Grillo-Gymnasium

Schulzeit und Schulen in verschiedenen Epochen

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HPT
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Re: Grillo-Gymnasium

Beitrag von HPT »

Verwaltung hat geschrieben:
28.01.2021, 16:30
Franz Josef van der Grinten hat nach seinem Ausscheiden dann auch für adäquaten Ersatz gesorgt.
Sein Nachfolger war Johannes Stüttgen, Künstler und Beuys-Meisterschüler, der die Stelle als Kunstlehrer von 1971 bis 1980 inne hatte.

viewtopic.php?f=333&t=9485

zum Thema Bands, Konzerte und Aktion" Roter Punkt " haben wir auch was:

Konzerte im Hans-Sachs-Haus : viewtopic.php?f=97&t=836
Die wilden 60er - Beat Bands aus GE: viewtopic.php?t=3499&start=450
Aktion Roter Punkt in Gelsenkirchen: viewforum.php?f=119

Danke für die Hinweise.
Machte erneut Spaß, sich die Corona-Nachmittagszeit mit Gelsenkirchener Geschichten zu vertreiben.
Die damalige Rote Punkt Aktion (am Ende meiner Grillo_Zeit) war irre, fühlte sich - wie vieles damals - wie der Anbruch einer neuen Zeit an. Sie und andere Aktionen haben wahrscheinlich mehr Energie geschluckt als meine schulischen Aktivitäten. Tolle Zeit voller Hoffnungen und Sehnsüchte - mal losgelöst von der Frage, was aus diesen dann schließlich wurde. Zwar hätte ich gern noch mehr Lebenszeit vor mir. Dann wäre ich aber damals aber nicht dabei gewesen. Und das mag ich mir nicht vorstellen. So viel Aufbruch ist wahrscheinlich selten.
Danke auch für den Verweis auf "Beat im Pott". Kaum gestartet hat der Film mich in die 60er zurückversetzt (in meinem Ohr plötzlich wieder der Klang von "Peter Gunn", "Gimme Some Lovin'", Twist and Shout", von nachgespielten Beatles- Kinks- und Stones-Stücken, die zwar im Vergleich zu den englischen oder amerikanischen Orignalen eher weich und wenig aggressiv daherkamen, aber doch der Sound einer neuen Zeit waren, Gelsenkirchener Blues, Gelsenkirchener Soul eben.)
Ab 66/67 dann die spektakulärere und "revolutionärere" Underground-Zeit, die aber angesichts des nunmehr erforderlichen Equipments wohl auch den Anfang vom Ende dieser speziellen Band-Kultur einläutete.

Ernstemann
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Re: grillo bis anfang der 70er

Beitrag von Ernstemann »

HPT hat geschrieben:
27.01.2021, 15:16
Herr Fleischhaupt - Mathe und ? (der neu an die Schule kam und ganz gemütlich war)
Herr Gemsa - Deutsch und Latein (der sehr korrekt aber doch freundlich war)
Herr Iserloh (Itze) - Englisch und? (der etwas zynisch wirkte, aber dann doch ok war)
Herr Dr. Horst Hildebrandt (Bulle) - Deutsch, Erdkunde, Geschichte (der allseits gefürchtet war)
Herr Brüsehaber (Piese) - Bio und Chemie (in dessen Unterricht ich wenig gelernt habe)
Einige Lehrer kenne ich auch noch:
Herr Fleischhaupt: Erdkunde. Mit ihm sind wir im September 14 Tage in den Bayerischen Wald gefahren. Nach Studium der entsprechenden Karten im Diercke-Schulatlas erkannten wir, die Zeit mit den höchsten Niederschlägen. Was war: 14 Tage herrlichstes Wanderwetter.
Herr Hildebrandt: Eine Ohrfeige von ihm reichte für den Rest des Tages.
Herr Brüsehaber (Piese): Er schickte mich einmal los, ein Verlängerungskabel zu besorgen. Ich traf auf Herrn Bendier. "Der Pise schickt mich, ich soll ein Verlängerungskabel holen." Er schaut mich von oben an. Neuer Versuch "Herr Studienrat Piese schickt mich..." "Du meinst Herrn Brüsehaber." Da wusste ich, wie Piese hieß.
Herr Mannack: Er war mein Klassenlehrer in der Sexta. Wer im Schulchor sang, bekam in Musik eine Note besser. Ich hatte eine drei.

