PCB-Windrichtung - Wohin weht das Gift?
Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG
PCB-Windrichtung - Wohin weht das Gift?
Die "Hauptwindrichtung" wird begutachtet:
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 00314.html
Wie liegt die denn?
J.
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 00314.html
Wie liegt die denn?
J.
- Emscherbruch
- Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
- Beiträge: 7528
- Registriert: 30.07.2007, 14:02
- Wohnort: GE - Resser Mark
PCB-Windrichtung
Das Sonderabfall-Zwischenlager der AGR ist seit seiner Errichtung immer wieder in den Schlagzeilen. Es befindet sich neben den letzten verbliebenen Gebäuden der Zeche Graf Bismarck Schacht 7/8 im Stadtteil Resser Mark.
Die Einwohner der Siedlung Eichkamp haben in den 1980er-Jahren gegen die Errichtung eines Bereichs für Sondermüll auf der ZDE gekämpft - und verloren. Es fing an, als 1984 arsenhaltige Schlämme auf der "geordneten Hausmülldeponie" abgelagert wurden. Es gab eine große Unterschriftenaktion der Kirchengemeinden der Resser Mark und der Anwohner im Eichkamp, um beim Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft Auskunft über die Anlieferung von PBC-haltigen Schlämmen auf der ZDE zu erhalten.
Eine Anwohner-Klage gegen die Ausweitung der ZDE beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen wurde 1988/1989 abgelehnt. Es gab damals die Forderung, zur Untermauerung des Verdachts ein Bodengutachten durchführen zu lassen. Die Kosten von ca. 1 Million DM konnten die Einwohner nicht finanzieren. Also kam es erst gar nicht zu einem Prozess.
1995 gab es Messungen zur Luftbelastung im Bereich der Deponie, die besorgniserregend waren. PCB war auch damals ein Thema, denn entgegen des Planfeststellungsverfahrens von 1989 wurde 1995 mit PCB-haltigen Abfällen hantiert und diese gelagert.
Zur Hauptwindrichtung:
Wenn man auf der Halde Hoheward steht, kann man beobachten, dass der Wind im Winter häufig aus östlicher Richtung weht. Ansonsten würde der Sonnenuhr-Obelisk und das Horizontobservatorium im Abgas-Qualm der AGR Müllverbrennungsanlage in Herten verschwinden, was ich definitiv noch nie erlebt habe. Damit ist wahrscheinlich, dass die Siedlung Eichkamp in der Hauptwindrichtung liegt. Die ehemaligen Beamtenwohnhäuser der Zeche entlang der Wiedehopfstraße sind noch näher an dem derzeit geschlossenen Lager gelegen, befinden sich aber genau in entgegengesetzter Windrichtung.
@Josel: Neben dem Umweltskandal zeichnet sich eine weitere traurige Entwicklung ab.
In der WAZ und bei DerWesten.de werden die ortskundigen Redakteure zu echten Exoten!
Klaus Brandt, Friedhelm Pothoff, Jörn Stender & Co. vermuten die Wiedehopfstraße und das AGR-Lager seit Tagen in Resse.
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 95824.html
http://www.derwesten.de/nachrichten/im- ... 91871.html
... ich habe daraufhin den Titel dieses Freds etwas angepasst.
Die Einwohner der Siedlung Eichkamp haben in den 1980er-Jahren gegen die Errichtung eines Bereichs für Sondermüll auf der ZDE gekämpft - und verloren. Es fing an, als 1984 arsenhaltige Schlämme auf der "geordneten Hausmülldeponie" abgelagert wurden. Es gab eine große Unterschriftenaktion der Kirchengemeinden der Resser Mark und der Anwohner im Eichkamp, um beim Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft Auskunft über die Anlieferung von PBC-haltigen Schlämmen auf der ZDE zu erhalten.
Eine Anwohner-Klage gegen die Ausweitung der ZDE beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen wurde 1988/1989 abgelehnt. Es gab damals die Forderung, zur Untermauerung des Verdachts ein Bodengutachten durchführen zu lassen. Die Kosten von ca. 1 Million DM konnten die Einwohner nicht finanzieren. Also kam es erst gar nicht zu einem Prozess.
