Raucherentwöhnung in Gelsenkirchen

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Ich habe vor in nächster zeit das Rauchen dranzugeben
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Ich bin Überzeugter Raucher und Rauche gerne, warum soll ich Aufhören
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Stadtgarten
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Raucherentwöhnung in Gelsenkirchen

Beitrag von Stadtgarten »

Wie sind eure Erfahungen wenn man den Glimstengel an den Nagel hängen möchte.

Ich bin jetzt seit Sonntag dem 12. September Erfolgreich auf Entzug. Ich habe die Methode des Kalten Entzuges gewählt, Sprich Samstag Abend nochmal ordendlich geraucht und genossen und habe mir dan als ich die Letze Ziggi rauchte gesagt:" Das ist meine Letze Pall Mall die Genieße ich jetzt nochmal richtig".

Als ich dann Sonntag Morgens aufwachte ging es los. Es war schon ziemlich ungewohnt meinen Morgendlichen Kafee ohne die Zigaretten zu genießen (der Kafee schmeckte ganz anders als wie mit Zigaretten), auch wurde ich nicht so richtig wach wie es sonst der Fall ist, den ganzen Tag über war ich erstmal richtig nervös und wurde immer extrem Müde und schnell gereizt. Ich versuchte mich abzulenken und verbrachte den ganzen Sonntag am PC, surfte im Netz oder Spielte PC-Games zur Ablenkung. So habe ich schonmal den ersten Tag ohne Kippen überstanden. Aschenbecher und Zigaretten habe ich weggestelt so das diese ausser Sicht- und Reichweite sind.

Die Folgenden Tage (Gott sei dank hatte ich Urlaub, also der Richtige Zeitpunkt für einen Nikotinentzug) waren auch sehr anstrengend, immer wieder nervös, ein gefühl wie Leere im Kopf, sowie Gereitzheit und schlechte Konzentration.

Ich half mir indem ich mich sehr ablenkte. Während der Woche war ich den ganzen Tag unterwegs ging hier und da Spazieren um den Tag rumzukriegen und abgelenkt zu sein, als Zigarettenerstatz dienten mir in den Ersten Tagen jede Menge Kaugummis. In den ersten Tagen war meine Taktik nur eins, irgendtwie schnell den Tag rumkriegen.

Zur Beruhigung halfen mir etwas Baldrian Dragees, allerdings helfen diese nicht immer.

Der schlimmste Punkt kam jewails am 3ten und am 4ten tag, dort wurden die Entzugsymptome so heftig das man kurz davor war sich schnell eine zu rauchen, es stellt sich eine sehr starke Nervösität ein sowie sämtliche andere Symptome. Doch ich dachte mir" Egal was jetzt kommt, einfach Augen zu und Durch, bald ist es vorbei". Mit dieser Taktik bin ich sehr gut gefahren.

Und so war es dan auch. Ab dem 5ten tag gings immer weiter Bergauf. Die Symptome gingen immer mehr zurück und blieben ab dem 10ten tag ganz aus.

Häufig kommt es jetzt nur auf den Kopf an um weiter durchzuhalten, da kommt manchmal der Gedanke "oh wie schön wäre jetzt hier so eine Pall Mall", doch dan denke ich schnell an was anderem und lasse den Gedanken an die Ziggis garnicht erst zu. (Ich sag mir immer, ne ich rauch nicht mehr und die Ziggis schaden nur). Den was ich ziemlich schnell merkte, trotz der Entzugssymptome, waren die Vorteile eines Rauchstopps, die Atmung verbessert sich unglaublich, wo ich noch vor 2 wochen aus der Puste kam, passiert das jetzt schon nicht mehr obwohl es insgesamt erst 17 tage ohne Rauchen sind, auch der Puls welcher zu Rauchzeiten immer bei 90- 100 war, war schon am ersten tag des Entzuges nur noch bei 60 bis 70 und so bleibt er jezt schon die ganze zeit, auch komme ich mittlerweile viel besser Morgens aus dem Bett und bin im allgemeinen Fitter wie vorher.

Diese Vorteile des Rauchstops sind schon sehr Motivierend weiterzumachen.

