devo hat geschrieben:
.und warum Heiligabend, weiß ich auch nicht, kannte ich aus meiner Kindheit auch nur am 1. Feiertag, aber wäre schon immer so gewesen. Könnte sein, das es zu ostpreussischen Zeiten wegen des Gasthofes am Heiligabend ruhiger zuging und man Zeit für die Gans hatte, denn am 1. Feiertag ging wohl die Post ab.
Vermutlich war letztlich nicht der Gasthof daran schuld.
Die Adventszeit war früher in der katholischen Kirche genauso eine Fastenzeit wie die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern. Sie endete theoretisch mit dem 1. Weihnachtsfeiertag, praktisch aber mit der Christmette, die deshalb auch heute meist erst spätabends am 24.12. gefeiert wird. Und in der Fastenzeit aß man natürlich keine Gänsebraten o.ä.!
Auch das von Pedda erwähnte Würstchen mit Kartoffelsalat an Heiligabend kommt daher. (Heute meinen ja viele, dass das so eine Art kultige Entsagung an die Verkommerzialisierung von Weihnachten sei, aber an sowas hat man früher - als man viel häufiger ein ganz zurückhaltendes Fasten-Mahl an Heiligabend einnahm! - natürlich nicht gedacht.)
Übrigens: Es gibt heute noch ein paar (allerdings wohl eher seltene gewordene) Gläubige, die es aus demselben Grund strikt vermeiden, auch nur mit dem Hauch einer Alkoholfahne in der Christmette zu erscheinen... Denn Alk ist natürlich noch weniger Fasten als Gans...
J.