1995 gab es Messungen zur Luftbelastung im Bereich der Deponie, die besorgniserregend waren. PCB war auch damals ein Thema, denn entgegen des Planfeststellungsverfahrens von 1989 wurde 1995 mit PCB-haltigen Abfällen hantiert und diese gelagert.
Zur Hauptwindrichtung:
Wenn man auf der Halde Hoheward steht, kann man beobachten, dass der Wind im Winter häufig aus östlicher Richtung weht. Ansonsten würde der Sonnenuhr-Obelisk und das Horizontobservatorium im Abgas-Qualm der AGR Müllverbrennungsanlage in Herten verschwinden, was ich definitiv noch nie erlebt habe. Damit ist wahrscheinlich, dass die Siedlung Eichkamp in der Hauptwindrichtung liegt. Die ehemaligen Beamtenwohnhäuser der Zeche entlang der Wiedehopfstraße sind noch näher an dem derzeit geschlossenen Lager gelegen, befinden sich aber genau in entgegengesetzter Windrichtung.
@Josel: Neben dem Umweltskandal zeichnet sich eine weitere traurige Entwicklung ab.
In der WAZ und bei DerWesten.de werden die ortskundigen Redakteure zu echten Exoten!
Klaus Brandt, Friedhelm Pothoff, Jörn Stender & Co. vermuten die Wiedehopfstraße und das AGR-Lager seit Tagen in Resse.
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 95824.html
http://www.derwesten.de/nachrichten/im- ... 91871.html
... ich habe daraufhin den Titel dieses Freds etwas angepasst.
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.
-
- Abgemeldet
- Emscherbruch
- Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
- Beiträge: 7528
- Registriert: 30.07.2007, 14:02
- Wohnort: GE - Resser Mark
Gemessen
Die Ergebnisse der Probennahme vom 02.02.2011:
http://www.lanuv.nrw.de/umwelt/stoerfaelle/anlagen.htm
http://www.lanuv.nrw.de/umwelt/stoerfae ... _02_11.pdf
http://www.lanuv.nrw.de/umwelt/stoerfaelle/anlagen.htm
http://www.lanuv.nrw.de/umwelt/stoerfae ... _02_11.pdf
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.
-
- Abgemeldet
- Benzin-Depot
- Mitglied der Verwaltung
- Beiträge: 18807
- Registriert: 19.01.2008, 02:38
- Wohnort: Gelsenkirchen
Re: Gemessen
Laut einem REL Bericht vom heutigen Vormittag soll der AGR-Geschäftsführer angegeben haben, der Grund für die erhöhten Werte sei in der unzureichenden Reinigung ihres Arbeitsplatzes durch die Beschäftigten zu finden.Emscherbruch hat geschrieben:Die Ergebnisse der Probennahme vom 02.02.2011:
http://www.lanuv.nrw.de/umwelt/stoerfaelle/anlagen.htm
http://www.lanuv.nrw.de/umwelt/stoerfae ... _02_11.pdf
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")
- uweka
- Beiträge: 354
- Registriert: 25.03.2007, 17:16
- Wohnort: Resser-Mark, Bulmke, Buer, Schalke, z.Zt. Vest
PCB
Animken hat völlig Recht.Animken hat geschrieben:"Holt so ein Ereignis in GE keinen Hund mehr hinter dem Ofen her?"
In mit der Aussage : Das Missgeschick eines Arbeiters soll die PCB Verseuchung verursacht haben.
So wird AGR Geschäftsführer Joachim Ronge in der heutigen WAZ 19.02. zitiert.
Er glaube an einen Einzelfall. Jemand habe da wohl „etwas danebengekippt“.
„Ein Skandal wurde daneben gekippt“.
Hier wird ein Baueropfer gesucht. Vermutlich handelt es sich um einen Leiharbeiter mit wenig Erfahrung in diesem Bereich.
Der Geschäftsführer ist letztendlich verantwortlich für die Sicherheit seiner Mitarbeiter und den sicheren Betrieb seiner Anlagen.
Zitat:
Betriebsrat Klaus Giesen von der AGR am Freitag 18.02. zur WAZ:
Es gibt keine betrieblichen Kontrollmessungen. Die DEKRA sei dafür zuständig.
Es gebe regelmäßige Sicherheitsunterweisungen und jährliche Schulungen.
