Elektrische Eisenbahnen im Schaufenster

Kindheit und Kinder in verschiedenen Epochen

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Benzin-Depot
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Elektrische Eisenbahnen im Schaufenster

Beitrag von Benzin-Depot »

  • Die "elektrische Eisenbahn" im Schaufenster
    ______________________

    Die guten alten Bräuche...

    Ab und zu findet man sie noch in Gelsenkirchen, die elektrische Eisenbahn bzw. Modelleisenbahn im Schaufenster. Früher - in den 60er Jahren - war sie in der Weihnachtszeit ein fester Bestandteil der Schaufensterdekoration unserer Spielzeuggeschäfte .

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    Heute, in den Zeiten von Multimedia und Computerspielen, hat die Modelleisenbahn ihren Stellenwert nicht nur bei Kindern eingebüßt. Kaum einer unserer "Kleinen" interessiert sich noch dafür. Umso mehr freue ich mich jedes Jahr in der Weihnachtszeit auf die Eisenbahn im Schaufenster des Ladenlokales der Fahrschule Jeromin an der Gabelsbergerstraße

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    Jedes Jahr zur Weihnachtszeit
    Modelleisenbahnanlage Spur "N" / Schaufenster Fahrschule Jeromin
Zuletzt geändert von Benzin-Depot am 10.12.2010, 21:53, insgesamt 1-mal geändert.
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

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rapor
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Beitrag von rapor »

Ich spüre doch glatt wieder meine kalte, weil an die Scheibe gepresste Nase.
Schaufenstergucken bei Spielzeugläden und Kaufhäuser, dafür ist man früher schon mal in eine andere Stadt gefahren am Sonntag.
Naja, heute simuliert man halt am PC.
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Frank
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Beitrag von Frank »

TOLL

Wo gibts denn sowas heute noch ? Radio Hauk hatte eine Zeit lang auch eine Kleine Anlage im Schaufenster. Ansonsten haben wir uns früher bei Wahl in Buer die Nase platt gedrückt. Da stand früher immer eine riesen Anlage im Schaufenster. Vlt hat ja jemand Fotos davon?
Aber in der Mitte liegt Erle ! (Werbeslogan der Erler Werbegemeinschaft aus den 70´ern)

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Geschichts-Interessierter
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Pohle oder Pohe?

Beitrag von Geschichts-Interessierter »

Ich erinnere mich auch noch an den Laden in der Arminstraße, hieß Pohle oder Pohe? Da hat mich meine Mutter immer geparkt, wenn sie dann was zu erledigen hatte. Sie sagte dann dem Chef oder einem Mitarbeiter Bescheid und wußte mich in guten Händen. Man, war das ein Paradies!!!
Der Ex-Resser

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Emscherbruch
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Pohé

Beitrag von Emscherbruch »

Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

trixexpress
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Beitrag von trixexpress »

Mein geschultes Auge fragt, was sucht der Schienenbus zwischen den Gleisen ? :irre:

Mein eigener hat dafür ein eigenes Abstellgleis ! :ja:

axel O
Abgemeldet

Beitrag von axel O »

Ich hatte mal vor x-Jahren jedes Jahr ein Oval mit Märklin H0 im Fenster; gesteuert über Uhr.
Ich hatte irgendwann mal berechnet, wieviel km die Loks im Schaufenster während der Adventszeit machen.....waren so gut 6 km... Die Loks haben dabei reichlich gelitten.

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LvRh
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Beitrag von LvRh »

In Rotthausen auf der Karl-Meyer-Str. gab es früher in den 60er ein Haushaltswaren- und Elektrogeschäft. Dort stand in der Weihnachtszeit immer eine elektrische Schwebebahn im Fenster.
Alles war besser - früher ;-)

Ich wurde auf Kohle geboren und bin auf Kohle aufgewachsen, warum soll ich jetzt woanders hin, auch wenn man uns die Kohle genommen hat.

