Zwangsarbeiter im 2. Weltkrieg

Alles über die Verstrickungen der Stadt/Bürger mit der NSDAP/Faschismus

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revier04
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Beitrag von revier04 »

Schwidi hat geschrieben:frankreich?denke eher belgien...
ich weißn es leider nicht was es mit dem stempel auf sich hat...zu doof dass der umschlag ohne inhalt ist....gibt es irgendwo bilder zu dem lager??
Die Hausnummer 49 müsste im Zusammenhang mit den chemischen Werken Schalke stehen. Wenn man die Nr. Bei Google Maps eingibt, ist das Ziel das Gelände. Evtl gab es dort ein Arbeitslager.

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... ie_Schalke

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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

Das ist richtig. Das Lager an der Üchtingstraße 49 gehörte zur "AG für Chemische Industrie" Schalke.
Dort befand sich ein Ost- und ein Westarbeiterlager. Bzw. waren sie dort getrennt untergebracht.
Lt. einer Auflistung von 1949 gab es im Zeitraum von 1940-45 dort insges. 11 Arbeiter mit belgischer Nationalität.
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

Schwidi
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Beitrag von Schwidi »

ist ja bloß noch brachland heute an der stelle
Glück Auf

Quiqueg
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Geben wir ihnen ein Stück ihrer Würde zurück

Beitrag von Quiqueg »

so gut wir das können.

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
„Im Stadtgarten wurden noch kurz vor Eintreffen der Alliierten neun sowjetische Zwangsarbeiter erschossen und in einem Bombentrichter verscharrt.“
„25 junge Menschen, Männer und Frauen wurden noch am Karfreitag des Jahres 1945, kurz vor der Besetzung Gelsenkirchens durch amerikanische Truppen, von den Nationalsozialisten ermordet. Zivilbeamte sowie SA- und SS-Männer hatten sie in den frühen Morgenstunden barfuß über die Goldbergstraße in den Westerholter Wald getrieben, und durch Genickschuss ermordet.“
An das Verbrechen im Stadtgarten erinnert jetzt endlich eine städtische Erinnerungsorte-Tafel.
„Am Ende des Krieges“, heißt es dort, “löste sich die staatliche Ordnung auf. Standgerichte verbreiteten Angst und Schrecken. Auch die Zwangsarbeiter wurden nun von der Bevölkerung als Bedrohung empfunden. Aus Angst vor Rache und zur Abschreckung wurden ‚Präventivmaßnahmen‘ ergriffen. In Gelsenkirchen kam es in den letzten Kriegstagen zu mehreren Exekutionen von ‚Ostarbeitern‘.
Ein Text, der nicht wirklich aufklärt. „Angst vor Rache“? Rache wofür? Gut möglich zwar, dass Zwangsarbeiter im Chaos der letzten Kriegstage ‚von der Bevölkerung als Bedrohung empfunden wurden‘. Viele ihrer Lager waren zerbombt. Sie irrten dann wohnungslos durch die Städte. Ihre Versorgung geriet auf den Nullpunkt. Betteln, flüchten oder kämpfen waren für sie die Alternativen zum Verhungern. Aber vor Standgerichte kamen sie nicht, allenfalls wurde von höheren Polizei- oder Gestapostellen ihre „Sonderbehandlung“ – so hieß ihre Ermordung in der Nazi-Amtssprache – verfügt.
Auf www.gelsenkirchen.de findet sich ein Foto mit der Unterschrift:
„Einweihung der Erinnerungsorte-Tafel (im Stadtgarten) am 8. Februar 2018 durch Bezirksbürgermeisterin Marion Thielert, Heinz Pfaff (ehem. Mitarbeiter GELSENDIENSTE) und Prof. Dr. Stefan Goch (Leiter Institut für Stadtgeschichte).“
Diese Einweihung war nicht angekündigt worden; die Öffentlichkeit konnte nicht teilnehmen, geschweige denn zu einer würdigen Gestaltung beitragen: Keine Grabrede, kein Kranz, nicht einmal das kleinste Blümchen.
Am Sonntag, dem 29. April wollen wir der Gelsenkirchener Opfer öffentlich gedenken
11 Uhr: Zug vom Polizeipräsidium über die Goldbergstraße zum Tatort im Westerholter Wald. Wer diesen Weg – wie damals die Ermordeten – barfuß zurücklegen möchte, sei daran nicht gehindert.

Gelsenzentrum – VVN-BdA – Klaus Brandt
V.i.S.Pg: Klaus Brandt Auf dem Graskamp 66 45888 GE

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