Mit Handicap in Gelsenkirchen

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Netty
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Beitrag von Netty »

Die Leute,die sich über die Handicaps anderer Leute lustig machen,sind diejenigen,die am lautesten jammern,wenn ihnen selbst etwas passiert !!!
Zuletzt geändert von Netty am 26.01.2010, 16:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Stadtgarten
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Beitrag von Stadtgarten »

Schorsch hat geschrieben: Nicht behindert zu sein, ist wahrlich kein Verdienst sondern ein Geschenk
das jedem von uns jederzeit genommen werden kann.
Dieser satz stimmt absolut, man solte dieses geschenk pfleglich behandeln und es zu schätzen wissen, man muss Gott immer dankbar sein dieses Geschenk Gesund zu sein zu haben.

Von einer auf der anderen Minute kann ein Kerngesunder Mensch schnell zum Pflegefall etc. werden.

Ich habe hier mal eine Fiktive Geschichte welche so tatsächlich leider auch passieren kann

Ein Beispiel:

3 freunde (alle im alter von 30-40 Jahren) sitzen an einem Sommerwochenende zusammen und die welt scheint in Ordnung alle sind Kerngesund (bei keinem sind Vorerkrankungen bekannt) und amüsieren sich, genissen ausgelassen das wochenende im Schrebergarten eines Freundes, grillen und sind am plaudern.

Plötzlich bricht Person B (35 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder) aus heiterem himmel regungslos zusammen wird fahlgrau im gesicht, bekommt blaue lippen und reagiert nicht mehr.

Die beiden anderen Freunde springen geschokt auf, rufen nach ihrem freund, es macht sich angst und Panik breit, keiner weiss was er jetzt richtig machen soll oder nicht, es wird der Rettungsdienst gerufen mit dem Hinweis das Person B bewustlos zusammenbrach. Die zeit bis der Rettungsdienst eintrifft, kommt beiden wie stunden vor.

Beide Freunde sind schockiert durch die geschehnisse und wissen weder ein noch aus vor lauter Angst um ihren Freund.

5 Minuten später: RTW und Notarzt sind am einsatzort eingetroffen, sie stellen fest das der Patient einen Kreislaufstillstand hat und beginnen mit der Reanimation. Nach ca. 15 Minuten Reanimation können sie einen Spontankreislauf herstellen und den Patienten stabilisieren, auf dem EKG zeigen sich typische veränderungen die auf ein Herzinfarkt schließen lassen, der Patient wird in eine Klinik gefahren. Auf dem Weg zur Klinik erlitt der Patient einen weiteren Kreislaufstillstand welcher nach 5-7 Minuten mittels Herzmassage und Defibrillation beendet werden konnte, die fahrt geht nun weiter zur klinik,dort konnte das geschlossene Herzkranzgefäss geöffenet werden und ein Stent eingesetzt werden.

Danach wird er auf die Intensivstation verlegt.

Durch den Sauerstoffmangel im gehirn kam es zu schweren neurologischen Schäden, so das der Patient an einem apallischen Syndrom (Wachkoma) leidet. Die chance das er sich je wieder erholt sind sehr gering, da nach 3 minuten ohne sauerstoff die Hirnzellen unwiederbringlich absterben und die überlebenschance mit jeder minute sinkt. Er wird die nächste zeit auf der Intensivstation betreut.

Als seine frau und die beiden Kinder (11 und 8 Jahre alt) von den Geschehnissen erfahren, bricht in ihnen eine welt zusammen. Sie brechen weinent zusammen können nicht glauben was passiert ist: "Grade war er doch noch fit gewesen hat sich von uns verabschiedet bevor er losging und mich umarmt" sagt seine Frau fassungslos. Sie verbringen so viel zeit es wie es geht bei ihm auf der Intensivstation.

Freunde und Familie sind fassungslos und geschockt. "Er war doch immer Gesund gewesen hat sogar sport gemacht usw, und grade haben wir uns doch noch amüsiert und geplaudert" sagt ein Freund". "Wir hatten soviele Pläne für die zukunft sagt seine Frau", alle diese Pläne und wünsche zerplatzten durch diese geschehnisse wie eine seifenblase. "Wir sind so traurig und fassungslos und haben angst um unseren Vater beten immer das er es schaft" sagen die Kinder.

Nach einigen wochen stabilisiert sich die Atmung so das Person B zumindest nicht mehr künstlich beatmet werden muss er kann eine zeit später die intensivstation verlassen und wird auf die normale station verlegt.

Nach einen Jahr später hat sich der zustand von Person B kaum gebessert, er wird zu hause von seiner Frau sowie dem Ambulanten Pflegedienst und Ergotherapeuten usw. betreut.

Für die Familie und die Kinder ist es eine starke belastung ihren geliebten verwandten bzw. Ihren Vater in diesem Zustand zu erleben, auch ergaben sich starke finanzielle Probleme sowie viel papierkram und Behördenrennerei.

