Kinderstreiche - Welchen Mist habt ihr verzapft?

Kindheit und Kinder in verschiedenen Epochen

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Resser
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Beitrag von Resser »

Als Picko nicht bei den Pfadfindern gewesen, wollte ich mit nem Schulkumpel auch mal ein kleines Lagerfeuer machen. Damittet keiner sieht, ham wa uns`n ausgehöhlter Baum am Ackerrand vonne Oemkenstraße ausgesucht. Der Sommer war heiß, das strohige Gras reichlich, aber nur 3 Streichhölzer.

Bissel Kleinstholz auf ein paar, nur ganz wenige, trockene Grashalme drauf und der erste Versuch. Gras abgebrannt, Holz nicht, Feuer aus.

Ok, kein Problem - Zweiter Versuch - etwas mehr trocken Gras, bissel Kleinstholz - ratsch und zisch. Gras brennt, Holz auch, aber zu wenig - Feuer aus.

Letzter Streichholz, alles auf eine Karte, 2 Hände voll Stroh, jeder, ab in die Baumhöhle - Holz machen wa später drauf - ratsch und zisch......Oh, der Baum brennt....
So schnell bin ich noch nie am Acker entlang zur Middelicher gerannt, und da dann ganz lässig den Gehweg runna zurück zur Oemken.

Omma war abba schon am Fenster und hat alles gesehn, alles, auch uns, als wa weg gerannt sind, fast alle ausser 121 und 123 hingen anne Fenster.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass meine Omma, eine mehr als herzensgute Frau, mich, ihren heimlichen Lieblings-Enkel, zum allerersten und einzigsten Male in unserer gemeinsamen Zeit, sie starb leider viel zu früh mit 59, mit einem bitterbösen Blick ansah und schimpfte.

Die Senge gabbet dann am amd`s zu Haus.


Fazit: Streiche sin`ok, abba erwischen lass`n is voll kacke.
Früher war nicht alles besser, aber schön war`s allemal

von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

Tach gesacht, haben auch Blödsinn gemacht. Wohnte Saarbrückerstraße in Rotthausen, die Gaslaternen haben wir nicht ausgepinkelt,ich war so ca 5 oder 6, die anderen auch älter, die alten Laternenmasten waren ja nicht so glatt wie heute,sondern hatten ja diese dicken Wülste
als Verzierung,daran wurde hochgeklettert, oben an der runden Öse gezogen und schwupp
wurde nach und nach die Saarbrückerstraße dunkel. Viele Häuser hatten in unserer Gegend niedrige Fenster, da haben wir im Dunklen an die Scheiben geklopft und wenn jemand ans Fenster kam gesungen" wir sind die drei Gespenster und gucken durch die Fenster" dann sind wir schnell stiften gegangen. wurden nie erwischt. Das mit dem Steinewerfen auf anderen Höfen kenne ich auch Zwischen unserem Hof Saarbrückerstraße 5 und dem Hof Steinfurtstraße war eine Hohe Mauer, wenn wir drüben jemanden hörten oder umgekehrt flogen immer Steine rüber.Wir haben auch nie mit denen gespielt,obwohl es ja nur ums Eck war. Das Schlimmste, es war eigentlich kein Streich sondern ein Mißgeschick, passierte mir,
ich war glaub ich 7. Gott sei Dank ist es verjährt und keiner kennt mich. Auf der Saarbrückerstraße, von der Schonnbeckerstraße Richtung Achternbergstraße, befanden auf
der rechten Seite viele Gärten,wir hatten da auch einen.Da wo heute der rechte Teil der Elsässerstraße ist ,gab es einen breiten Weg durch die Gärten,wir nannten es Pätchen. Wir spielten hier ein bißchen mit Sticken (Streichhölzer) und plötzlich stand die große lange Hecke
in Brand.wir machten uns aus dem Staub und waren weg als die Feuerwehr kam. Natürlich ging uns die Düse aber offensichtlich hat uns keiner gesehen. Jetzt kommt das was mich dieses Ereignis nie vergessen läßt obwohl es über 50 Jahre her ist.Zu der Zeit sammelte ich schon Briefmarken,hatte ein kleines Album. Abends kam meine Tante von der Arbeit, brachte
mir eine neue Sondermarke mit darauf waren rote Flammen einige schwarze Bäume ohne
Laub und mit schwarzer Schrift stand darauf "Verhütet Waldbrände" Ich habe diese Briefmarke
heute noch und ich habe diesen Tag bis heute nicht vergessen

