Zeche Dahlbusch
Moderatoren: Verwaltung, Redaktion-GG
- Mechtenbergkraxler
- Beiträge: 1262
- Registriert: 15.04.2011, 11:17
- Wohnort: im Exil
Grubenfelder rund um Dahlbusch
Für Interessierte hier ein Kartenausschnitt aus einer Übersichtskarte des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats mit den Grubenfeldern von Dahlbusch und Nachbarzechen. Zum RWKS mehr unter https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinisch ... n-Syndikat
MK
MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)
- Mechtenbergkraxler
- Beiträge: 1262
- Registriert: 15.04.2011, 11:17
- Wohnort: im Exil
Re: Grubenfelder rund um Dahlbusch
Hier eine andere Sicht auf die gleiche Region, diesmal mit Markierung der Besitzverhältnisse durch Einfärbung der Grubenfelder. Die blaue Markierung bei Z. Dahlbusch zeigt ausländische Besitzer an, bekanntermaßen in diesem Falle belgische Industrielle und Techniker, die sich in Rotthausen auch mit seltsamen Straßennamen verewigt haben (Chaudronstraße). Zollverein, Bonifatius, sowie Rheinelbe/Alma waren in Besitz der deutschen Gelsenkirchener Bergwerks AG. Consol nördlich davon war eigenständig in Privatbesitz.Mechtenbergkraxler hat geschrieben:Für Interessierte hier ein Kartenausschnitt aus einer Übersichtskarte des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats mit den Grubenfeldern von Dahlbusch und Nachbarzechen. Zum RWKS mehr unter https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinisch ... n-Syndikat
MK
Noch ergänzt: schwarze Kringel = Fördernder Schacht; offene Kringel = Wetterschacht; gekreuzter Kringel = anderweitig genutzter Schacht (z.B. Materialförderung u.ä.).
Eine Empfehlung, hier bestimmt schon mal irgendwo erwähnt: Auf der Kokerei Hansa findet alljährlich ein sog. Montan-Trödelmarkt statt, immer an Christi Himmelfahrt (für die Andersgläubigen: Vattatach). Für Bergbaunostalgiker ein absolutes Muss, dort zu stöbern.
MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)
- Heinz O.
- Mitglied der Verwaltung
- Beiträge: 17470
- Registriert: 10.04.2007, 19:57
- Wohnort: Erle bei Buer in Gelsenkirchen
- Kontaktdaten:
[center]
Kohlewäsche mit Sieberei 1925
Architekt Josef Rings
Quelle: J. Rings: Bauen als Ausdruck des Gemeinschaftsbewußtseins in:
Bauwarte, Zeitschrift für Bauform und Raumkunst, Heft 9/1928
[/center]
Kohlewäsche mit Sieberei 1925
Architekt Josef Rings
Quelle: J. Rings: Bauen als Ausdruck des Gemeinschaftsbewußtseins in:
Bauwarte, Zeitschrift für Bauform und Raumkunst, Heft 9/1928
[/center]
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter
überalteter Sittenwächter
-
- Beiträge: 1557
- Registriert: 26.11.2006, 12:45
- Wohnort: Gelsenkirchen
Die WAZ über den Schicksalsmonat auf Dahlbusch
WAZ Lokalredaktion Gelsenkirchen Leserbrief zu „Schicksalsmonat auf Dahlbusch“
Unter den Opfern des „weiteren schweren Unglücks, bei dem 38 Bergleute starben“ (der Schlagwetter- und Kohlestaubexplosion vom 23. August 1943), befanden sich auch 18 Arbeitssklaven aus Osteuropa. „Durch die NS-Rasseideologie zu 'Untermenschen' herabgewürdigt, waren die Bedingungen, unter denen diese Menschen leben mussten, schier unvorstellbar“, schrieb 1998 das damals noch deutlicher Sprache fähige Institut für Stadtgeschichte. Abgesehen von der brutalen Behandlung durch Steiger und Wachmannschaften führten die viel zu geringe Ernährung, die mangelnde medizinische Versorgung und die hygienischen Zustände dazu, dass Hunderte zu Tode kamen. Heimatverein, Bürgerverein, Stadtteilarchiv und Bergbausammlung wollen von alledem nichts wissen, die rechtslastig-bürokratisch agierende Rotthauser Sozialdemokratie gleichfalls nicht. Alle miteinander verweigern sie sich einer Aufarbeitung der Glückauf- und Heil-Hitler-Jahre der Zeche Dahlbusch. Nicht zu ihrem Vorteil. Eine aufgeklärte Gelsenkirchener Bürgergesellschaft würde ein klares Wort von dieser Seite sehr wohl zu schätzen wissen.
