Wer und was mir fehlt...

Was heißt das eigentlich? Existenz. Was bedeutet das? ... Wer seid das ihr?

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Westfale
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Re: Wer ist Nina

Beitrag von Westfale »

Saubermann hat geschrieben: Nun muss ich doch auch mal fragen wer oder was war Nina vom Jahrgang 21,
wenn die Oma vom Jahrgang 11 war.
War Nina dann der Vogel? Also mal rechnen--- vor 17 Jahren gestorben also ca. 1994,
bei Jahrgang 21 war sie dann also 73 Jahre alt.
Muss wohl ein Papagei gewesen sein. :roll:
der vogel nina ist in einem zweitexemplar des werbegeschenkes der bielefelder sparkasse (kaffetasse im spiegeleierdesign mit gummidichtung) beerdigt worden.
den papagei hat es beim kauf der französischen butterdose mit wasserkühlung kostenlos dazu gegeben. das war aber 1928, als man noch alles mit pfennigen bezahlen konnte. irgend etwas hat das mit der inflation zu tun.
ach ist das alles aufregend.
westfale
Aus der Hochstraße darf keine Bahnhofstraße 2.0 werden.

Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

Offensichtlich fehlt es dem Westfalen an vielem, dass er sich immer wieder so positionieren muss. Und offensichtlich fehlt es ihm an Mut, dazu offen zu stehen.
Sollte es nötig sein, den Fred wegen dieser wieder so differenzierten Aussagen des für seine taktvollen und durchdachten Äußerungen bekannten Users Westfalen zu schließen?
Aber auch Herr SauberMann hat wohl einen schlechten Tag erwischt und die weiße Weste im Schrank vergessen.

@all: Vielleicht schafft es dieser Fred ja ohne Sperrung über die Runden.

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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

aber ein wenig mehr Aussagekraft könnte nicht schaden
ich verstehe zwar, glaube ich zumindest, daß Du uns mitteilen möchtest was Dich so bewegt, aber was erwartest Du ob Deiner undurchsichtigen Berichterstattung?
entweder Du bist bereit ins Detail zu gehen oder Du wunderst Dich im Gegenzug nicht über staunendes Unverständnis

also: warum war Nina eine starke Verbindung
weil Du Dich mit ihr gut austauschen konntest
genau so wie mit der Oma
und nun geht es Dir schlecht, weil Du keine alten Leute mehr um Dich herum hast?

und Du beklagst ferner eine Art von Einsamkeit, weil Du mit "mittelalten" Menschen nicht so gut kommunizieren kannst?

Kann ich alles verstehen.
Könnten auch alle anderen verstehen.
Aber dann solltest Du versuchen, den geneigten "mittelalten" Leser aufzuklären und nicht nur kurze Fragmente einzustreuen.
Deine Vielfältigkeit ging verloren und Du vermisst diese.
Ich bin jetzt oft alleine mit den Gedanken, die ich früher mit jemandem wie meiner Oma geteilt hätte. Es entstehen so große emotionale Räume, die ich nach Gehalt absuche, aber so nun nicht mehr zu füllen vermag.
Wie fühlt sich Dein Partner ob Deiner Worte? Du hast doch jemanden, mit dem Du Dich austauschen kannst. Sogar nen Toften!

Herjeh, das Leben ändert sich. Öffne Dich doch ein wenig und dann passiert vllt. ein nettes Gespräch.
Die 'leeren' Räume sind nicht zum Füllen bestimmt, das ist eben so.
Mit dieser Einstellung kommt es aber zu keinem Gespräch. Das ist richtiger Quatsch für mich.

