Wann ist der Gelsenkirchener ein Gelsenkirchener?

Was heißt das eigentlich? Existenz. Was bedeutet das? ... Wer seid das ihr?

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Benutzeravatar
Emscherbruch
Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 7528
Registriert: 30.07.2007, 14:02
Wohnort: GE - Resser Mark

Wann ist der Gelsenkirchener ein Gelsenkirchener?

Beitrag von Emscherbruch »

In Anlehnung an Herbert Grönemeyers Textzeile aus seinem Werk "Männer" - Wann ist der Mann ein Mann? - stelle ich hier die für einige nicht ganz unbedeutende, für andere fast existentielle und für wieder andere vollkommen belanglose Frage:

Wann ist der Gelsenkirchener ein Gelsenkirchener?

Unter Rücksichtnahme auf die Jahrhunderte alte Entwicklungsgeschichte der deutschen Sprache, zum Schutz vor Unlesbarkeit der Worte und in Anlehnung an jene lyrische Zeilen des Bochumer (oder Ex-Bochumer?) Dichters, möge meine Frage zu 100% genderneutral verstanden werden. "Gelsenkirchener" ist von mir - wie es seit Jahrhunderten im Deutschen üblich und unmissverständlich ist - geschlechtsunabhängig gemeint. Es möge in diesem Fred also um das Kennzeichen für all jene Menschen gehen, bei deren Erwähnung ein Substantiv oder Adjektiv verwendet wird, welches den Stadtnamen "Gelsenkirchen" enthält.

Was meint ihr? Wann ist der Gelsenkirchener ein Gelsenkirchener?
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

Benutzeravatar
kleinegemeine01
Beiträge: 8543
Registriert: 27.01.2008, 22:09
Wohnort: Gelsenkichern

Beitrag von kleinegemeine01 »

Ich nehme es pragmatisch, wobei ich das Wort pragmatisch gar nicht verstehe
ne Perle aus Erle mit ohne Probs wegen dem Rein Gerne Kanal ist eine echte Gelsen, wenn fast alle Straßen in GE ohne Falk Plan problemlos angefahren werden können, dazu muß man aber nen Streuner sein, mit allen Wassern gewaschen und ein aha Effekt iwo inne Jugend liegt, zumindest bei mir inne Ü 50er. Ich als Gelsenkirch, mist, richtig geschrieben, ich als Gelsenkichernerin liebe es zu wissen wo die Hanfstraße ist. Da war ich mal hockend über ner Klobrille pinkeln in nen voll coolen verwinkeltem Haus. Stimmt Dativ und Genitiv? Manchmal traue ich mich gar nix mehr wegen n oder m. :lachtot: Is aber noch nich auffe Verbotsliste.

Benutzeravatar
Fuchs
Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 27559
Registriert: 21.12.2006, 12:30
Wohnort: In der Stadt mit den Geschichten

Beitrag von Fuchs »

Du bist Gelsenkirchener, wenn du hier regelmässig mitliest.

Ausgenommen natürlich diejenigen unter uns, die
den Kanal immer noch als natürliche Grenze betrachten
und davon reden "nach Gelsenkirchen fahren", wenn sie
mal in den Zoo gehen wollen. 8)
Interoperabel!

Benutzeravatar
Fuchs
Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 27559
Registriert: 21.12.2006, 12:30
Wohnort: In der Stadt mit den Geschichten

Beitrag von Fuchs »

Fuchs hat geschrieben:Du bist Gelsenkirchener, wenn du hier regelmässig mitliest.

Ausgenommen natürlich diejenigen unter uns, die
den Kanal immer noch als natürliche Grenze betrachten
und davon reden "nach Gelsenkirchen zu fahren", wenn sie
mal in den Zoo gehen wollen. 8)
Interoperabel!

Benutzeravatar
Minchen
Beiträge: 3024
Registriert: 05.01.2009, 18:12
Wohnort: Rotthausen

Beitrag von Minchen »

Ein Gelsenkirchener ist jemand, der Gelsenkirchener sein möchte.
Das kann jemand sein, der in GE wohnt, jemand, der in GE gewohnt hat oder auch jemand, der in GE wohnen möchte (auch das habe ich schon gehört). Eine Mitschülerin von mir betrachtete sich als Berlinerin, obwohl sie nie da gelebt hatte. Sie ist dann aber hingezogen.
Ich habe früher eine Weile in Essen gewohnt. Was mich nicht zur Essenerin gemacht hat. Ich habe damals auch extra einen Nebenwohnsitz bei meinen Eltern angemeldet, um mein GE-Kennzeichen behalten zu können.
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)

Benutzeravatar
kleinegemeine01
Beiträge: 8543
Registriert: 27.01.2008, 22:09
Wohnort: Gelsenkichern

Beitrag von kleinegemeine01 »

Ein Gelsenkirchner ist jemand der vor nem Haus steht und die Namen auf den Türklinglen liest und ob der Nachnamen Kopfkino bekommt.

