Von Boecker bis Thyssen Draht

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Schalkersteiger
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Beitrag von Schalkersteiger »

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Querschnitt eines 115 mm. vollverschlossenem Seils für die Flughafenbrücke A44.
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Durch eine spezielle Zinkstaubfarbe die während des Verseilens ins Seil läuft kann kein Wasser eindringen. Wasser würde die Brücken , Seilbahnen oder Stadiondachseile rosten lassen.
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Durch einen Plastikanstrich wird das Seil noch von außen gegen Witterung geschützt.
Das Foto ist übrigens 2002 in der alten Seilerei entstanden als wir mit unseren Maschinen rüber gezogen sind zur Magdeburger Straße und die Halle leer stand.
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Ein Seilbesen. Hier rüber wird der Seilkopf gezogen und vergossen.
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Die zur Montage fertigen Brückenseile auf der Baustelle Flughafenbrücke A 44 bei Plauen aus dem Werk Gelsenkirchen.
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Bei Seilbahnen ist der Rollenlauf ruhiger als bei Litzenseilen. Bei Autobahnbrücken kommt weniger Schwingung in die Konstruktion. Diese Seile werden auch genutzt für Funkmasten und Stadion Dächer wegen ihrer hohen haltbarkeit und kapazität. Die beiden nachfolgenden Fotos zeigen den Bau der Veltins Arena wo auch unsere Seile verarbeitet wurden.
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Gelsenkirchener Seile gehen um die ganze Welt.
Wir schweifen aber von Boecker - Gutehoffnungshütte - Hoag - Westfälische Union und Thyssen ab.
Habe noch einige alte Bilder zusammen tragen können.
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1959 Karlheinz Kremer an Maschine 47-48. Im Hintergrund das Büro vom langen Lüdecke.
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Schalkersteiger
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Beitrag von Schalkersteiger »

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Karlheinz Kremer war von 1955 - 1980 bei der Hütte. Hier nochmal ein Bild von 1960. Löte Karl an seiner Maschine 47-48 später war es Maschine 330. Er starb 2004. Ein guter Arbeitskollege ging von uns.
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1959 Die Kettenbude.
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brucki
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Beitrag von brucki »

Schalkersteiger hat geschrieben:Die zur Montage fertigen Brückenseile auf der Baustelle Flughafenbrücke A 44 bei Plauen [...]
:jg:

Plauen ist gut! Düsseldorf ist richtig. :winkgrin2:

Schalkersteiger
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Beitrag von Schalkersteiger »

Ja brucki hast recht. Ich habe zuviele Baustellen! Sorry.
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Schalkersteiger
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Beitrag von Schalkersteiger »

Ausbildung!
Ausbildung wurde zu Zeiten von GHH - HOAG - Westfälische Union und Thyssen Draht immer groß geschrieben. Lehrlinge die ihre Lehre bestanden wurden auch meist von der Hütte übernommen.
Erst zum Jahrtausenwechsel (2000) wurden die Instandsetzungs-Betriebe aufgelöst und durch Leiharbeitsfirmen ersetzt.
Die Alt eingesessenen Schlosser , Elektriker , Dreher , Fräser u.s.w. kannten sich mit den Maschinen aus und wußten sofort wo das wehwehchen saß. Dann kamen die Leihfirmen.Die jüngeren wurden mit einer Abfindung abgespeißt und entlassen , die älteren wurden auf den Betrieb verteilt ( Waschbude , Hilfsmann , 2.Mann an der Maschine oder Maschinist).
Ist heute eine Maschine defekt kommt der Schlosser-und Elektriker der Leihfirma , kratzen sich erstmal am Kopf und dann geht es los. Hier eine Brücke gelegt und da mit dem Schweißgerät gebraten. "Das müßte erstmal halten". Die guten Zeiten sind vorbei! Aber Erinnerungen auf Zeluloid sind geblieben.
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1955 Lehrlinge der Gutenhoffnungshütte.

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1956 Der Lehrlingsausbilder der Schlosserei im grauen Kittel und mit Hut hieß August Junga.
Er soll sehr streng aber gerecht gewesen sein.

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1957 Nach abgeschlossener Lehre fuhren die Frisch gebackenen Gesellen auf Einladung der Hütte zu einer Kulturreise nach Berlin.
Ja das waren Zeiten wo Fleiss noch vom Arbeitgeber gewürdigt wurden.
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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

Schalkersteiger hat geschrieben: 1955 Lehrlinge der Gutenhoffnungshütte.
zu diesem Zeitpunkt waren das aber schon die HOAG (Hüttenwerke Oberhausen AG) :wink:

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HOAG Werksgliederung/ 50er Jahre[/center]
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

Schalkersteiger
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Beitrag von Schalkersteiger »

Was auf gar keinen Fall in Gelsenkirchen-Schalke fehlen durfte war die Werks-Fussballmannschaft. Ich kann mich noch an viele Kollegen erinnern von denen die meisten schon in Rente sind.
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Jahr unbekannt.
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Jahr unbekannt.
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Jahr unbekannt.
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Jahr unbekannt.
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Mannschaft der Thyssen Draht AG 1984.
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Jahr unbekannt.