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Saubermann
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Haustier

Beitrag von Saubermann »

pito hat geschrieben:@Dieterlein: Hast Du ein Haustier? Klingt nicht so.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Tiere sind Mitwesen. Sie haben genausoviel Persönlichkeit und Charakter wie Menschen. Wenn ein geliebtes Haustier stirbt, hinterläßt es wirklich eine Lücke.
Bevor diese Frage jetzt nun auch an mich gerichtet wird:

1. Ich teile Pito's Erfahrung und bin seiner Meinung.
2. Ich habe und hatte diverse Haustiere.

aber nach dem ersten Bericht stellt sich doch unweigerlich die Frage

[center]Was ist den jetzt mit dem Vogel :?: [/center]

Westfale kann mich da mit seinem angeblichen Insiderwissen nicht beeindrucken. :wink:


Der Trend geht zur Zweitweste.
Ich habe eine saubere Weste an und eine Weste hängt sauber im Schrank. :roll:
Ab und zu drehe ich mich abrupt um, nur um zu kontrollieren, was mir alles am A...rsch vorbeigeht!
:2thumbs:

Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

kleinegemeine01 hat geschrieben:aber ein wenig mehr Aussagekraft könnte nicht schaden.... aber was erwartest Du ob Deiner undurchsichtigen Berichterstattung?
Meine sogenannte "Berichterstattung" ist deshalb so nebulös, weil ich versuche, mich schreibend und lesend einem Thema zu nähern, das sich eben nur schwer in Worte fassen lässt. Es geht darum, etwas, das nicht da ist und hauptsächlich gefühlsmäßig empfunden wird, angemessen darzustellen.
Ich habe angefangen in der Hoffnung, das auch andere, die sich dessen bewusst sind, sich möglicherweise darüber mitteilen möchten. Die Themenwahl ist dabei ja keineswegs vorgegeben. In meinem Fall fehlen mir vor allem Menschen und eben auch Tiere, die mich begleitet haben.
Vielleicht fehlt dem einen oder anderen ein altes Gebäude, ein Baum oder ein bestimmter Geruch, etwas das zum Leben dazugehörte und nun (schon lange) nicht mehr da ist.
Ich spüre dann einen Schmerz, der zwar wieder vorüber geht, aber es hat etwas von Ohnmacht, mit der man diesen Verlusten gegenüber steht. Vielleicht "normal menschlich", der Lauf des Lebens eben, aber allemal ein Thema, über das man sich austauschen kann.
kleinegemeine01 hat geschrieben: also: warum war Nina eine starke Verbindung
weil Du Dich mit ihr gut austauschen konntest
genau so wie mit der Oma
und nun geht es Dir schlecht, weil Du keine alten Leute mehr um Dich herum hast?
Ich weiß nicht, ob es an dieser Stelle darum gehen sollte, warum man dieses oder jenes als wichtig und bereichernd für das eigene Leben betrachtet. Mir geht es darum, die Spuren des Fehlens, die Spuren der Menschen oder der Dinge, die man in sich trägt, zu verfolgen und sie sichtbar zu machen. Zum Beispiel: Es entstehen beim Betrachten von alten Fotos, die verschwundene Welten zeigen, Emotionen, die bestimmte Saiten zum Schwingen bringen. Wie leben diese Schwingungen im Alltag weiter? Man verdrängt oder vergisst sie ja zunächst, aber sie verschwinden nicht einfach. Worin leben sie weiter, die Eindrücke? In Redensarten, die man übernommen hat, in Gewohnheiten, aber vielleicht auch in unbestimmter Traurigkeit oder Aktionismus?
kleinegemeine01 hat geschrieben: und Du beklagst ferner eine Art von Einsamkeit, weil Du mit "mittelalten" Menschen nicht so gut kommunizieren kannst?
Ich weiß nicht genau, woran es liegt. Vielleicht, weil sie mir nicht so ähnlich sind. ;-)
kleinegemeine01 hat geschrieben: nicht nur kurze Fragmente einzustreuen.
Warum nicht? Für Dich hat es schon zu einem langen Beitrag mit vielen Fragen gereicht.
Ich suche schließlich selber nach Antworten und frage daher hier nach und wollte vor allem nicht soviel vorgeben.
kleinegemeine01 hat geschrieben: Wie fühlt sich Dein Partner ob Deiner Worte? Du hast doch jemanden, mit dem Du Dich austauschen kannst. Sogar nen Toften!
Ja, und wie!
Aber er ist er und jeder ist einzigartig!!!!!
kleinegemeine01 hat geschrieben:Öffne Dich doch ein wenig und dann passiert vllt. ein nettes Gespräch.
Deswegen habe ich hier geschrieben und das Gespräch begonnen. :D
kleinegemeine01 hat geschrieben:
Jazzam hat geschrieben:Die 'leeren' Räume sind nicht zum Füllen bestimmt, das ist eben so.
Mit dieser Einstellung kommt es aber zu keinem Gespräch. Das ist richtiger Quatsch für mich.

