Bund Neudeutschland

Kindheit und Kinder in verschiedenen Epochen

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idagman
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Bund Neudeutschland

Beitrag von idagman »

Hallo,

bei Durchsicht der Schul- und Heimthemen sind bei mir Erinnerungen an meine Jugendzeit aufgebrochen.
Ich war als Schüler (Grillo-Gymnasium) Mitglied im ND. Diese Gruppe galt damals Vereinigung der katholischen "Oberschüler". Wir haben in den Ferien Reisen in die Dolomiten - mit Besteigung Marmolada und Kreuzkofel - durchgeführt.
War damals eine absolut tolle Zeit (so um 1962).

Wer war auch im ND oder/und hat noch Erinnerungen daranR

Führer der Gruppen war damals Kaplan "Charly" Dölken und ein "Büsing". Ich glaube er ist Pfarrer geworden.

Auf Antwort von Euch wartet

idagman

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klaus peter wolf
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nd

Beitrag von klaus peter wolf »

ja, ich war auch im ND. Herbert Schütz war Fähnleinführer. (Kein Scheiss, so hieß das) Kaplan Dölken war oft dabei, er hatte im ND ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.
Klaus Peter Wolf

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idagman
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Bund ND

Beitrag von idagman »

Hallo Klaus Peter Wolf,

es freut mich einen "Mitstreiter" gefunden zu haben. Diec Erinnerungen kommen jetzt auch wieder. "Büsing heißt Gerd Büsing und das Fähnlein war das Ansgar-Fähnlein.

Hier ein Versuch mit 2 Bildern (ich übe noch) von einem Wochenende mit dem ND in Wulfen in der Lembecker Mühle.

Was bist Du eigentlich für ein Jahrgang und welche Schule hast Du besucht?

Ich hoffe, ich bin nicht zu neugierig! :lol:

idagman

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Männlein
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Beitrag von Männlein »

Habe ein "megaphon" von 1964 gefunden, also die Zeitschrift der kath. Schüler des Schalker- und Grillogymnasiums, Franziskusgruppe.
Chefredakteur ist Gerd Rüsing, Stellvertreter Bernd Halbuer, Kassierer H.-L. Niekämper.

Scannen is nich, kaputt...

Männlein

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klaus peter wolf
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rom

Beitrag von klaus peter wolf »

Weiss jemand, was aus Kaplan Dölken wurde? Er hat immer unsere Zeltlager in Rom begleitet. Rom lag leider nicht in Italien sondern irgendwo auf dem Acker - war es nicht im Sauerland? Ich habe da das Flaggenalphabet gelernt und ähnlich wichtige Sachen.
Klaus Peter Wolf
www.klauspeterwolf.de

andreas-ge
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Beitrag von andreas-ge »

"Rom lag nicht in Italien, sondern im Sauerland?"

Dieses Rom war ein Dorf bei Reichshof Eckenhagen im Siegerland und ich bin als Kind und jugendlicher Leiter bei mehreren Zeltlager Ende der 1970ger und Anfang der 1980ger Jahre dort gewesen, als es von der Kath. Stud. Jugend (ND und Heliand) betrieben wurde.
Aber die Zeltlager zu Pfingsten waren immer toll, besonders die Lagerfeuer und die Nachtwanderungen mit Erschreckenscharakter :lol:

diego
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Re: rom

Beitrag von diego »

klaus peter wolf hat geschrieben:Weiss jemand, was aus Kaplan Dölken wurde? Er hat immer unsere Zeltlager in Rom begleitet. Rom lag leider nicht in Italien sondern irgendwo auf dem Acker - war es nicht im Sauerland? Ich habe da das Flaggenalphabet gelernt und ähnlich wichtige Sachen.
Klaus Peter Wolf
www.klauspeterwolf.de
Ich war auch in diesem Verein und habe sehr angenehme
Erinnerungen an diese Zeit. Sommerfahrten nach Frankreich (Belle Île) und England. (Irgend jemand hatte ein Autogramm von Ray Davies auf dem Parka.) Kann mich an viele Namen erinnern, Uli Schulte, Wolfgang Kraft, Hubert Pfeil, Gerd Hellenkamp , Heinz-Gerd Schmidt (rauchte Pfeife und war sehr cool, hat mich damals schwer beeindruckt).
Kaplan Dölken war ein toller Mensch, soweit ich weiß wurde er in den 70ern als Gemeindepfarrer nach Duisburg versetzt und ist etwa im Jahr 2000 dort verstorben.

