Café Kneisel - Hauptstraße

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heen
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Registriert: 23.07.2018, 10:10
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Re: Café Kneisel - Hauptstraße

Beitrag von heen »

Ich habe die Akte über die Volltextsuche Hauptstraße 8 gefunden und dann bei dem Datensatz den Link bei "Signatur: HA 213" benutzt.
Damit werden die Datensätze mit der entsprechenden Signatur angezeigt. Diesen Link habe ich kopiert.
Hier verstümmelt dargestellt:
h ttps://digitaler-lesesaal-isg.gelsenkirchen.de/hzeig.FAU?sid=BB07060712&dm=1&dokref=1&indx=%23F207%23&auft=HA++213
Das Problem ist die "sid", das ist die persönliche Sitzungsidentifikation (im verstümmelten Link unten als eine Reihe von "x" dargestellt)
h ttps://digitaler-lesesaal-isg.gelsenkirchen.de/hzeig.FAU?sid=xxxxxxxxx&dm=1&dokref=1&indx=%23F207%23&auft=HA++213
Diese muss durch die eigene Sitzungsidentifikation ersetzt werden. Dann sollte der Link auch dauerhaft funktionieren.
Heinz O. hat auf sein Suchergebnis verlinkt. Dort war die Akte an Position 10.

Mit der Suche "Hauptstraße 6" und auch "Hochstraße 14" hatte ich keinen Erfolg.

Edit 10.20 Uhr:
Was mal ging, tut es nicht mehr.
Der einfachste Weg ist dann wohl, anstelle eines Link die Signatur der Akte anzugeben, auf die man hinweisen möchte. In diesem Fall die Akte "HA 213". Die kann man dann über die Suche erreichen.

Gandalfa
Beiträge: 11
Registriert: 05.05.2022, 21:44

Re: Café Kneisel - Hauptstraße

Beitrag von Gandalfa »

Hallo, zusammen,
zuerst mal möchte ich etwas Ordnung in die Hausnummern bringen:
Nr.14:
Das war die Hausnummer, die Arthur bei seiner Anzeige zur Geschäftseröffnung angegeben hat. Dort war also die allererste Konditorei.
Nr. 6:
Das war mein Elternhaus. Dort hat die Konditorei die längste Zeit über existiert. Arthur muss ziemlich bald dorthin umgezogen sein. Wie das mit Mann, Maus und gemauerten Backofen gegangen ist, weiß ich nicht. Dies ist auch das Haus, das 1958 abgerissen würde.
Nr. 8:
Fahrschule Haselmann, mit uns gut bekannt.
Nr.4:
Kneipe Wichsdos, auch da gab es gewisse nachbarschaftliche Beziehungen zwischen meiner Oma und der Besitzerin.

Mich interessiert natürlich in erster Linie die Nr. 6, aber auch andere Häuser, mit denen der gute Arthur etwas zu tun hatte.
Was habt ihr denn da herausgefunden? Der Link sieht gut aus. Aber seht es einer rüstigen Greisin von 74 bitte nach: Ich habe keine Ahnung, woher er ist und was er zu bieten hat. Ich kümmere mich am Freitag darum, weil ich heute und morgen gut verplant bin. (Rentner haben keine Zeit)
Und wir wollten ja noch weiter Geschichten erzählen.....
Ich finde es super, dass ich das Forum gefunden habe, das hilft weiter. Und Geschichten erzählen macht ja auch Spaß. Ich habe auch noch Fotos zu bieten, muss die aber erst mal digitalisieren.
Herzliche Grüße
Gandalfa

Gandalfa
Beiträge: 11
Registriert: 05.05.2022, 21:44

Re: Café Kneisel - Hauptstraße

Beitrag von Gandalfa »

Hallo, noch mal,
ich habe dir wohl persönlich geschrieben, meinte aber eigentlich das Forum.
Sorry
Ich habe es jetzt verstanden.
Werde mich bessern.
Nochmals viele Grüße.

Gandalfa
Beiträge: 11
Registriert: 05.05.2022, 21:44

Re: Café Kneisel - Hauptstraße

Beitrag von Gandalfa »

Hallo zusammen,
hier ist die Fortsetzung:
Das Cafe hatte seine besten Zeiten von der Gründung bis zur Weltwirtschaftskrise. Durch diese geriet Arthur in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten und musste das Haus Nr. 6 im Jahr 1934 verkaufen. Großvater starb 1936, Arthur jun., mein Vater übernahm. Ich glaube nicht, dass er großartig gefragt worden ist, ob er Konditor werden wollte, das war einfach selbstverständlich. Der Käufer des Hauses, Hermann Viefhaus, verstarb 1938. Das Haus war renovierungsbedürftig, die Erben Viefhaus wollten oder konnten nicht so viel investieren und verkauften das Haus 1941 an die Stadt Gelsenkirchen. Da war der Krieg schon da, und meine Eltern fanden, als sie von der Evakuierung zurückkamen, ein Haus vor, das auch noch kriegsbeschädigt war.
Letzter Teil in bälde
Viele Grüße
Gandalfa, geb. Kneisel

Gandalfa
Beiträge: 11
Registriert: 05.05.2022, 21:44

Re: Café Kneisel - Hauptstraße

Beitrag von Gandalfa »

Letzter Teil:
Nach dem Krieg versuchten meine Eltern das Cafe so schnell wie möglich wieder einsatzfähig zu machen, was nur notdürftig gelang. Eine gründliche Sanierung wäre angebracht gewesen. Diese konnte oder wollte aber weder die Stadt noch meine Eltern bezahlen. Grund dafür war auch, dass die Stadt eine Neugestaltung des Bereichs Hauptstrasse, Rundhöfchen, Sparkassenstrasse plante. Dieser Planung wäre dann sowieso der hintere Zugang zur Hauptstrasse 6 über die Sparkassenstr., unser Lieferantenzugang, zum Opfer fallen. Jetzt war das Haus nicht nur sanierungsbedürftig, sondern auch noch im Wege. Da lag es nahe, das Gebäude gleich ganz abzureißen. Wir erhielten die Kündigung 1955. 1957 schloss der Cafebetrieb. Meine Eltern saßen also sozusagen 2 Jahre auf gepackten Koffern. Irgendwie haben sie es trotz der unglücklichen Situation noch geschafft, Geld zu verdienen.
Es gab Angebote von der Stadt, das Cafe an anderer Stelle wiederzueröffnen, wir suchten natürlich auch selbst. Aber alles scheiterte an verschiedenen Dingen: zu klein, zu viel Investitionen nötig, zu wenig Verdienstmöglichkeiten. Schließlich warf mein Vater das Handtuch, wechselte den Beruf und wurde Fahrlehrer. Er hat noch lange Jahre eine Fahrschule in Essen geführt, teilweise mit einer Filiale in Gelsenkirchen.
Quellen? Meine Oma hat mir mehrere Ordner mit Briefen vererbt.
Ich habe die Auflösung der Konditorei als neunjährige Göre miterlebt. Ich fand alles unheimlich spannend. Für meine Eltern und Oma war es der Albtraum.
Ich habe beruflich ganz etwas anderes gemacht, kann aber bis heute die Sorgen und Nöte kleiner Selbständiger nur zu gut verstehen.
Kirsten, Gandalfa

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