Nein, das ist ganz im Gegenteil wichtig, dass diese Räume eben nicht gefüllt werden. Meistens geht das sowieso nicht, es überlagert sich vielleicht etwas, aber jede tiefergehende Erinnerung hat einen eigenen Platz in der Bilderwelt der Vergangenheit.

pito
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Beitrag von pito »

Was mir fehlt - das könnte zweierlei heißen. Jemand oder Etwas ging verloren, ist nicht mehr da und fehlt. Oder aber etwas war noch nie vorhanden und fehlt ganz generell, ein Mangel an Leben sozusagen.

Zu Ersterem: bestimmte Zustände und besondere Gefühle der Kindheit zum Beispiel, inklusive Menschen und Orte. Die verschwanden und kommen nicht wieder.
Jedoch: anderes nahm ihren Platz ein. Wie man das sieht - eine Frage von subjektiver Bewertung?

Zu Zweiterem: ein Mangel, den ich oft empfunden, ist der von Möglichkeit, ganz allgemein gesprochen. Ich fühlte und fühle mich oft eingegrenzt und manchmal geradezu gelähmt.
Jedoch: Empfundene Grenzen sind immer zuerst im eigenen Innern zu suchen. Die meisten Unmöglichkeiten schaffe ich mir selbst. Sie überwinden heißt entweder, Lücken zu schließen, oder sie zu akzeptieren.

pito
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Beitrag von pito »

Hier fehlt etwas ...
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Alle Zeitschichten unter:
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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

Die 'leeren' Räume sind nicht zum Füllen bestimmt, das ist eben so
ok, ok, ja, sie sollen nicht mit neuen Dingen, Erfahrungen gefüllt werden.
Ich glaube, ich haderte mit dem Wort "leeren".
Eine Leere, die nicht leer ist, weil dort ja die Erinnerungen plaziert sind und eine innerliche Leere, weil man weiß, daß es für immer Erinnerungen bleiben werden und die Sehnsucht nach dem Altvertrauten scheinbar nie wieder durch andere Menschen oder ein anderes Eselchen abgelöst werden kann.

Jau, das sind so Momente, wo man sich jemanden herbeiwünscht.
Diese Gefühle ausleben und am nächsten Tag geht es einem meist wieder besser.

Mir fehlt immer wieder aufs Neue, Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt meine Zeit als Kind und Jugendliche auf Texel während der Ferien.
Manchmal ist das eine richtige körperliche Qual ... diese Sehnsucht.
Das Gekreische einer einzelnen Möwe an der Emscher oder am Kanal kann mich in sehr traurige Lagen versetzen.
Meine Körperchemie gerät durcheinander, ich bin dann aufgedreht, der Speichelfluß ändert sich schlagartig, ein tiefer Schmerz in der Magengegend ... aber am Schlimmsten ist die Gewissheit:
Nie wieder werde ich dies erleben.

Naja, sowatt, also traurige, glückliche Erinnerungen, hat jeder Mensch dann und wann.

Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

kleinegemeine01 hat geschrieben: Mir fehlt immer wieder aufs Neue, Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt meine Zeit als Kind und Jugendliche auf Texel während der Ferien.
Manchmal ist das eine richtige körperliche Qual ... diese Sehnsucht.
Das Gekreische einer einzelnen Möwe an der Emscher oder am Kanal kann mich in sehr traurige Lagen versetzen.
Meine Körperchemie gerät durcheinander, ich bin dann aufgedreht, der Speichelfluß ändert sich schlagartig, ein tiefer Schmerz in der Magengegend ... aber am Schlimmsten ist die Gewissheit:
Nie wieder werde ich dies erleben.
Nie wieder als Kind oder Jugendliche.
Wie ist es jetzt?
kleinegemeine01 hat geschrieben: Naja, sowatt, also traurige, glückliche Erinnerungen, hat jeder Mensch dann und wann.
Ja, genau. Und was passiert dann damit? Wie lebt man das aus, das man nicht mehr (er)leben kann? Wohin wandern diese aufgeladene Emotionen?

