Jagdflieger Werner Mölders

Alles über die Verstrickungen der Stadt/Bürger mit der NSDAP/Faschismus

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postminister
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Beitrag von postminister »

Wie ich vor kurzem las, hat die Bundeswehr einen neuen Orden geschaffen. Er soll an
Soldatinnen und Soldaten verliehen werden, die sich im Einsatz durch besondere Tapferkeit auszeichnen. Bleibt zu hoffen, daß es nicht allzuviele Möglichkeiten(Einsätze) geben wird in
denen man sich auszeichnen kann.

GELSENZENTRUM
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Beitrag von GELSENZENTRUM »

Verpflichtungsschein von W. Mölders über 12 Jahre.

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GELSENZENTRUM
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Umbenennung der Gesamtschule Horst

Beitrag von GELSENZENTRUM »

OFFENER BRIEF

Sehr geehrter Herr Baranowski,

zur Ehrung des in Gelsenkirchen geborenen Herman Neudorf, Überlebender der Shoa, beantrage ich die Umbenennung der Gesamtschule Horst in "Herman-Neudorf-Gesamtschule". Ich bitte Sie, den Antrag zu prüfen und ggf. weiterzuleiten.

Herman Neudorf lebt heute in den USA, er wurde als Dreizehnjähriger vor den Augen der Mitschüler von der Gestapo aus dem Unterricht heraus verhaftet. Herman Neudorf: "Am 28 Oktober l938 kam ein Polizist in meine Schule, das Realgymnasium Horst - und brachte mich in das Gefängnis in Horst. Ich war gerade 13 Jahre alt. Von diesem Tag an war meine Jugend zu Ende!! Von dort schleppte man mich nach Polen und dann Riga, in das K.Z. Stutthof und nach Buchenwald wo ich dann 1945 befreit wurde. Vergeben muss man - aber vergessen ist unmöglich."

Mit freundlichen Grüßen,

rbaecker
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Re: Mölders - Vorbild oder Nazi?

Beitrag von rbaecker »

erloeser hat geschrieben:... Der Völkerbund hatte Deutschland nämlich aus Angst vor einem erneuten Angriffskrieg mit dem Versailler Vertrag untersagt, grössere militärische Verbände zu unterhalten und aufzurüsten. ...
Das ist objektiv falsch. Nicht der Völkerbund, sondern die kriegführenden Nationen des Grande Guerre haben den Versailler Vertrag geschlossen. Ich weiß, dass ich mich jetzt unbeliebt mache, aber ich möchte doch fragen, ob Werner Mölders wirklich sooo ein schlimmer Finger gewesen ist ? Vom fliegerischen, aber auch vom soldatischen Standpunkt aus kann ich gut verstehen, dass man ihn gerne als Fliegerideal darstellen möchte. Dass dies heutzutage unpassend ist, kann ich nur zum Teil verstehen. Ich halte das für verlogenen Dritte-Reich-Lotsch. Es liegt vielleicht daran, dass mir jedweder Pazifimus abgeht und ich tatsächlich glaube, dass es in einer unfriedlichen Welt nicht verkehrt sein kann, eigene Streitkräfte zu unterhalten. Ehrlcherweise muß man sich eingestehen, dass es seit dem Ende des Imperium Romanum keine " deutsche " Epoche gegeben hat, aus der unverfängliche " Helden " empor gestiegen sind. Sie haben so gesehen alle Dreck am Stecken, denn es bleibt nicht aus, dass der Soldat sich stets mit der Herrschaft, der er dient, ins Bett legt. Das war so unter Karl dem Großen, den Staufern, in den Bauernkriegen, dem Dreißighährigen Krieg über die napoelonischen Kriege sowie der Restauration bis hin in unsere Tage. Oder glaubt hier jemand, unsere Soldaten würden in Afghanistan Halma spielen ? Also, Werner Mölders ist als Heroe so gut oder so schlecht wie jeder andere deutsche Soldat der letzten 1100 Jahre ... Und von den Römern wollen wir jetzt gar nicht erst anfangen ... Von wegen " Ehre und Stärke " und so....

rbaecker
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Re: Umbenennung der Gesamtschule Horst

Beitrag von rbaecker »

... zur Ehrung des in Gelsenkirchen geborenen Herman Neudorf, Überlebender der Shoa, beantrage ich die Umbenennung der Gesamtschule Horst in "Herman-Neudorf-Gesamtschule". ...