Warum wird bei der ständigen Verarbeitung eines hochgiftigen Stoffes keine Eigenmessung durchgeführt? Zu teuer, weil es nebenan in Herten sowieso gleich verbrannt wird?
Zitat;
Bezirksregierung in der WAZ am Donnerstag 17.02.:
Im AGR Zwischenlager sind in einigen Arbeitsbereichen stark erhöhte Werte gefunden wor-den. Besonders belastet ist eine Materialprobe … aus dem Bereich, in dem Kondensatoren geöffnet werden. Die Probe besteht aus festgetretenen Ölanbackungen im Bodenbelag vor dem Arbeitsplatz…
Festgetretene Ölanbackungen deuten doch darauf hin, dass es nicht um ein einmaliges daneben kippen geht, sondern um wochen- vielleicht auch schon monatelanges Auslaufen eines hochgiftigen Stoffes der am Arbeitsplatz festgetreten wurde und in der gesamten Halle verteilt wurde.
Warum haben die Abteilungs-Verantwortlichen nicht eingegriffen? Ist dieses Risiko nicht vorher in einer Risikobewertung des Arbeitsplatzes dokumentiert worden?
Ist diese mögliche Gefährdung des Mitarbeiters an diesem Arbeitsplatz nicht erkannt und in der Gefährdungsbeurteilung dieses Arbeitsplatzes dokumentiert worden?
Von der AGR erwarte ich mir eine lückenlose Aufklärung und kein Bauernopfer.
Kein AKW in der Robergstraße.
Es wird nicht immer ein Weg draus, wenn sich mal wer mit der Planierraupe verfährt.
Es wird nicht immer ein Weg draus, wenn sich mal wer mit der Planierraupe verfährt.
-
- Abgemeldet
Dortmund
Ich arbeite in der PCB-Initiative im Hafenbereich von Dortmund mit. Dieser Skandal hat erst zu etwas geführt, was selbstverständlich sein sollte: Unangemeldete Kontrollen NRW-weit. Klaus Brandt, bisher bei der Westfälischen Rundschau in Dortmund tätig, ist jetzt für die Zentralredaktion der WAZ unterwegs. Wenn einer etwas journalistisch bewegt in diesem Skandal, dann er.
- Emscherbruch
- Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
- Beiträge: 7528
- Registriert: 30.07.2007, 14:02
- Wohnort: GE - Resser Mark
Re: Dortmund
Darauf hoffe ich sehr und ich wünsche ihm viel Erfolg dabei.Hafenjunge hat geschrieben:Klaus Brandt, bisher bei der Westfälischen Rundschau in Dortmund tätig, ist jetzt für die Zentralredaktion der WAZ unterwegs. Wenn einer etwas journalistisch bewegt in diesem Skandal, dann er.
@Hafenjunge: Du beziehst Dich ein wenig auf dieses Zitat?
Warum ich das schrieb:Emscherbruch hat geschrieben:@Josel: Neben dem Umweltskandal zeichnet sich eine weitere traurige Entwicklung ab.
In der WAZ und bei DerWesten.de werden die ortskundigen Redakteure zu echten Exoten!
Klaus Brandt, Friedhelm Pothoff, Jörn Stender & Co. vermuten die Wiedehopfstraße und das AGR-Lager seit Tagen in Resse.
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 95824.html
http://www.derwesten.de/nachrichten/im- ... 91871.html
Zur journalistischen Arbeit gehört es, gründlich zu recherchieren. Soweit mir bekannt ist, legen besonders Journalisten gesteigerten Wert darauf, "exakt" zu sein. Daraus beziehen sie die Legitimation, auf die Fehler und Versäumnisse Anderer hinweisen zu dürfen.
Wie geht es dem Leser der WAZ?
Szenario 1:
Ich schlage morgens die WAZ auf und lese eine Geschichte, die falsche Ortsangaben enthält. Die Fragen, die sich mir stellen, sind: Wenn dieser 'Stoff aus dem ersten Lehrjahr' von dem Schreiber nicht beherrscht wird, was an der eigentlichen Meldung wird wohl gründlich recherchiert sein? Was wird oberflächlich und ungeprüft übernommen worden sein? Wo werden Zusammenhänge vom Schreiber unverstanden und deshalb falsch dargestellt sein?
