2. Forumsrundbrief 2016 der Gelsenkirchener Geschichten

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2. Forumsrundbrief 2016 der Gelsenkirchener Geschichten

Beitrag von Verwaltung »

2. Forumsrundbrief 2016 der Gelsenkirchener Geschichten

Der Gastbeitrag im zweiten Rundbrief des Jahres 2016 kommt diesmal von Sirboni

Liebe Gelsenkirchener Gemeinde,
nun hat es also auch mich mal erwischt.

Ich wurde - gelinde gesagt zu meinem Erstaunen - vor rund 3 Wochen gebeten, diesmal den Rundbrief zu schreiben. Und da stellte sich mir auch gleich die Frage, was soll einer Interessantes für die GG'ler schreiben, der seit fast einem halben Jahrhundert nur noch sporadisch nach GE kommt?

Dass ihn seine immer noch oder wieder dort wohnenden Geschwister auf dem Laufenden halten?

Oder die Abwesenheit von Usern wie u.A. Belladonna, Krevert oder Lukullus bedauern?
Da schon eher, dass ich durch die GG u.a. wieder Kontakt zu 2 ehemaligen Klassenkameraden bekam, Iwi ein Kumpel meines Zeltpartners bei der DPSG war und unser Mechtenbergkraxler nicht nur feststellte, dass wir quasi Verwandte seien und, um auch mal höher hinaus zu kommen, mich in meinem 10mal so hoch gelegenen Haus besuchte!

Aber für einen Rundbrief, fand ich, ist das ein wenig dünn.

Und da ich ja eigentlich auch ein Emigrant bin, kam mir der Gedanke zum Thema Emigration, das ja auch in den GG für einige Emotionen sorgt, ein paar Sätze zu schreiben.

Wenn man es recht bedenkt, ist Emigration und Vertreibung aus angestammten Gegenden ja schon so alt wie die Menschheit selbst (Jedenfalls aus Sicht der Kreationisten), begann schon mit der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies und fand nur wenig später eine Fortsetzung mit der Verbannung Kains.

Aber auch ohne die Bibel zu bemühen, sieht man gerade an Gelsenkirchen und dem Ruhrgebiet, dass hier fast die gesamte Bevölkerung einen mehr oder weniger weit zurückliegenden Emigrationshintergrund hat. Unter den "Usern" der GG gibt es sogar Immigranten nach GE, Emigranten in alle Welt und Immigranten, die wiederum zu Emigranten geworden sind!

Was mich und meine Familie betrifft, so lebten die väterlichen Vorfahren wohl seit mindestens dem 18. Jhd. im heutigen Nordkanalien, wenn auch die Großmutter aus dem östlichen Westfalen stammte. Ähnlich bei der mütterlichen Linie: die stammten so ziemlich alle aus Ostwestfalen, aber da kam Opa als Immigrant aus Wattenscheid.

Wenn also außer einer Handvoll Abkömmlinge der Ureinwohner Gelsenkirchens (so es die in Reinform überhaupt gibt) die große Mehrheit der heutigen Bewohner einen manchmal freiwilligen, wesentlich häufiger in purer Not gründenden Migrationshintergrund hat, sollte man eigentlich mit Verständnis für Immigration rechnen können.

Umso überraschender finde ich daher derzeit die häufigen Forderungen nach einfachen Lösungen wie Grenzen dicht, Schluss mit EU und allem, was dazu gehört; zurück zur " Guten Alten Zeit" mit nationaler Souveränität und "effektiven" Grenzkontrollen.

Von letzteren habe ich allerdings in mehr als 50 Jahren Reisen in Europa außer gelegentlich einen eher flüchtigen Blick in den Ausweis nie etwas erlebt. Kaum einer erwähnt, dass es gerade durch diese Gemeinschaft gelungen ist, schon seit über 70 Jahre ohne Krieg zwischen den Staaten der EU zu leben. Der Preis dafür – Bürokratie, oft zähe Verhandlungen und meist recht gute Kompromisse, (da sie keiner Seite richtig gefallen) – ist im Vergleich zu den Opfern und Verwüstungen der Kriege einfach lächerlich gering.

