Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst 2023

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exbulmker
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Re: Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst 2023

Beitrag von exbulmker »

Mücke hat geschrieben:
26.03.2023, 19:01
Hier ein Interview der Wirtschaftswoche mit
unserer OB Karin Welge zum Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst:

https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... eitparkett

Was nicht groß in den Medien verbreitet wird, die Arbeitgeber boten laut o.g. Bericht
zuletzt fünf Prozent und eine Einmalzahlung von 2500 Euro. Verdi verlangt 10.5%
Ich bin sicherlich kein Freund von Frau Welge, finde aber, daß sie in dem verlinkten Interview die Lage und auch die Konsequenzen richtig dargestellt hat.
Sehr gut war ihr Hinweis, Gewerkschafter möchten doch bitte einmal in einer Struktur arbeiten, die das erwirtschaften muß, was sie ausgibt.

Der Streik am Montag ist für mich eine Machtdemonstration der Gewerkschaften und gleichzeitig auch ein Machtmissbrauch, der zu volkswirtschaftlichen Schäden führen wird.
Die Friedhöfe sind voll mit Menschen, die zu Lebzeiten als unersetzlich galten.

romeospider
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Re: Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst 2023

Beitrag von romeospider »

exbulmker hat geschrieben:
27.03.2023, 00:18
Mücke hat geschrieben:
26.03.2023, 19:01
Hier ein Interview der Wirtschaftswoche mit
unserer OB Karin Welge zum Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst:

https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... eitparkett

Was nicht groß in den Medien verbreitet wird, die Arbeitgeber boten laut o.g. Bericht
zuletzt fünf Prozent und eine Einmalzahlung von 2500 Euro. Verdi verlangt 10.5%
Ich bin sicherlich kein Freund von Frau Welge, finde aber, daß sie in dem verlinkten Interview die Lage und auch die Konsequenzen richtig dargestellt hat.
Sehr gut war ihr Hinweis, Gewerkschafter möchten doch bitte einmal in einer Struktur arbeiten, die das erwirtschaften muß, was sie ausgibt.

Der Streik am Montag ist für mich eine Machtdemonstration der Gewerkschaften und gleichzeitig auch ein Machtmissbrauch, der zu volkswirtschaftlichen Schäden führen wird.
Bei diesem Beitrag ist sicherlich die Bennung des Angebots der Arbeitgeber (5% und 250) informativ, weil es einen guten Hinweis auf das zu erwartende Ergebnis gibt.

Lustig ist der Hinweis auf das Interview mit Frau Welge, die auf ihr Erwirtschaften (ich hoffe, es reicht für ihr Gehalt) hinweist.

Auf die Feststellung des Machtmißbrauchs, der zu volkswirtschaftlichen Schäden führt, muss man natürlich erst einmal kommen. Die volkswirtschaftliche Gesamtschau ist schon einmalig und reicht sicherlich für einem 'Ruf zur Uni Mainz'.

In Mainz verstehen sie ja etwas von Volkswirtschaft. Jedenfalls wissen die nicht wohin mit dem Geld dank 'BIONTEC' und der rechtzeitigen Ansiedlung.

Aber die Leistungsträger (Klar! - Das sind natürlich die Reichen.)
brauchen sich wirklich keine Sorgen machen.
Die Armen und die armen Durchblicker zerfleischen sich ja selbst.
Daran ändern auch die nichts, die auf der Arbeitgeberseite stehen und ganz anders ticken (ich auch nicht). Es ist nun einmal so ... auch Armut und Sklavenhaltung muss man sich leisten können.
Wer lobt ist mächtig. Wer gelobt wird ist schwach. Wer gelobt werden möchte ist ein Sklave.

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exbulmker
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Re: Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst 2023

Beitrag von exbulmker »

romeospider hat geschrieben:
27.03.2023, 10:15
Auf die Feststellung des Machtmißbrauchs, der zu volkswirtschaftlichen Schäden führt, muss man natürlich erst einmal kommen. Die volkswirtschaftliche Gesamtschau ist schon einmalig und reicht sicherlich für einem 'Ruf zur Uni Mainz'.
Ja, auf diese Schlussfolgerung bin ich stolz, es ist ja auch naheliegend. Menschen kommen nicht oder zu spät zu ihrem Arbeitsplatz, das kostet der Wirtschaft Produktivität. Durch den Streik des Stellwerkspersonals werden Lieferströme im Güterzugverkehr behindert oder fallen aus, Waren kommen damit zu spät zum Empfänger, mit den gleichen Folgen für die Wirtschaft.
Einem Ruf der Uni Mainz könnte ich nicht folgen, ich habe schon eine Anfrage der LMU in München :) .

romeospider hat geschrieben:
27.03.2023, 10:15
In Mainz verstehen sie ja etwas von Volkswirtschaft. Jedenfalls wissen die nicht wohin mit dem Geld dank 'BIONTEC' und der rechtzeitigen Ansiedlung.
Was hast Du mit Mainz, bist Du da karnevalistisch engagiert?
Die Friedhöfe sind voll mit Menschen, die zu Lebzeiten als unersetzlich galten.

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heen
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Re: Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst 2023

Beitrag von heen »

Die Verkehrsunternehmen sind nicht verantwortlich dafür, dass Menschen rechtzeitig zur Arbeit kommen. Das ist und war immer deren eigenes Problem.
Das Produktion und Warenströme unterbrochen werden ist ein Ziel und soll die Arbeitergeber animieren vernünftige Angebote zu machen.
Man kann und darf einen Streik unangenehm empfinden. Das ändert aber nichts daran, dass er legitim ist.
Der Schaden den die Volkswirtschaft jetzt erleidet wird durch die Einnahmen nach einem Streik kompensiert.
In diesem Sinne:
"Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will."

Mainz ist gerade rasant vom 8. auf den 9. Platz gefallen. Wir konnten unseren Platz halten.

romeospider
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Re: Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst 2023

Beitrag von romeospider »

Eine Volkswirtschaft steht dann an der Spitze... ist also richtig 'gesund',
wenn das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ausgewogen bis ausgeglichen ist,
wobei eine etwas stärkere Nachfrage auf die Volkswirtschaft stimulierend wirkt.

Wenn die Nachfrage aufgrund sinkender Kaufkraft zurückgeht, dann vermindert
sich auch (mit leichter zeitlicher Verzögerung) das Angebot und damit auch
die Volkswirtschaft insgesamt.

Die Gefahr einer Stagflation (das Schlimmste, was einer Volkswirtschaft passieren kann)
also Angebotsminderung (Menge als auch Qualität) bei steigenden Preisen ist dann groß.

Aus diesen Gründen mögen Wirtschaftswissenschaftler eine permanente Inflation bis zu 2%, weil
diese am ehesten eine wirtschaftliche Dynamik befeuern. Eine zeitversetzte neue Lohn-
runde gehört natürlich dann zwingend dazu.

In diesem Zusammenhang hat also der Begriff 'volkswirtschaftlicher' Schaden überhaupt nichts
zu suchen. Volkswirtschaftlicher Schaden entsteht allerdings in jedem Krieg und bei den Menschen,
die von der Teilhabe an der Wirtschaft ausgeschlossen werden.

@heen. Ich hätte mir meinen Text natürlich sparen können, wenn ich Deinen vorher gelesen hätte.
Wer lobt ist mächtig. Wer gelobt wird ist schwach. Wer gelobt werden möchte ist ein Sklave.

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