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Ruhrpottchrissi
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Tja ja, die gute WAHL - Zeit

Beitrag von Ruhrpottchrissi »

Im Jahr 1984 habe ich meine Ausbildung bei Spielwaren Wahl in Buer begonnen und es war dann im November immer eine große Ehre, Sonntags um 13 Uhr mit dem Rad von Scholven nach Buer zu fahren und die Bahn einzuschalten und um 18 Uhr wieder die Stecker zu ziehen. Ab und zu brachte ich dann auch meine eigenen Märklin Loks mit, die dann ihre Runden drehen konnten. :-)
Später, 1992 war es glaube ich zum letzten mal, kam eine Anlage von Fleischmann, weil Märklin zu teuer wurde (Miete, Versicherung, Transportkosten = Kosten von Wahl) und es war auch das letzte Mal, dass eine Anlage im Schaufenster stand. Der hintere Ladenteil wurde vermietet an die Modebude NITRO. Man bastelte sich dann noch eine LGB - Bahn ins Schaufenster vorne, aber das war eher was für die Kleinsten, die dann von Schaufenster zu Schaufenster huschten.
Leider ist ja dann der Krieg ausgebrochen - ich meine: DER PREISKRIEG unter den Modellbahnhändlern und irgendwie haben auch die Hersteller etwas falsches geraucht, denn Lokomotiven kosteten auf einmal statt 89,00 DM für eine Märklin V200 plötzlich 249,00 DM, allerdings von Feinsten im Detail.
Das war dann das Ende von Modellbahn im Spielzeugladen (Kaufhäuser wie Karstadt und WEKA, die es noch gab, haben früher angefangen, es aus dem Sortiment zu nehmen) und der Siegeszug der Spezialgeschäfte wie Dickhoff, Menzel, Matschke etc begann. Und heute, dank eBay und Co, geht so gut wie keiner mehr ins Fachgeschäft, um Loks oder Waggons zu kaufen. und die Läden, die es noch gibt, sind so klein, dass man bestenfalls ein Modul ins Schaufenster stellen könnte.
Leider leider - aber so ist es nun mal. So, ich muss Schluss machen, meine Auktion in Ebay läuft...
...ich bin auch einer von denen geworden. Sorry.
"Wer mich für bescheuert hält, sollte mal die Leute kennen lernen, mit denen ich täglich zu tun habe!"

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Lorbass43
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Ich auch

Beitrag von Lorbass43 »

War ab 1960 nach meiner Ausbildung gegenüber bei G. Wahl Inh. Theo Brügger. Es gab eine Lederwarenabtl. - Babybekleidung - Flug-Modellbau und die Modellbahnabtlg. (Märklin, Trix, Fleischmann) waren im Parterre untergebracht. auf der ersten Etage gab es unzählige Kinderwagen Roller Kinderrädchen, Puppenwagen und Spielwaren.
Eine Filiale war in Horst später kam noch eine Filiale in Gelsenkirchen hinzu.
Mit dem Bau der Eisenbahnanlage wurde bereits im Sommer begonnen da über drei Schaufenster alles gezeigt und verbaut wurde was damals aktuell war. Habe z.B ein komplettes Fussballstadion mit Flutlichtmasten, Figuren gab es von Kibri, in die Anlage gebaut.
Im Keller wurden auch Rep. wie Schleifer anlöten, Anker und Schleifer wechseln, Umschalter und Ritzel erneuern durch geführt.
Der Lehrling Hermann-Josef R., so war der damalige Sprachgebrauch, kam wie ich aus Scholven. In der Weihnachtszeit war er täglich ab 15.00h im Fenster und überwachte die Anlage, die über ein selbstentwickeltes Walzensystem gesteuert wurde. Wieviel WKZ (Werbekostenzuschuss) von den div. Herstellern wie Faller, Kibri, Vollmer, Wiking, Roskopf und natürlich Märklin geflossen ist weiß ich nicht.
Fertigbauten, Schienenmaterial und Oberleitung wurden immer einige Jahre verbaut.
Das Zugmaterial wie V 200, Schienenbus, 01 oder das Krokodil wurden laufend gewartet und preisgünstig an die Stammkundschaft verkauft.
Zu Ostern war bei Althoff was los, da ließ der Chefdekorateur Sauerbier in entsprechender Kulisse einen leibhaftigen Osterhasen Eier anmalen zu Weihnachten konnten noch so tolle Spielwaren dekoriert werden - bei Wahl musste teilweise der Fahrbetrieb gestoppt werden um die Kinder und die Alten vonne Scheiben zukriegen.
So war datt