Man sollte öffentliche Schulen nicht nach Menschen benennen, die von anderen als Opfer definiert werden. Schulen sollte neutrale oder begeisternde Namen haben. Ihre Namen sollten begeistern, inspirieren, zum Streben nach Höherem anspornen, zur Überwindung des Bösen aufrufen. So verbrecherisch der Holocaust auch gewesen ist, er war nicht das einzige Menschheitsverbrechen, nicht einmal ein einzigartiges Menschheitsverbrechen im 20. Jahrhundert.

Haben wir schon den Vernichtungskrieg des Römischen Reiches gegen das friedlich Punien vergessen, welches damit endete, dass Millionen Punier ermordet oder in die Sklaverei geführt wurden ? Haben wir vergessen, welche Verbrechen die katholische Kirche an europäischen Frauen und Männern verübt hat, die als Hexen und Häretiker denunziert wurden ? Ist schon vergessen, dass Okzitatien und seine weit über 1, 3 Millionen Einwohner durch Frankreich ausgelöscht wurden ? Haben wir die Massaker christlicher Kreuzfahrer in Palästina und dem Mittelmeerraum vergessen ? Schon vergessen : Kambodscha ? Wurde und wird nicht gerade auch in den USA vergessen, dass auf dem nordamerikanischen Kontinent einst 130 Millionen Menschen lebten, die wir als Indianer kennen ? Haben wir ihre blühenden Zivilisationen schon vergessen ? Mehr als 90 Millionen wurden vom " weißen Mann " massakriert ? Azteken, Tolteken, Inka - alles nur unbedeutende Randnotizen im Vergleich mit der Shoa ?

Wieso soll die Gesamtschule Horst nicht " Five Water Strain " heißen ? Oder " Hannibal " ? Oder an die letzte in Europa verbrannte Hexe erinnern ?

Man sieht also, dass Opfernamen nicht taugen, ein anfechtungsfreies Statement abzugeben. Sie ehren nicht einmal das jeweilige Opfer, sondern führen nur zu Fragen. Wir Erwachsenen versagen regelmäßig, unsere Kinder gegen die Pest des Nazismus immun zu machen. Und da Kinder und Jugendliche auf die meisten Fragen noch keine Antwort parat haben, birgt dies die Gefahr in sich, dass über das Unverständnis erst der Name und danach das Opfer abgelehnt werden.

Auch so schafft man ein Biotop für Antisemitismus. -

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Beitrag von GELSENZENTRUM »

Weitere Beiträge zur Umbennung/Namensgebung für die Gesamtschule Horst in diesem Fred :

"Umbennung der Gesamtschule Horst" http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... 338#175338

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Detlef Aghte
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Beitrag von Detlef Aghte »

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

es gibt tatsächlich einiges an Filmmaterial über Mölders

Homenaje a Werner Mölders
https://www.youtube.com/watch?v=Vjy8eojLETw

Werner Mölders visita JG 54
https://www.youtube.com/watch?v=dLghiXoiJww

Werner Mölders Trauerfeier
https://www.youtube.com/watch?v=8yk5J0GfA5Q

Die Beerdigung von Werner Mölders
https://www.youtube.com/watch?v=6z57OrRhhQg
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Beitrag von gelsenjung »

Was war Mölders? Fliegerheld mit 115 Abschüssen und ca 115 Toten!
Echte Helden retten Leben, mein ich mal.
Genießen Sie Shakesbier? Ja Klar, wenn nix anderes da ist!

Mark
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Beitrag von Mark »

Geboren wurde er ja in Erle. Interessieren würde mich, ob er hier auch gelebt hat.
Intellektuelle können über alles reden, aber nur wenige Intellektuelle können wirklich etwas machen.
-Helmut Schmidt- (und recht hat er!)