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Nachteule
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Beitrag von Nachteule »

In unserem Nachbarhaus gab es einen Tapetenladen und natürlich einen Stift. (Heute heißt es ja Azubi.) Natürlich kannten wir seinen richtigen Namen, riefen ihn aber immer nur Knolle. Wenn wir ihn so riefen und der Chef nicht in der Nähe war ist er natürlich hinter uns her über die Mauer in den Garten, durch die Waschküche und den kleinen Hof, durch die Einfahrt in den großen Hof, über die Gartenmauer usw. Sah klasse aus mit seinen Säbelbeinen! Außerdem wußten wir, wo der Kitteimer stand. Einmal hineinlangen und eine Handvoll Kitt herausgeholt um Figuren daraus zu formen. Anschließend sollten sie bemalt werden. Wir wußten leider nicht, daß auf dem fethaltigen Kitt keine Farbe hält. Unsere Figurenkollektion wurde also nichts. Aber wir wurden erwischt. Aber weil der Ladenbesitzer ein netter Mann war der wohl auch einmal jung war, hielt sich die Gardinenpresigt in Grenzen und wir wurden ja auch älter. Leider. Eine gerade wehmütige Nachteule

von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

Tach gesacht :D

Schleuderfeuer haben wir als Kinder gemacht. Kennt das noch jemand?

Mit einem Nagel wurden Löcher in den Boden einer Konservendose geschlagen, oben am Rand 2 Löcher gegenüberliegend, Packsband oder Draht durchgezogen so dass eine ca.40 cm lange Öse entstand. Dann wurde in der Dose mit Papier und kleinen Stöckchen ein Feuer entfacht. Damit es richtig brannte wurde die Dose seitwärts immer in die Runde geschleudert und dann losgelassen. Gab einen wunderschönen Funkenflug. das Ganze natürlich abends im Dunkeln.
LG Wolle :wink:

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WeNe
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Beitrag von WeNe »

Genau diese Schleuderbückse haben wir auch gebastelt. Ich habe auch noch eine große
Kartoffel in die Glut gelegt . Immerwieder Holz hinzu und kräftig schleudern. Nach kurzer
Zeit war die Kartoffel gar, pechschwarz die Haut und innen wunderbar mehlig. Wir nannte die
Kartoffel ,,Erker ,, und schmeckten einfach nur super gut. Gruß Werner

TG-A Wolf
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Beitrag von TG-A Wolf »

Meine kreativste "Mistphase" lag so im Übergang der 80er in die 90er Jahre. Allerdings war so mancher Unsinn gar nicht als Streich konzipiert, sondern eher eine nicht zu Ende gedachte Dummheit.

Um 1992 war ich mit meiner Großmutter in Wien bei deren Schwestern zu Besuch, die einem als Kind ohnehin recht viel Freiräume ließen.
Wir hatten an einem Tag das Grab der Eltern von Oma und meinen Tanten besucht und bevor wir zurück zur Wohnung der Tanten fuhren, wollten die Damen noch schnell zur Toilette gehen.

Allerdings wurden besagte Sanitäranlagen gerade umgebaut. Man konnte sie zwar benutzen, doch anstelle der verriegelbaren Türe war eine Behelfstüre angebracht worden, die man nicht abschließen konnte. Daher stand eine Tanten oder Oma immer davor, um zu verhindern, dass zufällig herkommende Friedhofsbesucher die Türe öfneten, während eine der anderen Schwestern ihre Notdurft verrichtete.

