Kinderheime in Gelsenkirchen

Kindheit und Kinder in verschiedenen Epochen

Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG

Männlein
Beiträge: 1230
Registriert: 27.02.2007, 13:08

Beitrag von Männlein »

Noch mal, das war zeitlich begrenzt und sicher nicht angenehm.

Aber kein Vergleich zu einem Leben in einer Heimgemeinschaft, die eben nicht mit Ferienende beendet war.

Hierzu kann ich nichts sagen, weil mir die eigene Erfahrung fehlt, ich kann nur Respekt zeigen und still sein.
Ein Kuraufenthalt hatte immer am Ende die Rückkehr ins vertraute Elternhaus, so was weiß man als Kind. Ein Aufenthalt ohne, oder mit wenig Perspektive, ist für mich kaum vorstellbar.
Ich weiß nicht, ob ich heute zu solcher Gelassenheit fähig wäre.

Männlein

Benutzeravatar
Heinz O.
Mitglied der Verwaltung
Beiträge: 17470
Registriert: 10.04.2007, 19:57
Wohnort: Erle bei Buer in Gelsenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von Heinz O. »

Männlein hat geschrieben:Noch mal, das war zeitlich begrenzt und sicher nicht angenehm.
Aber kein Vergleich zu einem Leben in einer Heimgemeinschaft, die eben nicht mit Ferienende beendet war.
Zustimmung :!:
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter

Männlein
Beiträge: 1230
Registriert: 27.02.2007, 13:08

Beitrag von Männlein »

OK, dann brauchen wir uns jetzt wenigstens nicht die Köppe einzuschlagen...

Männlein
Zuletzt geändert von Männlein am 15.01.2009, 21:34, insgesamt 1-mal geändert.

PEDY1965
Beiträge: 878
Registriert: 23.05.2008, 21:09
Wohnort: Erle

Kinderheim Wiehagen 26/Hofseite Knappenstrasse GE-Neustadt

Beitrag von PEDY1965 »

Ich bin ja in der Schwanenstrasse aufgewachsen. Blickrichtung zum Anfang der Schwanenstrasse konnten wir immer die Kinder sehen die dort hinter diesem Zaun lebten so haben wir das als Kinder gesagt.
Der Eingang des Kinderheimes war am Wiehagen 26(in den frühen 50er Jahren war das ein Mütter und Säuglingsheim darüber hatte ich im Forum auch schon mal einen Aufruf gestartet) aber irgendwann wurde es dann zu einem Kinderheim aber der Zaun an dem wir immer standen und den Kindern hinterm Zaun zugewunken haben der war an der Knappenstrasse.
Ich habe hier mal ein paar Bildausschnitte aus meiner privaten Bilderkiste.
Die beiden schwarz-weiß Aufnahmen und das erste Farbfoto sind 1969 aufgenommen worden das zweite Farbfoto ist 1976 aufgenommen da war das Kinderheim weg die Kinder sind meines Wissens nach damals alle in die Schlosserstr/Wilhelminenstr. untergekommen.Die Hochhäuser Knappenstr.17+Wiehagen26 waren da schon in der Planung.Für die Schwanenstrasse in der ich aufgewachsen bin werde ich ein neues Thema beginnen da habe ich natürlich auch gaaanz viele Bilder.
LGPedy1965
Bild
Bild
Bild
Bild

Wenn da jemand unter euch ist der Fotos vom Wiehagen hat wo das Heim zu sehen ist der hat nach Veröffentlichung was gut bei mir !!! :popcorn: oder :kaffee:

sillin
Beiträge: 1
Registriert: 08.02.2010, 15:38
Wohnort: Sailauf

Beitrag von sillin »

Hallo zusammen,
ich bin auch in einem privaten Kinderheim aufgewachsen... Aber nicht in Gelsenkirchen, sondern in Nidderau-Windecken. Meine leibliche Mutter hat in Gelsenkirchen gewohnt bevor ich am 08.01.1965 geboren wurde.
Ich hatte eine schöne Kindheit und mir ist ein Leben in einem richtigen Kinderheim erspart geblieben. Meine Pflegemutter hat mich zu einem selbstständigen, ehrlichen und selbstbewußten Menschenkind erzogen.
Aber was mich bis heute nicht ruhen läßt, ist die Suche nach meinen Wurzeln, nach meinen Großeltern, Schwestern, Tanten, Onkeln usw......
Meine Mutter Ingrid war eine geborene Sabellek und lebte vor meiner Geburt in der Schalkerstraße 190. Ich habe eine ältere Schwester namens Monika und eine jüngere Schwester. Vielleicht kann sich jemand an meine Mutter erinnern oder kannte meine Großeltern oder kennt meine Schwester ??? Ich bin für jeden Hinweis dankbar. Silke

