Schillerschule

Schulzeit und Schulen in verschiedenen Epochen

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Tekalo
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Schillerschule

Beitrag von Tekalo »

1922

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Feldmarker Junge
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Beitrag von Feldmarker Junge »

Wo war die Schule :?:

Karlheinz Rabas
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Beitrag von Karlheinz Rabas »

In Rotthausen. Heute steht auf dem Standort die Mechtenbergschule.

Karlheinz Rabas
Jeden Dienstag von 17.00 bis 19.00 Uhr sind
Besucher bei uns im Stadtteilarchiv Rotthausen, Mozartstraße 9, herzlich willkommen 10.000 Fotos zu Rotthausen und mehr

Feldmarker Junge
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Beitrag von Feldmarker Junge »

Danke für die schnelle Antwort. Wie hieß die Schule in der Fürstinnenstraße.Stand ungefähr dort wo jetzt der Parkplatz der Firma Küppersbusch ist :?: Danke

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Jochen K.
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Beitrag von Jochen K. »

Feldmarker Junge,
es gab zwei Volksschulen in der Feldmark, die an der Fürstinnenstraße lagen. Einmal die 1897 eröffnete katholische Volksschule, die ab 1906 "Schillerschule" hieß. In ihr wurden auch evangelische Schüler unterrichtet bis sie eine eigene evangelische Volksschule erhielten. Diese wurde, ebenfalls an der Fürstinnenstraße gelegen (Haus Nr. 24), 1901 eröffnet und erhielt den Namen "Fürstinnenschule". Leider ist diese Schule im Krieg vollständig zerstört und nicht wieder aufgebaut worden. Der Schulhof dieser Schule ist noch am Platanenkaree zu erkennen und liegt auf dem heutigen Küppersbuschgelände. Als Ersatz wurde die Paul-Gerhard-Schule gebaut, die später zur Hauptschule wurde.
Hans-Joachim Koenen
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www.heimatbund-gelsenkirchen.de
Stadtteilarchiv Feldmark

Ernst Dettmer
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Re: Schillerschule

Beitrag von Ernst Dettmer »

Mein Großvater - auf dem Bild links sitzend - war Konrektor einer Volksschule in der Feldmark, ich meine, in der Fürstinnenstraße .Das Foto zeigt das damalige Lehrerkollegium m.E. in den 1910 bis 1920er Jahren. Eine seiner Kolleginnen war die Tochter der Keksfabrik Gerads, die er in den 50er Jahren noch häufig besuchte.

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Edit Verwaltung: Hochgeladenes Bild eingefügt

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Mechtenbergkraxler
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Re: Schillerschule Düppel oder Feldmark?

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Wenn Freds im Dornröschenschlaf liegen und dann Jahre später wieder aufgeweckt werden, finde ich das immer ganz toll. Bei diesem Fred „Schillerschule“ gibt es und gab es auch schon 2008 eine gewisse Verwirrung, denn diesen Namen gab es offenbar 2x in Gelsenkirchen (was ich mir gar nicht wirklich vorstellen kann, oder?). Ist das Foto oben von Tekalo noch mit anderen Fotos belegt? Ist es eindeutig die Rotthausen-Düppeler Schillerschule? Oder ist es die von Jochen K. erwähnte Schillerschule in der Feldmark?

Die Düppeler Schillerschule war einige Male allerdings Gegenstand in dem Fred „Schulen in Rotthausen-Düppel“, der sowohl die ehemalige, katholische Düppelschule als auch die ehemalige, evangelische Schillerschule und ihre Nachfolgerschulen umfasst. Vielleicht kann man den Fred eindeutiger benennen (falls es die Feldmarker Schule ist) oder in den vorgenannten Düppeler Fred umbetten (falls hier von der Düppeler Schillerschule die Rede ist).