Wilhelm Nengelken, ein stadtbekannter Künstler aus der Künstlerkolonie Halfmannshof.
Die Sportlehrer Liedtke und Stadler. Nach einer massiven Sportverletzung klärte Herr Stadler mich auf: Junge, du bekommst ein Schlotterknie. Er behielt recht. 55 Jahre später ließ ich mir eine Knieprothese verpassen.
Karl Lueg, Deutsch und Philosophie. Durch ihn lernte ich das Höhlengleichnis von Platon kennen.
Lothar Skeyde. Damals ein junger engagierter Mathelehrer. Mengenlehre, Vektorrechnung. Samstags bekam er schon mal ein Schnäpschen von uns eingeschenkt (im Direktorenhäuschen ging es vornehm zu), und dazu ein Faam - wegen der Kollegen.
Odilo Hillenhinrichs, Physik. Wenn er am Nachmittag seine Versuche vorbereitete, bekamen wir Schüler Gelegenheit, uns zu profilieren, indem wir selbst was bastelten. Das Foucaultsche Pendel würde mich heute noch zum Nachahmen reizen. Er war wohl vorher an einer deutschen Schule in Nordafrika. So konnte er uns über die kulturellen Unterschiede aufklären.
In der Mittelstufe hatten wir einen Mathelehrer, der uns anfangs der Stunde zum Schnellrechnen animierte: Drei plus fünf mal vier... Nach der dritten Zahl schaltete ich ab. Oder wir machten Bumm. Z.B. Bumm sieben. Wir Schüler stellten uns an der Wand auf. Es wurde durchgezählt. Eins, zwei, drei... Bei jeder Zahl, die eine sieben beinhaltete, mussten wir Bumm sagen. Machten wir einen Fehler, mussten wir uns setzen.
Dann gab es noch
Herr Bödecker, Deutsch
Herr Weiß?, Latein

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Minchen
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Re: Grillo-Gymnasium

Beitrag von Minchen »

Von allen genannten Namen kannte ich lediglich Herrn Iserloh (der mir mal eine Drei in einer Englischarbeit gab. Bin immer noch sauer deswegen.).
Offenbar wurden bis 1983 praktisch sämtliche Lehrer ausgetauscht.
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

Das ist die Seuche unserer Zeit: Verrückte führen Blinde.
(Shakespeare, König Lear)

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Konterbuckel
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Re: Grillo-Gymnasium

Beitrag von Konterbuckel »

Herrn Iserloh kenne ich auch noch, bei Ede Mannack musste ich vorne auf einem markierten Punkt an seinem Klavier vorsingen, während er schallernd in die Tasten griff. Wer bei ihm störte, bekam die gelbe Karte und flog beim nächsten Vergehen raus. Der Mathelehrer Herr Glitza ist an einem Abend nach dem Lehrersport verstorben, an dem er sich im morgendlichen Unterricht bei uns fürchterlich aufgeregt hat.

Den alten Direktor Fox haben wir bei unserer Begrüßung im Grunde bereits verabschiedet, dann kam der gemütliche Herr Peters, der im Winter gerne die Kinder auf dem Schulhof zur Mäßigung gemahnte und dafür von hinten den Hut mit einem Schneeball vom Kopf geworfen bekam - wenn er nicht gerade wieder in einer Vertretungsstunde saß und von seinem Segelboot erzählte. Schön auch die winterliche Szene, als Herr Beckert gemeinsam mit dem Kollegen Jobusch hektisch auf den Eingang zustolperte und über den beiden eine ganze Batterie aus Schneebällen einschlug. Alternativ ließen sie sich freiwillig auf dem Schulfest an einem Pranger mit nassen Schwämmen bewerfen.

Von den älteren Lehrern habe ich vor allem noch Herrn Rost und Herrn Murach in Erinnerung, letzterer war lange vorher Bundesliga-Trainer bei den wandelnden Briefkästen, was ich allerdings erst später herausgefunden habe.