Szenario 2:
Ich schaue in 20 Jahren im WAZ-Archiv nach und finde bei einer Recherche einen Artikel. Die Ortsangabe stimmt nicht. Ich werde dem Redakteur Misstrauen entgegenbringen, ob der Rest stimmt.
Fazit:
Wenn man zu dem Zwischenlager fährt, kommt man auf allen Wegen dorthin an einem Ortseingangsschild vorbei. Darauf steht der Stadtteil. Auch im Nachgang oder bei einem Verzicht auf eine Ortsbesichtigung hätte ein kurzer Blick ins Internet für Klarheit gesorgt. http://geo.gkd-el.de/website/infos/viewer.htm "Verwaltungsgrenzen->Stadtteile Gelsenkirchen" einschalten und der Redakteur hätte seiner journalistischen Sorgfaltspflicht Genüge getan. Aufwand kleiner 1 Minute.
Vielleicht stört sich demnächst niemand mehr daran, wenn das Marienhospital Ückendorf in der WAZ zu Wattenscheid gezählt wird. Ungefähr so weit ist das Zwischenlager der AGR von der Grenze zu Resse entfernt. Vielleicht reicht demnächst auch die Meldung, irgendwo sei irgendwas passiert, aber Hauptsache Skandal. Ich hoffe nicht!
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.
-
- Abgemeldet
Re: Dortmund
Ja, der Mangel journalistischer Arbeit im WAZ-Konzern, aber nicht nur hier, ist, dass Journalisten in immer größeren bzw. zentraleren Redaktionsräumen zusammen gezogen und universeller eingesetzt werden. Darunter leiden Ortskenntnisse und Detailwissen.Emscherbruch hat geschrieben:@Hafenjunge: Du beziehst Dich ein wenig auf dieses Zitat?
-
- Abgemeldet
Wohngebiet
Laut WAZ beginnt jetzt die PCB-Suche im angrenzenden Wohngebiet. Vielleicht kann jemand ein Foto von diesen Arbeiten hier einstellen.
Uns hat folgende Mail erreicht:
Gibt es in GE schon eine solche Bürgerinitiative? Eine Zusammenarbeit könnte dann sinnvoll sein.Wiebke Claussen hat Folgendes geschrieben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
durch die Presse ging, dass nach dem Envio-Debakel in Dortmund, offiziell aufgedeckt seit Mitte 2010, einige weitere Fälle im Ruhrgebiet von PCB-Belastungen in Recyclingunternehmen (Remondis in Lünen und AGR in Gelsenkirchen) publik geworden sind.
Ich wende mich an Sie als Sprecherin der "Bürgerintiative zur Aufklärung des PCB-Skandals in Dortmund", einer Anwohnerinitiative in Nachbarschaft des Dortmunder Hafens und seiner Recyclingbetriebe wie Envio, und möchte Sie auf unsere Website und unser letztes Flugblatt und Forderungspapier, das wir Anfang Februar der Ministerpräsidentin Kraft überreichten, aufmerksam machen. Vielleicht ist dies für Ihre Arbeit vor Ort hilfreich. Als Umweltbewegte und Gewerbschafter dürften die PCB-Fälle in Ihren Gemeinden Sie ja sehr bewegen.
Wenn Sie mehr über uns und vor allem den PCB-Skandal und seine bisherige Bearbeitung in Dortmund erfahren möchten, können Sie unsere Website unter www.pcb-skandal.de besuchen.
Mit freundlichem Gruß
Wiebke Claussen
Katrin Rieckermann
Sprecherinnen der Bürgerintiative zur Aufklärung des PCB-Skandals in Dortmund
Zuzu
St. Florian
Giftmülldeponien, Forensische Kliniken, Fettverwerter (Abdecker) haben eines gemeinsam:
1. Sie sind unverzichtbar, und 2. keiner will sie haben.
Dabei kann man beide Seiten verstehen:
Sammelt man die Probleme nicht zentral, entsteht unkontrolllierbarer Wildwuchs.
Ausgenommen die Aufbewahrungsstätten für untherapierbare Triebtäter. Die würden im normalen Knast landen und nach ein paar Jahren wieder ihrer Leidenschaft frönen. Wie es die hochbezahlten "Abgeordneten" im sog. "Europäischen Parlament" wohl gerne sehen würden.