Frau und Kinder stehen jetzt alleine da, wissen weder ein noch aus. Sie verbringen so viel zeit es geht mit ihm sitzen stundenlang an seinem Bett und reden mit Ihm, leider kann er nicht antworten und es zeigt sich keine reagtion, die augen sind geöffnet. Keiner gibt die Hoffnung auf das sich sein zustand doch bessern könnte.

Ich habe so eine ähnlich geschichte mal in einer Reportage im TV gesehen wo es um das Thema wachkoma ging, ich habe diese geschichte fitkiv erstellt und hier geschrieben, um anhand eines solchen beispieles zu verdeutlichen wie schnell es einen manchmal treffen kann und die welt plötzlich eine ganz andere ist.

Ich denke man soll jeden tag geniessen und es zu schätzen wissen das man morgens gesund aufwacht und abends gesund wieder ins bett geht.
Ich bin gott immer dankbar, gesund zu sein.

Weil ich mir immer vor augen halte das es ein selbst auch jederzeit erwischen könnte, würde ich niemals auf die idee kommen mich über menschen mit Behinderungen lustig zu machen bzw sie schlechter zu behandeln, es sind schließlich Menschen wie wir alle und haben das Recht respektiert zu werden wie jeder andere.

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qi-yin-yang
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Beitrag von qi-yin-yang »

ähliches ist meinem mann auch widerfahren stadtgarten.
kurzversion - akuter magenschmerz - krankenhausaufnahme - ohne weitere untersuchung liegengelassen - notoperation - herzstillstand mit lungenembolie - reanimation - wachkoma.
grund war ein 3 millimeter großes magengeschwür das aufgrund fehlender untersuchung nicht erkannt wurde und dann geplatzt ist.
die welt hat sich seit dem vollkommen für uns verändert.
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Stadtgarten
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Beitrag von Stadtgarten »

qi-yin-yang hat geschrieben:ähliches ist meinem mann auch widerfahren stadtgarten.
kurzversion - akuter magenschmerz - krankenhausaufnahme - ohne weitere untersuchung liegengelassen - notoperation - herzstillstand mit lungenembolie - reanimation - wachkoma.
grund war ein 3 millimeter großes magengeschwür das aufgrund fehlender untersuchung nicht erkannt wurde und dann geplatzt ist.
die welt hat sich seit dem vollkommen für uns verändert.
das tut mir sehr leid, ich wünsche euch vom ganzen herzen alles gute und das es vieleicht irgentwann wieder besser werden kann.

In meinem fall war es eine fiktive geschichte wie sie aber tatsächlich leider zu oft passieren kann und auch die folgen oft gravierend sind (man denke an den Plötzlichen Herztod, der jeden treffen kann), ich habe sie geschrieben um damit zu verdeutlichen wie schnell es geht und sich alles ändern kann.

Als ich damals in der Nordsee diese Familie gesehen habe die sich über den Jungen da lustig gemacht haben von wegen Contergan opfer usw (habe in diesem Fred darüber berichtet) bin ich echt wütend geworden, am liebsten hätte ich die angeschrien und ein paar takte mal erzählt. Manchmal sehe ich den jungen noch mit seinem Vater in der stadt, es tut mir immer sehr leid, immer denke ich dann, "vieleicht war er früher mal ganz gesund und glücklich und durch einen schlag hat sich seine welt verändert" und das grade in dem Jungen alter (höchstens 18-20 jahre alt). Ich finde da darf man sich kein Urteil bilden ohne die person zu kennen.


Zu einem Anderen Thema:

Was in Gelsenkirchen verbessert werden müsste ist der Zugang zu Öffentlichen WC anlagen und behinderten Toiletten, es gibt Krankheiten zb. Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn usw. (Beides sind chronisch endzündliche Darmerkrankungen). Viele der Patienten sind darauf angewiesen eine Toilette in der nähe zu haben( im extrem fall müssen die betroffenen bis zu 40 mal am tag zur toilette), weshalb sich viele der betroffenen Isolieren und nirgentswo hintrauen wo sie nicht wissen ob es da ein WC gibt. Da besteht zb auch handlungsbedarf, auch dürfen bereits öffentliche WC anlagen nicht abgeschlossen sein (habe ich vor 1 woche an der Gabelsbergstr. erlebt wo die wc anlage ist).

Ich find es auch ein Unding das es in manchen Parkanlagen keine WCs mehr gibt(Im stadtgarten wurden die WCs vor kurzem abgerissen). Wie gerne würden Betroffene an einem schönen sommertag mal im park spazieren gehen, doch wer die krankheit hat und jenachdem wie schwer sie ausgeprägt ist, kann so einen spaziergang nicht wagen.

Morbus Chron und Colitis Ulcerosa kann beim versorgungsamt als behinderung anerkannt werden. Auch erhalten die betroffenen Personen ein attest vom arzt das sie jederzeit zur toilette gehen müssen, dies ist vor allem für schüler wichtig, da es heute immer noch lehrer gibt die meinen einem das WC benutzen verbieten zu müssen.

Patienten mit Colitis ulcerosa bzw. Morbus crohn usw haben nach vorlage eines ärtlichen Attestes anspruch auf den Sog. Euroschlüssel, welcher zugang zu behinderten toiletten bietet, anbei wird ein Buch geliefert wo alle Behinderten WCs aufgelistet sind.