Irgendwann war meine Oma an der Reihe und just in diesem Moment nahte ein gutes Dutzend Leute, schwarz angezogen und mit traurigen Gesichtern. Offenbar war gerade eine Beerdigung zu Ende gegangen.
Getreu dem Motto "jeden Tag eine gute Tat", überlegte ich mir etwas Lustiges, das die Menschen aufheitern konnte.

Als die Leute nur mehr einige Meter entfert waren, lenkte ich die Tanten ab. Dann spurtete ich zur Behelfsklotür und riss sie weit auf. (Das Fiese an der Geschichte war, dass meine Oma vom WC-Sitz aus die Türe nicht verschließen konnte, ohne aufzustehen.) Die ersten Trauergeäste wurden auf die Situation aufmerksam und grinsten.
Oma schrie: "Mitzi, mach die Tür zu!". Doch leider hörte das nicht nur die Tante, sondern auch der gesamte Trauerzug, von dem die meisten Teilnehmer schallend zu lachen begannen. Als einzige fand Oma den Streich weniger witzig, meine Tanten äußerten sich nicht weiter dazu, aber ein Grinsen konnten sie nicht lassen....

DThamm
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Beitrag von DThamm »

@TG-A Wolf
Solche bösen Sachen hast du gemacht.
Hoffentlich warste dann am nächsten Sonntag Beichten!

TG-A Wolf
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Beitrag von TG-A Wolf »

nee. war ich nicht, ich bin evangelisch. :D

DThamm
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Beitrag von DThamm »

@TG-A Wolf
Jetzt musste nur noch sagen, du wählst am 27ten nicht die CSU, dann kannst du ohne Bedenken nach Gelsenkirchen reisen.
Ne, Späßchen, ich wohne ja nicht so weit weg von Schwandorf, bin aber Gelsenkirchener und Schalker geblieben.
Grüss Gott und mach gut!

TG-A Wolf
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Beitrag von TG-A Wolf »

@DThamm:

CSU? Was isna des füra Partei? i hab denkt, mir ham no an kini....?! :)

DThamm
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Beitrag von DThamm »

@TG-A Wolf
Erst mal Oktoberfest, dann schaun wir weiter.

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Kery
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Auf einen Streich...

Beitrag von Kery »

Da fallen mir gleich zwei Sachen ein:

Als Kinder haben wir noch gern Cowboy und Indiana oder Frankenstein gespielt. Wir wollten es so richtig authentisch haben und nahmen uns eines Tages vor, den Zug zu überfallen. Der Zug war dann die Linie 2 (heute 302) auf der Bochumer Straße kurz vor dem Ückendorfer Platz. Wir rasten bewaffnet mit selbstgebastelten Pfeilen und Bögen, Speeren, Knallpistolen und entsprechendem Gejöhle neben der langsam werdenen Straßenbahn her und ließen unsere Waffen sprechen. Die Fahrgäste schauten zienlich dumm aus der Wäsche. Es muss ein irres Bild gewesen sein, wie wir in unseren aus der Karnevalskiste gekramten Klamotten und hüpfenden Galoppschritten die Bahn tracktierten und ständig "Sofort anhalten!", "Überfall!", "Geld oder Leben!" oder "Männer! Haltet sie auf!" schrien. Wir wurden natürlich verpetzt. Bestimmt war das die "alte Gehlhaus" von nebenan. Jeder Ball, der auf ihren Balkon flog, war hoffnungslos verloren. Ständig keifte sie herum, wenn wir auf dem Garagenhof Fußball spielten. Dabei war es doch gerade so klasse, dass man genau hören konnte, wenn ein Tor gefallen war, das donnerte wie ein Tempelgong im Tibetischen Hochland.