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Mark hat geschrieben:Geboren wurde er ja in Erle. Interessieren würde mich, ob er hier auch gelebt hat.
wäre mir neu. Bisherige Aussagen sind: Rotthausen
aufgewachsen ist er aber wohl in Brandenburg
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Mark
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Beitrag von Mark »

Ich bin mir sicher, dass Mölders Erler war. Werde mal nachforschen.....
Intellektuelle können über alles reden, aber nur wenige Intellektuelle können wirklich etwas machen.
-Helmut Schmidt- (und recht hat er!)

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

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für Führer und Vaterland...

Beitrag von Benzin-Depot »

ach ja, der olle Göring.

hatte de Maizière nicht vor 2 Jahren mal vorgeschlagen, die Heldengedenktage wieder einzuführen?
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

Mark
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Beitrag von Mark »

@Heinz O.

Ich dachte in der Tat, im "Lexikon des 2. Weltkrieges" würde stehen, dass er aus Erle kommt. Dort steht aber ebenfalls nur "Geburtsort Gelsenkirchen".

Im vergangenen Monat war ich im Luftfahrtmuseum Hannover-Laatzen mit einer ganz tollen Ausstellung. Dort sind auch einige Sachen von Mölders zu sehen, ebenso seine Streichung aus den Annalen der Bundeswehr, obwohl er mit dem NS-Regime nicht paktierte.

Im Museum lagen auch einige Flyer mit einem Text, den ich Euch hier nicht vorenthalten möchte, denn auch ich denke, dass man heute aus einer gewissen Entfernung alles besser machen kann und man heute natürlich selbst nie mit dem NS-Regime paktieren würde. Aber wer weiß, wie man gehandelt hätte, wenn man zu dieser Zeit gelebt hätte oder zumindest selbst Entscheidungen treffen konnte:

"Im Zusammenhang mit den militärischen Ereignissen von 1933 bis 1945 kann die Luftfahrt nur
im geschichtlichen Kontext des 20. Jahrhunderts verstanden werden.

Bereits in den Anfangsjahren der Fliegerei wurde der militärische Nutzen der Fluggeräte im
1.Weltkrieg erkannt. In der Weimarer Republik weiterentwickelt, wusste das nationalsozialistische
Deutschland dies für seine Zwecke zu nutzen. Die wachsende Anerkennung des Dritten Reiches
und die sich nach vielen Jahren ohne Hoffnung für das Heer der Arbeitslosen stabilisierende
Wirtschaft lähmten das politische Bewusstsein des deutschen Volkes.

Und: Die "Hitler-Jugend" vermochte, geblendet, kein politisch-kritisches Bewußtsein zu entwickeln.

Die erst später offenbar werdenden verbrecherischen und amoralischen Ziele überforderten
weitgehend die Vorstellungskraft - insbesondere junger Soldaten und Offiziere. Die moralischen Grenzen des Gehorsams wurden überschritten und der Eid auf den "Führer" zu einer verhängnisvollen geistigen Klammer. Die meisten deutschen Soldaten, die im 2. Weltkrieg
litten und kämpften, waren ehrlich und aufrichtig davon überzeugt, ihrem Vaterland zu
dienen. Das war ein sinnloser Opfergang !

Allein die Übersicht über die zahlreichen Kriegsschauplätze erklärt die absolute Überforderung
der deutschen Kriegsstreitkräfte: zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Bis zum bitteren Ende.

Gleichwohl wirkt die Schuld vieler Deutscher jener Generation bis in die Gegenwart:

der Holocaust und andere, nicht minder zu verurteilende Nazi-Und GEstapoverbrechen. Sie sind
bis heute für Millionen von Deutschen unvorstellbar und bedeuten für uns alle eine ungeheure
Last.

Ebenso unvergessen:

es gab Widerstand ! Allein über 700 Offiziere verloren in ihrem Auftstand gegen das NS-Regime
ihr Leben - erinnert sei an den 20. Juli 1944."

Soweit der Text. Und ich bin fest davon überzeugt: die meisten Leute, die heute darüber schwadronieren, dass man hätte Fahnenflucht begehen können oder sonst wie Widerstand leisten können, würde man in der damaligen Zeit nicht im Widerstand finden. Man hätte sich angepasst.
Intellektuelle können über alles reden, aber nur wenige Intellektuelle können wirklich etwas machen.
-Helmut Schmidt- (und recht hat er!)

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