Bahnhofstraße Rekonstruktion

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LvRh
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Beitrag von LvRh »

bostonman hat geschrieben:
4cholvski hat geschrieben:bahnhofstr . ??????

aufnahme datiert um 1948


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Könnte passen
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Wenn mich nicht alles täuscht, war das Seifen-Magazin in den 60er in der Klosterstr. (Zwischen Bahnhof- und Ahstr.)
Alles war besser - früher ;-)

Ich wurde auf Kohle geboren und bin auf Kohle aufgewachsen, warum soll ich jetzt woanders hin, auch wenn man uns die Kohle genommen hat.

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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

LvRh hat geschrieben: Wenn mich nicht alles täuscht, war das Seifen-Magazin in den 60er in der Klosterstr. (Zwischen Bahnhof- und Ahstr.)
Das Seifen-Magazin auf der Bahnhofstrße, Inhaber Wilh. Gastberg, wurde später umbenannt in Er + Sie Parfümerie, Wilhelm Gastberg K.G. Der Firmensitz von Er + Sie befand sich zum Schluss in Düsseldorf.

In der Klosterstraße 17 war der Laden der Gebrüder Bolwin. Ich meine auch, die nannten sich so ähnlich wie Seifen-Magazin oder Seifen-Zentrale.
Im Branchenbuch waren sie unter Kurzwarenhandel zu finden.

Bolwin befand sich zumindest noch bis ca. Ende der 80er Jahre dort. Hatten einen freundlichen Schäferhund, ich komm grad nicht auf den Namen, der immer in der Ladentür saß. (- hieß der nicht Räuber oder Bandit oder so ? :ka: - )
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

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hoppi
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Beitrag von hoppi »

Benzin-Depot hat geschrieben:
Das Seifen-Magazin auf der Bahnhofstrße, Inhaber Wilh. Gastberg, wurde später umbenannt in Er + Sie Parfümerie, Wilhelm Gastberg K.G.

In der Klosterstraße 17 war der Laden der Gebrüder Bolwin. Ich meine auch, die nannten sich so ähnlich wie Seifen-Magazin oder Seifen-Zentrale.
Im Branchenbuch waren sie unter Kurzwarenhandel zu finden.

Bolwin befand sich zumindest noch bis ca. Ende der 80er Jahre dort. Hatten einen freundlichen Schäferhund, ich komm grad nicht auf den Namen, der immer in der Ladentür saß. (- hieß der nicht Räuber oder Bandit oder so ? :ka: - )
Das kann ich bestätigen, im Seifen-Magazin hat meine Mutter bis zu meiner Geburt gearbeitet, und später waren wir bei jedem Besuch auf der Bahnhofstr. einmal bei Er+Sie drin, damit sie mit alten Kolleginnen quatschen konnte.


Bolwin hab ich als Laden noch so als langen Schlauch in Erinnerung (kann aber trügen). Daneben gab es doch den ersten Chinesen in Gelsenkirchen, für die damalige Zeit etwas richtig exotisches. Ich meine, das Restaurant wurde irgendwann vom Ordnungsamt geschlossen, weil man da in der Küche Dinge gefunden hatte, die in Deutschland normalerweise nicht auf dem Speiseplan standen (jedenfalls ging so das Gerücht).

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Neandi
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Beitrag von Neandi »

Leider keine Datumsangabe , aber vom Foto her würde ich so um 1920 ? tippen .


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was mir nicht gefällt muß deshalb nicht schlecht sein

Semmel
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Beitrag von Semmel »

Daneben gab es doch den ersten Chinesen in Gelsenkirchen, für die damalige Zeit etwas richtig exotisches. Ich meine, das Restaurant wurde irgendwann vom Ordnungsamt geschlossen, weil man da in der Küche Dinge gefunden hatte, die in Deutschland normalerweise nicht auf dem Speiseplan standen (jedenfalls ging so das Gerücht).
Meine Mutter war damals auch neugierig und war da drin.
Liess aber das Essen zurückgehen weil es Ihr komisch aussah.
Am anderen Tag stand soweit ich weiss in der WAZ das dort als Fleisch auch Ratten zubereitet wurden, daher wurd der Laden dicht gemacht.
Ich gehe heute noch gerne chinesisch Essen aber : Es muss nicht immer Ratte sein ;
Welcher Schlauberger von Euch weiss woher dieses abgewandelte Zitat stammt? :)
Geist ist da machtlos wo Macht geistlos ist

rammi
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Beitrag von rammi »

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Mein Bruder hat hier das Goldschmiede-Handwerk gelernt.





rammi
Der Mann, der den Berg abtrug,
war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.
(China)

ichwarsnicht
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@rammi

Beitrag von ichwarsnicht »

Mit Michaela Fritsch bin ich zur Eduard-Spranger-Schule gegangen (hatte ja bis zum Abriss des Hauses auf der Bahnhofstraße, jetzt Neubau Leerstand/Bürogebäude ihr Geschäft) in der Arminstraße neueröffnet.
Nur mit dem Herzen sieht man gut.. Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der Kleine Prinz"

Geli
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Bahnhofstr.