Das alles einfach so aufs Spiel zu setzen ohne praktikable Lösungen zu haben (nicht die der diversen Heilsversprecher und potentiellen oder tatsächlichen Brandstifter, sie sind es sicher nicht), halte ich für reichlich destruktiv.

Eine allgemeingültige Lösung für das aktuelle Problem habe ich natürlich auch nicht. Jedenfalls wird es nicht gelingen mit nationalen Egoismen, das uralte Phänomen der Migration zu lösen.
Was man mit Geduld, Personal und Material und damit auch mit Investitionen bei Schulen, Hilfsorganisationen und nicht zuletzt der Polizei m.M.n. auch weitgehend erreichen kann, ist, den Ankömmlingen den Respekt vor unseren Lebensformen nahezubringen, gelegentlich auch ohne Rücksicht auf "Traditionen" die Einhaltung von hiesigen Regeln durchzusetzen.
Sicherlich nicht einfach, noch dazu wenn Fragen der Religion da mit hinein spielen; man denke nur an die Trennung evangelisch/katholisch bei den Schulen und den Skandal "Mischehe" noch vor wenigen Jahrzehnten besonders in traditionsbewussten Familien.

Ich möchte euch alle zum Abschluss eindringlich mahnen; geht nicht, wie schon einmal, den extremistischen Rattenfängern auf den Leim deren Träume nationaler Stärke und Überlegenheit letztendlich hierzu geführt haben:

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Gräber so weit das Auge reicht (und hier ist nur ein Teil der Anlage zu sehen)

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20.000 sind allein hier beerdigt.

Sirboni

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Ab hier schreibt die Verwaltung:

Bildarchiv GG:
Seit dem 29. Februar ist unser Bildarchiv online. Alle angemeldeten Teilnehmer der GG haben nun die Möglichkeit, mehrere tausend Bilder aus den GG und dem Institut für Stadtgeschichte (ISG) anzusehen und durch Kommentare zu ergänzen.

Für das Bildarchiv angemeldete User können ihre Bilder in eigene Ordner hochladen und bearbeiten. Eine ausführliche Beschreibung zeigt den Weg und die Möglichkeiten. Zuvor muss jedoch eine schriftliche Nutzungsvereinbarung unterschrieben bei der Verwaltung vorgelegt werden.


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Usertreff:
Brucki hat es noch einmal versucht: Er stellte eine Anmeldeliste für einen Usertreff ins Netz. Ego-Uecke ergänzte um einen Termin. Bisher haben sich 19 User angemeldet, die an diesem Treffen teilnehmen wollen. kg01 hat auch schon ihre berühmte Käseplatte angeboten.

Alle am Bildarchiv Interessierten könnten dann schon ab 18:00 Uhr eintreffen und wir würden gegen 18:15 Uhr damit beginnen, das neue Bildarchiv vorzustellen und die Möglichkeiten zum Gebrauch und zur Mitarbeit erläutern. Anschließend bleibt wie üblich viel Zeit zu lockeren Gesprächen.

[center] -------------------- schnipp --x-- schnapp --------------------[/center]
Ein wenig Statistik aus dem GG-Maschinenraum:

Forum:

Anzahl der Beiträge: 442397
Anzahl der Themen (Freds): 11498
Anzahl der Benutzer: 3881
durchschnittliche Anzahl angemeldeter Benutzer pro Tag: 74,6

Bildarchiv:

Seitenzugriffe: 163000
Die fünf am häufigsten angesehenen Bilder:
165 Aufrufe: http://bildarchiv.gelsenkirchener-gesch ... -_1_1898_1
163 Aufrufe: http://bildarchiv.gelsenkirchener-gesch ... 1-dsc00006
120 Aufrufe: http://bildarchiv.gelsenkirchener-gesch ... rd_020_014
115 Aufrufe: http://bildarchiv.gelsenkirchener-gesch ... rd_001_001
114 Aufrufe: http://bildarchiv.gelsenkirchener-gesch ... -_1_1910_1
Von allen registrierten Usern haben sich inzwischen etwa 150 schon mindestens einmal beim Bildarchiv angemeldet.
Jeden Tag melden sich durchschnittlich 7 registrierte User im Bildarchiv an und von durchschnittlich 90 verschiedenen IP-Adressen werden Bilder abgerufen.

