Was ich als Kind nicht essen mochte + Meine Lieblingsspeisen

Kindheit und Kinder in verschiedenen Epochen

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devo
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Beitrag von devo »

Lorbass43 hat geschrieben:@ sirboni
Gezz stell dich ma nich so an Heinrich, en bisken "Beipack" fürhin oder nach zuhause gabett auch bei dir auf Decimomannu
So manchet Fest auffe Base wäre nicht so perfekt ausgestattet gewesen. :wink:
Moin Lorbass,

ich heiss ja nich sirboni, aber wenne deine Spanferkelsauna meinz: top.
Wenn ein Arzt dem Sarg seines Patienten hinterher geht, ist es wohl die einzige Gelegenheit, bei der die Ursache der Wirkung folgt ( frei nach Voltaire )

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Lorbass43
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sirboni

Beitrag von Lorbass43 »

@ devo
Der sirboni weiß wer und was gemeint ist.

einen fröhlichen Tag

Klaus

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devo
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Beitrag von devo »

@ Lorbass43
Is trotzdem top; soviel Platz habbich garnich, hättich aber gerne, weill wenn ich soviel Platz hätte......
Wenn ein Arzt dem Sarg seines Patienten hinterher geht, ist es wohl die einzige Gelegenheit, bei der die Ursache der Wirkung folgt ( frei nach Voltaire )

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devo
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Weihnachtsessen

Beitrag von devo »

Soooo, mal wieder Rosenkohlfrei aufgewärmt, den Fred.

In meiner Kindheit gab es am 24.12. klassisch:
KartoffelsalatundWürstchen.
Am 1. Gans oder Pute, am 2. Reste oder kalt, je nach dem wie vollgefressen man war.

Heute ist bei uns dank dem ostpreußischen Einfluss der besten Ehefrau von allen der 24.12. der Megamampftag, da sich die GE- Familie bei uns trifft. Traditionell gibt's Ostpreussengans gefüllt mit Pflaumen ( Vegetarier weglesen: Bio beim Cousin aufgewachsen und selbst geschlachtet)

Am 1. die Reste und am 2. wie gehabt.

Jetzt bin ich mal wie immer neugierig :
Wie war's bei euch und wie ist es heute ?
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Pedder vonne Emscher
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Beitrag von Pedder vonne Emscher »

Bei uns - also früher bei meinen Eltern - gab es auch am Heiligabend Kartoffelsalat und Würstchen. Am 1. Feiertag meistens Gans (mit Pflaumen) oder ab und an mal Stallhase (Kaninchen). An den 2. Feiertag kann ich mich nicht so gut erinnern. Meine Oma sagte nach dem Gänseessen immer, meine Galle, meine Galle. Sie brauchte dann einen Schnaps.

Als ich verheiratet war, gab es am 1. Weihnachtstag meistens Sauerbraten, den meine Frau 3-4 Tage vorher eingelegt hatte. Da wurden die Schwiegereltern zum Essen eingeladen. Kartoffelsalat an Heiligabend haben wir damals beibehalten.
Viele verlieren ihren Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer

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devo
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Beitrag von devo »

Ey Pedder,Sauerbraten Is ne Super Idee
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juevo
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Beitrag von juevo »

Kartoffelsalat und Würstchen war und ist wohl noch das gängigste Essen am Heiligabend. Als die Kinder noch im Haus waren, gab es zur Abwechslung bei uns Hähnchen statt Würstchen. Am 1. und 2. Weihnachtstag gab es unterschiedliche Speisen. War unsere Mutter da, gab es meist Braten mit Rotkohl, waren die Schwiegereltern da meist Kaninchen. Geschmeckt hat es immer sehr gut.
juevo

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Pedda Gogik
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Beitrag von Pedda Gogik »

In meiner Kindheit bekamen wir jedes Jahr pünktlich 2 Tage vor Weihnachten im Paket per deutscher Bundespost eine tote Gans (ohne Kopf, mit Federkleid) von meinem Opa (Bauernhof in der Nähe von Helmstedt direkt an der Zonengrenze) zugeschickt.
Und das habe ich nachweislich nur überlebt, weil man sich damals noch auf die Post verlassen konnte. :lachtot:

Meine Mutter hasste es, die Federn ausrupfen zu müssen. Es war wohl auch viel Arbeit. Dafür schmeckte es später aber ausgezeichnet.

Heiligabend gab es auch bei uns Würstchen mit Kartoffelsalat.

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devo
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Beitrag von devo »

Pedda Gogik hat geschrieben:In meiner Kindheit bekamen wir jedes Jahr pünktlich 2 Tage vor Weihnachten im Paket per deutscher Bundespost eine tote Gans (ohne Kopf, mit Federkleid) von meinem Opa (Bauernhof in der Nähe von Helmstedt direkt an der Zonengrenze) zugeschickt.
Und das habe ich nachweislich nur überlebt, weil man sich damals noch auf die Post verlassen konnte. :lachtot:

Meine Mutter hasste es, die Federn ausrupfen zu müssen. Es war wohl auch viel Arbeit. Dafür schmeckte es später aber ausgezeichnet.