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Minchen
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Re: Grillo-Gymnasium

Beitrag von Minchen »

Hier kenne ich schon mehr Namen. :D
Ich habe vor einiger Zeit die Biographie von Rudi Assauer gelesen und herausgefunden, dass Herr Murach tatsächlich früher Trainer bei einem gewissen Verein war. Beckert und Jobusch hatte ich auch.
Kassandra war doch eine furchtbare Populistin.

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Konterbuckel
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Re: Grillo-Gymnasium

Beitrag von Konterbuckel »

Es gibt da noch ganz viele weitere Namen. Mit dem ehemaligen Zehnkämpfer Schallau hatte nicht nur ich, sondern anscheinend auch ein berühmter Sohn unserer Stadt so manch trieziges Erlebnis und mein einziges Mangelhaft in Sport auf dem Zeugnis. Welch Treppenwitz war da seine spätere Dopingüberführung, die mich endlich wieder ans Karma glauben ließ. Der Mathelehrer Homann lehrte uns in Klasse 5 das Fürchten, indem er wahlweise mit Schlüssel oder Kreide nach uns warf und manche Verwünschung dabei ausstieß. Mich würde sehr interessieren, wie dieses Verhalten heutzutage bewertet würde.

Doch es gab auch tolle Lehrer, allen voran Herr Stüttgen, den ich in seinem letzten Jahr am Grillo noch erleben durfte, den spätereren Direktor Gast, der mich von seinem ersten Tag bis in die Oberstufe als sehr warmherzige und verständnisvolle Lehrkraft begleitete, die quirlige Französischlehrerin und meine spätere Oberstufenleiterin Lafond (ihren vorherigen Nachnamen habe ich vergessen), der mitreißende Deutschlehrer Nolte, der leider viel zu früh gestorben ist, was ebenso für den tollen Mathe- und Informatiklehrer Hamerla gilt, oder der Vater des besagten Sohnes der Stadt, Herr Bielendorfer, der sich immer köstlich über meine Aufsätze amüsiert hat.

Weitere Namen gerne auf Zuruf, noch lieber weitere Anekdoten zu den bereits genannten. :ja:

Trierer
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Re: Grillo-Gymnasium

Beitrag von Trierer »

Hier sind wohl mehrere Generationen am Werk. Es tauchen viele mir bekannte Namen auf. Eins würde mich interessieren: Wie ist die Geschichte von Herrn Dr. Hildebrandt? Den habe ich über mehrere Jahre genossen. Es gab völlig unkontrollierte Wutanfälle, bei denen er geschlagen hat, wo er auch nur treffen konnte. Heute (- bin selbst vom Fach) würde er aus dem Dienst entfernt und wahrscheinlich auch strafrechtlich verfolgt. Um das klar zu stellen: In der Summe habe ich das Grillo gut in Erinnerung, aber es gab halt auch Ausnahmen.

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aykay
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Re: Grillo-Gymnasium

Beitrag von aykay »

Einschulung 1961.
Legendäre, unschlagbare Schwimmstaffel der Untertertia ca. 1964 im Freibad Grimberg.

Auf dem Foto von links nach rechts:
Sokolisch, Peter Thiel, Wolfgang Randermann, Axel Kolkmann, Robby Robatzek, Herrmann

Bild

HPT
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Re: Grillo-Gymnasium

Beitrag von HPT »

Minchen hat geschrieben:
19.02.2022, 12:07
Von allen genannten Namen kannte ich lediglich Herrn Iserloh (der mir mal eine Drei in einer Englischarbeit gab. Bin immer noch sauer deswegen.).
Offenbar wurden bis 1983 praktisch sämtliche Lehrer ausgetauscht.
Ich meine mich zu erinnern, dass in den 60ern eine Drei eine ganz gute Note war.
Vielleicht erinnere ich mich jedoch nur als eher schlechter Schüler so, weil für mich die Drei die Note war, mit der ich sehr zufrieden war und weil eine Zwei zumindest ab Untertertia ein unerwartetes Glück war.
Aber ich glaube, dass damals Zweien zumindest in meiner Klasse nur für die 20% Klassenbesten in Betracht kamen.
Einsen gab es eigentlich nie, ab und zu mal für den Klassenbesten.

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