"Die Welt ist in allen Breitengraden ein Unternehmen auf Gegenseitigkeit.
Wir Kannibalen müsse, diesen Christen helfen." Quiqueg, Moby Dick Kapitel 18
Unter den Opfern des „weiteren schweren Unglücks, bei dem 38 Bergleute starben“ (der Schlagwetter- und Kohlestaubexplosion vom 23. August 1943), befanden sich auch 18 Arbeitssklaven aus Osteuropa. „Durch die NS-Rasseideologie zu 'Untermenschen' herabgewürdigt, waren die Bedingungen, unter denen diese Menschen leben mussten, schier unvorstellbar“, schrieb 1998 das damals noch deutlicher Sprache fähige Institut für Stadtgeschichte. Abgesehen von der brutalen Behandlung durch Steiger und Wachmannschaften führten die viel zu geringe Ernährung, die mangelnde medizinische Versorgung und die hygienischen Zustände dazu, dass Hunderte zu Tode kamen. Heimatverein, Bürgerverein, Stadtteilarchiv und Bergbausammlung wollen von alledem nichts wissen, die rechtslastig-bürokratisch agierende Rotthauser Sozialdemokratie gleichfalls nicht. Alle miteinander verweigern sie sich einer Aufarbeitung der Glückauf- und Heil-Hitler-Jahre der Zeche Dahlbusch. Nicht zu ihrem Vorteil. Eine aufgeklärte Gelsenkirchener Bürgergesellschaft würde ein klares Wort von dieser Seite sehr wohl zu schätzen wissen.
"Die Welt ist in allen Breitengraden ein Unternehmen auf Gegenseitigkeit.
Wir Kannibalen müsse, diesen Christen helfen." Quiqueg, Moby Dick Kapitel 18
Verantwortung für die Glückauf- und Heil-Hitler-Jahre
GfW Gesellschaft für Wohnungsbau mbH 30.Mai 2020
Oberbürgermeister Frank Baranowski oberbuergermeister@gelsenkirchen.de
Bezirksvertretung Gelsenkirchen Süd norman.bork@gelsenkirchen.de
Mit folgendem Vorschlag wende ich mich zunächst an die GfW als erinnerungspolitische Nachfolgerin der Dahlbusch AG. Er beruht auf der Überlegung, dass ein unzweideutiges öffentliches Bekenntnis zu eigener Verantwortung für ihren Anteil an den Verbrechen der Glückauf- und Heil-Hitler-Jahre auch und gerade der Dahlbusch AG, der Stadt Gelsenkirchen und dem Stadtteil Rotthausen zur Ehre gereichen würde. Keineswegs aber zur Schande!
Angestoßen wurde diese Überlegung auch durch folgende Pressemeldung der Stadt Bochum www.bochum.de :
„14. September 2018 – Erste Stolperschwelle für Bochum zum Gedenken an Opfer des NS-Regimes mit der Inschrift:
BIS ZU 2000 HÄFTLINGE MUSSTEN HIER IM AUSSENLAGER DES KZ BUCHENWALD.... SIE ARBEITETEN IN DER RÜSTUNGSPRODUKTION DES BOCHUMER VEREINS: DURCH UNMENSCHLICHE ARBEITS- UND LEBENSBEDINGUNGEN FANDEN VIELE DEN TOD “
Hieran angelehnt wäre daran zu denken, unter bürgerschaflicher Beteiligung auch auf dem Bürgersteig vor dem Hause Grüner Weg 1 in Rotthausen eine Stolperschwelle zu verlegen, die etwa folgende Inschrift tragen könnte:
1941 – 1945 ZU UNTERMENSCHEN HERABGEWÜRDIGT MUSSTEN RUND 1500 SOWJETISCHE KRIEGSGEFANGENE UND „OSTARBEITER*INNEN“ FÜR DAHLBUSCH UND DELOG SKLAVENARBEIT LEISTEN. HUNDERTE KAMEN INFOLGE BRUTALER BEHANDLUNG DURCH STEIGER, WACHMANNSCHAFTEN UND ANDERES AUFSICHTSPERSONAL ZU TODE
Ich persönlich kann mir aus den eingangs angeführten Gründen auch eine andere Form des hier bitter notwendigen öffentlichen Gedenkens vorstellen, für die ich mich dann im eigenen politischen Umfeld nach Kräften einsetzen würde: Eine Steinplatte nach Art derjenigen, mit der Dahlbusch auf dem Rotthauser Friedhof an die Opfer des Schlagwetter-Unglücks vom 3. August 1955 erinnert. Sie ließe sich auf der Wiese gegenüber dem „Sie starben-für-Deutschland“ - Denkmal des Nazi-Bildhauers Nietsch platzieren und, ähnlich der dann wegfallenden Stolperschwelle, so beschriften:
DEN VON 1941 – 1945 IN DER ROTTHAUSER KRIEGSWIRTSCHAFT UMGEKOMMENEN „OSTARBEIER*INNEN“ UND SOWJETISCHEN KRIEGSGEFANGENEN ZUM GEDÄCHTNIS.