Habe anbei mal zwei wikipedia links eingesetzt welche über die beiden erkrankungen schreiben.

Colitis Ulcerosa
http://de.wikipedia.org/wiki/Colitis_ulcerosa

Morbus-Chron
http://de.wikipedia.org/wiki/Morbus_Crohn

Es gibt also noch ne menge handlungsbedarf, wo manches geändert werden müsste um es betroffenen leichter zu machen.

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qi-yin-yang
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Beitrag von qi-yin-yang »

sehr schlimm ist auch häufig der zustand der gehwege.
menschen mit sehbehinderung haben es schwer problemlos die gehwege zu nutzen ohne nicht über kanten zu stolpern oder in löcher zu treten.
unsere parkanlagen haben oftmals bessere gehwege als in der stadt selbst
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Stadtgarten
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Beitrag von Stadtgarten »

Zu meiner schulzeit in der Hauptschule an der Laarstr. hatten wir einen schüler der im Rollstuhl saß.

Da die schule über keine aufzüge verfügte, musste der schüler jedes mal wenn er Physik unterricht hattte von Zivis des DRKs die treppen herauf getragen werden und am ende der stunde wieder runtergetragen werden.

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qi-yin-yang
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Beitrag von qi-yin-yang »

ich weiss garnicht mehr so recht, aber ich glaube bei uns gab es damals kein kind mit rollstuhl oder gehbehinderung.
gibt es heute in den schulen denn fahrstühle?
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Stadtgarten
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Beitrag von Stadtgarten »

qi-yin-yang hat geschrieben:ich weiss garnicht mehr so recht, aber ich glaube bei uns gab es damals kein kind mit rollstuhl oder gehbehinderung.
gibt es heute in den schulen denn fahrstühle?
In meiner damaligen schulzeit gab es in keiner schule fahstühle, die eltern des jungen haben das DRK beauftragt, wenn der junge zum physik oder Kochunterricht muste, kamen zivis des DRK vorbei und haben ihn die treppe hochgetragen, nach ende des unterrichtes kamen die zivis wieder und trugen ihn wieder die treppen runter.

Der junge war in der Klasse sehr gut integriert, hatte freunde und ich habe nie mitbekommen das er jemals geärgert wurde etc,er war eine klasse tiefer wie ich.

allerdings finde ich das Jede schule auch über einen Aufzug verfügen sollte, um wie ihn diesem fall es Rollstuhlfahrern zu ermöglichen überall hinzukommen.

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qi-yin-yang
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Beitrag von qi-yin-yang »

@stadtgarten

kinder gehen mit menschen mit behinderungen eh viel offener um.
es würde den kindern unseres freundes z.b. nie einfallen meinen mann zu erschrecken und da er sie nicht erkennen kann, kündigen sie sich immer schon von weitem mit rufen an.
sie lesen ihm ihre schulaufsätze vor oder erklären im die zeichnungen die sie in der schule oder für ihn gemalt haben. vorgestern sagte z.b. die 5 jährige zu ihm: ihr größter wunsch wäre es, wenn er sie einmal richtig sehen würde.
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trixexpress
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Beitrag von trixexpress »

Meine "alte" Berufsschule in Essen :oops: hat zwei Aufzüge. Damals fuhren die Pennäler damit gern rauf und runter, ständig war der Lift kaputt, und seither sind die Lifte nur noch für das Leerpersonal und wohl auch für die Gehbehinderten benutzbar.

Bergmannsglücker
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Beitrag von Bergmannsglücker »

Ein weiteres Beispiel für die schlechten Gehwege ist die Mühlenstraße. Auf Höhe der Nr. 96 steht ein dermaßen dicker Baum, der die ganzen Pflasterplatten anhebt und es dadurch zu einer extremen Schieflage kommt. Folge: Die jenigen welche Ihre Verwandtschaft im AWO Zentrum besuchen und den Rollstuhl schieben sind gezwungen auf die Straße auszuweichen, da sonst extreme Sturzgefahr herscht. Auch für Familien mit Kinderwagen schrecklich. Nicht auszudenken was passiert, wenn der Wagen mal umfällt.
Genauso ärgerlich finde ich gerade für Rollstuhlfahrer, dass es zu viele nicht abgesenkte Bordsteine gibt.

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qi-yin-yang
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Beitrag von qi-yin-yang »

und nach diesem Frost werden die Gehwege auch nicht besser.
überall heben sich die platten und ich befürchte es wird sich nicht viel ändern.
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staudermann
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die gehobene platte

Beitrag von staudermann »

hi

hochbau amt arufen die regeln das mit den platten

bisspäter

deti
thomas linke fussballgott
komm wir essen opa

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staudermann
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platte

Beitrag von staudermann »

strassenbauamt natürlich sorry
thomas linke fussballgott
komm wir essen opa

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Stadtgarten
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Beitrag von Stadtgarten »

die frage ist nur wie schnell sie sich kümmern

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