Freiwilliger Arbeitsdienst und Bosseschule

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brucki
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Freiwilliger Arbeitsdienst und Bosseschule

Beitrag von brucki »

Ich habe kürzlich ein Fotoalbum bekommen, in dem sich Fotos eines jungen Mannes aus seiner Zeit beim Freiwilligen Arbeitsdienst in Gelsenkirchen befinden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Freiwilliger_Arbeitsdienst

In diesem Zusammenhang geht es auch um die Bosseschule:
Bild

Hat jemand Infos über die Bosseschule?
Erkennt jemand das Gebäude?

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Heinz O.
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Re: Freiwilliger Arbeitsdienst und Bosseschule

Beitrag von Heinz O. »

Nach 15 Jahren kann ich, zumindest zum Teil, bruckis Frage beantworten:
Bild
Im Adressbuch 1920 steht Bosse- und Harkortschule, Wanner Straße 211 und Hedwigstraße 43.
Die Hedwigstraße ist die heutige Vandalenstraße und heute heißt diese Schule an der Erzbahn
https://119167.schulen.gelsenkirchen.de/de/default.aspx
Zu der Harkortschule haben wir auch einen Fred
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... php?t=2405

Zur Bosse-Schule:
Die Schule gehörte der Stadt und war eine evangelische Volksschule.
1916 wurde die Schule von der GBAG, Abt. Hochöfen, gepachtet. Die GBAG beantragte den Bau einer Holzbaracke.
Es sollte ein vorübergehender Bau werden, den man
nach dem 1. Weltkrieg wieder abreisen wollte.
Bild
Die Baracke wurde in Holzfachwerk auf dem Hof der Schule errichtet. Das Dach war mit Brettern verschalt und mit Dachpappe eingedeckt.
Ein Fundament wurde nicht angelegt, auch ein Fußboden gab es nicht. Die Hütte wurde einfach auf dem Erdboden aufgestellt.

Die Hütte sollte nur wärend der Malzeiten als Obdach für Kriegsgefangene dienen,
und bestand aus einer Speiseausgabe, einem Verkaufsraum und dem Speisesaal.

1934 war es lt. Adressbuch immer noch ein Arbeitsdienstlager.

1940 beantragten die Deutschen Eisenwerke, Schalker Verein, ebenfalls dort einen Bau
einer Unterkunftsbaracke für die vom Arbeitsamt überwiesenen Fremdarbeiter.
Bild
Diese Baracke wurde im 2. Weltkrieg kriegszerstört.
Quelle: Hausakte ISG Gelsenkirchen
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter

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