Was ich alles in allem gemerkt habe ist, dass es sehr auf den Kopf ankommt ob man die Glimmstengel an den Nagel hängen kann oder nicht.

Kommt z.B eine Situation wo man gerne eine Rauchen möchte (z.B. Stress, Kumpels in der Kneipe etc.), so sollte man zusehen, dass man die gedanken an die Zigarette garnicht erst zulässt und schnell an irgentwas anderes denkt oder sich ablenkt. Dies ist sehr schwer aber mit sehr starkem Willen kann man dies mehr oder weniger schaffen.

Man muss sich gleich von Anfang an sagen"Ich rauche nicht mehr" und nicht "Ich versuche mit dem Rauchen Aufzuhören". Quasi muss man sich dies immer verinnerlichen und sich Sagen: "Ich bin Nichtraucher, ich rauche nicht mehr". Hat man sich das so stark verinnerlicht und bekommt mal einen Kritischen Moment, so kann es besser gelingen mit solchen momenten umzugehen. Ich sag mir in so einem Kritischen moment z.B auch immer: "Ne das brauch ich jetzt nicht mehr,das geht gleich vorbei".

Auch wichtig so wenig wie möglich darüber nachzudenken das man Aufhört und den Alltag so bewältigen wie immer. In den ersten tagen dachte ich fast immer daran "wie schön wäre es wenn ichs schaffe usw und die gedanken ans rauchen halt ". Dann ließ ich diese gedanken immer weniger zu und dachte sofort an andere Sachen.

Jezt wo mein Urlaub vorbei ist, hilft unwarscheinlich die Arbeit. Dort konnte man zu Rauchzeiten schon nicht rauchen, weil es in den Fahrzeugen nicht Erlaubt ist, und man nicht dazu kam. Auf der Arbeit denke ich kein Bisschen ans Rauchen.

Was ich von Anfang an gemacht habe, ich habe nicht meine Gewohneiten geändernt, sprich ich trinke morgens meinen kafee wie gehabt, war von anfang an unter Rauchern auch auf der Arbeit und auch andere Gewohnheiten welche mit dem Rauchen in Zusamenhang stehen habe ich nicht geändert. Ich sage mir "früher oder Später komme ich immer unter Rauchern oder trinke morgens meine Kafee, oder komme in einer verrauchten feier rein usw, und darum stell ich mich dem von anfang an.

Auch möchte ich niemals so ein Meckernder Nichtraucher werden, der jeden Raucher gleich vergrault( habe solche Nichtraucher schon kennengelernt und finde diese grausam und übertrieben), da würde ich lieber wieder anfangen anstatt ein Meckerfritze zu werden. Auch deshalb stellte ich mich von Anfang an der Situation unter Rauchern zu sein".

Bisher fahre ich erfolgriech und das schon 17 tage. Augen zu und Durch

Debray
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Beitrag von Debray »

@ Stadtgarten

Wenn ich daran zurückdenke ... weia :roll:
Aber du weisst ja woran ich auch denke wenn ich an diesen "Entzug" denke - schreibst ja schon 'ne Menge von deinen Erfahrungen.

Nur soviel: Selbst nach nem guten halben Jahr ohne Ziggi hab ich mich z.B. beim TV dabei entdeckt wie ich unbewusst nach 'ner Ziggi gegriffen habe obgleich auf dem Tisch gar keine Schachtel lag. Wohlgemerkt: noch ein halbes Jahr später. :datz: Ich hatte und habe eh den Eindruck das es bei mir weniger ein Entzug vom Nikotin sondern vielmehr ein "Entzug von Gewöhnungen" war. Im Laufe der Zeit viel mir immer mehr auf in welchen Situationen ich eine Ziggarette geraucht hatte und ich kann das immer noch sehr, sehr gut rekonstuieren. Auch auf der Gefühlsebene.

Geholfen hat mir beim "Aufhören zu Rauchen" mein Denken dahingehend, dass ich mir immer wieder klar gemacht habe was ich dadurch erreiche! Mit dem "schädlichen Qualmen" habe ich ja über Jahre gelernt umzugehen aber niemals vorher habe ich mir bewusst Gedanken darüber gemacht was ich gewinne wenn ich nicht mehr rauche. Mich selbst! Ja - ich habe mich selbst dabei gewonnen. Unabhängigkeit. Freiheit. Aber auch Luft zum Atmen.

