Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

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Anthro
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Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von Anthro »

Heute findet am Unfallort Kurt-Schumacher-Str./Emil-Zimmermann-Allee eine Mahnwache für den am 14.11.2022 dort verstorbenen Radfahrer statt. Es ist die Aufstellung eines Ghost-Bikes geplant.

Die Mahnwache beginnt um 18:00 Uhr und dauert ca. 1/2 Stunde.

Es wird des Radfahrers und seiner Angehörigen gedacht, es werden keine Schuldzuweisungen erhoben.
Spontanität will gut überlegt sein.


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Anthro
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von Anthro »

Bild
Bei der Mahnwache waren ca. 70 Menschen, viele davon Arbeitskollegen*innen des Verstorbenen. Es war eine berührende und würdige Mahnwache.

Es wurde ein Ghost-Bike aufgestellt, jedoch zunächst nur temporär während der Mahnwache. Es ist noch eine Genehmigung des Ordnungsamtes nötig, der Antrag ist gestellt.
Spontanität will gut überlegt sein.


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Bahnschalker
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von Bahnschalker »

Das geht unter die Haut. Mein herzliches Beileid an die Angehörigen, Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen des tödlich verunglückten Radfahrers. Möge er in Frieden ruhen.

Bin selber jeden Arbeitstag gut 20 Kilometer mit dem E-Bike in die Nachbarstadt unterwegs. Und ich erlebe jede Menge kritische Situationen.

Danke an Anthro für das Bild. Dass eine Genehmigung für das Aufstellen eines Ghost-Bikes überhaupt erforderlich ist und nicht kurzfristig erteilt wird ist ein Witz. Warum an der Stelle - wie auf dem Bild zu erkennen - mit Tempo 70 gefahren werden darf - ist mir ein Rätsel.

Mir fehlt der Glaube, dass in Gelsenkirchen die Sicherheit für Radfahrer verbessert wird. Punktuell passiert das - von einem sicheren Netz für Radfahrer sind wir so weit entfernt wie Schalke von der Meisterschaft.
Nicht der Bessere soll gewinnen, sondern Schalke!

Lucasdakar
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von Lucasdakar »

Jeder Unfall geht unter die Haut- auch dieser.
Jeder Unfall ist schrecklich und überflüssig.

Die Frage warum auf der Kurt-Schumacher-Straße 70 in dem Bereich gefahren kann , ist nicht seit gestern bekannt.
Ich kenne die Kurt-Schumacher-Straße seit ihrem Ausbau nicht anders.
In der Gegenrichtung von Buer nach Gelsenkirchen war früher 100 km/h erlaubt , das ist gedrosselt und mit einem Blitzer ausgestattet.

Ich fahre dort alle zwei Tage lang, was sich da zu Teil abspielt ist haarsträubend, auch Fußgänge die bei Rot laufen um die Straßenbahn mitzubekommen.

Die Unfallursache ist noch nicht zu 100% geklärt, hier eine Vorverurteilung des PKW Fahrer herbeizuführen bzw. zu suggerieren ist nicht in Ordnung.

Ich stand an dem besagten Morgen auf Grund des Unfalles mit einigen anderen Autofahrern fest , bis die Fahrbahn wieder freigegeben wurde.
Da hörte man einige Dinge von " über Rot gefahren, " Unbeleuchtet usw." zum Nachteil de Radfahrers.
Ich habe den Unfall nicht gesehen und enthalte mich den Schuldzuweisungen, weil es mir nicht zusteht. Ich enthalte mich auch einer Vorverurteilung in jeder Richtung.

Ein Ghost-Rad als Gedenkstätte ist nun mal Genehmigungspflichtig und nicht nur in Gelsenkirchen. Hier der Stadt hier Bürgerunfreundlichkeit zu attestieren ist schlechter Stil.

Und wenn ich richtig Informiert bin, ist für diesen Abschnitt der Kurt-Schumacher-Straße der Landesbetrieb NRW zuständig.