Wiki:

Inhaltsseiten: 6.960
Dateien : 4.560
Seitenbearbeitungen: 165.780
Seitenaufrufe insgesamt: 1.646.415
davon Hauptseite: 198.156

Es sind 108 Benutzer registriert. Davon waren 6 in den letzten 30 Tagen aktiv.

Alle drei Webangebote (Forum, Bildarchiv und Wiki) hatten in den ersten drei Monaten dieses Jahres insgesamt 614.352 Besuche. Dabei wurden 5.584.301 Seiten abgerufen. Das ergibt einen täglichen Durchschnitt von 6.751 Besuchen und 61.366 Seitenaufrufen.
Dabei hat der Server insgesamt 491.967 MB Daten ausgeliefert.
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[center] -------------------- schnipp --x-- schnapp --------------------[/center]

Altstädter erhielt im letzten Monat einen merkwürdigen Brief vom AvD-Gymnasium auf den uns Tanja aufmerksam machte:
Sehr geehrte Damen und Herren,

nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir! Diesem Motto fühlen wir uns am AvD-Gymnasium in besonderer Weise verpflichtet. So soll nicht nur der einfache Unterrichtsstoff vermittelt werden, sondern dieser mit vielfältigen weitreichenden Erlebnissen verknüpft werden können. Denn was nützt es, wenn im Erdkundeunterricht über besondere Städte gesprochen wird oder im Kunstunterricht über besondere Kunstwerke gesprochen wird? Was nützt es im Englischunterricht wenn die englische Sprache erlernt wird, aber außerhalb des Unterrichts keine Möglichkeit zur aktiven Anwendung der erworbenen Kompetenzen besteht?

Wir am AvD Gymnasium möchten unsere Schülerinnen und Schüler all die Möglichkeiten liefern können, sind dafür jedoch auf die Unterstützung von externen Partnern und Sponsoren angewiesen. Daher wenden wir uns an Sie, die sicherlich auch daran interessiert sind, gut ausgebildete Schülerinnen und Schüler in Ihrem Unternehmen als Bewerber für zukünftige und offenen Stellen begrüßen zu dürfen. Mit dieser Absicht planen wir im Februar 2017 eine Fahrt/Flug an einem Ort, der Kultur, Stadtplanung und Ökonomie lebendig vereint: „NEW YORK“.

Leider ist eine solche Fahrt ziemlich teuer und nicht viele Schülerinnen und Schüler können sich diese vollständig leisten.

Daher wenden wir uns an Sie mit der freundlichen Bitte, unser Projekt finanziell zu unterstützen. Wir sind auf jeden Euro angewiesen und wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die Sinnhaftigkeit mit einer Geldspende bestätigen können. Selbstverständlich sind wir in der Lage, Ihnen über den gespendeten Betrag eine Spendenquittung auszustellen.

Sollten Sie noch weitere Fragen haben, können Sie uns gerne kontaktieren.
Dass man die lieben Kleinen nicht mehr mit einer Radtour nach Gahlen beglücken kann, ist mir klar. Aber, was kommt als nächstes? Welche bahnbrechende Erlebnisse macht man in sechs oder sieben Tagen am Big Apple um sich in besonderer Weise für ein Unternehmen zu qualifizieren?
Mit dieser Absicht planen wir im Februar 2017 eine Fahrt/Flug an einem Ort, der Kultur, Stadtplanung und Ökonomie lebendig vereint:
Altstädter hat mit dieser Email versucht, etwas mehr Informationen zu bekommen:
Sehr geehrte Damen und Herren ,

gerne würde ich erfahren, welche besonderen Fähigkeiten und Erfahrungen, die für ein späteres Berufsleben prägend seien, so ein New York Aufenthalt bringen kann.
Was die sprachliche Komponente betrifft, so ist man in Sachen Ausübung des Erlernten eher
besser in London aufgehoben, was Kunstmuseen betrifft ist Europa wirklich gut aufgestellt.
(Bilbao z.B. auch als Beispiel für gut vollzogenen Strukturwandel.)
Und in Sachen Stadtplanung ist u.a. Karlsruhe ein Referenzobjekt.
Interessant wäre auch zu wissen, wie hoch diese Reisekosten anzusetzen wären.
Sehen Sie das bitte so: Ich möchte das einfach nur verstehen. Von 10 Menschen, denen ich dieses Schreiben vorlegte, quittierten es 10 mit Kopfschütteln.