Debray

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Stadtgarten
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Beitrag von Stadtgarten »

Debray hat geschrieben:@ Stadtgarten



Nur soviel: Selbst nach nem guten halben Jahr ohne Ziggi hab ich mich z.B. beim TV dabei entdeckt wie ich unbewusst nach 'ner Ziggi gegriffen habe obgleich auf dem Tisch gar keine Schachtel lag. Wohlgemerkt: noch ein halbes Jahr später. :datz:

Debray
Das passiert mir auch manchmal, vor allem dan am PC wo man am meisten geraucht hat oder wenn man in Gesellschaft ist. Wird aber auch schon immer wengier. Ich glaube diese Momente werden ein noch lange zeit begleiten bis man ganz übern Berg ist.

Am meisten Motivieren mich die positiven Effekte des Rauchstopps.

Debray
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Beitrag von Debray »

Stadtgarten hat geschrieben:...
Am meisten Motivieren mich die positiven Effekte des Rauchstopps.
Positive Effekte - dieses Stichwort fehlte mir vorhin.

Die positiven Effekte sind das Eine, sind Resultate. Zwar schön aber eben "nur" Effekte.
Als Ziel war mir (!) das zu wenig. Ich brauchte ein Ziel wo ich hin will. Die positive Effekte waren dabei supergute Begleiter, klaro. Auf dem Weg zu meinem Ziel.

Eines meiner Ziele war zum Beispiel eine rauchfreie Wohnung.
Klingt vielleicht lapidar aber, auch wenn ich Raucher war, der Gestank hat mich immer tierisch gestört. Obgleich ich lediglich in nur einem Zimmer geraucht hatte. Zudem bin ich ein absoluter Nasenmensch und liiiiiiiiiiieeeeebe Düfte. Und dann sowas. Soviel konnte ich garnicht lüften. Ich hatte fortan ein Ziel, ein für mich superschönes Ziel auf das ich mich tierisch gefreut habe: eine wohlduftende Wohnung. Allein den Duft der frischen Luft während und nach dem Lüften zu atmen - herrrrrrrrrrlich.

Ziel konnte für mich nicht sein nicht mehr zu rauchen, gesünder zu leben oder Geld zu sparen. Nein, das waren ja irgendwelche Verstandes-Gedanken, die ich eh viel zu oft mir eingeredet hatte und dann irgendwann, nach 3 - 4 Monaten nicht mehr einhalten konnte.
Für mich konnte Ziel nicht sein, irgendetwas zu unterlassen, nö, für mich musste (und muss eigentlich immer) ein Ziel daher, auf welches ich mich zubewegen kann, was ich aus eigener Kraft und Anstrengung erreichen kann, worauf ich mich freuen kann. Einfach nur nicht zu rauchen war für mich keine Freude, im Gegenteil. Der Gedanke an den warmen Druck in der Magengegend während ich tief inhalierte das war bis dahin etwas worauf ich mich freute. Mit der rauchfreien Wohnung hatte ich ein Ziel, u know?

Alles in allem hat sich mir persönlich wieder mal bestätigt:

Auf Dauer reicht mir nicht "von irgendetwas wegzukommen" ... ich muss wissen wo ich hinwill, nicht wovon ich weg will!

Debray

Beobachter
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Beitrag von Beobachter »

Hallo,

erstmal Glückwunsch zu deinem Entschluss!

Ein kluge Entscheidung....

Kurz zu meinem Entzug. Habe es auch so gemacht wie Stadtgarten.

Anders geht es meiner Meinung nach auch nicht. Man hört auf oder raucht weiter. Aber ein "langsames herunterfahren" halte ich für ziemlich erfolglos.

Was ich dir noch raten würde:

verzichte im ersten halben Jahr auf alles wobei oder wonach die Zigarette besonders gut schmeckt/e. (ok - Sex geht weiterhin)

Ich glaube Alkohol, Kaffee und scharfes Essen sind besonders zu meiden.

Und jetzt:

VIEL ERFOLG! Das Monatsbudget freut sich....