Beitrag von Geli »

Bahnhofstr.83 Goldschmiede Erich Fritsch, heute Mc Donald. Der Rest steht leer.

Geli
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Erich Fritsch

Beitrag von Geli »

Hallo Rammi,

wer war dein Bruder? Ich kenne nur noch den letzten Lehrling von Erich Fritsch. Das war schon zu der Zeit, wo der Laden geteilt war und Tschibo einen grossen Teil gemietet hatte. Franz wohnte ganz oben im Angestelltenzimmer. Später arbeitete er für Garbes, ebenfalls in der Bahnhofstr. Garbes wurde damals am helligten Tag überfallen. [...]

oh je, ganz schön lang geworden...
Viele Grüsse
Geli
edit Verwaltung: auf Bitte eines Angehörigen wurde der Text über das Privatleben der Familie Fritsch entfernt

ichwarsnicht
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@Geli

Beitrag von ichwarsnicht »

Super interessantes hast Du berichtet, aber woher nimmst Du denn die Informationen? :shock:
Nur mit dem Herzen sieht man gut.. Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der Kleine Prinz"

Teekesselchen
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Re: Erich Fritsch

Beitrag von Teekesselchen »

Geli hat geschrieben:
oh je, ganz schön lang geworden...
Viele Grüsse
Geli
Hallo Geli, bist du dir dessen bewusst, dass das, was du schreibst, von tausenden Menschen gelesen werden kann ?

Und irgendwann möglicherweise auch in Google auftaucht, wenn jemand den Namen der Familie eingibt ? :grübel:

Ich weiß nicht, wie gut du bekannt oder verwandt mit der Familie bist, ob du dir sicher sein kannst, dass die Angehörigen die Passagen über das Privatleben okay finden werden.

Wenn du dir nicht sicher bist - man kann mit der Edit-Funktion seinen eigenen Beitrag noch verändern. :computer:

Anter
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Bahnhofstraße Rekonstruktion

Beitrag von Anter »

Meines Wissens war das erste China-Restaurant Ecke Augusta-/Weberstr (neben der alten "Paprika" in der Weberstraße).

Und das mit den "Ratten": Stimmt nicht so ganz (der Besitzer ging nach Duisburg und eröffnete dort ein neues Lokal). Habe habe dort eine "Gemüsesuppe" gegessen - so scharf, dass mir die Schweißperlen auf der Stirn standen.

Wer weiß aber, wo "Pik As" war; muß auf der Bahnhofstraße gewesen sein in Höhe heute Kaufhof oder Deichmann.
JAG

Geli
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Re: Erich Fritsch

Beitrag von Geli »

Teekesselchen hat geschrieben:
Geli hat geschrieben:
oh je, ganz schön lang geworden...
Viele Grüsse
Geli
Hallo Geli, bist du dir dessen bewusst, dass das, was du schreibst, von tausenden Menschen gelesen werden kann ?

Und irgendwann möglicherweise auch in Google auftaucht, wenn jemand den Namen der Familie eingibt ? :grübel:


Hallo Teekesselchen,

vielen Dank für deinen Hinweis. Habe nur die Dinge preis gegeben, die sowieso Ur-Alt-Gelsenkirchener kannten, kennen und wissen. Erich Fritsch, war auch über die Grenzen bekannt, nicht nur wegen seiner modernsten Werkstatt zum damaligen Zeitpunkt, sondern auch als die Ausbildungsstätte. Viele haben versucht sein know-how zu kopieren, die wenigsten haben es wirklich geschafft. Es heisst, er war Mitbegründer von Gelsentrab mit (unter anderem) Paul Erwig in der Nachkriegszeit. Für Paul Erwig ist Wewering gefahren. Du siehst, ich bin hier auf Spurensuche von Zeitgeschichte, die ich nicht uninteressant finde. Ich hoffe auf diesem Wege auch für mich viele Puzzleteilchen an Erzählungen und selbst erlebten zusammen zu bekommen. Auch finde ich es schade, wenn solche Zeitgeschichten so sang und klanglos verschwinden und untergehen. Schade auch, wenn mann nicht mehr an die erinnert, die vielleicht auch den einen oder anderen Stolperstein verhindert haben. Ich finde auch, dass es eine wichtige Erinnerung ist, wer in der Bahnhofstrasse gewohnt- und dort sein Leben zugebracht hat. Ich finde es auch interessant, dass Menschen in einer Firma gelernt haben und dann ebenfalls mit einem eigenen Geschäft Gelsenkirchen bereichert haben. Warum sollte denn keiner wissen, dass jemand der Lehrling bei Ausbilder x war. Die Urkunden wurden doch auch stolz in der Öffentlichkeit, sprich im eigenen Laden aufgehängt. Wenn man hier über die Geschäfte schreibt, dann ist es für gute Sucher auch kein Problem die Inhaber, Familienangehörigen und Fotos ausfindig zu machen. Der Mensch ist eben Gläsern. Heute kann man ja sogar, dank Google earth in jeden Garten und Hinterhof gucken und sehen wie man sich gerade (vermeintlich unbeobachtet) halb nackt im Liegestuhl sonnt und was man aktuell für ein Auto fährt. Auch nicht gerade Anonym und da braucht es nur den Eintrag des Wohnortes und Strassennamen!!! Ich finde, es ein Unterschied, ob man über alte, meist vergangenen Läden und deren Inhaber forscht, Verbindungen zu anderen Mitmenschen in der Zeit erkennt und darüber schreibt, oder ob man (wie heutzutage leider oft üblich) einfach nur über jemanden herzieht oder bloss stellt. Ich habe hier durch das Forum 2 alte Liebgewonnene, aber aus den Augen verlorene Mitmenschen wieder gefunden, und das finde ich einfach nur schön. Ich hoffe auch noch mehr Leute zu finden, die noch Kontakt zu Erich Fritsch hatten, den Laden kannten usw. Leider sind ja die meisten Bekannten und Freunde verstorben, aber auch die haben ja erzählt...

Viele Grüsse
Geli

Teekesselchen
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Re: Erich Fritsch

Beitrag von Teekesselchen »

Geli hat geschrieben:
Hallo Teekesselchen,

vielen Dank für deinen Hinweis. Habe nur die Dinge preis gegeben, die sowieso Ur-Alt-Gelsenkirchener kannten, kennen und wissen.
Viele Grüsse
Geli
Hallo Geli, natürlich lebt das Forum grad von alten Geschichten und Schicksalen von Häusern, Geschäften und deren Menschen. Das meinte ich auch gar nicht, da hast du viel interessantes zur Firma Fritsch beigetragen.

Ich find nur problematisch die Passage mit "Klein-Peter".

Aber vielleicht seh ich das auch zu eng. :roll:

Geli
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@ Teekesselchen

Beitrag von Geli »

Ich find nur problematisch die Passage mit "Klein-Peter".

Hallo Teekesselchen,

ok, ist ein heikles Thema, aber alle unmittelbaren Beteiligten leben nicht mehr und gerade dieses Kapitel ist ein wichtiges Thema für mich als Bekannte dieser Familie. Ich möchte die Lücken schliessen, die ich noch habe. Dieses Thema wurde mir noch zu Lebzeiten von E.Fritsch von einer sehr guten Bekannten des selbigen und mir zugetragen. Sie dachte allerdings, dass "Peter" noch lebt. Wäre schön, würde ihn dann gerne kennen lernen, wenn er das selbige Interesse hätte. Eine andere noch engere Verwandte von E. Fritsch meinte aber er sei mit 4 tragisch ums Leben gekommen. Leider scheint hier der Deckel des Schweigens doch zu gross gewesen zu sein, so dass viele tatsächlich nichts davon wissen und wussten. Da aber unabhängig 2 Leute von Peter wussten muss er ja tatsächlich existiert haben oder existieren.
Auch muss man die Zeit irgendwo zwischen + - 1940 und 1950 sehen. Wer da Alleinerziehend war wurde ja schon schräg angeguckt. Entschuldigt wurde es nur mit "Mann im Krieg gefallen". Aber ein Kind ohne Trauschein und Mann zur Welt gebracht zu haben war ein Weltuntergang und ging gar nicht. Deshalb wohl auch die Abschiebung des unehelichen Kindes ins Heim. Heute ist es normal sich scheiden zu lassen und seine Kinder alleine gross zu ziehen.

Viele Grüsse
Geli
Zuletzt geändert von Geli am 01.11.2009, 22:44, insgesamt 1-mal geändert.

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