Habe ich so eine Einrichtung in Wohnungsnähe, ist nicht nur der Geruchssinn beleidigt, sondern die Gesundheit und damit die "Würde des Menschen" wissentlich angetastet, wo doch der Staat sie schützen muss. Ich weiß wohl, dass die Gesundheit kein Grundrecht ist, aber hier muss "der Staat" entscheiden, wessen Gesundheit nun angetastet werden muss, und wessen nicht, und das ist eine Frage der Würde.
"Heiliger St. Florian, verschone unsere Häuser, steck andere Häuser an."
Dieser alte Spruch ist zwar politisch nicht korrekt, aber er bringt es auf den Punkt.
Und das Unangenehme an der ganzen Problematik ist die, dass sie sich ohne Flurschaden nicht lösen lässt. Egal, was "man" tut, einige sind immer die Gelackmeierten.
In meiner Zweitheimat sollte mal der "Lehmberg", eine reine Landwirtschaftsgegend, in eine Sondermülldeponie verwandelt werden. Die Bürger dieser Stadt wehrten sich vehemt gegen den Plan des Reg.-Präsidenten in Münster. Nach einiger Zeit wurde die Siegesfanfare geblasen und das Projekt fallengelassen.
Aber es waren nicht die Proteste der Bürger, es waren nicht einmal die Gitarre spielenden und "we shell over come" schmetterndernden Pfarrjugendlichen, einige behaupten, selbst die Lichterkette wäre ohne Eindruck geblieben, sondern ein subalterner Beamter in Münster hat errechnet, dass überhaupt kein Bedarf für das Unterfangen bestand.
In den USA, so geht die Sage, werden chemische Giftstoffe durch Verbrennen in Kohlekraftwerken in Wasserdampf und ungiftige Stoffe zurückgewandelt. Ich meine, daran mangelt es im Ruhrgebiet doch sicher nicht.
1. Sie sind unverzichtbar, und 2. keiner will sie haben.
Dabei kann man beide Seiten verstehen:
Sammelt man die Probleme nicht zentral, entsteht unkontrolllierbarer Wildwuchs.
Ausgenommen die Aufbewahrungsstätten für untherapierbare Triebtäter. Die würden im normalen Knast landen und nach ein paar Jahren wieder ihrer Leidenschaft frönen. Wie es die hochbezahlten "Abgeordneten" im sog. "Europäischen Parlament" wohl gerne sehen würden.
Habe ich so eine Einrichtung in Wohnungsnähe, ist nicht nur der Geruchssinn beleidigt, sondern die Gesundheit und damit die "Würde des Menschen" wissentlich angetastet, wo doch der Staat sie schützen muss. Ich weiß wohl, dass die Gesundheit kein Grundrecht ist, aber hier muss "der Staat" entscheiden, wessen Gesundheit nun angetastet werden muss, und wessen nicht, und das ist eine Frage der Würde.
"Heiliger St. Florian, verschone unsere Häuser, steck andere Häuser an."
Dieser alte Spruch ist zwar politisch nicht korrekt, aber er bringt es auf den Punkt.
Und das Unangenehme an der ganzen Problematik ist die, dass sie sich ohne Flurschaden nicht lösen lässt. Egal, was "man" tut, einige sind immer die Gelackmeierten.
In meiner Zweitheimat sollte mal der "Lehmberg", eine reine Landwirtschaftsgegend, in eine Sondermülldeponie verwandelt werden. Die Bürger dieser Stadt wehrten sich vehemt gegen den Plan des Reg.-Präsidenten in Münster. Nach einiger Zeit wurde die Siegesfanfare geblasen und das Projekt fallengelassen.
Aber es waren nicht die Proteste der Bürger, es waren nicht einmal die Gitarre spielenden und "we shell over come" schmetterndernden Pfarrjugendlichen, einige behaupten, selbst die Lichterkette wäre ohne Eindruck geblieben, sondern ein subalterner Beamter in Münster hat errechnet, dass überhaupt kein Bedarf für das Unterfangen bestand.
In den USA, so geht die Sage, werden chemische Giftstoffe durch Verbrennen in Kohlekraftwerken in Wasserdampf und ungiftige Stoffe zurückgewandelt. Ich meine, daran mangelt es im Ruhrgebiet doch sicher nicht.