Jedenfalls wollten wir uns ein wenig rächen und pflückten wilde Rosen mit vielen Dornen , um diese dann in die Briefkästen von Leuten zu schmeißen, die wir nicht mochten. Die würden arglos da reingreifen und sich erbarmungslos stechen. Der Schuss ging natürlich nach hinten los. Eine andere Nachbarin stellte uns zur Rede und Frau Gehlhaus und auch andere Nachbarn schenkten uns Bonbons und rückten fortan auch die Bälle wieder raus..... Nie zuvor hatte ihnen jemand Blumen geschenkt.

Seit diesem Ereignis wusste ich den Begriff "scheinheilig" neu zu deuten. Wenn ich denn auch mal Goethe zitieren darf: "Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will, und nur das Gute schafft...".

Meine damalige Spielgefährtin und ich entdeckten aber dabei, dass das gar nicht so verkehrt war mit dem "ein wenig Glück schenken". Als ich Pitos Birefkasten-Gallerie auf seinem Video gesehen habe, fühlte ich mich daran erinnert. Und wen ich denn mal Pito zitieren darf: "Das macht richtig Spaß!"

LG Kery
Der wichtigste Mensch in deinem Leben ist der, der gerade vor dir steht. (Konfuze)

BABALU
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Beitrag von BABALU »

Streiche und Blödsinn hatten wir einige auf "Lager"
z.b.
In der entsprechenden Jahreszeit sind wir
zuerst in die Michaelskirche gegangen, da wurden ja immer Opferkerzen angezündet und aufgestellt, da haben wir Kerzenstummel gemopst.

Dann sind wir aufs Feld von Nachbarschulte, dort haben wir uns dicke Runkeln geholt.

Die haben wir ausgehöhlt, Augen, Mund und Nase ausgeschnitten und die Kerzen unten rein gesteckt. Deckel der Runkel wieder drauf und noch einen Stiel an der Runkel angebracht.

Dann sind wir bei Dämmerung los gezogen und haben das ganze mit brennenden Kerzen bei den Leuten die unten wohnten ans Fenster gehalten, um sie zu erschrecken.

Debray
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oh ohh

Beitrag von Debray »

am Goldbergplatz, wo jetzt das Rondell vor der Volxxxbank ist, gab es in meiner Schulzeit einen Brunnen.
Und zwischen dem Brunnen und meiner Schule gab es ALDI.
Im ALDI gab es nen herrlich schäumenden Badezusatz :jg:
Weia sah das herrrrrrrrrrrrrlich aus wenn der "Brunnen" im Schaum versank :hurra:

Debray

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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

AlterMann hat geschrieben:(...)
Was den Garten und die angrenzenden Grundstücke anging, hatte ich vorzügliche Ortskenntnisse, die Schwachstellen der Zäune und Mauern waren mir bestens bekannt (...)
aus:
http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 771#267771

Genau dies ist ein Mist, den meine Tochter nicht verzapft.
Die paar wenigen Kinder, die durch den Haverkamp stromern, zu denen hatte sich nie eine Freundschaft entwickelt.
Da ich aber viel Wert auf gute Ortskenntnisse lege, mußte ich meiner Tochter den Haverkamp zeigen.
Zum Glück findet sie diese Touren zusammen mit mir spannend, aber manchmal möchte sie mich zurückhalten, "weil man doch nicht einfach so auf den Hof eines Hauses darf".
Aber letztendlich siegt doch immer die Neugier.
Ich sagte:
" Wenn du mal Brenner gehen mußt, möchte ich sicher sein, daß du weißt, wie du am Besten stiften gehen kannst."

Aber was soll ich sagen: Ich hatte noch nie eine Nachbarin oder Nachbarn, die/der sich über eine kaputte Glasscheibe beschwert hatte oder ähnliches.
Ich weiß nicht, ob dies gut ist.
Ich fand die Standpauken meiner Eltern früher immer recht spannend, wenn ich beim Mist verzapfen erwischt wurde.

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