Benutzeravatar
Schwalbe
Beiträge: 26
Registriert: 11.11.2009, 09:33

Beitrag von Schwalbe »

Hallo zusammen,

mit großem Interesse habe ich mir gerade diesen Fred hier durchgelesen. Ich bin auch ein ehemaliges Heimkind und verbringe heute einen Großteil meiner Freizeit mit dem Thema ehemalige Heimkinder.

Vielen Menschen, die in einem Heim aufwachsen mussten, haben nach ihrer Heimentlassung Schwierigkeiten, den Start in ein selbständiges Leben zu bewältigen. Ich selbst kenne sehr viele ehemalige Heimkinder aus dem gesamten Bundesgebiet, egal ob Ost- oder Westheime, die auch im hohen Alter große Probleme haben, am sozialen Leben teil zu nehmen. Viele von ihnen Leben am Existensminimum und/oder sind sehr einsame Menschen.

Im Herbst diese Jahres gründeten wir mit mehreren Leuten einen Verein, der sich für ehemalige Heimkinder stark macht. Unsere Aufgabe sehen wir darin, unsere Mitglieder in Notsituationen, mit all seinen zur Verfügung stehen Mitteln, zu unterstützen. Desweiteren betreiben wir ein kostenloses Internetforum, auf dem sich ehemalige Heimkinder wiederfinden, austauschen oder einfach nur Spass miteinander haben können.

Wer möchte, kann sich ja gerne mal ein wenig auf unserer Vereinsseite umsehen:

http://www.kinder-heim.de/verein/index.html

...oder sich unser Forum anschauen (Gäste können allerdings nur die jeweils ersten 3 Beiträge eines Freds lesen, um alles lesen zu können, muss man registriert sein):

http://www.kinder-heim.de/index.html

Ich hoffe, ich konnte ein wenig euer Interesse für unsere Arbeit wecken. Wenn ihr Fragen dazu habt, könnt ihr mich jederzeit anschreiben.

Gruß Thorsten...

pito
Abgemeldet

Beitrag von pito »

Eine frisch angemeldete Teilnehmerin hat mich per PN angeschrieben und gefragt, ob es Bilder vom alten Kinderheim St.Josef an der Husemannstraße gibt.
Hallo, ich suche schon seit längerer Zeit ein Foto von dem katholischen Kinderheim St. Josef aus den 50-60ziger Jahren.
...
Meine Zeit im Kinderheim war von 1955 bis 1969 und die ersten Jahre war ich in dem alten Kinderheim, nach einiger Zeit wurden es mehrere Häuser, das alte Kinderheim wurde abgerissen ... da war ich einfach zu klein, ich weiss nicht mehr genau wo es stand ... es wurde damals von Nonnen geleitet ...
Die Lokalisierung des alten Kinderheims war erst unklar, aber ich gehe davon aus, dass der Standort in etwa derselbe war, an dem sich auch das heutige Kinderheim befindet. Denn ein "kath. Waisenhaus" nordwestlich vom Machensplatz findet sich in zwei alten Karten:
Bild 1880er

Bild 1926


Haben wir eine Nachkriegs-Karte auf der man das weiterverfolgen könnte?
Und hat jemand Bilder von dem gesuchten Haus?

pito
Abgemeldet

Beitrag von pito »

Ja, man muss ja nur ma gucken, was man selber vor Jahren hier hochgeladen hat: :D
pito hat geschrieben:Sieht aus, als sei die Grünanlage vor dem Rathaus hier noch nicht angelegt gewesen:
Bild
ohne Jahr, Sammlung P. Anduschies

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 881#179881
Das da links, das muss wohl das alte Kinderheim sein.

von waldbröl
Abgemeldet

Beitrag von von waldbröl »

Meine Erinnerungen an dieses Waisenhaus/ Kinderheim sind: Anfang der 60er war mir das bekannt als " Erziehungsanstalt " Genau an der Stelle neben dem alten Rathaus wie auf dem Foto.
Ich war da nicht, aber es wurde darüber geredet.