- Emscherbruch
- Ehemaliges Mitglied der Verwaltung
- Beiträge: 7528
- Registriert: 30.07.2007, 14:02
- Wohnort: GE - Resser Mark
So ein Müll
Ein paar Infos zu PCB vom Umweltbundesamt.
http://www.umweltbundesamt.de/abfallwir ... ll/pcb.htm
Im genannten Fall ist das Problem nicht eine geplante PCB-Deponierung. Vielmehr dient das Zwischenlager der AGR auch dazu, PCB aus alten Trafos abzulassen und umzufüllen, damit es anschließend im Hertener Müllheizkraftwerk verbrannt werden kann. Ob dabei wirklich alles schädliche in den Filteranlagen aufgefangen wird, wer kann das beurteilen?
Ich möchte nicht wissen, was mit den Chlorverbindungen in den amerkanischen Kraftwerken wirklich passieren würde. Hört sich eher nach Wunschdenken an.
Im aktuellen Fall geht es darum, dass die Mitarbeiter der AGR anscheinend sehr fahrlässig mit dem hochgiftigen Stoff umgegangen sind. Es existiert wohl kein Bewusstsein für die Gefährlichkeit des Stoffes bei denen, die täglich damit umgehen. Beim Ablassen der Transformatorkühlflüssigkeit muss in dem AGR-Zwischenlager mindestens einmal etwas heftig "daneben" gelaufen sein. Wenn die Mitarbeiter so ein Missgeschick nicht sofort melden sondern vertuschen, dann kann das Zeug alle Mitarbeiter nach und nach vergiften. Wenn es keine Schleusen gibt, dann kann es in die Umgebung herausgetragen werden. Wenn keine Lüftungssysteme in den Hallen installiert sind, dann wird das Gift in die Umgebung geweht und kann Menschen, Tiere und Pflanzen vergiften. Was davon nun eingetreten ist, ob alle Vorschriften eingehalten wurden, das wird zurzeit geprüft. Die AGR ist zu eigenen Messungen gesetzlich wohl nicht verpflichtet. Kann man aber tatsächlich davon ausgehen, dass jeder Arbeiter, der so einen Scheiß-Job macht und mit dem Gift herumpanscht, tatsächlich eine Eignung dazu hat? Der Umgang der Aufsichtsbehörden mit der AGR ist ebenfalls ein kritischer Punkt. Immerhin ist es ein kommunales Unternehmen, das zu 100% dem Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) gehört, dessen Vertreter wiederum von den Städten entsandt werden. Da scheint es einige Verflechtungen zu geben, die nicht gesund sind.
Sollen die klammen kommunalen Finanzen über die AGR durch Müllimporte aufgebessert werden? Als Australien 2007 seinen Giftmüll exportieren wollte, da riefen auch die Manager der AGR "hier". Sie wollten das Zeug um die halbe Welt nach Herten verschiffen lassen, um es an der Grenze zu Herne und Gelsenkirchen in die Gegend zu pusten und die Reste der Verbrennung gleich nebenan auf der ZDE zu deponieren. Die Begründung Australiens für ihre Giftmüllexporte war sehr überzeugend. Die Bürgerproteste im Land liesen es ihnen leider nicht zu, ihr toxisches Zeug bei sich zu entsorgen. - Sorry, Restwelt! Alles muss raus aus Australien!
http://www.derwesten.de/nachrichten/pol ... 43434.html
Die hiesigen Anlagen benötigen Auslastung. So gelangte 2008 Müll von Italiens verstopfen Gehwegen in den Hertener Ofen und wehte über Gelsenkirchen hinweg.
http://www.derwesten.de/nachrichten/Umw ... 24086.html
Die Müllheizkraftwerke sind begehrt bei den Kommunen. Die RWE-Anlage in Essen-Karnap sorgt in Gelsenkirchen für niedrige Gebühren für die Müllabfuhr. Wer bei uns was in die Tonne kloppt, der sieht es später weiter westlich in Rauch aufgehen.
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 01765.html
http://www.umweltbundesamt.de/abfallwir ... ll/pcb.htm
Im genannten Fall ist das Problem nicht eine geplante PCB-Deponierung. Vielmehr dient das Zwischenlager der AGR auch dazu, PCB aus alten Trafos abzulassen und umzufüllen, damit es anschließend im Hertener Müllheizkraftwerk verbrannt werden kann. Ob dabei wirklich alles schädliche in den Filteranlagen aufgefangen wird, wer kann das beurteilen?