Ich wünsche allen viel Kraft diesen einschneidenen und Schrecklichen Unfall zu verarbeiten.
Zuletzt geändert von Lucasdakar am 20.11.2022, 12:42, insgesamt 1-mal geändert.
@Lucasdakar
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Bahnschalker
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von Bahnschalker »

Ich kann nur den Kopf über den Beitrag von Lucasdakar schütteln. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
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awg
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von awg »

Bahnschalker hat geschrieben:
20.11.2022, 11:27
Ich kann nur den Kopf über den Beitrag von Lucasdakar schütteln. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Das sehe ich nicht so. Radfahrer sind nicht immer unschuldig.

Mir ist es in der letzten Woche 4mal passiert das Radfahrer hier in Schwerte unbeleuchtet nach anbruch der Dunkelheit, auch auf Landstraßen mit Tempo 100, gefahren sind. Vor rund 4 Wochen, in Dortmund, kam mir eine Familie (Eltern und 3 Kinder) im Gegenverkehr auf der Franziusstr. mit Fahrrädern entgegen. Geht es noch unvernünftiger?
Zuletzt geändert von awg am 20.11.2022, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Lucasdakar
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von Lucasdakar »

Kopfschütteln?
Kopfschütteln , weil ich mich an der Vorverurteilung des Autofahrers nicht beteilige?
Kopfschütteln, dass ich zu diesem diesen Unfall , mein Mitgefühl ausspreche.

Oder Kopfschütteln, lieber User Bahnschalker , dass ich Ihrer Meinung nicht widerspruchslos folge.?

Bahnschalker hat geschrieben:
20.11.2022, 11:27
Ich kann nur den Kopf über den Beitrag von Lucasdakar schütteln. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
@Lucasdakar
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Brummischubser
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von Brummischubser »

Es ist anzunehmen, dass tatsächlich der Radfahrer bei Rot gefahren ist. Kann natürlich auch sein, dass der Pkw das Rotlicht nicht beachtet hat, aber das halte ich eher für unwahrscheinlich. Die Kreuzung ist so geregelt, dass sich der motorisierte Verkehr und der Fußgänger- und Radfahrerbereich nicht in die Quere kommen. Um zu verstehen, warum jemand diese Kreuzung bei Rot überfährt, muss man selbst mal mit dem Fahrrad dort gefahren sein. Das entschuldigt zwar das Verhalten des Radfahrers nicht, aber es erklärt es eventuell. Wer um 6 Uhr morgens unterwegs ist, fährt höchstwahrscheinlich nicht zum Spaß sondern eher zur Arbeit.
Ich schildere mal, wie das an dieser Kreuzung für einen Radfahrer tatsächlich abläuft, der von der Emil-Zimmermann-Allee aus Richtung Schloß Berge nach links auf die Kurt-Schuhmacher Richtung Gelsenkirchen abbiegen will. Zunächst ist da die Rechtsabbiegerspur Richtung Buer, die überquert werden muss und nicht durch eine Ampel geregelt ist. Der Übergang dort ist saugefährlich, weil die Pkw dort teilweise von der Autobahn kommen und die hohen Geschwindigkeiten noch im Kopf rumspuken und weil die Rechtabbiegerkurve sehr großzügig gehalten ist und zusätzlich noch einen großzügigen Auslauf haben, um sich einfädeln zu können. Es gibt für Pkw keinen Grund, die Geschwindigkeit an dieser Stelle spürbar zu senken. Man muss also höllisch aufpassen oder im Idealfall mit dem Fahrer des Pkw durch Blickkontakt kommunizieren.
Hat man diese Hürde genommen, wartet man vor der Hauptfahrbahn der Kurt-Schumacher auf Grün. Man sieht, dass die Ampel auf der Gegenfahrbahn für Radfahrer bereits Grün ist. Wenn diese dann auf Rot umschaltet, wird endlich die eigene Fahrbahn auf Grün geschaltet.
Abgesehen davon, dass die Auf und Abgänge an dieser Kreuzung nicht gerade felgenfreundlich sind und einem beim Überfahren die Wirbelsäule an die Schädeldecke klopft, ist da noch die Straßenbahn, auf die man aufpassen muss. Viel Platz hat man für sein Fahrrad nicht. Besser ist, man stellt es quer zur Fahrbahn. Nun wartet man also auf die nächste Grünphase. Der Geradeausverkehr hat eine ziemlich lange Phase. Wenn dieser Verkehr dann zum Stehen kommt, fährt der Linksabbieger zur Autobahn los.
Endlich, nach 2 Phasen für die Autofahrer, darf der Radfahrer die Fahrbahn queren. Um nach links abzubiegen, muss er erst ein kleines Stück der Emil-Zimmermann-Allee folgen, was nicht unbedingt verkehrt ist. Es minimiert die Unfälle mit Rechtabbiegern. Aber auch hier geht alles wieder von vorne los. Man wartet vor der Ampel und sieht die Ampel auf der anderen Seite, die Grün zeigt und zwar relativ lange. Man selber hat Rot. Endlich, nachdem die Autofahrer bereits die 3. Ampelphase hinter sich haben, wird auch die Ampel für den Radfahrer grün. Allerdings kann er nur bis zur Mittelinsel fahren, weil die Ampel auf der anderen Seite bereits wieder auf Rot steht. Man kann froh sein, dass wenigstens diese Ampel nicht lange auf Rot bleibt, weil ja nur der Verkehr aus Richtung Horster Straße aufgehalten werden muss.