Jetzt habe ich aber wahrscheinlich noch mehr Verwirrung erzeugt…. :grübel:

MK
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alge52
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Re: Schillerschule

Beitrag von alge52 »

Habe ein Buch mit dem Titel "Deutsches Gut" gefunden, dass den Stempel >>Schillerschule Gelsenkirchen<< auf der Innenseite trägt.
Eventuell kann der Stempel helfen, den Standort der Schule besser zu bestimmen. :)

alge52
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Re: Schillerschule

Beitrag von alge52 »

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Heinz O.
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Re: Schillerschule

Beitrag von Heinz O. »

katholische Schillerschule und evangelische Fürstinnenschule
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alge52
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Re: Schillerschule

Beitrag von alge52 »

Danke :)

Netti
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Schillerschule – Städt. Kath. Volksschule in der Feldmark / Teil 1

Beitrag von Netti »

Schillerschule – Städt. Kath. Volksschule in der Feldmark / Teil 1

Kürzlich wurde ich hier auf das Thema Schillerschule und die Frage nach der Adresse aufmerksam. Das hat mich veranlasst, in meiner „Gedächtniskiste“ zu stöbern. „Meine Schillerschul-Zeit“, dauerte von 1963 bis 1966 und umfasste die Jahrgangsstufen 1 bis 4.

Wir, meine Eltern und meine 2 Jahre ältere Schwester, lebten ab 1960 in einer Mietwohnung auf der Hans-Böckler-Allee in der Feldmark. Somit war eine der beiden Volksschulen in der Feldmark für die ersten 4 Jahre des Schulbesuchs für uns gesetzt. Wir waren katholisch, folglich wurden wir auf der Schillerschule angemeldet.

Schillerschule / Gebäude / Schulhof

Nach 3-jährigem Kindergartenbesuch im Kath. Kindergarten der St.Antonius-Gemeinde in der Feldmark wurde ich Ostern 1963 in die Schillerschule eingeschult. Damals dauerten Schuljahre jeweils von Ostern bis Ostern. Allerdings fand der Wechsel zu dem neuen Rhythmus – Schuljahresdauer jeweils von Sommer bis Sommer – in 1966/1967 statt. Damit dies gelang, gab es 2 Kurzschuljahre, so dass für mich die 4.Klasse bereits im November 1966 endete.

Als I-Dötzchen begann ich wie alle in der 1.Klasse der „Volksschule“ - die Einteilung in Grund- und Hauptschule erfolgte erst später in den 60-er Jahren. Ich meine mich zu erinnern, dass der Besuch der Volksschule in der Regel mit der 8.Klasse abgeschlossen wurde.

Die Volksschulen waren – wie damals üblich – konfessionsgebunden. Somit trug die umgangssprachliche „Schillerschule“ die Bezeichnung „Schillerschule - Städtische Katholische Volksschule“. An einen Namen der sich nebenan befindlichen evangelischen Volksschule kann ich mich nicht erinnern, vielleicht hatte sie keinen speziellen Namen? Oder wie hier schon erwähnt, trug sie die Bezeichnung Evangelische Fürstinnenschule? Das Gebäude der Schillerschule war “älter“ - 20-er/30-er Jahre?? - hier habe ich gelesen Baujahr 1922 - , das der nebenan befindlichen evangelische Volksschule neuer und modern – ca. 60-er Jahre? Beide Schulen teilten sich einen gemeinsamen Schulhof, der allerdings durch Hecken o.ä. getrennt war. Wahrscheinlich hätten alle von uns „Katholischen“ sowieso niemals während der Schulzeit in den Pausen mit den „Evangelischen“ gespielt – und wohl auch umgekehrt. „Die“ waren „irgendwie anders, zu denen hatten wir besser mal keinen Kontakt“. Anders sah es in unserer Freizeit und beim Spielen aus, da war die Religionszugehörigkeit nach meiner Erinnerung ohne Belang.

Die offizielle Adresse der Schillerschule war
465 Gelsenkirchen
Fürstinnenstr. 53
wie im Zeugnisheft durch den Stempel zu erkennen.

Der Hauptzugang war von der Hans-Böckler-Allee aus. Zur Schillerschule gingen wir durch einen überdachten Querverbindungsgang. Hier war
- rechts der Eingang zur Turnhalle, die, so meine ich, sowohl die Schüler*innen der katholischen wie die evangelischen Volksschule nutzten. Ans „Gendern“ hat damals noch niemand im Entferntesten gedacht, wir waren schlichtweg Schüler und das Lehrpersonal waren die Lehrer.

