Aktuell sieht es so aus, dass von den ungeliebten Kandidaten momentan Herr Scholz der am wenigsten unbeliebte ist.
Irgendwie hat die SPD es hingekriegt, ihr Personal (Esken! Kühnert! Stegner! Walter-Borjans!) so zu verstecken, dass der Wähler es verdrängt hat. In der Folge steigen die Umfragewerte. Letzte Woche las ich, nächste Woche erscheint die erste Umfrage, die die SPD vorne sieht. Und diese Umfrage wird von Forsa sein. Und was las ich gestern? Genau!
Tja, gewusst wie! Herr Scholz schaut derweil seriös von den Plakaten herunter. Zwar hat er schon gesagt, wenn er Bundeskanzler wird, kriegen wir Esken, aber der Wähler vergisst. Auch bei den Grünen hätte er ein paar ministrable Persönlichkeiten am Start, um die andere Länder uns beneiden würden. Völkerrechtlerin Baerbock. Hofreiter. Roth. Göring. Holla die Waldfee!
Ich für meinen Teil muss sagen, es ist mir auch herzlich egal. Soll ruhig einer von denen den Vorturner machen – ich harre der Dinge!
Mein Interesse ist mittlerweile ähnlich ausgeprägt wie bei der Fußball-EM oder beim Eurovision Song Contest. Also mehr so ein freundliches Desinteresse. Mit dem Trainer, mit der Mannschaft, mit dem Lied, mit der Einstellung ist nun mal kein Blumentopf zu gewinnen!
Abgesehen davon ist der Zug längst abgefahren und hinter der nächsten Kurve verschwunden. Die Weichen wurden einfach falsch gestellt.
Die Basis unseres Wohlstandes, die Bildung, haben wir mit der einen oder anderen Bildungsreform in den Abgrund reformiert, und mit der Energiewende ins Nichts die Industrie hinterhergeschickt. Mit der Aufgabe der verlässlichen, günstigen Energieversorgung wandert die Industrie nach und nach ab in Länder, die beides anbieten und damit die Arbeitsplätze, der Wohlstand, die sozialen Sicherungssysteme.
Dabei sitzen aber alle noch auf einem bemerkenswert hohen Ross und halten sich für den Nabel der Welt. Die ZDF- oder ARD-Tante Tina Hassel hat letzte Woche festgestellt, nur noch die nächste Bundesregierung hätte die Möglichkeit, "das Klima zu retten". Als ob es irgendein Klima interessiert, wer in Deutschland die Regierung stellt. Etwas näherliegende Ziele wären angebracht, wie die Bildung zu retten, das Rentensystem oder etwas in der Art.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin will Scharen von Afghanen aufnehmen, dabei ist das die Stadt, wo man beim besten Willen keine Wohnung mehr findet und Vermieter enteignet werden sollen. Das ist auch die Stadt, wo die Lehrer in Massen schreiend weglaufen und die jetzt jeden als Lehrer versucht zu rekrutieren, der einigermaßen sprechen kann. Wo sollen die Afghanen also wohnen und ihre Kinder zur Schule schicken? Um diese Kleinigkeiten kümmern wir uns später. Vorläufig kann man sie irgendwo stapeln. Vielleicht in Zelten? Oder auf dem Flughafen? (Oder ist der schon eröffnet?) Das muss reichen. Wir sind gute Menschen. Herr Müller kandidiert für den Bundestag. Seine Nachfolgerin soll Frau Doktor dopp. plag. M.A. Giffey werden.
Der Chef der BA meint, wir bräuchten dringend 400.000 Einwanderer pro Jahr. Als ob die hochqualifizierten Fachkräfte irgendwo in den Startlöchern stehen und nur darauf warten, gerufen zu werden. In der Realität gehen die Leute natürlich woanders hin. Deutschland hat einfach nix zu bieten! Wenn meine Fähigkeiten weltweit gefragt wären, warum sollte ich ausgerechnet – ausgerechnet! – nach Deutschland kommen? Nach Deutschland! Wo Steuern und Abgaben maximal hoch sind, Mieten ins Unermessliche steigen, die Schulen ein Witz sind und das Wetter schlecht? Die Sprache kompliziert und die Leute alle schlimme Rassisten? Wo die Digitalisierung mittlerweile auf diesen Bock am Ende des Abstellgleises geknallt ist und man nur bei jedem zweiten Handygespräch überhaupt was verstehen kann? Da wäre man schön blöd. Dabei behauptet Wirtschaftsmini Altmaier immer noch tapfer, wir wollten demnächst "Vorreiter" in diesen Dingen werden. Und die hochqualifizierten Fachkräfte gehen nach Kanada.