Und nun sollte sich jeder Autofahrer mal fragen, wie er das empfinden würde, wenn es umgekehrt wäre und er 3 bis 4 Ampelphasen benötigt, bevor er endlich abgebogen ist. Wie schon oben geschrieben, will ich das Verhalten der Radfahrer nicht entschudigen, die bei Rot fahren. Aber wenigstens erklären.

Viele Grüße

Rainer

Bahnschalker
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von Bahnschalker »

Die Beschreibung des Ist-Zustandes ist gut gelungen, Rainer. Und solche Situationen gibt es in unserer Stadt zuhauf - und auch in den Nachbarstädten. Im Zweifel heißt es Auto first und eben nicht Sicherheit für alle first. Um nichts anderes, als das zu ändern ging es mir in meinem Beitrag.

Gestern waren wir mit dem Auto unterwegs aus der Feldmark zum Fußballplatz am Erler Forsthaus. In der Paralellstraße darf man mit Tempo 70 fahren - eine Spur je Richtung. Zwischendurch kommen Hinweise auf kreuzende Radfahrer, denn plötzlich fängt ein Geh- und Radweg auf der anderen Straßenseite an. Man darf aber weiter schnell fahren. Muss man auch, denn ansonsten verpasst man die Grünphase an der Kreuzung zur Unterführung am Bahnhof Zoo.

Neulich war ich beim Schalke-Spiel gegen Mainz. Fahrrad schlecht (dunkel). Bus in die Feldmark nur alle halbe Stunde - völlig normal. Also Auto. Parken an der Arena - zeitintensiv. Drum hab ich unter der Berliner Brücke geparkt. Schlecht, um in die Tram zu steigen (die wenigen prppevollen Bahnen fuhren durch). Bin dann ein Stück über die Schalker Meile um in den Bus 380 einzusteigen. Die Verkehrsführung für Radfahrer ist lebensgefährlich. Aber auch das interessiert niemanden. Und mit einer Mobilitätswende ist nicht zu rechnen.
Nicht der Bessere soll gewinnen, sondern Schalke!

Brummischubser
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von Brummischubser »

Die Stadt Gelsenkirchen macht viel für Radfahrer. Man kann es daran erkennen, dass auf immer mehr Straßen Striche gemalt werden und das war es dann auch schon. Das Bemalen der Straßen macht es nicht sicherer für den Radfahrer. Im Gegenteil wird es sogar gefährlicher, weil die Autofahrer sich an den Strichen orientieren und nicht am Radfahrer.
In der Statistik machen sich die Straßenmalereien aber gut, suggerieren sie doch, dass man sich Gedanken macht. Man mag es auch kaum glauben, aber wir in Horst haben ganz still und heimlich eine Fahrradstraße bekommen. Still und heimlich, weil es keinen Radfahrer interessiert hat oder weil sich die Verantwortlichen geschämt haben, ich weiß es nicht. Aber für die Statistik ist das natürlich gut.
Wie? Ihr habt noch nie was von der Fahrradstraße in Horst gehört? Na ja, eigentlich ist es keine Straße sondern ein Parkplatz. Jedenfalls wird er von den Anwohnern als Parkplatz dankbar angenommen. Das Zusatzschild "Anlieger frei" erlaubt es ihnen ja. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Fahrradstraße auf der Schloßstraße mit einem Rahmen zu markieren. Sie ist ca. 120 m lang. Aber Fahrradstraße ist Fahrradstraße, da darf man nicht undankbar sein, auch wenn sowas niemand braucht.

