Marienhospital Buer

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pito
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Beitrag von pito »

Vergleich bitte einmal die folgenden Bilder:
Dr. Heidemann hat geschrieben:... Ich habe über die Entstehungsgeschichte dieser Plastik keine Kenntnisse. Insbesondere würde mich der Name des Künstlers, ggf. der Künstlerin, interessieren. ...
Bild
Heinz. O hat geschrieben:Bild
Bild
Seht ihr da nicht auch eine Ähnlichkeit, vor allem in der Art und Weise wie die Gesichtszüge dargestellt sind? Oder die Innenfläche der erhobenen Hand? Kann es derselbe Künstler / dieselbe Künstlerin gewesen sein?

Das ist nur eine Vermutung.
Zuletzt geändert von pito am 07.06.2011, 13:53, insgesamt 2-mal geändert.

Wolf
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Beitrag von Wolf »

Der Verein für Orts- und Heimatkunde e.V. Ge-Buer hat in den Bänden 26 (2007) und 27 (2008)
eine schöne Chronik des Marienhospitals veröffentlicht. Vielleicht findet sich darin etwas.

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Heinz H.
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Recherche

Beitrag von Heinz H. »

In den Beiträgen zur Stadtgeschichte Bd. 26 kann man nachlesen, dass im Zuge von Reparatur- und Erweiterungsmaßnahmen im Februar 1932 mit den Arbeiten in der Kapelle begonnen wurde.
Man durchbricht zwecks Erweiterung eine angrenzende Zimmermauer und läßt das große Chorfenster zumauern, der bisher viereckige Chor erhält eine angenehme Rundung...
Die Apsis wird von Künstlerhänden mit dem Mosaikbild des „Guten Hirten“ geschmückt.
Farbabb. 6: Kapelle vor dem Umbau 1932 mit dem großen Fenster (S. 113)
Farbabb. 7: Der Blick zum Altar nach dem Umbau der Kapelle, ohne das große Fenster (S. 113)

Im weiteren Verlauf steht, dass bei Renovierungsarbeiten Ende August 1936 auch an der Hausfront gearbeitet wurde.
Für die Hausfront fertigt der Künstler Dinnendahl eine Schutzmadonna aus gebranntem Ton...
Quelle:
Das Sankt Marien-Hospital Buer
Lindner, Pacoletti, Wiethölter
aus Band 26, Beiträge zur Stadtgeschichte 2007

:wink: )
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

pito
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Re: Recherche

Beitrag von pito »

Für die Hausfront fertigt der Künstler Dinnendahl eine Schutzmadonna aus gebranntem Ton...
:D Danke!

Da hamwa ihn schon:
Hans Dinnendahl (1901-1966)

... Din­nen­dahl schuf fast aus­schließ­lich sa­krale Kunst. In 20er Jah­ren ex­pres­sio­nis­ti­scher Fi­gu­ren­stil, zu­neh­mend strenge, ein­fa­che Form, Block­haf­tig­keit, ver­hal­tene Ge­bär­den­spra­che in Stein, Bronze, Holz, Ton. ...

http://deu.archinform.net/arch/18012.htm

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Heinz H.
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Beitrag von Heinz H. »

aus derWesten
Der Bildhauer Hans Dinnendahl (1901-1966) hat in Buer nicht nur den Altarbereich samt Altarkreuz und Tabernakel in der St.-Urbanus-Kirche gestaltet...
mehr...
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 78559.html
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Dr. Peter Paziorek

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Heinz H.
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Beitrag von Heinz H. »

Auf der Homepage beim Heimatverein GE-Buer gibt es ein Bild vom Marienhospital Buer mit dem großen Fenster

http://www.heimatverein-buer.de/bilder/ ... nd26_1.jpg
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gutenberg
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Das Buersche Hospital

Beitrag von gutenberg »

Das Buersche Hospital

Ich hab’s schon oft geschrieben, nämlich das Buer die einzige Stadt auf Erden ist, die ich geliebt habe.
Und die einzige Stadt ist, die in mir so etwas wie Heimweh hervorrufen kann. Dreieinhalb Jahrzehnte ist es her,
seit ich diesen Ort verlassen habe. Und doch haben für mich die „Tage in Buer“ und die Jahre und die
ganze Zeit dort in mir fast etwas magisches.

So, als wären sie gerade erst vorbei.

Durch den Zwischenstop des Winters heute Nacht und dieses - mit dem Temperaturwechsel
eingetretene Föhnwetter (könnte man fast sagen), albträumte ich von einem Teil Buers, den ich fast vergessen hatte.

Ich träumte vom Marienhospital.

Als Kind litt ich sehr unter schnell brechenden Knochen. Ich brauchte nicht „vom Baum“ zu fallen, es genügte,
über das Wurzelwerk zu stolpen und ich hatte den Salat.