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rapor
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Beitrag von rapor »

Herzlichen Glückwunsch!

Ich bin seit ca. 10 Jahren nicht mehr süchtig. Es hat aber bestimmt 2 Jahre gedauert, bis ich nicht mehr manchmal das Gefühl hatte, zwischen den Fingern fehlt was.
Und richtig, die Sucht ist eine psychische Deformation und der Weg in die Normalität geht über den Kopf, den Willen!
Die körperliche Seite ist nach kurzer Zeit gegessen.
Aber die Gewohnheiten und Rituale, sei es die Kippe zum Kaffee oder Bier, das Bedürfniss nach einem Schnuller bei Stress.

Was häufig ist, ist eine Intensivierung des Geruchsinnes. Boah, was stinkt dieser eklige Qualm!
Deshalb selten Veranstaltungen mit vielen Rauchern, auch keine GG-Treffen in geschlossenen Raucherräumen. Ich krieg echt einen Kater von dem Giftzeuch!

Haltet durch! Ihr schafft das!
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Stadtgarten
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Beitrag von Stadtgarten »

rapor hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch!
Es hat aber bestimmt 2 Jahre gedauert, bis ich nicht mehr manchmal das Gefühl hatte, zwischen den Fingern fehlt was.
Da gebe ich dir Recht, ich habe schonmal eine Rauchpause von 2,5 jahren gehabt und bin anfang diesen Jahres wieder angefangen. Jetzt wage ich erneut den versuch und hoffe diesmal richtig.

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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Habe meine letzte Schachtel Kippen im September 1997 verschenkt und anschließend keine neue mehr gekauft.
Geschnorrt habe ich bis Dato aber auch nicht... :lol:
"Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Aufgabe zu erledigen, und eine davon in einer Katastrophe endet oder sonstwie unerwünschte Konsequenzen nach sich zieht, dann wird es jemand genau so machen."*

*Edward A. Murphy

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rapor
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Beitrag von rapor »

Ich habe über ein Jahr immer Tabak im Haus gehabt, um immer sagen zu können:"Wenn ich wirklich will, kann ich jederzeit eine rauchen."
Der Trick war für mich gut, da ich befürchtete, wieder in die Suchtspirale zu geraten, ein scheinbares Bedürfnis zu versüren und unbefriedigt zu bleiben.
So lag es an meinem freien Willen und meiner Entscheidung allein.
Hat bei mir gewirkt.
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Pünktchen
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Beitrag von Pünktchen »

An die Menschen und die GeGe-User,
weiter so mit dem Durchhaltevermögen. Ganz große Klasse!!! :respekt: :2thumbs:

Einen Tag vor meinem 35. Geburtstag, es war der 03.10.2004 (das weiß ich noch, als wäre es gestern) entschied ich mich für die letzte Zigarette.

Zwar hatte ich noch zwei Packungen vorrätig, aber die schenkte ich ein paar Tage später meiner kettenrauchenden Kollegin.

Der erste Tag meiner Entwöhnung fiel mir gar nicht so schwer, weil ich mit meinen Geburtstagvorbereitungen zu tun hatte. Das war Ablenkung pur!

In den vier darauf folgenden Tagen fiel ich sehr angespannt und nervös meinen Kolleginnen auf die Nerven, dabei standen sie mir aufmunternd zur Seite. Danke nochmals!

Leider trank ich in diesen Tagen Unmengen von Kaffee, weil ich glaubte, das würde die aufkommende Sucht erträglicher machen.

Danach wurde es für mich besser.
Wie Stadtgarten schon schrieb, verbesserte sich die Atmung. Ich hatte das Gefühl, die Luft schmeckte reiner, viel besser. Die Lungen bedankten sich!

Was mir noch auffiel, dass durch die Nikotinentwöhnung mein Geschmackssinn intensiver wurde. Die Speisen und Getränke genoß und genieße ich besonders gut.
Wie sagt man so schön: Das zergeht auf der Zunge...so hatte ich es erlebt.

Ich erlebte nur Vorteile ohne Qualm und Rauch!

Naja, einen Nachteil muss ich doch zugeben.
Seitdem bin ich etwas fülliger geworden, aber meine kleine Tochter kuschelt sich gerne in meine "weichen Polster".