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gutenberg
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Pinxerdag

Beitrag von gutenberg »

Vor 50 Jahren bin ich mit dem Stamm Gladbeck, Trupp Zweckel (ich habe zwar in Scholven gewohnt) ins Pfingstlager nach Coesfeld-Stevede. Es plästerte zum Gotteserbarmen. Unser Feldmeister sagte das Zeltlager ab und einige Rover fuhren mit dem Bulli nach Stevede, um die kostbaren Zelte und Kothen, die dort im Pfarrhaus eingelagert waren, zurückzuholen. Der Herr Pfarrer mochte den "Gummi- und Zelttuchgeruch" nicht.

Unser Feldmeister telefonierte unterdes herum und wir bekamen ein wunderschönes Pfingstwochende von der Neudeutschen Jugend in deren Domizil "Middelicher Mühle" bei Lembeck.

Dass das so schnell noch geklappt hat, ist ein nimmerwelkendes Ruhmesblatt der ND-Bewegung.

Und gerade eben ist mir der Begriff "Neudeutschland" hier wieder untergekommen.

Die GGs helfen auch auf die Sprünge.

Aus Dankbarkeiten verleihe ich dem ND das
"Großkreuz Zweckel mit der Ehrenlilie der Roverschaft."Bild

HPT
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Re: Bund Neudeutschland

Beitrag von HPT »

Keine Ahnung, wie es dazu kam, keine Ahnung, wer mich ansprach.
Nachdem ich bei als Kind ein paar Jahre mit der DPSG meine Freizeit in Zeltlagern und Jugendherbergen verbracht hatte, mit der Caritas Ferienfreizeiten in Benediktbeuren, Pichl, auf Sylt genossen hatte, kam ich so ab 1968 irgendwie zum ND (war man dort formal Mitglied? weiß ich leider nicht mehr).
Ich schätze für zwei oder drei Jahre fühlte ich mich dem ND mehr oder minder zugehörig.
Habe eigentlich auch nur positive Erinnerungen an die Zeit.
Häufige Gruppenabende oder ähnliches sind mir nicht in Erinnerung, auch keine fragwürdigen religiösen oder weltanschaulichen Indoktrinationsversuche von irgendwelchen Leitern oder Gruppenführern, obwohl der ND doch ein klar katholischer Verband war. Wir (also die Jgdl., mit denen ich beim ND war) hielten uns damals alle für tendenziell links oder zumindest auf der richtigen Seite der Geschichte stehend - vielleicht entwickelten wir uns in der ND-Zeit auch erst in diese Richtung. "Antiautoritär" war das Signalwort, das unsere Haltung bzw unser Ziel am ehesten hätte beschreiben können. Das war trotz der konfessionellen Ausrichtung aber wohl kein Problem für den ND. Umgekehrt hatten wir offenbar auch kein Problem mit dem ND. Wir nutzten offensichtlich, was uns nützte.
Informell ging es beim ND zu, sofern ich nichts verdrängt habe. Viel viel lockerer als in den Jahren zuvor bei den keineswegs antiautoritären Pfadfindern (wo ich allerdings auch gern gewesen war und meinen Spaß gehabt hatte).
Gab es irgendwelche Gruppenräume? Vielleicht an der Ahstrasse? Alles ist etwas undeutlich in meinem Kopf!
Ich glaube, ich wusste damals auch nicht wirklich, für was der ND stand. Es hatte mich damals offenbar nicht interessiert. Entscheidend war, dass ich dort mit Gleichaltrigen, die in etwa auf gleicher Wellenlänge waren, zu tun hatte. Oben erwähnte "Fähnleinführer" hatte meine Gruppe mit Sicherheit nicht. Den oben erwähnten Herbert Schütz kannte ich zwar, er ist mir aber nicht als NDler in Erinnerung geblieben (was nicht heißt, dass er es nicht war), daher war er ganz sicher nicht mein Fähnleinführer. Ich glaube, er war auch ein Jahr jünger als ich; genauso wie KP Wolf, der sogar zwei Jahre jünger ist (und somit damals sicher "viel zu jung" war, um ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken).
Charlie Dölken war so etwas wie der zum Verein gehörige Kaplan, der das Ganze auch irgendwie leitete, der sich aber nicht fromm oder anderweitig unangenehm einmischte (er war als Typ auch ganz ok). Vielleicht bin ich über ihn mit einigen Klassenkameraden zum ND gestoßen, da er unser Religionslehrer war.
Dietmar Cl., Josef "Joe" H. (keine Ahnung, ob die ihrevollständigen Namen hier lesen möchten) waren so etwas wie Gruppenleiter (oder zumindest -obwohl selbst noch Schüler - die etwas lebensälteren Ansprechpartner), mit denen ich zu tun hatte.
Wie oben erwähnt: Ich weiß einfach nicht mehr, ob es so etwas wie ein Vereinsleben gab, erst recht nicht, ob es ein intensives oder verpflichtendes Vereinsleben gab. Für mich gab es das offenbar nicht, sonst fiele mir das eine oder andere wahrscheinlich doch ein. In Erinnerung geblieben sind mir vor allem Fahrten nach Zandvoort u Amsterdam (mit allem, was damals dazu gehörte) sowie u.v.a. nach Paris und in die Bretagne - und dass das tolle und begeisternde Fahrten waren.