Bild

Viele Grüße

Rainer

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kleinegemeine01
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von kleinegemeine01 »

Hey Anthro - nun weißte wer ich bin ^^

Ich kenne diesen Bereich natürlich und kenne auch all die Aggressionen an dieser Doppelampelkreuzung, wo man vor den Straßen halten muß, wo sich dann von Obererle und Beckeradsdelle Autofahrer vor die Ampel stellen, wo man bereits seit 4 Ampelphasen wartet.

Ich halte kurz inne und gedenke dem Radfahrer - ich hatte an diesen Morgen den Rückstau erlebt und mich umentschieden und nahm nen anderen Weg.
Am nächsten Morgen fuhr ich dort lang und war extrem langsam mit dem Auto und das war meine Art von Abschied - unbeliebt war ich - ich schwör

Diese Kreuzung vonne Horster Straße kommend gen KSS oder Autobahn oder weiter nach Erle macht viele Autofahrerinnens aggressiv und ich sah noch nie soviele absichtliche Rotverstöße wie dort.
Wer sich im Rückstau befand hat kein Bock nochmal auf Rot zu warten während Obererle Abbieger schon weg sind :)

Diese Kreuzung macht wütend und da muss mal wer ran und um Abhilfe sorgen.
Ich weiß auch schon wie

und während ich hier so schreibe fällt mir ein, dat kein oder nur sehr selten Mensch der nen Auto fährt auch nur ansatzweise den wunsch verspürt nen Menschen auf der Emil Z Allee ( Höhe Schloß Berge) mal den Grund gibt die Straße zu überqueren - ich Auto du nur Fußgängermensch - keiner oder sehr selten jemand bremst mal ein wenig ab

man hält auf mich zu und hupt und fühlt sich im Recht - lieber totfahren?

und weil ich Fußgängerampeln hasse möchte ich dat in Höhe Heistraße der verlorengegangene Zebrastreifen durch eine Fußgängerampel ersetzt wird
nur um Autofahrerinnens an Fußgänger(mwd)/Radfahrerinnens zu erinnern
oder haste Bock auf Streß und wegen nen Unfall all den Aktenkram zu erledigen?

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kdl
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von kdl »

Als Fahrrad- und Autofahrer muss ich mal was loswerden:
Ein es gab einen tödlichen Unfall von einem Radfahrer. Laut dem was man jetzt liest ist er wohl bei Rot gefahren. Dann eine Mahnwache, das weisse Fahrrad ist wieder entfernt worden.
Jetzt wird hier die schlechten Fahrradsituation hier in GE aufgezeigt, über Geschwindigkeit diskutiert etc.

Hat sich irgendjemand mal Gedanken darüber gemacht wie es den PKW-Insassen geht?

Über das Verhalten einiger Auto- und Fahrradfahrer lasse ich mich jetzt nicht aus, nur so viel: manche dürften am Strassenverkehr einfach nicht teilnehmen

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Heinz O.
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von Heinz O. »

@ kdl: deinen Worten kann ich mir nur voll und ganz anschließen
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Lucasdakar
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von Lucasdakar »

Besten Dank für diese Ausführung und Stellung, dass spricht mir aus der Seele.

Ich hatte mich bereits im am Anfang in diesem Fred, ohne eine Partei zu ergreifen geäußert und glatt eines "drüber" bekommen.
Ich habe eins dafür "drüber" bekommen, weil ich mich an der Vorverurteilung des PKW Fahrers nicht beteiligt habe.