Ich kann wirklich jedem Raucher dazu raten aufzuhören.
Es ist verdammt hart, dabei lohnt es sich, und der Körper und das Wohlgefühl werden es euch danken.
Ich spreche aus meiner Erfahrung!
Wenn du einen Menschen verstehen willst, dann höre nicht auf seine Worte, sondern beobachte sein Verhalten. -Albert Einstein-

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Wollang
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Beitrag von Wollang »

Hallo zusammen,

ich habe drei Mal aufgehört, das letzte mal 1991. Rauche immer noch nicht wieder.

Bei ersten Mal habe ich vormittags eine ganze Schachtel weggebrannt, mir für den Weg zur Heilpraktikerin noch eine Collie geliehen und habe mir dann die Ohren voll mit Nadeln stechen lassen. Das Rauchen war vorbei, kein Schmacht, keine schlecht Laune, keine Gewichtszunahme, einfach nur weg.

Nach 4 Jahren wieder angefangen, nachdem bei der Arbeit starker Stress aufkam. Zuerst heimlich, dann unheimlich. Musste ja die 4 Jahre Nichtrauchen wieder aufholen.

Jahre später im Sommer angefangen zu reduzieren. Für jede Zigarette einen Strich ins Notizbuch. Anfangs sah es aus wie ein Roman in sumerischer Keilschrift, zu Schluss wie gezählter Sex mit 89. Als ich bei einer Zigarette pro Tag angekommen war, sagte ich mir: "siehst du, du kannst ja aufhören, ab Januar hörst du ganz auf". Und weil ich wusste, dass ich aufhören kann, rauchte ich bis Silvester ganz schön viel und dabei blieb es.

Wieder Jahre später, ich rauchte nur noch Selbstgedrehte, damit man keine Kontrolle über die Anzahl hat. Immer mindestens 5 Päckchen Tabak, Papier und Einlegefilter im Haus, damit immer genug da ist. Es waren so 50 - 60 Zigaretten am Tag. Ich rauchte wie ein Geisteskranker. Ununterbrochen.

Morgens das Artistenfrühstück. Zwei Tassen Kaffee mit zwei Zigaretten.

Den Kaffee habe ich dann oft nicht lange im Magen behalten und ihn wieder begrüßen können. Feste Nahrung brauchte ich schon lange nicht mehr so richtig.

Und husten konnte ich. Als einmal meine Augen dabei rausfielen und über den Tisch kullerten, habe ich mich wieder nach einer Nadelhilfe umgesehen.

Ich fand wieder eine Heilpraktikerin, die es mit Akupunktur machte. Diesesmal auch wieder mit Erfolg, nur dass die Nebenwirkungen viel stärker waren, als beim ersten Mal.

Ich war, nach Meinung meiner Frau, schlecht gelaunt und maulig. Ich selbst fühlte mich nicht so.

Mein Geschmack und Geruchssinn haben sich total überschlagen. Alles roch schlecht, sogar mein geliebter Kaffee schmeckte schlecht.

Es hat eine Zeit gedauert, bis sich alles wieder normalisierte. Außer, dass ich heute viel besser essen kann.

Und wenn ich heute die Preise für eine Stange Zigaretten sehe, bin ich froh, dass ich schon vor fast 20 Jahren damit aufgehört habe.

Wollang
Der Lüneburger Heide

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Stadtgarten
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Beitrag von Stadtgarten »

Pünktchen hat geschrieben:Leider trank ich in diesen Tagen Unmengen von Kaffee, weil ich glaubte, das würde die aufkommende Sucht erträglicher machen.
Das kann ich selbst bei mir auch bestättigen. In den Ersten Tagen trank ich morgens nie weniger als 4 Pötte Kaffee, mittlerweile hab ich mich auf 3 Pötte Kaffee eingependelt. Den Gerade in der Anfangszeit des Aufhörens, hatte ich oft das Gefühl das ich nicht richtig wach werde. Ich hatte immer ein Gefühl wie Leere im Kopf und Müdigkeit.

