Doppelgänger hat geschrieben: ↑15.02.2023, 19:44
Es ist halt deshalb erschreckend, „weil es Buer ist“. Buer lebt aber mittlerweile zu einem beachtlichen Teil vom Erbe und Image der Vergangenheit - dem bürgerlichen Kern, der Kaufmannschaft, den Selbständigen. Ja, alles dies gibt es noch, aber es lässt sichtbar nach. Es gab durchaus Samstag-Nachmittage, da hätte man vom Klientel her auf der Hochstraße auch denken können, dass man in Hassel oder Bismarck unterwegs ist. Und ja: auch das Klientel entscheidet darüber mit, wo man gerne einkauft (oder auch nicht).
Eluni‘s Café schließt bald und auch der Fleischer Ptassek hat sein Geschäft aufgegeben. Alles recht aktuell.
Um den Bogen zu anderen Theads zu spannen: denken wir an den Schandfleck um das Hotel zur Post herum (Käseglocke, McDonalds) oder auch die Markthalle - ein Projekt des Scheiterns in den letzten Jahren. Denn’s alleine konnte es nicht retten. Dann noch das ehemalige Weiser/Sinn-Haus, das auch seit Jahren leer steht. Alles im Umkreis von 250 Metern.
Und dazu kommt dann noch, dass der Montag bei einigen Händlern bald zum Ruhetag wird:
https://www.waz.de/staedte/gelsenkirch ... 34465.html
Wenn sich nichts gravierend und möglichst kurzfristig ändert (ich wüßte nicht wie), wird sich Buer so entwickeln wie Gelsenkirchen.
Ich gebe dir Recht, Buer lebt immer noch vom Image der Vergangenheit, man hat noch "die alten, schönen Geschäfte" im Kopf, von denen es nur noch wenige gibt.
Aufgrund hoher Mieten und gegenläufiger Umsätze entsteht Leerstand, der dann durch Filialketten oder den xten Handyshop gefüllt wird, weil nur die, oft aber nicht lange, die horrenden Mieten zahlen können.
Und die in der Vergangenheit so rege Kaufmannschaft "macht sich auch vom Acker" und glänzt durch Inaktivität; siehe z.B. Weiser und Schlatholt.
Durch Weiser/Sinn und Karstadt sind Ankermieter verloren gegangen, die Publikum angezogen haben.
Einige Geschäftsinhaber, so Doro Decker halten noch durch, weil ihnen die Immobilie gehört.
Aber auch hier, die WAZ schreibt es, muß man den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen Tribut zollen.
So ein Ruhetag mag für den einzelnen Händler sinnvoll sein, das Geschäft ist aber an dem entsprechenden Tage "tot" und wirkt negativ nach außen.
Daß Eluni`s Café schließt habe ich nicht mitbekommen, es hat aber wirklich nicht lange durchgehalten.
Wobei das u.U. auch andere Gründe haben könnte, vielleicht das falsche Konzept.
Ptassek ist jetzt mit einem Stand auf dem Buerschen Wochenmarkt vertreten und scheint ganz gut angenommen zu werden.
Samstags wird hier mit vier Personen bedient und es gibt schon Käuferschlangen.
Vielleicht war das der richtige Weg für Ptassek sich kleiner zu setzen, nachdem er rausgemietet wurde.