Benutzeravatar
rapor
Beiträge: 5882
Registriert: 31.03.2008, 18:57
Wohnort: Ückendorf

Beitrag von rapor »

Also können Analphabeten keine Gelsenkirchener sein!?

Für Eingeborene ist ein -czyk oder -ski im Namen eines Vorfahren schon mal nicht schlecht oder einer der auf Zeche war und Steinstaub oder irgendein appes Körperteil hatte.

Ernsthaft, wer es sacht, der isses auch. Warum auch immer!
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

Benutzeravatar
Emscherbruch
Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 7528
Registriert: 30.07.2007, 14:02
Wohnort: GE - Resser Mark

Beitrag von Emscherbruch »

Einen Gelsenkirchener, wie er auf dem Themenbildchen zu sehen ist, muss man heute wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen suchen. Spätestens Ende des Jahres ist es eine historische Darstellung.

Weiß jemand, was heute, also 2018, der am häufigsten ausgeübte Beruf in Gelsenkirchen ist?
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

Benutzeravatar
Emscherbruch
Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 7528
Registriert: 30.07.2007, 14:02
Wohnort: GE - Resser Mark

Beitrag von Emscherbruch »

Minchen hat geschrieben:Ein Gelsenkirchener ist jemand, der Gelsenkirchener sein möchte.
Also ist Gelsenkirchener ausschließlich eine Eigenbezeichnung? Ähnlich der berühmten Aussage Kennedys: 'Ich bin ein Berliner.' Der Mann war ja nur wenige Tage seines Lebens vor Ort...
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

Miq
Beiträge: 154
Registriert: 27.08.2007, 14:11
Wohnort: Friedberg/Hessen

Beitrag von Miq »

In GE geboren und aufgewachsen zu sein ist schon ein gutes Stück auf dem Weg zum Gelsenkirchener, denke ich :-)

(geht mir jedenfalls so, trotz inwischen längerer Zeit in der Diaspora als zu Hause) :D

Josel
Beiträge: 3773
Registriert: 08.01.2007, 15:47
Wohnort: Ex-Hugingthorpe

Beitrag von Josel »

Ich bin Ückendorfer und kann dazu leider beim besten Willen nix sagen.

J.
Vertrödeln Sie keine Zeit mit dem Lesen von Signaturen!

Männlein
Beiträge: 1230
Registriert: 27.02.2007, 13:08

Beitrag von Männlein »

Hatten wir diese Diskussion nicht schon mal vor etlichen Jahren?
Damals getarnt als der "urtümliche" Gelsenkirchener und was ihn so alles auszeichnen könnte.
Einfach schön, mal wieder in alte Schatztruhen abzutauchen, Schnorchel auf und los.
Männlein

Benutzeravatar
Rußnase
Beiträge: 290
Registriert: 08.10.2008, 18:42
Wohnort: GE-Buer Bergmannsglück

Beitrag von Rußnase »

.....wennet bei dich im Ausweis steht - bisse Einer....
..... wennet bei dich im Ausweis stand - bisse vielleicht noch Einer....

So einfach is dat;-)

Die Rußnase
Weisse watte bis? Lügen tuste - dat bisse!

Da die Fantasie eine feine Sache ist, sei an dieser Stelle folgendes erwähnt : Rußnase ist ein Kerl und keine Schickse! ;-)

Benutzeravatar
Emscherbruch
Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 7528
Registriert: 30.07.2007, 14:02
Wohnort: GE - Resser Mark

Beitrag von Emscherbruch »

... es gibt keine einfachen Lösungen.

Laut Wiktionary ist einer, der mal in Gelsenkirchen gewohnt hat, aber nun nicht mehr dort wohnt, kein Gelsenkirchener. Dort heißt es, man müsse aus Gelsenkirchen stammen oder dort wohnen um Gelsenkirchener zu sein. Lange in Gelsenkirchen gewohnt zu haben zählt demnach nicht.
Wiktionary hat geschrieben:Bedeutungen:
[1] Bewohner von Gelsenkirchen, jemand der aus Gelsenkirchen stammt
Weiter heißt es dort, "Gelsenkirchenerin" sei eine "in Gelsenkirchen geborene oder dort auf Dauer lebende weibliche Person".
Wie aber ist "auf Dauer lebend" und "stammen" definiert?
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

Benutzeravatar
Minchen
Beiträge: 3024
Registriert: 05.01.2009, 18:12
Wohnort: Rotthausen

Beitrag von Minchen »

Ich kann nachweisen, dass zumindest eines meiner vier Urgroßelternpaare bereits in Gelsenkirchen geboren wurde (1901 und 1905). Ein zweites ist aus freien Stücken nach GE gezogen (vor dem ersten Weltkrieg) und ist geblieben. Ein weiteres hat sich für Bottrop entschieden. :roll: Der Sohn zumindest zog nach GE.
Und ein Paar ist unbekannt.

Ich stamme aus Gelsenkirchen. 8)
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)

Antworten