ZU „UNTERMENSCHEN“ HERABGEWÜRDIGT, MUSSTEN SIE UNTER SCHIER UNVORSTELLBAREN BEDINGUNGEN LEBEN. HUNDERTE KAMEN INFOLGE BRUTALER BEHANDLUNG DURCH STEIGER, WACHMANNSCHAFTEN UND ANDERES AUFSICHTSPERSONAL ZU TODE. WIR WIDMEN IHNEN DIESEN STEIN ALS ZEICHEN UNSERER VERANTWORTUNG.
NIE WIEDER FASCHISMUS! NIE WIEDER KRIEG!
OBERBÜRGERMEISTER RAT UND BEZIRKSVERTRETUNG SÜD DER STADT GELSENKIRCHEN
DAHLBUSCH AG GfW GESELLSCHAFT FÜR WOHNUNGSBAU
Gelsenzentrum unterstützt diese Initiative, verbunden mit dem Hinweis, dass der Text auf einer etwaigen Stolperschwelle vor dem Haus Grüner Weg 1 mit Günter Demnig abzustimmen wäre.
An die Bezirksvertretung Süd richte ich die Bürgeranregung:
Sie möge beschließen:
Die Bezirksvertretung Gelsenkirchen Süd begrüßt das gemeinsame Vorhaben von Petent und Gelsenzentrum, den Dahlbuschpark mit einem Gedenkzeichen nach Maßgabe deren Vorschlags vom 30. Mai 2020 auszustatten.
Oberbürgermeister Frank Baranowski oberbuergermeister@gelsenkirchen.de
Bezirksvertretung Gelsenkirchen Süd norman.bork@gelsenkirchen.de
Mit folgendem Vorschlag wende ich mich zunächst an die GfW als erinnerungspolitische Nachfolgerin der Dahlbusch AG. Er beruht auf der Überlegung, dass ein unzweideutiges öffentliches Bekenntnis zu eigener Verantwortung für ihren Anteil an den Verbrechen der Glückauf- und Heil-Hitler-Jahre auch und gerade der Dahlbusch AG, der Stadt Gelsenkirchen und dem Stadtteil Rotthausen zur Ehre gereichen würde. Keineswegs aber zur Schande!
Angestoßen wurde diese Überlegung auch durch folgende Pressemeldung der Stadt Bochum www.bochum.de :
„14. September 2018 – Erste Stolperschwelle für Bochum zum Gedenken an Opfer des NS-Regimes mit der Inschrift:
BIS ZU 2000 HÄFTLINGE MUSSTEN HIER IM AUSSENLAGER DES KZ BUCHENWALD.... SIE ARBEITETEN IN DER RÜSTUNGSPRODUKTION DES BOCHUMER VEREINS: DURCH UNMENSCHLICHE ARBEITS- UND LEBENSBEDINGUNGEN FANDEN VIELE DEN TOD “
Hieran angelehnt wäre daran zu denken, unter bürgerschaflicher Beteiligung auch auf dem Bürgersteig vor dem Hause Grüner Weg 1 in Rotthausen eine Stolperschwelle zu verlegen, die etwa folgende Inschrift tragen könnte:
1941 – 1945 ZU UNTERMENSCHEN HERABGEWÜRDIGT MUSSTEN RUND 1500 SOWJETISCHE KRIEGSGEFANGENE UND „OSTARBEITER*INNEN“ FÜR DAHLBUSCH UND DELOG SKLAVENARBEIT LEISTEN. HUNDERTE KAMEN INFOLGE BRUTALER BEHANDLUNG DURCH STEIGER, WACHMANNSCHAFTEN UND ANDERES AUFSICHTSPERSONAL ZU TODE
Ich persönlich kann mir aus den eingangs angeführten Gründen auch eine andere Form des hier bitter notwendigen öffentlichen Gedenkens vorstellen, für die ich mich dann im eigenen politischen Umfeld nach Kräften einsetzen würde: Eine Steinplatte nach Art derjenigen, mit der Dahlbusch auf dem Rotthauser Friedhof an die Opfer des Schlagwetter-Unglücks vom 3. August 1955 erinnert. Sie ließe sich auf der Wiese gegenüber dem „Sie starben-für-Deutschland“ - Denkmal des Nazi-Bildhauers Nietsch platzieren und, ähnlich der dann wegfallenden Stolperschwelle, so beschriften:
DEN VON 1941 – 1945 IN DER ROTTHAUSER KRIEGSWIRTSCHAFT UMGEKOMMENEN „OSTARBEIER*INNEN“ UND SOWJETISCHEN KRIEGSGEFANGENEN ZUM GEDÄCHTNIS.