Und vielleicht - könnte man sie transformieren, anders nutzen?

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Chronistin66
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Beitrag von Chronistin66 »

Es fehlt einem doch immer irgendwas oder irgendwer! :roll:

Menschen (oder auch Tiere), die mir wichtig waren, sind gestorben! Daran kann man nichts ändern. Meine Mutter ist tot. Sie fehlt mir! Ja! Isoo!

Jetzt habe ich zwei Möglichkeiten!

Jammern, dass sie mir fehlt! Oder mich freuen, dass ich sie hatte und meine Erinnerung an sie zu pflegen. Ich bevorzuge Letzteres und das hat nichts mit meiner Trauer um sie zu tun!

Ich will damit sagen, dass der Titel dieses Freds auch einen Umkehrschluss zulassen sollte.

Fragt Euch doch mal:

Wer oder was habe ich überhaupt...

Ich persönlich kann sagen, dass ich ziemlich reich bin.
Nicht an Geld, sondern an Menschen, die mir wichtig sind und die noch leben. :wink:

Doro

pito
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Beitrag von pito »

Auf das Heute bezogen:

Wir leben in einer Welt des ständigen akuten "Verlorengehens", je nach Sichtweise oder politischer Absicht auch als "Wandel" bezeichnet. Dieser Vorgang setzte in unserer Region und speziell unserer Stadt vor Jahrzehnten ein, nahm einen schleichenden Verlauf, trat dann immer offener zutage und ist heute teilweise unübersehbar.

Alles um uns herum wird weniger. Weniger Arbeit, weniger Geld, weniger Geschäfte, weniger Menschen, weniger Kultur. Mit letzterem meine ich nicht nur die klassischen Bereiche des Kulturbetriebes, sondern auch Stadtkultur und Lebenskultur. Wir leben in einer höchst dekadenten Zeit (von lat. cadere „fallen“, „sinken“). Rabe489 spricht an dieser Stelle oft von einem "um sich greifenden Nihilismus".

Wie geht man, wie gehen wir, wie gehe ich mit dieser Situation um? Weite ziemlich wesentliche Fragenkomplexe sind das.


P.S.: Ein Projekt wie die GGs sind ganz sicher eine Form des "damit umgehens". ;-)

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Begine
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Wer und was mir fehlt...

Beitrag von Begine »

natürlich mein Freund, der vor 3 Jahren verstorben ist.
Sehr oft träum ich noch von ihm.
Und die Jahre wo ich noch körperlich fit war, ich denk so oft an die langen Wanderungen und die Sportarten die ich alle gemacht habe.
Mir fehlt überhaupt die Zeit meiner jungen Jahre.
Ich kann es schlecht beschreiben, aber wenn ich unter meinen jüngeren Kollegen sitze
die Unterhaltung sich nur noch um PC-Spiele, i-pod (hab ich das richtig geschrieben) us.w.
dreht, und ich nachfrage werde ich nachsichtig belächelt.
Dann denke ich immer, ihr habt ja gar nicht all das erlebt was wir erleben durften.

Den ersten Fernseher, die erste Wohnung mit Möbeln aus Holzkisten, das erste farbige Telefon, woodstock, erste Mondlandung 1969, u.s.w. ich könnte noch vieles aufzählen.

Ich bin Jahrgang 1954 und wir haben so viel Wandel miterlebt und geteilt. Und DARÜBER haben wir diskutiert !!!

Ich werd wehmütig, wenn ich daran denke
und ja diese Zeit fehlt mir.