Wolle
Zuletzt geändert von von waldbröl am 27.05.2011, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Prömmel
Beiträge: 4449
Registriert: 11.08.2010, 11:48
Wohnort: (21a) Horst; später 465, 4650; jetzt 45899

Beitrag von Prömmel »

pito hat geschrieben:Haben wir eine Nachkriegs-Karte auf der man das weiterverfolgen könnte?
Haben wir. Hier ein Ausschnitt aus einem Stadtplan von 1958 :
Bild
pito hat geschrieben:Und hat jemand Bilder von dem gesuchten Haus?
Hier mal zwei Bilder, auf denen das Haus (neben dem alten Rathaus) zu sehen sein dürfte :
BildAusschnitt aus einem Luftbild von 1927 (Quelle unbekannt)
BildAusschnitt aus einem Foto von 1960 (Quelle unbekannt)

Prömmel

von waldbröl
Abgemeldet

Beitrag von von waldbröl »

Ja genau, das ist es. Ich weiß nicht ob das vordere Gebäude auch dazu gehörte.

Wolle

Ronald sandoval
Beiträge: 24
Registriert: 03.08.2014, 17:53

Beitrag von Ronald sandoval »

Hallo @schwalbe,

ich war so etwa Mitte der 1970er Jahre auch im Kinderheim und zwar war das wegen eines Verkehrsunfalles bei dem meine Mutter schwerverletzt ins Sankt- Elisabeth- Krankenhaus für mehrere Wochen eingliefert wurde. Wir Kinder wurden von meinem Vater erst von einer Jugendherberge zur nächsten gebracht und kamen, weil mein Vater nach der Scheidung von meiner Mutter kein Sorgerecht sondern lediglich ein Besuchsrecht hatte, dann direkt ins angrenzende Sankt- Elisabeth- Kinderheim in Gelsenkirchen- Erle wo wir bis zur Entlassung meiner mutter aus dem Krankenhaus blieben.

Benutzeravatar
heen
Beiträge: 916
Registriert: 23.07.2018, 10:10
Wohnort: GE-Scholven

Beitrag von heen »

waz hat geschrieben:Günter Scheidler – misshandelt im Gelsenkirchener Kinderheim

Gelsenkirchen. Bedrückende Kindheits-Erlebnisse: „Weißer Hase“ ist ein Buch über Missbrauch in den 60er- und 70er-Jahren. Günter Scheidler (61) durchlebte ein Martyrium.

Günter Scheidler ist 61 Jahre alt, seine Kindheit lange her. Dennoch ist sie für ihn unglaublich präsent. Verbracht hat er sie nicht bei seiner Mutter, nicht bei seinem Vater. Scheidler wuchs in Heimen auf. Wenn also nicht bei den Eltern, dann immerhin gut behütet, möchte man meinen. Doch seine Geschichte ist eine andere. Es ist eine voller Schmerz, Trauer und Demütigung. Es ist die Geschichte eines Missbrauchsopfers.
von hier:https://www.waz.de/staedte/gelsenkirche ... 90125.html

Scheidler hat über seine Erlebnisse in Kinderheimen ein Buch geschrieben, das man hier downloaden kann.

Benutzeravatar
Pedder vonne Emscher
Beiträge: 3747
Registriert: 04.04.2014, 16:23
Wohnort: anne Emscher
Kontaktdaten:

Beitrag von Pedder vonne Emscher »

Habe das Buch von Günter Scheidler herunter geladen und fast bis zum Ende gelesen. Fast deshalb, weil es eine sehr bewegende Schilderung ist und ich diese Ereignisse nicht weiter ertragen konnte. Was mit Kindern in dieser Zeit "veranstaltet" wurde, ist schon sehr erschütternd.
Viele verlieren ihren Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer

Benutzeravatar
heen
Beiträge: 916
Registriert: 23.07.2018, 10:10
Wohnort: GE-Scholven

Re: Kinderheime in Gelsenkirchen

Beitrag von heen »

Günter Scheidler hat endlich eine Opferrente erstreiten können.
300 EUR bekommt er nun im Monat für sein erlittendes Leid in Psychatrie und Kinderheim.
Vom Urteil des Sozialgerichts erhofft er sich eine Signalwirkung für andere Opfer, deren Leidensweg bis heute nicht anerkannt ist. Doch sein Kampf geht weiter, auch für die Opfer des Kinderheims St. Josef aus jenen Jahren.
https://www.waz.de/staedte/gelsenkirche ... 46621.html

Antworten