibt es nicht.
Die allermeisten Metzger verkaufen den gleichen Schlunz wie der Supermarkt.
Blöderweise natürlich teurer.
Hach, was würde ich drum geben, mal wieder so eine richtig gute Fleischwurst essen zu dürfen. :roll:

axel O
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Beitrag von axel O »

Wenn dem so ist (was ich nicht wusste), wo ist dann der Mehrwert gegenüber den SB-Fleisch- und Wurstwaren im Supermarkt?
Unterschiedlich.......es gibt schlechte und ugte Wursttheken in Märkten, es gibt gute und schlechte Fleischereien

von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

axel O hat geschrieben:
gelsenjung hat geschrieben:Nun ja, das stimmt schon, doch ist es nicht nur der Wertewandel, sondern schlicht der Mangel an Geld, der dazu führt. Wer kann denn gerade in Ge Qualität noch bezahlen?
Problem ist eher das Quantitative:
Ich bin in einer Metzegrei groß geworden. Bei uns gab es in der Woche max. 3x Fleisch - Gutes eben.

Damals kostete das Kilo Rind gut 20 DM , heute schon für 12 Euros. Und möglichst- in unterschiedlicher Form - fast jeden Tag.

Aber das ist das alte Problem: Wir legen mehr Wert auf den Status unseres Handy als auf die Ernährung. Leute mit weniger Geld gabs damals schon...... :wink:
Ich nicht Axel, ich lege Wert auf Qualität, ich nehme bei Fleisch egal ob Rind oder Schwein, nur das für mich Beste und zahle gern ein paar € mehr pro Kilo. Angebote interessieren mich gar nicht. :essen:

Wolle

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timo
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Re: Bäckereien und Metzgereien in Gelsenkirchen

Beitrag von timo »

Springer hat geschrieben:Die allermeisten Metzger verkaufen den gleichen Schlunz wie der Supermarkt.
Blöderweise natürlich teurer.
Und wer kauft das dann noch? Die paar Leute, denen die SB-Wurstpackungen beim Supermarkt zu groß sind? Kann so ein Geschäft davon leben?
Und was hat das mit Gelsenkirchen zu tun?

gelsenjung
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Beitrag von gelsenjung »

axel O hat geschrieben:
gelsenjung hat geschrieben:Nun ja, das stimmt schon, doch ist es nicht nur der Wertewandel, sondern schlicht der Mangel an Geld, der dazu führt. Wer kann denn gerade in Ge Qualität noch bezahlen?
Problem ist eher das Quantitative:
Ich bin in einer Metzegrei groß geworden. Bei uns gab es in der Woche max. 3x Fleisch - Gutes eben.

Damals kostete das Kilo Rind gut 20 DM , heute schon für 12 Euros. Und möglichst- in unterschiedlicher Form - fast jeden Tag.

Aber das ist das alte Problem: Wir legen mehr Wert auf den Status unseres Handy als auf die Ernährung. Leute mit weniger Geld gabs damals schon...... :wink:

Das stimmt, aber meinte es eher allgemein, da ich persönlich aus Ekel vor Fleisch eh Vegetarier bin! Aber glaubt mir, sich gesund ohne Fleisch zu ernähren kann teurer sein als sich mit Gammelfleisch zum Teil billig zu ernähren, oder?

axel O
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Beitrag von axel O »

Gute Metzgereien, die bewußt auf Qualität setzen und sich dem pökelsalzverseuchten Zeugs in Plastik verweigern, leben auch heute noch weiter :wink:

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

te > Sendung vom 04. Februar 2011 > Unser kleiner Bauernhof
Unser kleiner Bauernhof

* SendeterminFreitag, 04. Februar 2011, 18.05 - 18.20 Uhr .
* WiederholungsterminMontag, 07. Februar 2011, 09.43 - 09.58 Uhr (Wdh.).

Foto: Laden des Bauernhofs; Rechte: WDR-TV
Im Laden des Bauernhofs können sich die Menschen mit Lebensmitteln eindecken

„Wir machen das ja nicht erst seit den letzten Lebensmittelskandalen“, sagt Landwirtin Susanna Lindeke. Doch genießt der „Gärtnerhof“ im Münsterland in letzter Zeit mehr Aufmerksamkeit als sonst. Woran das liegt? Am Konzept. Ein Bauernhof im Genossenschaftsmodell. Dabei leisten sich rund 100 Menschen aus der Umgebung ihren eigenen Bio-Bauernhof. Sie zahlen im Monat rund 120 Euro und können sich dafür wöchentlich mit dem eindecken, was der Bauernhof abwirft und produziert: Schinken, Käse, Eier, Brot, Obst und Gemüse.
Foto: Geburt eines Lamms; Rechte: WDR-TV
Geburt eines Lamms

Am Anfang hatten die Macher noch Zweifel: Wird jeder satt, nimmt sich auch niemand zu viel? Unbegründet. „Im letzten Jahr hatten wir eine Überdosis Rote Beete“, erinnert sich eine Kundin schmunzelnd. Und trotzdem hat Landwirtin Susanne Lindeke den Eindruck, dass sich der gewöhnliche Konsument einseitiger ernährt als die Mitglieder ihrer Genossenschaft. Denn die meisten Menschen würden doch immer das gleiche kaufen. Im Hofladen dagegen wartet saisonbedingt immer eine Überraschung. Reporterin Christine Roskopf hat zwei Tage auf dem „Gärtnerhof“ in Entrup verbracht.



Schöne Sendung zum Thema
detlef
Wer durch des Argwohns Brille schaut,
sieht Raupen selbst im Sauerkraut
W. Busch

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timo
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Beitrag von timo »

axel O hat geschrieben:Gute Metzgereien, die bewußt auf Qualität setzen und sich dem pökelsalzverseuchten Zeugs in Plastik verweigern, leben auch heute noch weiter :wink:
Genau das ist ja unternehmerisch auch der richtige Weg, um sein Bestehen gegenüber einer Konkurrenz zu sichern, der man preislich eh nichts entgegensetzen kann.

Aber wie Du ja selbst oben schreibst, halten die meisten Fleischereien es heute eben nicht mehr so. Da frage ich mich schon, wie das funktionieren soll.
Und was hat das mit Gelsenkirchen zu tun?

axel O
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Beitrag von axel O »

Sie gehen nicht mehr den Weg, alles selbst herzustellen. Das ist schon ein Unterschied. Ich feile auch nicht mehr selbst, aber....... es ist doch ein Unterschied, wo ich kaufe....

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

Einmal in der Woche ein Kotelett ,Braten oder so.
sonntagsmorgens ein Frühstücksei
das würde reichen
Mal ein bischen Suppenfleich, mal ein wenig gehacktes und gut ist
Man kann sich mit Viel Gemüse als aufläufe, oder wie auch immer wunderbar ernähren


Wir fressen wie die Vandalen, werden dadurch indirekt alle zu Tierquälern, es müßte grundsätzlich alles geändert werden.
Aber ich rede auch nur schlau daher, und lieg voll im Trend mit meinem Essverhalten :(
Bischen hab ich drangedreht in den letzten Monaten
detlef
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