Und ich werd wütend wenn ich belächelt werde, weil ich mich mit Computern nicht so gut auskenne und nicht das neueste Handy besitze.

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blockka04
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Beitrag von blockka04 »

@Begine:
Gestern saß ich mit einigen Kollegen zusammen. Ca. die Hälfte ca. Jg. ´80, die andere Hälfte inklusive meiner Person aus den 60ern.
Mitten in der Unterhaltung auf einmal das Thema "Erich von Däniken"! Die eine Hälfte schweigt und staunt, die andere wundert sich!

Kurze Zeit später Thema Fußball: ein Benefizspiel, in dem ein gewisser nicht ganz unbekannter Kicker namens Klaus Fischer mitspielt. Fragt die eine Hälfte wieder: wer ist Klaus Fischer! :shock:

Ohne Worte :roll: (bzw. gräm dich nicht!)! :wink:
Selbstverständlich klauen Dir Ausländer Deinen Job! Aber wenn Dir jemand ohne Geld, Kontakte und Sprachkenntnisse Deinen Job wegnehmen kann, bist Du vielleicht einfach nur Scheiße!“ Louis C.K.
Que hora son mi corazon! (Manu Chao)

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rapor
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Beitrag von rapor »

Mir, auch Weltmeisterjahrgang 54, fällt erst einmal Einiges ein, das ich jetzt habe und früher nicht hatte.
Ich bin viel ruhiger, immer noch lebhaft, habe aber nicht mehr das Gefühl ständig etwas verpassen zu können.
Eine feste Stelle, so etwas wollte ich nie, heute freue ich mich darüber.
Und besonders eine tiefe innere Zufriedenheit mit vielen Begebenheiten meines Lebens. Nie musste ich Hunger, schwere Krankheit oder Krieg erfahren. Dafür bin ich dankbar.

Ich muss nicht mehr rauchen, saufen und ähnliches, ich komme besser als je zuvor mit mir klar, bin körperlich kräftiger als früher, treibe mehr Sport, kann meinen körperlichen Zustand besser genießen, erfreue mich einfach täglich an so Vielem.

Was ich vermisse sind auch meine Mutter, ihre Zeit war halt gekommen, einige Kilos weniger als die 75 kg jetzt und die Fähigkeit in der Woche mehr als 1 Pfund Schoki und mehrere dicke Eisbecher essen zu können ohne zuzunehmen, das ein oder andere Haar (ja sind schon eher mehrere), manchmal Aspekte einer zuletzt sehr stressigen Beziehung und das vormals viel niedrigere Tempo der verstreichenden Zeit.

Ich begreife kaum, dass ich bald 60 Jahre hier bin, viele Menschen in meinem biologischen Alter kommen mir so alt geworden vor!, körperlich und geistig.
Ich arbeite seit Jahrzehnten (o Gott muss ich alt sein!) mit Kindern und Jugendlichen, bin froh, heute nicht mehr so jung sein zu müssen.
Aber auch noch an die 30 Jahre vor mir zu haben ist ein merkwürdiges Gefühl. Mal sehen was noch Neues beginnt, so wie mit ca. 50 auch viel anfing. Ob ich lange genug leben werde um mindestens eine deutsche Meisterschaft, diesmal bewußt, zu erleben...
Aber auch Gedanken wie Altersarmut, bzw. Geld selbst verdienen müssen bis zuim Ende...
Naja, meine freie Zeit hatte ich halt in den vergangenen Jahrzehnten genommen.

Sprit für 50 Pfennig vermisse ich auch und richtiges Geld, statt dieses Imitats.

Also Attacke, Leben ich ich komme, immer weiter geht es!

Es ist niemals zu spät eine glückliche Kindheit zu haben! (T. Robbins "Buntspecht")
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

Jazzam
Abgemeldet

Beitrag von Jazzam »

Vielleicht hat sich die Welt in den letzten Jahrzehnten schneller gewandelt, ähnlich den Zeiten der Industrialisierung, als die Menschen es schaffen konnten, sich zu assimilieren.
Das Alter widersteht aber sicher schon lange Neuem.

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