ZU „UNTERMENSCHEN“ HERABGEWÜRDIGT, MUSSTEN SIE UNTER SCHIER UNVORSTELLBAREN BEDINGUNGEN LEBEN. HUNDERTE KAMEN INFOLGE BRUTALER BEHANDLUNG DURCH STEIGER, WACHMANNSCHAFTEN UND ANDERES AUFSICHTSPERSONAL ZU TODE. WIR WIDMEN IHNEN DIESEN STEIN ALS ZEICHEN UNSERER VERANTWORTUNG.
NIE WIEDER FASCHISMUS! NIE WIEDER KRIEG!
OBERBÜRGERMEISTER RAT UND BEZIRKSVERTRETUNG SÜD DER STADT GELSENKIRCHEN
DAHLBUSCH AG GfW GESELLSCHAFT FÜR WOHNUNGSBAU
Gelsenzentrum unterstützt diese Initiative, verbunden mit dem Hinweis, dass der Text auf einer etwaigen Stolperschwelle vor dem Haus Grüner Weg 1 mit Günter Demnig abzustimmen wäre.
An die Bezirksvertretung Süd richte ich die Bürgeranregung:
Sie möge beschließen:
Die Bezirksvertretung Gelsenkirchen Süd begrüßt das gemeinsame Vorhaben von Petent und Gelsenzentrum, den Dahlbuschpark mit einem Gedenkzeichen nach Maßgabe deren Vorschlags vom 30. Mai 2020 auszustatten.
- Mechtenbergkraxler
- Beiträge: 1262
- Registriert: 15.04.2011, 11:17
- Wohnort: im Exil
Zeche Dahlbusch im Jahr 2020
Was ist überhaupt heute noch von der Zeche Dahlbusch zu sehen? Die Schachtrelikte sind komplett dokumentiert auf http://www.rotthausen.de/schachtrelikte.htm . Als ich kürzlich bei einem der Betriebe auf dem ehem. Schacht 8 Gelände zu tun hatte, fielen mir noch diese beiden Fotoobjekte auf.
Das Foto links zeigt die Infotafel für den verfüllten Schacht 8, knapp 100 m hinter der Einfahrt an der rechten Gebäudewand. Die Zahlen auf dem Schild sind die lokalen Koordinaten des Gauß-Krüger-Systems, mit dem im Bergbau traditionell gearbeitet wurde und das quasi ein Vorläufer des UTM-Systems ist. Die sehr trickreichen geomathematischen Details können z.B. in dieser Info nachgelesen werden: http://www.geoinformatik-os.de/index.ph ... oordinaten oder http://www.giswiki.org/wiki/Gau%C3%9F-K ... atensystem
H ist der sog. Hochwert, der die Entfernung vom Äquator in Metern angibt, d.h. Schacht 8 war 7747 km vom Äquator entfernt. R ist der sog. Rechtswert, der eine Entfernung zum jeweiligen Gauß-Krüger-Bezugsmeridian angibt. Hinzu kommt auf dem Schild noch der Schachtdurchmesser von 6 m. Oben auf dem Dach des angrenzenden Gebäudes sind noch zwei Protegohauben zu sehen. Schächte dieser Größenordnung wurden in der Regel nicht bis zum Sumpf verfüllt, sondern erhielten eine Art Stopfen, so dass Ausgasungen aus den darunterliegenden Grubenbereichen noch über die Hauben abgeführt werden können und sich keine kritischen anderen Wege, z.B. in Rotthauser Keller suchen.