Seltsam: andere Eltern namen ihre Kinder, in Gips eingegossen, wieder nach der Behandlung mit
nach Hause. Bei mir waren es drei Wochen Knast mindestens. Knast? Jawohl! Denn der konnte nicht schlimmer sein.

Als schon alternder Mensch sprach ich mal mit meiner Mutter darüber. Sie erzählte mir, dass sie bei mir,
weil doch meine Knochen so schnell brachen, keinerlei Risiko eingehen wollten. Und wenn der Professor
Dr. Schmiss am Auge sagte: „Drei Wochen! Anzutreten sofort!“, so war das für meine Eltern Gesetz.

Für alle Kinder der damaligen 200.000 EW-Stadt Buer (mehr als Gelsenkirchen, zusammen galt
die Eselsbrücke „Entfernung Erde-Mond“ also 360.000 Leute etwa) gab es in dem Krankenhaus ein
Kinderzimmer für Knaben. Verletzten sich also mehr als fünf Knaben, mussten die übrigen eben auf Herrenzimmern
gesund werden. Zu den Senioren zählte man ab vierzehn und einem Tag Alter. Das war eine sehr sinnvolle
Regelung für die Senioren, denn so hatten sie Personal zum Bier holen. Aus dem „Deutschem Haus“ natürlich.
Nahe der Ecke „Untere Hochstraße/Buer-Gladbecker-Straße“.

Die Kreuzung war so lang wie der Name. Und wenn man weiß, dass der „Gelsenkirchener als solcher“ bei
grün an der Ampel losfährt, weil er ja im Recht ist, kann sich vorstellen, welchen Spießroutenlauf man
als Bengel mit Krücken und Gehgips unter dem Schlafanzug unterm Trainingsanzug hat absolvieren müssen.

Man wollte überleben.

Die Besuchstage waren strenge reglemenetiert. Dienstag, Donnerstag und Sonntag je 90 Minuten, manche
Schwestern drückten beide Augen zu und ließen es auf glatte zwei Stunden kommen.

Jetzt müssten wir vom Essen sprechen. Aber das erspare ich mir. Der Albtraumbesuch heute Nacht
reicht eigentlich.

Dieser Thread ist sozusagen als Gesprächstherapie-Ort gedacht. Wer voll der Geschichten über unser gutes, altes
Gemäuer ist und nicht mehr hören kann, was die schlimmböse katholische Krankenhausverwaltung
in Köln sich erlaubt hat, findet hier einen Raum „zum Auspacken“

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

Für ernsthaftere Verletzungen und Krankheiten hatten wir zwei Krankenhäuser in Buer. Die vonne Zeche kamen ins Knappschaftskrankenhaus Bergmannsheil. Der “Rest” von Scholven mit Magen, Herz, Rücken und gebrochenen Knochen kam ins Marienhospital. Hier wurde nach dem die Hausgeburten nicht mehr „In“ waren entbunden, und nach Beendigung des Wochenbetts in der Kapelle getauft.
So schnell hat Dr. R. Burghardt. aus dem nördlichsten und unbeugsamen Ortsteil am Rande vom Münsterland keinen ins Krankenhaus geschickt wenn doch dann kam man unweigerlich in den Zuständigkeitsbereich von Schwester Änne.
Zu meiner Kinder- und Jugendzeit waren noch Nonnen, umgangssprachlich Haubenlerchen, im Pflegedienst tätig.
Geht man heute durch die Gänge eines Krankenhauses, ist der damals „typische Krankenhausgeruch"verschwunden. Karbol - wurde für alles hergenommen: Instrumente, Wäsche, Patient und Operateur wurden geradezu in Karbol gebadet. Weil die Schwestern damals stets mit einer Flasche Karbol bewaffnet waren, wurden sie hinter vorgehaltener Hand auch Karbol-Mäuse genannt. Kamen sie aus dem Schwesternheim, also noch in der Ausbildung waren es "Karbol- Mäuschen".
Über den Betten waren die Fieberkurven und darauf auch Medikamentengaben und Anwendungen notiert. Auf der ART COLOGNE habe ich vor einigen Jahren für viel Geld so ein benutztes Krankenblatt mit einer Skizze von Beuyss wiedergesehen.
Einzel- oder Zweibettzimmer war für die „Betuchteren“ der große Rest lag in Mehrbettzimmer bis zu acht Patienten. Ab 14 Jahren kam man zu den Erwachsenen mit allen Vor- und Nachteilen. Was man bis dahin nicht wusste im Krankenhaus wurde es aufs deutlichste vermittelt. Ein Patient in dem Krankensaal, ein aus Bayern stammender Bergknappen hatte auf dem Nachhauseweg von Haus Bülse zum Schlafen zwischen die Geleise der Bahn gelegt und ein Zug trennte einen Arm ab. Ein von der Nachtschicht kommender Kumpel hat ihm Höhe Feldhauserstr/Bülsestr.auf seinen fehlenden Arm angesprochen. Ein Mitarbeiter der Bundesbahn , als er bei der Suche nach dem abgetrennten Arm fündig war,wurde mit einem Krankenwagen plus "Arm" ins Krankenhaus gebracht. Der kleine Lorbass war bei dem Versuch auf den Kartoffelwagen vom “alten Böhmke” zu springen mit dem Fuß unter ein Wagenrad geraten. Drei Wochen Marienhospital danach der wirklich schwere da damals noch echter Gips und das in den Grossen Ferien. Der Armamputiert wurde nach dem alles verheilt war im Kaufhaus Theodor Althoff als Fahrstuhlfahrer beschäftigt.
Zum Ende der streng geregelten Besuchszeiten kam der „Rausschmeisser“ ganz in Weiß mit einer Haube auf einem Verkündigungsengel gleich: So für heute ist Schluss die Besuchszeit ist beendet.