Ernstemann
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Re: Bund Neudeutschland

Beitrag von Ernstemann »

Dabei war ich auch von Anfang der 1960er Jahre bis zum Abitur 1967. Es war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Kaplan Dölken hatte die ganze Gemeinschaft zusammengehalten.
Es gab Gruppennachmittage. Erst in Bismarck in der Nähe vom Bahnübergang. Gunter Posch war unser Leiter. Später hatten wir in einem Ladenlokal an der Hauptstraße (Richtung Stern) unser luxoriöses Domizil. Wir richteten uns mit gebrauchten Möbeln gemütlich ein. Einmal im Monat gab es eine Messfeier mit Kaplan Dölken. Es ist mir in Erinnerung geblieben, wie wir vielleicht mit zehn Mann um einen Tisch standen, der als Altar diente.
Unvergessen sind die vielen Fahrten, die wir unternommen hatten. Mit dem Fahrrad nach Schloss Lembeck, wo es uns gelang, auf den großen Dachboden des Schlosses zu gelangen und wo wir mit Taschenlampen rumgeisterten.
Pfingstlager in Greven an der Ems. Wir schliefen in großen Zelten auf Stroh. Schlafsack - hatte ich nicht. Und so wurden die Nächte mit den zwei Wolldecken unendlich lang. Gewaschen haben wir uns an der Ems; und Zähne geputzt!. Damit beim Schwimmen keiner verloren ging, wurde ein langes Tau über den Fluss gespannt. Das Kochwasser wurde in großen Töpfen vom Bauernhof geholt. Latrine, ja, die gab es auch, selbst gegraben.
Später gab es ein Zeltlager in Rom - im Sauerland. Wir waren schon etwas älter, fuhren mit dem Fahrrad dorthin, um die Zelte für die anderen aufzubauen.
Echte Höhepunkte waren die Fahrten im Sommer in die Dolomiten nach Piccolino so um 1965. Drei Wochen Freizeit in einer Art Schullandheim. Herrlich. Heimlich marschierten wir in den Nachbarort St. Martin in die Kneipe. Der Rotwein dort war lecker. Auf dem Rückweg liefen wir Charly in die Arme. Der begrüßte uns dann mit: Sag mal Hugo. Wir wurden echte Gipfelstürmer bei der Besteigung von Seekofel, Kreuzkofel und Marmolada, immerhin 3343 m hoch. Die Nächte wurden dank Monopoli gelegentlich recht kurz. Interessant wurde der Aufenthalt in Piccolino auch dadurch, dass hier zur gleichen Zeit eine Mädchengruppe aus dem Saarland weilte.
Mit dem Abitur verlor ich den ND aus den Augen.

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