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Ruhrpottchrissi
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Re: Ich auch

Beitrag von Ruhrpottchrissi »

Lorbass43 hat geschrieben:Der Lehrling Hermann-Josef R., so war der damalige Sprachgebrauch, kam wie ich aus Scholven. So war datt
...unvergessen, wenn Hermann mit seinem VW - Käfer zur Arbeit kam. :-) Heute sehe ich ihn noch öfter mit dem Fahrrad fahren.
Ich sage ja: Die gute alte Zeit war schon schön, aber trotzdem leben wir heute.
"Wer mich für bescheuert hält, sollte mal die Leute kennen lernen, mit denen ich täglich zu tun habe!"

Jazzam
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Beitrag von Jazzam »

Ohhh Eisenbahnen im Schaufenster.....mein Lieblingsspielzeug als Kind.....und nie hab ich ne Elektrische gekriegt.... :roll: und jetzt brauche ich sie nicht mehr.....ich hatte eine moderne Lok und eine, die auf Dampflokomotive gemacht war, die wurden mit den ganz dicken Batterien betrieben. Ich hatte einen Bananenwaggon und einen mit seitlichen Streben..und viele Gleise mit Weichen, leider alles aus Hartplastik, so dass Brückenbauen nicht so wirklich klappte.

trixexpress
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Beitrag von trixexpress »

axel O hat geschrieben:...Ich hatte irgendwann mal berechnet, wieviel km die Loks im Schaufenster während der Adventszeit machen.....waren so gut 6 km... Die Loks haben dabei reichlich gelitten.
Lieber Axel, oocchh neee, so schnell geht doch keine Lok zugrunde ! Meine eigenen haben zum Teil schon zig Jahre auf dem Tender und fahren heute noch einwandfrei - noch mit dem ersten Motor ! Und gaaaannnnzzzz selten war mal Haftreifen- oder Schleiferwechsel angesagt.

Was hast du nur mit deinen Loks gemacht ? Die Waggons mit schweren Hornbrillen beladen und die armen Knechte rauf und runter dampfen lassen ?

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Von-Ückendorf-nach-Leithe
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Beitrag von Von-Ückendorf-nach-Leithe »

]In der Tat, viele Modellbahnen findet man in den Schaufenstern vor Weihnachten nicht mehr.
Nicht in Gelsenkirchen, gleichwohl auch in einer schönen Stadt - in Bonn - findet sich das Spielwarengeschäft Puppenkönig, welches in diesem Jahr die 85. (!) Weihnachtseisenbahn gebaut hat und im Schaufenster präsentiert. Das Thema ist dieses Jahr "Bergbau und Bierbrauen im Ruhrgebiet". Womit sich der Kreis mit Gelsenkirchen wieder schließt. :D

Bilder gibt es hier:
http://www.puppenkoenig.de/index.php?op ... &Itemid=42

Viel Freude.

EDIT:
Schriftgröße und Farbe durch die Verwaltung geändert

Glück Auf!
Thomas

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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

Verwaltung hat geschrieben:Übertrag von
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 049#170049
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  • Das Spielwarengeschäft Julius Kochs / von-Oven-Straße, in den 50er Jahren

    Hier gab es im linken Schaufenster jedes Jahr zur Weihnachtszeit eine elektrische Eisenbahnanlage zu bewundern. Auf dem Wege zur Bahnhofstraße war das meine zweite Anlaufstelle.

    Ein Stück davor, an der Ecke von-Oven-Straße/Hansemannstraße, befand sich das Schmuckgeschäft Kapteina. Das war meine erste "Anlaufstelle". Die hatten im Schaufenster eine Eisenbahn bzw. ein Schienenoval aufgebaut. Der Zug fuhr dort zwischen den Armband-Uhren und einen Tunnel aus Schmuck-Kartons hindurch.

Verwaltung hat geschrieben:Bild
WAZ damals hat geschrieben:Altststadt
Anekdote, erzählt von Hans Kochs, dessen Firma in diesen Tagen 100 Jahre besteht: "Vor Jahren kommt zur Weihnachtszeit ein kleiner Junge ins Geschäft und sagt: "Onkel, stell die Eisenbahn ab!" Auf die Frage warum, antwortet er:"Ich muss nach Hause!"
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

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