Ich möchte nicht wissen, was mit den Chlorverbindungen in den amerkanischen Kraftwerken wirklich passieren würde. Hört sich eher nach Wunschdenken an.
Im aktuellen Fall geht es darum, dass die Mitarbeiter der AGR anscheinend sehr fahrlässig mit dem hochgiftigen Stoff umgegangen sind. Es existiert wohl kein Bewusstsein für die Gefährlichkeit des Stoffes bei denen, die täglich damit umgehen. Beim Ablassen der Transformatorkühlflüssigkeit muss in dem AGR-Zwischenlager mindestens einmal etwas heftig "daneben" gelaufen sein. Wenn die Mitarbeiter so ein Missgeschick nicht sofort melden sondern vertuschen, dann kann das Zeug alle Mitarbeiter nach und nach vergiften. Wenn es keine Schleusen gibt, dann kann es in die Umgebung herausgetragen werden. Wenn keine Lüftungssysteme in den Hallen installiert sind, dann wird das Gift in die Umgebung geweht und kann Menschen, Tiere und Pflanzen vergiften. Was davon nun eingetreten ist, ob alle Vorschriften eingehalten wurden, das wird zurzeit geprüft. Die AGR ist zu eigenen Messungen gesetzlich wohl nicht verpflichtet. Kann man aber tatsächlich davon ausgehen, dass jeder Arbeiter, der so einen Scheiß-Job macht und mit dem Gift herumpanscht, tatsächlich eine Eignung dazu hat? Der Umgang der Aufsichtsbehörden mit der AGR ist ebenfalls ein kritischer Punkt. Immerhin ist es ein kommunales Unternehmen, das zu 100% dem Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) gehört, dessen Vertreter wiederum von den Städten entsandt werden. Da scheint es einige Verflechtungen zu geben, die nicht gesund sind.
Sollen die klammen kommunalen Finanzen über die AGR durch Müllimporte aufgebessert werden? Als Australien 2007 seinen Giftmüll exportieren wollte, da riefen auch die Manager der AGR "hier". Sie wollten das Zeug um die halbe Welt nach Herten verschiffen lassen, um es an der Grenze zu Herne und Gelsenkirchen in die Gegend zu pusten und die Reste der Verbrennung gleich nebenan auf der ZDE zu deponieren. Die Begründung Australiens für ihre Giftmüllexporte war sehr überzeugend. Die Bürgerproteste im Land liesen es ihnen leider nicht zu, ihr toxisches Zeug bei sich zu entsorgen. - Sorry, Restwelt! Alles muss raus aus Australien!
http://www.derwesten.de/nachrichten/pol ... 43434.html
Die hiesigen Anlagen benötigen Auslastung. So gelangte 2008 Müll von Italiens verstopfen Gehwegen in den Hertener Ofen und wehte über Gelsenkirchen hinweg.
http://www.derwesten.de/nachrichten/Umw ... 24086.html
Die Müllheizkraftwerke sind begehrt bei den Kommunen. Die RWE-Anlage in Essen-Karnap sorgt in Gelsenkirchen für niedrige Gebühren für die Müllabfuhr. Wer bei uns was in die Tonne kloppt, der sieht es später weiter westlich in Rauch aufgehen.
http://www.derwesten.de/staedte/gelsenk ... 01765.html
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.
-
- Abgemeldet
Hier der aktuelle Sachstand aus der taz/Die Tageszeitung:
http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/arti ... und-boden/
Dortmunder Envio-Skandal weitet sich aus - Gift in Luft und Boden
In Nordrhein-Westfalen könnten in drei weiteren Recyclingfirmen Arbeiter verseucht worden sein. Die Unternehmen versuchen, die PCB-Werte herunterzuspielen. VON ANDREAS WYPUTTA
http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/arti ... und-boden/
Dortmunder Envio-Skandal weitet sich aus - Gift in Luft und Boden
In Nordrhein-Westfalen könnten in drei weiteren Recyclingfirmen Arbeiter verseucht worden sein. Die Unternehmen versuchen, die PCB-Werte herunterzuspielen. VON ANDREAS WYPUTTA