Fahrgastschiff "Pirat"

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Helldriver
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Re: Fahrgastschiff "Pirat"

Beitrag von Helldriver »

Weiß den jemand, was aus der alten "Pirat" geworden ist?

Die Geschichte von so manchen Schiffen/Booten ist faszinierend, ähnlich der von Häusern...mehrere Besitzergenerationen überlebt...

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Duwstel
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Re: Fahrgastschiff "Pirat"

Beitrag von Duwstel »

Helldriver hat geschrieben:
21.03.2021, 19:54
Weiß den jemand, was aus der alten "Pirat" geworden ist?

Die Geschichte von so manchen Schiffen/Booten ist faszinierend, ähnlich der von Häusern...mehrere Besitzergenerationen überlebt...
Moin Helldriver,

da kann ich helfen, die alte Pirat *ENI 05609350 ist 2016 nach Offenbach verkauft worden und fährt unter dem Namen **BACKSCHAFT.

Das Schiff ist 1904 Professor Rudolph Virchow gebaut, fuhr nach dem Krieg in Ostdeutschland später unter dem Namen Seebad Templin.
Ab 1993 fuhr es auf dem Mittellandkanal in Hannover unter dem Namen Nicole B bevor es nach Gelsenkirchen kam und den Namen Pirat erhielt.

Bauwerft Oderwerft Stettin
Schiffsmaße L 29,95 m, B.: 5,62 m, Tfg.: 1,40
2 Zweifach-Expansionsmaschinen mit je 80 Psi

1960 Umbau in Aken / Elbe
Schiffsmaße L 36,70 m, B.: 5,50 m, Tfg.: 1,40
2 x Deutz Diesel mit je 265 Ps

Gruß Duwstel


*ENI = Europanummer ist wie eine Autokennzeichen für Schiffe.
**Backschaft (er) bei der Marine Essenholer
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Duwstel
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Re: Fahrgastschiff "Pirat"

Beitrag von Duwstel »

Vor den beiden Fahrgastschiffen mit Namen Pirat, gab es auch schon ein Schubboot mit dem Namen Pirat, gemeldet in Gelsenkirchen.

Diese Schubboot war 1971 ursprünglich als TR 4 in Decin / CSSR gebaut. Später fuhr es unter folgenden Namen 1999 Elch, 2008 Pirat, 2010 Alpine SB 1, der jetzige Name ist Rhenus Strassburg.

Meines Wissens ist das Boot hier in Gelsenkirchen umgebaut / modernisiert worden.
Bild
Bild

Am Heck hinten rechts, steht der Heimathafen GE
Die Fotos sind von Juni 2010

Gruß Duwstel
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Re: Fahrgastschiff "Pirat"

Beitrag von Helldriver »

Vielen Dank @Duwstel für die interessanten Infos :!:

Finde das spannend.
Die Geschichte eines PKW ist oftmals nach 15 Jahren erledigt, bei Booten verhält sich das ganz anders - wohl auch aufgrund des immensen "Neuaufbau"-Wertes.

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Re: Fahrgastschiff "Pirat"

Beitrag von Duwstel »

Helldriver hat geschrieben:
22.03.2021, 18:20
Vielen Dank @Duwstel für die interessanten Infos :!:

Finde das spannend.
Die Geschichte eines PKW ist oftmals nach 15 Jahren erledigt, bei Booten verhält sich das ganz anders - wohl auch aufgrund des immensen "Neuaufbau"-Wertes.
Die Santa Monika II ist Baujahr 1887, da sind mit Sicherheit nicht mehr alle Originalbauteile drin. Aber so lange das Schiff seine Klasse (Schiffstüv) bekommt kann es weiter fahren.
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Re: Fahrgastschiff "Pirat"

Beitrag von Duwstel »

Hier noch zwei Fotos von der 1. Pirat ENI 05609350
Bild
Bild
Aufnahmen aus dem September 2012
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Benzin-Depot
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Re: Fahrgastschiff "Pirat"

Beitrag von Benzin-Depot »

Ergänzend könnte man noch erwähnen, dass die Pirat ursprünglich ein Dampfschiff gewesen ist.

Nach dem Bau im Jahre 1904 tat der Dampfer „Professor Rudolph Virchow“ seinen Dienst als sogenannter „Sternendampfer“ in der Flotte der Berliner „Spree-Havel-Dampfschiffahrt-Gesellschaft Stern“ die später als „Stern und Kreisschiffahrt“ firmierte.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde im Osten daraus die D.S.U., (Deutsche Schiffahrts- und Umschlagbetriebe) aus der später die "VEB Deutsche Binnenreederei" hervorging.

Aus dem Dampfer „Professor Rudolph Virchow“ wurde nach der 1959 vorgenommenen Umrüstung auf Dieselmotoren, ab 1960 das Motor-Schiff (MS) Seebad Templin, welches bis 1993 zur „Weißen Flotte Potsdam" gehörte.

Bild

MS Seebad Templin - Weiße Flotte Potsdam
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

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Re: Fahrgastschiff "Pirat"

Beitrag von Duwstel »

Duwstel hat geschrieben:
22.03.2021, 17:13
Bauwerft Oderwerft Stettin
Schiffsmaße L 29,95 m, B.: 5,62 m, Tfg.: 1,40
2 Zweifach-Expansionsmaschinen mit je 80 Psi
Hey Benzi,

danke für die Ergänzungen :up:

Gruß Duwstel
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