Gelsenkirchens evangelische Kirchengeschichte: 400 Jahre WAT

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brucki
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400 Jahre evangelische Kirche Wattenscheid – auch eine GG

Beitrag von brucki »

In diesem Jahr feiert die evangelische Kirche Wattenscheid ihr 400jähriges Bestehen.

Was hat das mit Gelsenkirchen zu tun?
  • Viel!
Da es dort bis Ende des 19. Jahrhunderts keine eigenen Kirchengemeinden gab, waren die evangelischen Christen in Bismarck, Hüllen, Bulmke und Ückendorf zu Wattenscheid gehörig.

Auszug aus einer Chronik der evangelischen Kirchengemeinde Ückendorf:
Ückendorf war in der Mitte des 19. Jahrhunderts noch eine kleine Dorfgemeinde mit wenigen Bauernhöfen und Kottenhäusern, von denen Althoff, Große-Grollmann, Schüffler, Ahlmann, Oberhaus und Dieckhöner evangelisch waren. Die Grollmanstraße und die Straßen Schüfflerheide und Im Busche sowie das noch bestehende Gehöft von Althoff an der Virchowstraße, jetzt Eigentum von Rheinelbe, zeugen von dieser Zeit.

Die Gemeinde gehörte kirchlich zu Wattenscheid. Zu Gottesdienst, Tauffeier, Trauung, zu Konfirmandenunterricht und Beerdigung musste ein weiter Weg zurückgelegt werden, der über die Landstraße – jetzt Bochumer Straße – oder über einen Feldweg – später Schulstraße, jetzt Ückendorfer Straße -, vorbei an Busch und Äckern, führte.

Die Gottesdienste und Amtshandlungen fanden in der 1763 erbauten und heute unter Denkmalschutz stehenden Kirche am Gertrudisplatz in Wattenscheid und später in der 1880 erbauten Friedenskirche an der jetzigen Hochstraße statt. Beerdigt wurde auf dem Friedhof an der Voedestraße.

Die allgemeine Industrialisierung – und in Ückendorf vornehmlich der Bergbau – brachten dann große Umwälzungen mit sich. In den Jahren 1955/56/70 wurden die Schächte Holland, Rheinelbe, und Alma abgeteuft; 1860/61/72 wurden sie in Betrieb genommen. Die Bevölkerung nahm rapide zu. besonders durch Zuzug aus Ost- und Westpreußen, Schlesien, Hessen und auch aus dem übrigen Westfalen. Auch in unserer Gemeinde stieg die Seelenzahl stetig, zumal weitere Betreibe innerhalb des Gemeindegebietes sesshaft wurden.

Die Gemeinde wurde von Pfarrer Ludwig Kraemer, aus Varenholz stammend, betreut, der die 3. Pfarrstelle in Wattenscheid inne hatte.

Um den evangelischen Gemeindegliedern den weiten Weg nach Wattenscheid zu ersparen, fasste man den Plan als Notbehelf im Stallberg‘schen Saale an der Rheinelbestraße eine gottesdienstliche Stätte einzurichten. Sie wurde am Totensonntag 1892 durch Generalsuperintendent D. Nebe aus Münster ihrer Bestimmung übergeben.

Indes war das Bestreben der Gemeinde, ein würdiges Gotteshaus zu bauen. Die Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft (damaliger Leiter Generaldirektor Geheimrat Kirdorf) schenkte zu diesem Zweck ein 2 Morgen großes Grundstück an der Schulstraße (jetzt Ückendorfer Straße). Der erste Spatenstich zum Kirchbau geschah am 14. März 1893. Der Grundstein wurde gelegt am Sonntag Jubilate des gleichen Jahres durch Superintendent Daniels aus Eickel, der auch im gleichen Jahr am 10. Dezember (2. Advent) Pfarrer Kraemer als 1 .Pfarrer in sein Amt einführte. Die Trennung von der Muttergemeinde Wattenscheid war zuvor am 1. Juli 1893 erfolgt.

Unter großer Anteilnahme der Gemeindeglieder, der nachbarlichen katholischen Gemeinde, der öffentlichen Behörden und Schulen, und unter dem Geläut der drei im Bochumer Verein gegossenen Glocken konnte die Kirche mit ihren 800 Sitzplätzen am 14. März 1894 durch Generalsuperintendent D. Nebe eingeweiht werden. Die Inneneinrichtung, wie Altar, Kanzel u. a., war von Handwerkern der Gemeinde erstellt und gespendet.

Leider kam es trotz der zeitweisen gemeinsame Geschichte nicht dazu, dass die Gelsenkirchener Gemeinden in die Feierlichkeiten "400 Jahre Evangelische Kirche Wattenscheid" involviert wurden, doch für alle die trotzdem Interesse an der Kirchengeschichte von der Zeit vor der Gründung der eigenen Gemeinden in Gelsenkirchen haben, möchte ich hier regelmäßig über die Aktivitäten anlässlich dieses Jubiläums berichten.

Das Jubiläumsjahr beginnt mit einem Sternmarsch und gemeinsamen Gottesdienst am Sonntag, den 09.02.2014. Hier dazu die Informationen der evangelischen Gemeinde Wattenscheid:

http://www.evkw.de/images/stories/2014/ ... marsch.pdf

Und nun noch ein paar aktuelle Bilder (aus März 2013) von der 1763 erbauten Alten Kirche am Gertrudisplatz , die auch teilweise die evangelischen Christen aus dem heutigen Gelsenkirchen besuchten:


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brucki
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Beitrag von brucki »

[center]Hier nochmal die Infos zum 09.02.2014 zum Hier-Nachlesen:

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brucki
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Beitrag von brucki »

Der Lokalkompass berichtet in Wort und Bild:

http://www.lokalkompass.de/wattenscheid ... 98902.html

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brucki
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Beitrag von brucki »

Es geht weiter:

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brucki
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Beitrag von brucki »

Der Lokalkompass berichtet in Wort und Bild:

http://www.lokalkompass.de/wattenscheid ... 76816.html

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