An dem besagten Morgen stand ich im Stau, der durch die Unfallabwicklung entstanden ist. Da wurde bereits die Vermutung geäußert, dass der Radfahrer bei "Rot" die
gesamte Kreuzung , gequert hat. Auch dass das Rad unbeleuchtet gewesen sein soll, stand in der Diskussion.

Ich habe es nicht gesehen, kann also zum Unfallhergang nichts sagen.

Alle, die wir mit dem Rad daher fahren, wissen, dass wir es nicht zu schaffen ist, von der Emil-Zimmermann-Allee die Kreuzung im einen Zug zu queren. Ein rotes Lichtsignal müssen wir
dann schon in kauf nehmen und überfahren. Wenn niemand kommt, geht es gut.

Die Frage des PKW Fahrers will sich hier, glaube ich niemand so richtig stellen, denn es passt nicht in die Zeit und deshalb habe ich mich ohne Vorurteil für beide Seiten, die Anteilnahme
geäußert- wofür ich , hier den Kommentar "Kopfschütteln", geerntet habe. Hätte ich mich der Verurteilung des PKW Fahrers angeschlossen, wäre mir zumindest eine Silberplakette gewiss.

Das Ghost-Rad was nach der Mahnwache entfernt wurde entspricht dem Genehmigungsverfahren, was nicht nur in Gelsenkirchen so ist.
Die Aufstellung und Frage solcher "weißen" Räder ist sehr kontrovers. Es nicht nur öffentlicher Raum, sondern auch Straßenverkehrsraum, da gibt es Parameter und Verordnungen die nun mal
einzuhalten sind, ob es jemanden passt oder nicht.

Sollte sich durch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft herausstellen, dass ein Rotlichtverstoß zu Lasten des Radfahrers den tödlichen Unfall herbeiführte, stellt sich für mich die Frage
was soll dann die Aufstellung des weißen Rades, uns Verkehrsteilnehmer ,anzeigen?
Die Frage die dann sich automatisch zusätzlich stellt, hier soll an jemanden gedacht werden der durch ein Rot-Lichtverstoss sein Leben riskiert und (leider)- gelassen hat.

Wenn ich im Denkprozess irgendwo falsch abgebogen bin, lasse ich mich gern korrigieren.

Danke für den Anstoß und berechtigte Frage, wer gedenkt an den beteiligten PKW Fahrer und den kritischen Hinweis hierzu.
kdl hat geschrieben:
21.11.2022, 09:47
Als Fahrrad- und Autofahrer muss ich mal was loswerden:
Ein es gab einen tödlichen Unfall von einem Radfahrer. Laut dem was man jetzt liest ist er wohl bei Rot gefahren. Dann eine Mahnwache, das weisse Fahrrad ist wieder entfernt worden.
Jetzt wird hier die schlechten Fahrradsituation hier in GE aufgezeigt, über Geschwindigkeit diskutiert etc.

Hat sich irgendjemand mal Gedanken darüber gemacht wie es den PKW-Insassen geht?

Über das Verhalten einiger Auto- und Fahrradfahrer lasse ich mich jetzt nicht aus, nur so viel: manche dürften am Strassenverkehr einfach nicht teilnehmen
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Re: Mahnwache für einen verstorbenen Radfahrer

Beitrag von Bahnschalker »

Hier werden Vermutungen als Wahrheit verkauft.

Die größte Geschmacklosigkeit ist die Forderung, doch bloß kein Ghost-Rad aufzustellen, wenn der Radfahrer selbst schuld war. Vielleicht einfach mal in Wikipedia die Bedeutung von Geisterrädern nachlesen. Und eine Gefahrenstelle zu entschärfen - sei es durch eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, eine veränderte Ampelschaltung oder gar eine bauliche Veränderung - all das ist kein Thema.

Mit Sicherheit ist die Autofahrerin traumatisiert. Und zwar unabhängig von der Schuldfrage. Es tut mir leid, dass ich das in meinem Eingangsbeitrag das nicht erwähnt habe. Auch ihr und der Beifahrerin gehört mein Mitgefühl.
Nicht der Bessere soll gewinnen, sondern Schalke!

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