Direkt links von der Hauptzufahrt, die auch zu den aktiven Zeiten der Zeche den Haupteingang markierte, befand sich das Gelände des Ehrenmals (Foto rechts), das nun im Dahlbusch-Park an der Beethovenstraße steht. Über Sinn, Zweck und Bezeichnung von „Ehrenmälern“ ist in diesem Fred schon heftig debattiert worden. Wer Lust hat, sich die Diskussion noch mal anzuschauen, der sei auf die Blätter 13 ff dieses Freds hingewiesen. Heute stehen dort nur noch zwei einsame Bäume am Rande einer sehr urwüchsigen Krautfläche, deren eine vielleicht noch die Originaltrauerweide aus den 1950er Jahren ist. Zwischen diesen Bäumen stand das Denkmal, davor eine Natursteinfläche mit etwas Bewuchs in den Lücken. Der Eingang war flankiert von zwei Natursteinsäulen.
Nicht mehr sichtbar: Ein Stückchen weiter unterhalb auf der rechten Seite gab es tatsächlich Parkplätze fürs „Obere Management“. Die übrigen 98 % der Belegschaft kamen zu allermeist zu Fuß, wenige mit dem Fahrrad.
MK
Das Foto links zeigt die Infotafel für den verfüllten Schacht 8, knapp 100 m hinter der Einfahrt an der rechten Gebäudewand. Die Zahlen auf dem Schild sind die lokalen Koordinaten des Gauß-Krüger-Systems, mit dem im Bergbau traditionell gearbeitet wurde und das quasi ein Vorläufer des UTM-Systems ist. Die sehr trickreichen geomathematischen Details können z.B. in dieser Info nachgelesen werden: http://www.geoinformatik-os.de/index.ph ... oordinaten oder http://www.giswiki.org/wiki/Gau%C3%9F-K ... atensystem
H ist der sog. Hochwert, der die Entfernung vom Äquator in Metern angibt, d.h. Schacht 8 war 7747 km vom Äquator entfernt. R ist der sog. Rechtswert, der eine Entfernung zum jeweiligen Gauß-Krüger-Bezugsmeridian angibt. Hinzu kommt auf dem Schild noch der Schachtdurchmesser von 6 m. Oben auf dem Dach des angrenzenden Gebäudes sind noch zwei Protegohauben zu sehen. Schächte dieser Größenordnung wurden in der Regel nicht bis zum Sumpf verfüllt, sondern erhielten eine Art Stopfen, so dass Ausgasungen aus den darunterliegenden Grubenbereichen noch über die Hauben abgeführt werden können und sich keine kritischen anderen Wege, z.B. in Rotthauser Keller suchen.
Direkt links von der Hauptzufahrt, die auch zu den aktiven Zeiten der Zeche den Haupteingang markierte, befand sich das Gelände des Ehrenmals (Foto rechts), das nun im Dahlbusch-Park an der Beethovenstraße steht. Über Sinn, Zweck und Bezeichnung von „Ehrenmälern“ ist in diesem Fred schon heftig debattiert worden. Wer Lust hat, sich die Diskussion noch mal anzuschauen, der sei auf die Blätter 13 ff dieses Freds hingewiesen. Heute stehen dort nur noch zwei einsame Bäume am Rande einer sehr urwüchsigen Krautfläche, deren eine vielleicht noch die Originaltrauerweide aus den 1950er Jahren ist. Zwischen diesen Bäumen stand das Denkmal, davor eine Natursteinfläche mit etwas Bewuchs in den Lücken. Der Eingang war flankiert von zwei Natursteinsäulen.
Nicht mehr sichtbar: Ein Stückchen weiter unterhalb auf der rechten Seite gab es tatsächlich Parkplätze fürs „Obere Management“. Die übrigen 98 % der Belegschaft kamen zu allermeist zu Fuß, wenige mit dem Fahrrad.
MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)
-
- Beiträge: 216
- Registriert: 02.01.2016, 18:34
Re: Zeche Dahlbusch
Vor ein oder zwei Jahren ist bei Rodungsarbeiten diese Mauer zum Vorschein gekommen.
Die gehört wohl zu der Ehrenmalfläche.
- Mechtenbergkraxler
- Beiträge: 1262
- Registriert: 15.04.2011, 11:17
- Wohnort: im Exil
Re: Zeche Dahlbusch
Hmmh, die von Dir gezeigte Mauer ist mir etwas zu dicht an der Rotthauser Straße, obwohl die Bäume zu passen scheinen. Hier zum Mit-Überlegen ein Fotoabzug aus dem Jahr 1952. Im Vordergrund ist die ganz normale Hauptzufahrtsstraße ins Gelände. Die Treppe ist nicht mehr vorhanden.Tanriverdi hat geschrieben: ↑13.06.2020, 17:39
Vor ein oder zwei Jahren ist bei Rodungsarbeiten diese Mauer zum Vorschein gekommen.
Die gehört wohl zu der Ehrenmalfläche.
MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)