In Hoffnung auf Erhellung verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen
Allerdings wurde ihm wohl bis heute nicht geantwortet.

Da auch wir auf diese Anfrage des AvD nur mit einem Kopfschütteln reagieren konnten,
sind wir ebenfalls auf eine Antwort der Verantwortlichen gespannt.

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Am linken Rand unserer Seite sind im unterem Bereich regelmäßig Beiträge zum Thema "Schon gewusst?" zu sehen. Diese Themen müssen dringend aktualisiert und mit neuen Informationen gefüllt werden. Vielleicht hat jemand Lust hierzu einige Vorschläge zu machen, die von der Verwaltung "eingebaut" werden können.

Also: Beiträge raussuchen, Links sammeln, lustige und ernste Texte dazu generieren, per Mail an Verwaltung mitteilen, usw.? Wer macht sich stark für diese Arbeit?

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Na dann, ...
... bis zum nächsten echten Frühlingstag

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... grüßt euch eure Verwaltung
Zuzu, Fuchs, Ego-Uecke, Benzin-Depot und Lupo Curtius.



Die Film Editionen der Gelsenkirchener Geschichten findet ihr hier. Die alten Rundbriefefindet ihr hier.
Bitte studiert aufmerksam die Nutzungsbedingungen der Gelsenkirchener Geschichten
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rapor
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Beitrag von rapor »

Danke für den Rundbrief und die Beiträge.
Wir haben 1971 eine Abschlußfahrt der Realschule nach London zu Gastfamilien gemacht.
Da wir arm waren und es uns nicht leisten konnten, hat unser Klassenlehrer uns Ferienjobs besorgt. Bei den Eltern der Kameraden, die Firmen hatten. Mindestens 4 Wochen Arbeit und das Geld war im Sack.

Gutgehn
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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

@sirboni: Dankeschön für Deinen gut geschriebenen beachtenswerten Gastbeitrag und auch für Deine ausführlichen Ausführungen zum Thema Emigration. So kann man das gut nachvollziehen. :up:
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

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Pedda Gogik
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Beitrag von Pedda Gogik »

@sirboni .... Danke für deine Gedanken über die "Europäische Idee".

....................... :wink:

Animken
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Beitrag von Animken »

Vielen Dank, Sirboni. Deinen Beitrag zum Forumsrundbrief 2.2016 hab ich gern gelesen!

An die Verwaltung: Kann es sein, dass Ihr diesmal keine Benachrichtigungen zum Erscheinen des Rundbriefes verschickt habt?

Wie immer alles Gute,
Animken

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

Es gibt ein noch nicht gelöstes Problem mit dem Versand der Info-Mail. Es werden nicht immer alle User erreicht (wobei es von unserer Seite keine Auswahl gibt).

Der Herr vom Maschinenraum werkelt daran.

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

Ach ja, spätestens im Mai suchen wir wieder einen Schreiber für den Gastbeitrag. Wer will nochmal - wer hat noch nicht?


Heyyy! Wegducken gilt nicht! :lol:

Animken
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Beitrag von Animken »

Ego-Uecke hat geschrieben:Es gibt ein noch nicht gelöstes Problem mit dem Versand der Info-Mail. Es werden nicht immer alle User erreicht (wobei es von unserer Seite keine Auswahl gibt).

Der Herr vom Maschinenraum werkelt daran.
Vielen Dank für die Info. Is auch kein echtes Problem. Letztes Mal hat es bei mir jedenfalls tadelösestens gefunzt! :wink:

Dann mal "Frohes Schaffen auf dem Maschinendeck!" :wink:

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