- Links am Querverbindungsgang war ein Nebeneingang zur Evangelischen Volksschule. Deren Haupteingang war allerdings über den „evangelischen“ Schulhof.

Um das Schulgebäude der Schillerschule zu betreten, gingen wir durch den überdachten Quergang, erst geradeaus, dann rechts. Da befand sich der „Katholische Schulhof“, den wir sowohl für die Pausen wie auch als Treffpunkt vor Unterrichtsbeginn nutzen. Auf dem Pausenhof stellte wir uns vor Unterrichtsbeginn, sowohl früh morgens wie auch nach der 1. und 2. Pause, nach Klassen geordnet, vorne Mädchen, hinten Jungen, in Zweierreihen auf. Dort wurden die Klassen von den jeweiligen Klassenlehrerinnen zum Unterricht abgeholt.

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- Ende Teil 1-

Netti
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Registriert: 10.10.2015, 17:23

Schillerschule – Städt. Kath. Volksschule in der Feldmark / Teil 2

Beitrag von Netti »

Unterricht bei meinen Klassenlehrerinnen Fräulein Schwartz und Fräulein Müller

Der Unterricht begann um 8 Uhr. Unsere Mutter brachte uns morgens immer bis vor die Schule, natürlich zu Fuß. Hätte sie uns bis auf den Pausenhof gebracht, das wäre uns peinlich gewesen, denn „wir waren ja schon groß!“

Ich bin immer gerne zur Schule gegangen, hatte sicher aber auch viel Glück mit meinen Klassenlehrerinnen. Das Lehrpersonal – mit Ausnahme eines Lehrers und des Schulleiters, des Rektors -, war weiblich und unverheiratet, also „Fräuleins“ (Beamtinnenzölibat / bis 1951 wurden Lehrerinnen nach der Eheschließung aus dem Staatsdienst entlassen und verloren je nach Region sogar ihre Pensionsansprüche).

In der 1. und 2. Klasse war Fräulein Schwartz unsere Klassenlehrerin. Ich erinnere mich nur gering. Vorne stand etwas erhöht auf einem Podest das Lehrerpult. Wir Kinder saßen dann, in Reihen hintereinander, nach Geschlecht getrennt, rechts und links des Mittelgangs (Jungen und Mädchen / Vorstellungen von biologischem und sozialen Geschlecht existierte damals garnicht!!). Die Klassen waren alle groß, wahrscheinlich 30 bis 35 Schüler*innen. Ich weiß aber noch gut, dass ich Fräulein Schwartz gern mochte, sie war eine nette und liebevolle Lehrerin, bei der wir fast den kompletten Unterricht hatten. Also war mein Schulstart optimal.

Ich besuchte die Parallelklasse „c“, also Ic bis IVc. Offenbar gab es mindestens 3 – wenn nicht mehr - Parallelklassen und somit jährlich weit über 100 Einschulungen in die Katholische Volksschule, wahrscheinlich ebenso viele in die Evangelische – geburtenstarke Jahrgänge!!

In der 3. Klasse wechselte die Klassenlehrerin, wir bekamen Fräulein Müller. Die war erneut für mich ein Glücksfall. Sie war jung, hatte offenbar gerade ihr Referendariat abgeschlossen und kam mit neuen und frischen Ideen in den Schuldienst – und setzte diese auch tatkräftig um. Die feste Sitzordnung und der Frontalunterricht wurden aufgehoben. Geradezu revolutionär war die neue Anordnung zu 6-er-Gruppentischen und, daran erinnere ich mich ebenso genau, dass sie sich häufig so halb aufs Lehrerpult setzte. Die Anordnung zu Gruppentischen ermöglichte und förderte Gruppenarbeitsphasen (das war ein völlig neuer Unterrichtsstil), wir wurden häufig – je nach Ziel – in neuen Gruppen zusammengesetzt. Ich war begeistert und strengte mich umso mehr an. Sonderaufgaben wurden nie als Bestrafung oder Zurechtweisung vergeben, sondern, um Motivation und Lernen zu fördern, zur Belohnung. Ich hatte offenbar eine schöne Schrift und so war meine Belohnung, dass ich in einigen Pausen Worte oder kurze Texte, wohl aber auch Musiknoten and die große Klassenraum-Schiefertafel schreiben durfte. Ich war „stolz wie Oskar“.