Heiligabend gab es auch bei uns Würstchen mit Kartoffelsalat.
Meine Schwiegermutter erzählte, das vor dem Krieg eine Gans ( siehe oben ) aus Farinen/Ostpreussen abgeschickt wurde und bereits am nächsten Tag hier eintraf. Das war vor 80 Jahren !
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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

Das Essen war am Heilig Abend gar nicht wichtig, wie bei fast allen Familienfesten gab es Würstchen vom Küper auffe Feldhauserstr. mit Kartoffelsalat.
Auf dem Markt in Buer wurde, so ab Anfang der 50er Jahre, eine lebende Gans zum Fest gekauft. Weihnachten ohne einen Gänsebraten, geht für Masuren überhaupt nicht.
Mit der Straßenbahn nach Scholven geholt im Keller geschlachtet, vom Blut wurde Schwarzsauer mit Wickelfüßen gemacht,
kam die Gans mit Äpfeln gefüllt und gut Majoran dran am ersten Feiertag nach dem Hochamt auf denTisch.
So halten wir es immer noch und unsere Kinder und Enkelkinder sind begeistert. Klar bei Omma und Oppa is ja Platz.
Am Abend des ersten Weihnachtstag sind wir dann alle und noch Einige mehr ,wie jedes Jahr, zum Geburtstag beim Sohn.
Da werden dann Leckerheiten gegrillt sonn kleinet Spanferkelchen und wat sons noch so wech muß.

juevo
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Beitrag von juevo »

Da unser Vater auf dem Schlachthof als Metzger arbeitete, kam bei uns an den Feiertagen (außer Heiligabend) meistens Braten auf den Tisch. Nach dem ich dann geheiratet hatte und nach 2 Jahren berufsbedingt nach Niedersachsen ziehen mussten, kann ich nicht mehr sagen was es gab. devo wird da mehr wissen.

Was es dann bei uns gab hatte ich schon beschrieben.
juevo

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sirboni
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Beitrag von sirboni »

Lorbass43 hat geschrieben: kam die Gans mit Äpfeln gefüllt
Mensch Lorbass, da kannze abba von Glück sagen dat ihr nich zu die "besseren Leute" gezählt happt.
Da blieb euch sowat erspart:

Die Dame des Hauses fragt die neue Küchenhilfe, womit sie denn die Gans gefüllt habe?
Wieso gefüllt? Die war doch gar nicht leer :!: :!: :oops:
Wer Bier trinkt hilft der Landwirtschaft

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devo
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Beitrag von devo »

Lorbass43 hat geschrieben: Weihnachten ohne einen Gänsebraten, geht für Masuren überhaupt nicht.
Jou Lorbass, außer Pflaumen ( warum die drin sind, weiß ich nicht, hätte Omma Ostpreussen aber immer so gemacht ) Äppel und reichlich Majoran..hatte ich ganz vergessen...
...weil de Jans mecht Frauchen machen, nech wahr..... Ich darf dat Vieh dann auseinanderruppen.

.und warum Heiligabend, weiß ich auch nicht, kannte ich aus meiner Kindheit auch nur am 1. Feiertag, aber wäre schon immer so gewesen. Könnte sein, das es zu ostpreussischen Zeiten wegen des Gasthofes am Heiligabend ruhiger zuging und man Zeit für die Gans hatte, denn am 1. Feiertag ging wohl die Post ab.
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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

Natürlich gibt es wichtigeres als die Menüfrage an Weihnachten. Aber sie ist auch nicht zu unterschätzen. Nicht, um sich besonders viel Luxus zu leisten oder Kochkunst zu demonstrieren,
sondern um mit anderen zusammen zu sein. Gemeinsames Essen bedeutet Gespräch und Genuss, in manchen Häusern auch noch Gebet.
„Hauptsache satt“ mag an vielen Tagen im Jahr okay sein, aber wenn man feiern möchte, schließt das für die Meinen mich ein feierliches Essen ein.
Und sollte die Familie dabei nicht ganz so harmonisch um den Tisch sitzen wie erhofft, kann ein guter Braten auch eine kleine Rettung sei

Josel
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Beitrag von Josel »

devo hat geschrieben:
.und warum Heiligabend, weiß ich auch nicht, kannte ich aus meiner Kindheit auch nur am 1. Feiertag, aber wäre schon immer so gewesen. Könnte sein, das es zu ostpreussischen Zeiten wegen des Gasthofes am Heiligabend ruhiger zuging und man Zeit für die Gans hatte, denn am 1. Feiertag ging wohl die Post ab.
Vermutlich war letztlich nicht der Gasthof daran schuld.

Die Adventszeit war früher in der katholischen Kirche genauso eine Fastenzeit wie die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern. Sie endete theoretisch mit dem 1. Weihnachtsfeiertag, praktisch aber mit der Christmette, die deshalb auch heute meist erst spätabends am 24.12. gefeiert wird. Und in der Fastenzeit aß man natürlich keine Gänsebraten o.ä.!

Auch das von Pedda erwähnte Würstchen mit Kartoffelsalat an Heiligabend kommt daher. (Heute meinen ja viele, dass das so eine Art kultige Entsagung an die Verkommerzialisierung von Weihnachten sei, aber an sowas hat man früher - als man viel häufiger ein ganz zurückhaltendes Fasten-Mahl an Heiligabend einnahm! - natürlich nicht gedacht.)

Übrigens: Es gibt heute noch ein paar (allerdings wohl eher seltene gewordene) Gläubige, die es aus demselben Grund strikt vermeiden, auch nur mit dem Hauch einer Alkoholfahne in der Christmette zu erscheinen... Denn Alk ist natürlich noch weniger Fasten als Gans...

J.
Vertrödeln Sie keine Zeit mit dem Lesen von Signaturen!

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