Was mir direkt am ersten tag des Aufhörens auffiel war, dass die Herzfrequenz vielfach niedriger ist, als wenn man Raucht. Zu Rauchzeiten hatte ich stets einen Ruhepuls von 90-100 Pro min, seit ich nicht mehr Rauche hat sich die Herzfrequenz zwischen 50 und 70 eingependelt.

Die Atmung besserte sich nach einigen Tagen des Entzuges. Mir kam es vor als wenn man tiefer Einatmen kann und das Einatmen an sich auch leichter fällt.

Allerdings wird der Geruchs-und Geschmackssinn empfindlicher, früher wenn ich im Bus saß, hab ich nie gerochen ob jemand geraucht hat wenn Leute zustiegen, jetzt rieche ich es sofort wenn jemand neu zusteigt.

Bisher schlag ich mich tapfer und hab heut den 18ten tag hintermier gebracht :D .

Pünktchen
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Beitrag von Pünktchen »

@ Stadtgarten,
da stimme ich dir zu, dass sich der Geruchs- und Geschmackssinn verfeinert hat.
Leider oder glücklicherweise rieche ich sofort , wenn jemand geraucht hat.
Nach meiner Schwangerschaft ist es noch intensiver geworden, was manchmal störend ist.
Selbst schwach duftendes Parfum legt sich sofort als eigenartiger Belag in meinem Atmungsorgan ab.

Klingt vielleicht sehr empfindlich, aber dagegen kann ich nichts machen. :wink:
Wenn du einen Menschen verstehen willst, dann höre nicht auf seine Worte, sondern beobachte sein Verhalten. -Albert Einstein-

Hafenjunge
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Hartz-Quartz

Beitrag von Hafenjunge »

[Ironie]Für Hartzen ist Quartzen doch bald vorbei, wenn Rauchmittel nicht mehr im Regelsatz enthalten sind.[/Ironie]

Resser Marker
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Beitrag von Resser Marker »

Mittlerweile bin ich seit einem guten Vierteljahr rauchfrei, mir hat dabei geholfen, dass ich Mitte Dezember drei Tage lang so richtig flach lag und ans Rauchen überhaupt nicht zu denken war. Allerdings gehört dazu die innere Einstellung, der Wunsch, das Rauchen dranzugeben. Das war bei mir vorhanden, so dass die Krankheit da im Grunde nur eine Hilfestellung war. Die ganz großen Qualen des Entzugs habe ich da nicht so ganz mitgemacht, weil mir auch in den Folgetagen körperlich nicht der Sinn nach Rauchen stand.

Nun, mit ein wenig Abstand und wie schon gesagt monatelanger Rauchfreiheit habe ich da keine allzu großen Probleme mehr, die Vorteile, z.B. die bessere Luft oder auch der sensiblere Geruchssinn - wobei das bisweilen auch ein Nachteil sein kann :? - wiegen doch schon schwer. Ich bin auch von Anfang an nicht durch die Bude getigert und habe verzweifelt nach Kippen gesucht. Es stört mich auch nicht, in der Gesellschaft von Rauchern zu sein, zumal ich nicht bereit bin, auf das samstägliche Schalke-Spiel in der Sky-Kneipe zu verzichten, selbst wenn alle anderen um mich herum eine Fluppe nach der anderen wegbeizen. Allerdings muss ich gestehen, dass in einigen typischen Situationen, z.B. morgens beim Kaffee, nach dem Essen o.ä., immer noch ein Schalter in meinem Kopf betätigt wird, der mir den Wunsch nach einer Zigarette suggeriert. Das ist zwar meist nach einer Minute wieder vorbei, aber der Impuls ist da! Und das ändert sich auch nicht so schnell.

Ich muss dazu sagen, dass ich es schon mal geschafft habe, für 1,5 Jahre aufzuhören, habe mich dann aber zu 2 Zügen (!) hinreissen lassen und schon war die Hemmschwelle überschritten. Wenn zwei Züge gehen, dann geht auch eine ganze Kippe, wenn eine, dann auch zwei pro Tag usw., ruckzuck ist man wieder auf dem alten Level. Ich kann nur jedem empfehlen, die Finger komplett davon zu lassen, es funktioniert nicht, man kann es nicht kontrollieren.

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