Der Schulleiter = Rektor hieß Herr Wenker, war in meinen Augen schon älter, bei dem hatte ich keinen Unterricht. Aber er war irgendwie eine Respektsperson.

Fräulein Müller heiratete den ebenfalls an der Schule unterrichtenden Lehrer Herrn Rath oder Rathmann?? und hieß ab dann für uns entsprechend Frau Rathmann o.ä.. Zum Glück war das überkommene Beamtinnenzölibat abgeschafft und so konnte sie als Verheiratete weiter im Schuldienst bleiben. Wir fanden dann prompt alle ihren Ehemann auch attraktiv. Er unterrichtete wohl aber nur in den oberen Jahrgängen die Jungenklassen. Ich erinnere mich, dass in der Volksschule der gemeinsame Unterricht von Jungen und Mädchen bis in die 6.Klasse bestand, dann wurden Mädchen und Jungen in der 7. und 8.Klasse nach Geschlecht getrennt.

Nach Ende der 4.Klasse verließ ich die Volksschule mit Gymnasialempfehlung und wechselte mit einigen meiner Mitschülerinnen zum Ricarda-Huch-Gymnasium. Das befand sich in Gelsenkirchen-Bulmke und war ein „Mädchen-Gymnasium“. Die Jungen mit Gymnasialempfehlung wechselten zum Grillo-Gymnasium, ebenfalls im Stadtteil Bulmke. Die Mädchen mit Realschulempfehlung wechselten zur Gertrud-Bäumer-Realschule am Machensplatz / Stadtmitte. Wohin die Jungen zur Realschule wechselten, weiß ich nicht.
Auf der „Kath. Schiller-Volksschule“ blieben die, die eine Lehre in einem Ausbildungsberuf anstrebten, die als „Ungelernte Arbeiter“ tätig sein wollten und die, für deren Zukunft Haushalt / Hausfrau vorgesehen war. Der „Volksschulabschluss“ bot in dieser Zeit durchaus eine Perspektive und ermöglichte einem Mann / Ehemann damals eine Existenz als Ernährer seiner Familie.

Abschließend noch ein Hinweis: Die Evangelische Volksschule oder deren Schulhof haben wir nie betreten. Ausnahme waren nur Impfungen und Zahnkontrolle, die innerhalb der Unterrichtszeit – gesetzlich geregelt - klassenweise durchgeführt wurden.



... hier die innere Umschlagseite des DIN-A-5-Zeugnisheftes ...
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... und hier das Zeugnis der Klasse IIc ...
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Nachtrag

Inzwischen habe ich beim Rumstöbern in den GG gefunden – und das möchte ich hier ergänzen:

Die Evangelische Volksschule trug die Bezeichnung „Paul-Gerhardt-Schule“. Das Baujahr des Gebäudes wird mit 1955 angegeben.

In der ehemaligen Schillerschule befinden sich jetzt offenbar 2 Grundschulen:
- Don-Bosco-Schule (bezeichnet sich selbst als Katholische Konfessionsschule / Primarstufe / lt. Homepage) bzw.
- Martin-Luther-Schule (bezeichnet sich selbst als Evangelische Grundschule / lt. Homepage).

Netti
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Registriert: 10.10.2015, 17:23

Schillerschule – Städt. Kath. Volksschule in der Feldmark / Nachtrag 2

Beitrag von Netti »

Nachtrag 2 - geteilter Schulhof

Gestern habe ich erfahren, dass der Schulhof in 2 Teile aufgeteilt war: Es gab einen Jungenteil (eher rechts hinten, zwischen Turnhalle und Toilettenanlage) und den Mädchenschulhof-Teil, der sich vor dem Haupteingang befand. Jungen und Mädchen stellten sich dann aber gemeinsam in Zweierreihen jeweils vor Unterrichtsbeginn nach Klassen geordnet vor dem Haupteingang (=Mädchenschulhof) auf.

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