Katholisches Leben in GE nach dem großen Aufräumen

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Heinz O.
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Re: Katholisches Leben in GE nach dem großen Aufräumen

Beitrag von Heinz O. »

Pedder vonne Emscher hat geschrieben:
06.12.2022, 23:34
Wie es mit Liebfrauen in Beckhausen weitergeht, heute in der WAZ. WAZ+
Die Pfarrei St. Hippolytus hat in Zusammenarbeit mit dem Bistum Essen nun eine neue Bestimmung für das gesamte Areal gefunden. Dazu gehören die Liebfrauen-Kirche, der Kirchvorplatz einschließlich Parkplatz (ehemaliger Marktplatz) sowie das Gemeindezentrum. Käufer und Investor ist die „Senioren-Wohnen Holding GmbH“, die rund um den Kirchturm, der weiterhin als Landmarke bestehen bleiben soll, neue Seniorenwohnungen bauen wird.

Die Eigentumsübertragung ist für Ende Januar 2023 geplant und wird mit dem formalen Schritt der Profanierung einhergehen.

Der Abschlussgottesdient findet am 8. Januar 2023, 10:00 Uhr statt.

https://www.hippolytus.de/2022/12/aktue ... eckhausen/
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Neustädter
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Re: Katholisches Leben in GE nach dem großen Aufräumen

Beitrag von Neustädter »

Mechtenbergkraxler hat geschrieben:
06.12.2022, 08:42
Wer in diesen Zeiten mal (wieder) in die Kirche geht, stellt so einiges fest: 1. Es ist lausig kalt! Erst ab 8 oC bzw. 70 % r.Feuchte darf geheizt werden. 2. Weil es lausig kalt ist, haben sich nun auch die letzten, meist älteren Stammgäste, auch nach Hause zum TV-Gottesdienst zurückgezogen (gemütlich! Tässchen Kaffee, Decke über die Füße). 3. Nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen kam es zu keiner Wiederbelebung des Kirchenbesuchs. Es war auch im warmen Sommer höchstens noch 1/3 der Vor-Corona-Besucher anzutreffen.

Und wer sich darüber hinaus noch mit Berichten über die Amtskirche befasst, kann nur noch angegruselt die Zeitung oder das Laptop aus der Hand legen und sagen: Das kann doch alles nicht wahr sein. Da fällt mir eine wunderschöne Karikatur von Greser und Lenz ein. Guckt Ihr hier: https://www.greser-lenz.de/witze-archiv ... gallery=55 (2021 5. Reihe von oben, 3. Bild von links "Warum Gott schon lange aus der Kirche ausgetreten ist....")

MK
Ich habe etwas ganz anderes festgestellt und mußte deswegen noch nicht einmal in die Kirche gehen. Ich bekomme den elektronischen "Newsletter" (so heißt das heute, früher hieß es "Pfarr- oder Gemeindemitteilungen) der Propstei-Pfarrei St. Augustinus. Früher erschien er wöchentlich, heute nur noch alle zwei Wochen - aber dafür ist er auch länger, also insoweit (bis auf den Namen) ok.

Gestutzt habe ich beim Impressum, das der e-mail beigefügt war:

Propsteipfarrei St. Augustinus
Ahstraße 7
45879 Gelsenkirchen
Deutschland

0209 / 92 58 58 01
pfarrbuero@propstei-ge.de
www.propstei-ge.de
CEO: Propst Markus Pottbäcker

(Hervorhebung von mir)

Den Begriff CEO (Chief Executive Officer) kenne ich nur aus der Börsenberichterstattung, wenn die Vorstandsvorsitzenden der großen Aktiengesellschaften über ihr Unternehmen berichten. Bei Priestern, die doch in erster Linie Seelsorger sein sollen, finde ich ihn im hohen Maße unpassend. Allerdings zeigt er die Geisteshaltung - wichtig sind die zahlreichen wirtschaftlichen Unternehmen der Pfarrei - die Seelsorge muß da zurückstehen. Man kürzt die Anzahl der Messen und verliert so weitere Messbesucher.

Ich bin z. Zt. auf den Philippinen. Hier werden am Sonntag nicht nur Messen in den Kirchen sondern z.B. auch in den Einkaufszentren gelesen - drei Messen in einem Einkaufszentrum, das sind mehr als es in den meisten katholischen Kirchen in Gelsenkirchen gibt. Auf die Idee sich als CEO zu bezeichnen, käme hier kein Priester - obwohl die katholische Kirche hier was den Reichtum und die wirtschaftliche Betätigung betrifft, sich wirklich nicht hinter den deutschen Bistümern verstecken muß. Ganz im Gegenteil...

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Mechtenbergkraxler
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Neue Missbrauchsstudie im Bistum Essen

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Wie pflegte doch mein alter Vater zu sagen, wenn er sich mal wieder über eine Predigt, den Papst oder die Nonnen im Marienhospital aufgeregt hatte: „Herr, lass mich nicht irre werden an Dir!“ Dann kam meist noch der Spruch, dass der HERR nun mal nichts für sein Bodenpersonal könne. An diese Sprüche musste ich denken, als ich von der soeben erschienenen Studie über sexuelle Gewalt im Bistum Essen gelesen habe. Wer katholisch sozialisiert wurde, wie ich, kann sich eigentlich über nichts mehr wundern. Und trotzdem wird in der Studie ein Aspekt offenbar mal etwas gründlicher beleuchtet, der in den anderen Studien kaum eine Rolle gespielt hat: Es geht dort u.a. auch um die unselige Rolle der Gemeindemitglieder selbst im Umfeld der Tat und des Täters. Wenn angesehene, beliebte, von manchen Leuten auch geradezu angehimmelte Priester solche Taten begingen, dann konnte der/die Betroffene in der Regel keine Unterstützung erwarten. Das Gegenteil war der Fall: Solche Vorwürfe störten die Gemeindeidylle, nicht der Betroffene, sondern der Täter musste geschützt werden. Die Tat konnte ja nur erlogen sein. Die Folge waren üble Anfeindungen, die man heute wohl als Mobbing bezeichnen würde, und die zu Rückzug und manchmal auch zu Fortzug führten.

Was bin ich froh, dass Pfarrer (gilt auch für die evangelischen Kollegen) heute fernab von diesem glorifizierenden Nimbus ihren Job machen, und ihn auch in aller Regel gut und korrekt machen im Sinne einer positiven Seelsorge. Abhängigkeiten, Guru-ähnliches Getue und Anhimmeln sind aber nicht aus der Welt und feiern im evangelikalen und Sekten-Umfeld fröhliche Urständ. Ob sie in der katholischen Kirche ganz aus der Welt sind, würde ich allerdings auch bezweifeln. Nebenbei: In der Wirtschaft oder auch in bestimmten Kulturzweigen, wie Sport, Theater, Film u.ä. gab es und gibt es exakt die gleichen Ablaufmuster inklusive institutionellem Vertuschen und Verschweigen.

Die Studie lässt sich hier herunterladen https://www.bistum-essen.de/hilfe-bei-s ... stum-essen

MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)

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