Andere Länder planen Marsmissionen, bei uns sollen Lastenfahrräder subventioniert werden (man mag Frau Völkerrechtlerin Baerbock vorsichtig erklären, dass Deutschland hauptsächlich aus Mittelgebirgen besteht, aber ach… Man kann froh sein, wenn sie weiß, wo sie ist.). Eine Milliarde wollen wir uns die Lastenfahrräder kosten lassen. Davon bauen andere eine Magnetschwebebahn, aber bei uns sollen stattdessen Inlandsflüge verboten werden – sollen die Leute besser die Magnetschwebebahn nehmen! Überhaupt, die Subventionen. E-Autos werden hoch subventioniert, damit sie sich überhaupt verkaufen, aber die Brücken, über die sie fahren sollen, die lässt man zerbröseln. Ein E-Auto kann ich mir notfalls selbst kaufen, auch ohne Subventionen, bei einer Autobahnbrücke wird das schon schwieriger. Frau Völkerrechtlerin Baerbock hat vorgeschlagen, auch gebrauchte E-Autos zu subventionieren. Schönes Geschäftsmodell für den einen oder anderen: Gebrauchtwagen immer im Kreis weiterverkaufen!
Aber what shalls, wie der Franzose sagt. Zu machen ist eh nix mehr, weswegen ich meine Kinder auf die Auswanderung vorbereite. Es gibt auch andere schöne Länder, Australien, Neuseeland, Kanada. USA. Leider sind es bis zum Schulabschluss noch sehr viele Jahre, das ist das Problem. Aber kommt Zeit, kommt Rat. Man muss das pragmatisch sehen, und ich bin optimistisch. Meine Vorfahren kamen vor 150, die letzten vor 100 Jahren aus dem Osten, um hier ein Auskommen zu finden (was auch geklappt hat). Und meine Nachfahren ziehen in die Welt hinaus!
Uns selbst sehe ich eher so an der polnischen Ostseeküste unsere Rente verfrühstücken. Aber auch bis dahin sind es noch viele Jahre. Zeit genug, endlich Polnisch zu lernen! Vermutlich entstehen dort bald Feriendörfer für deutsche Rentner. Letztens habe ich gelesen, dass Polen sein Stromnetz gegen das deutsche Stromnetz abschirmt, um die Katastrophe zu verhindern.
Satire und politisches Kabarett haben es seit Jahren schwer bei uns. Kein Wunder, wie will man sich über Politiker lustig machen, wenn schon die Realität jeder Beschreibung spottet?
Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde, sagt Wikipedia. Wem das bei unserem Gruselkabinett gelingt, der ist gut. Echt gut. Die Digitale Staatssekretärin hat keinen PC im Büro. Die Verteidigungsministerin backt Flammkuchen, die Kanzlerin geht ins Kino. Frau KK hat letztens ein Statement abgegeben, das verblüffend dem verwirrten Propheten aus
Life of Brian ähnelte, der mit dem Handarbeitszeug und der Verknüpfung durch die Verknüpfung. Schräg! Der Außenmini schwärmt von der afghanischen Zivilgesellschaft. Frau Esken bekämpft den Faschismus bereits seit 156 Jahren. Das soll ihr mal einer nachmachen!
Völkerrechtlerin Baerbock hält die UN Charta für ein Gremium, und Politikwissenschaftlerin Baerbock behauptet, die SPD hätte die soziale Marktwirtschaft eingeführt. Überhaupt hat sie vor, ein Super-Klimaministerium einzurichten, das alle Entscheidungen der anderen Ministerien überstimmen soll. Das ist zwar mehr als nur grob verfassungswidrig, aber das kann man nicht wissen, wenn man aus dem Völkerrecht kommt. Ich persönlich würde, wenn überhaupt, alles unter Vorbehalt des Bildungsministeriums stellen, aber mich fragt natürlich mal wieder keiner. Das würde sie dann sicherlich davon abhalten, das Kanzleramt in Kanzlerinnenamt umzubenennen, denn was ein zusammengesetztes Hauptwort ist, lernen Kinder in der zweiten Klasse. Meine eigenen Kinder, die Deutsch als Muttersprache sprechen, können sich über so was lustig machen, andere vielleicht nicht.
Wie will man das alles toppen? Das geht gar nicht. Deshalb kommt auch "Die Partei" nicht recht auf einen grünen Zweig. Und das, obwohl deren Kandidat sehr gut ist. Schade!
Unterhaltsam ist es aber. Ich halte es mit Monty Python und pfeife den halben Tag "Always look on the bright side of life".
Am 26.09. zählt’s!
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.
Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)
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