Bauhausarchitektur in Hassel

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Bauhausarchitektur in Hassel

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Bauhaus in Hassel - Die Spinnstuhlsiedlung

Zentrales Projekt und wichtiges Beispiel der Bauhausarchitektur der 1920er Jahre im Ruhrgebiet

Nicht nur das Hans-Sachs-Haus ist ein hervoragendes Beispiel der Architektur der neuen Sachlichkeit/ Bauhhaus-Architektur in Gelsenkirchen.

Im Südosten des nördlichen Stadtteils Hassel errichtete der Architekt Joseph Rings (1878-1954) zwischen 1926 und 1928 die „Spinnstuhl-Siedlung“, ein zentrales Werk des Architekten , der zu Lebzeiten in Deutschland und Israel arbeitet. Die auch heute noch sehr eindrucksvolle Flachdach-Siedlung ist ein regional wichtiges Beispiel der Bauhausarchtitektur im Ruhrgebiet. Denn in den 1920er Jahren sind Beispiele für die „Neue Sachlichkeit“, für das „Neue Bauen“ in der Architektur, gerade im Ruhrgebiet noch ein seltenes Beispiel. Der „Allgemeine Bauverein Essen AG“, ein genossenschaftlicher Bauverein ist die Bauherrschaft.

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Bei einem Gang durch die Siedlung, die von Norden nach Süden zwischen Flachsstraße und Marler Straße und von West nach Ost zwischen Hechelstraße und Brakestraße gelegen ist, fallen zunächst die relativ schnurgeraden Straßen auf. Die hellgstrichenen Häuser am Straßenrand haben maximal zwei Stockwerke und sind ebenso breit. Glatte Fronten und flache Dächer sind bezeichnend. An einigen Gebäuden liegen die Eingangsbereiche mit Kragplatten und Windfängen etwas zurückgesetzt, an anderen Gebäuden finden sich vorgebaute Erker in denen sich Hauseingänge und Treppenhäuser befinden. An manchen Mehrfamilienhäusern sind Fenster an den Hausecken zu sehen, die die strenge Form auflockern. Die Siedlung setzt sich aus drei zentralen Haustypen zusammen, die eine preisgünstige serielle Bauweise hätten möglich machen können. Es gibt gleichartige Grundrisse für kleinere und größere Mehrfamilienwohnungen. Prägnant ist, dass die Häuser schmale Vorgärten und auf den Rückseiten der Gebäude größere Gemeinschaftsgärten für einen entspannten Aufenthalt der Bewohner im Freien findet. Der Spinnstuhl-Spielplatz stellt die architektonische Mitte dieses Ensembles dar.

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100 Jahre Bauhausarchitektur

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Zum hundertjährigen Jubileum von Bauhaus

Architekten wie Joseph Rings wollten weg vom Baustil des Historismus der Gründerzeit, weg von dunklen Hinterhöfen und feuchten Kellerwohnungen. Die reformerischen Siedlungsbauten des Bauhauses sollten einen höheren Wohnwert haben. Außerdem sollten sie trotzdem relativ preisgünstig bauen und dazu neue Werkstoffe und Arbeitsmethoden, wie der Fließbandarbeit, einsetzen. Einfache und klaren Linie, so wie sie der Kubismus damals entwickelte, wurden angestrebt. Angenehmen Grundrissen und Raummaße sollten Gestalt annehmen.

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In diesen Häusern gab es bereits Heizungen und Badezimmer mit Warmwasser, Toiletten und Badewannen, was für diese Zeit ja bekanntermaßen ein Luxus war.

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Beitrag von Animken »

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Flachsstraße[/center]

Die Grundrisse der Wohnungen bieten Platz für eine Wohnküche als Durchgangsraum zu den Schlafräumen, eine Speisekammer, gemeinschaftliche Waschküchen und Trockenräume in den Kellern und entsprechen den damaligen Vorstellung von modernen Wohnens.

Animken
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100 Jahre Bauhausarchitektur

Beitrag von Animken »

Am Rand der Siedlung im Bereich der Flachsstraße und an der Marler Straße sind die Solitärbauten vor die Gärten gebaut worden, um den Siedlungscharakter vom Rest der nicht dazu gehörenden Wohngebäude zu unterscheiden. Hier und im Zentrum der Siedlung, am „Spinnstuhl", sind die in ganzer Höhe des Bauwerks vorspringenden Gebäudeteile mit eigenem Giebel und Dach besonders gut zu sehen.

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

ich möchte noch ein paar Links zur Siedlung ergänzen:

in unserem Wiki
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... Spinnstuhl

Gestaltungssatzung der Stadt Gelsenkirchen zur Siedlung
https://gdi.gelsenkirchen.de/karten/KU_ ... nstuhl.pdf

Denkmalpflege in Westfalen-Lippe, Westfälischen Amt für Denkmalpflege im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, ab Seite 18
https://www.lwl.org/302a-download/PDF/DWL/2005-1.pdf
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