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gutenberg
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Beitrag von gutenberg »

@ dem sehr wissenswerten Herrn Lorbass 43!

Lorrbassje, nu denk er sich eynes:
Ich habe mich als Kind, Teenager und junger Mann immer gewundert, dass mein Lieblingsfeind bei
Althoff/Karstadt so seltsam sprach. Mein Kumpel "T" (G. K. aus Hassel) diagnostizierte: Nur blöde unter
der Kappe reicht ihm wohl nicht.

Jetzt soll niemand denken, wir hätten uns im Fahrstuhl gekäbbelt. Nein, dieser Mann und wir, die wir meines
Alters waren, rasselten aneinander, sowie wir Karstadt betraten. Und das war mindestens dreimal am Tag:
In unserer Mittagspause, wenn wir von "Tschibo" kamen, kurz nach Feierabend, weil K. eine gute Buchabteilung
hatte, und dazwischen irgendwann "Jutta gucken".

Ich wollte das größte Phänomen des Marienhospitales gestern nicht so herausstellen:

Schwester Änne, die mich in ihrem weißem "Barmherzige-Schwester-Ornat" frappant an einen Eisberg erinnerte, war eine
gutherzige Frau, sonst hätte sie all die Jahrzehnte hindurch ihren Dienst (auch nach der Skularisierung) nicht
leisten können. Jedesmal, wenn ich wieder aus dem Gipsraum kam und wir uns sahen, dachte ich: "Gewaltige
Schale, darunter muss doch ein weicher Kern sitzen...".

Ich habe es nicht herausgefunden.

Zeit meines Lebens gelte ich als geduldig, tolerant und in hohem Maße belastbar:
Schwester Ännes Training!
Aber komisch: als es sie nicht mehr gab und ich mich (wahrscheinlich Glatteiszeit) auf dem Weg vom
Gipsraum zur "Chirurgischen II" machte, fehlte sie mir doch sehr!

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fünfcent
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Beitrag von fünfcent »

Heinz O. hat geschrieben:eine AK aus den 1950er mit einer Straßenführung die ich nicht mehr kenne.Bild
Zu der Zeit am 17.09.50. um 00.03 Uhr wurde ich im Marienhospital geboren. Ich bin ein Sonntagskind. Gibt es noch mehr Sonntagskinder hier?

Diese Aufnahmen hatte ich am 15.3.11. von meinem Krankenzimmer aus gemacht, als
wir dort plötzlich auf dem Dach gegenüber einen Reiher sahen. Keine Ahnung woher und wie der in die Stadt kam. Er wollte sich wohl nen Fisch mopsen, kam aber nicht ran.

Bild

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Heinz H.
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Quarantäne

Beitrag von Heinz H. »

BildIsolierzimmer im MHB
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Zwei Bilder, eines von heute, eines von "gestern"
Die Frage ist: Warum fehlt das Türmchen in der Postkartenansicht ?BildBild

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Heinz H.
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Beitrag von Heinz H. »

Wolf hat geschrieben:Zwei Bilder, eines von heute, eines von "gestern"
Die Frage ist: Warum fehlt das Türmchen in der Postkartenansicht
Du Scherzbold! 8) :lol:
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Heinz H.
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Beitrag von Heinz H. »

Kucks du hier,
iss alles noch wieet früher war! :roll: :wink:

BildMarienhospital Buer, Seitenansicht von der Mühlenstraße
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pedder vonne emscher
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Beitrag von pedder vonne emscher »

@Wolf, das nenne ich mal "Ansichtssache". :lol:

Hier eine andere Ansicht:
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