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2008 Die Mannschaft der heutigen "Bridon International".
Es wird nicht mehr gegen Hamm gespielt sondern gegen die Mutter in England.
Mal hier mal da.
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Schalkersteiger
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Beitrag von Schalkersteiger »

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Die Belegschaft der Thyssen Draht AG von 1995.
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Schalkersteiger
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Beitrag von Schalkersteiger »

Schalkersteiger hat geschrieben:Ausbildung!
Ausbildung wurde zu Zeiten von GHH - HOAG - Westfälische Union und Thyssen Draht immer groß geschrieben. Lehrlinge die ihre Lehre bestanden wurden auch meist von der Hütte übernommen.
Erst zum Jahrtausenwechsel (2000) wurden die Instandsetzungs-Betriebe aufgelöst und durch Leiharbeitsfirmen ersetzt.
Die Alt eingesessenen Schlosser , Elektriker , Dreher , Fräser u.s.w. kannten sich mit den Maschinen aus und wußten sofort wo das wehwehchen saß. Dann kamen die Leihfirmen.Die jüngeren wurden mit einer Abfindung abgespeißt und entlassen , die älteren wurden auf den Betrieb verteilt ( Waschbude , Hilfsmann , 2.Mann an der Maschine oder Maschinist).
Ist heute eine Maschine defekt kommt der Schlosser-und Elektriker der Leihfirma , kratzen sich erstmal am Kopf und dann geht es los. Hier eine Brücke gelegt und da mit dem Schweißgerät gebraten. "Das müßte erstmal halten". Die guten Zeiten sind vorbei! Aber Erinnerungen auf Zeluloid sind geblieben.
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1967 Lehrlinge der Gutenhoffnungshütte.

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1966 Der Lehrlingsausbilder der Schlosserei im grauen Kittel und mit Hut hieß August Junga.
Er soll sehr streng aber gerecht gewesen sein.

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1967 Nach abgeschlossener Lehre fuhren die Frisch gebackenen Gesellen auf Einladung der Hütte zu einer Kulturreise nach Berlin.
Ja das waren Zeiten wo Fleiss noch vom Arbeitgeber gewürdigt wurden.
Die Daten der Lehrlinge mußten revidiert werden da sich ein Fehlerteufel in dem Zeitungsartikel eingeschlichen hat. Es müßte in dem Artikel heißen 22.September 67. Habe mich mit einem der Lehrlinge von damals unterhalten und er weiss wann er in der Lehre war.
Sorry.
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Schalkersteiger
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Beitrag von Schalkersteiger »

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1923 der passive Wiederstand der Boecker Belegschaft gegen die französische Besatzung.
Auf dem alten Foto von 1923 ist die Walzwerkbelegschaft der Firma Boecker & Co. zu sehen.
Französische Soldaten besetzen im Januar Gelsenkirchen , Buer und Horst.
Der Oberbürgermeister von Gelsenkirchen , von Wedelstaedt , und Amtmann von Horst , Dr.Schumacher , werden verhaftet und zu mehreren Monaten Gefängnis verurteilt. Der Oberbürgermeister von Buer , Zimmermann , wird viermal verhaftet und ausgewiesen.
Nachzulesen in dem Buch:"1869 - 1969 Ein Rückblick".
Nach den kommunistischen Unruhen in Mitteldeutschland und im Ruhrgebiet bildete sich eine "Rote Armee" , gegen die am 02.04.1920 die Reichswehr einschreitet. Die Franzosen besetzten daraufhin einige westdeutsche Städte , wie Frankfurt , Darmstadt u.a.

In einem Auszug aus dem Buch: "Gelsenkirchener Buerlesken" von Hans-Rudolf Thil ist zu lesen.
FRANZOSEN UND BELGIER
In den ersten Wochen des Jahres 1923 waren Franzosen ins Ruhrgebiet einmarschiert.
Genau zur gleichen Zeit , als das Geld begann , von einer galoppierenden inflationären Schwindsucht befallen zu werden. Die Besatzungsmächte hatten gleich zu Beginn ihres Daseins , sei es aus Angst oder , um zu impnieren, angeordnet , daß sich abends ab sechs Uhr niemand mehr außerhalb der Wohnungen aufhalte. Durch Kontrollgänge vor und hinter den Häusern verschafften sie ihren Anordnungen besonderen Nachdruck. Ich stand eines Abends hoch oben auf der Fensterbank ( Hans-Rudolf Thiel wohnte zu der Zeit in der Herrmannstraße 13 im ersten Stock) und schaute in den Hof hinunter , auf dem gerade zwei Besatzungssoldaten patroullierten. Als einer der beiden mich in voller Länge am Fenster stehen sah , hob er sein Gewehr und zielte nach mir. Mir fegte der Schreck derart durch alle Glieder , daß ich rücklings von der Fensterbank herunterfiel , ohne allerdigs mehr als ein paar Schrammen und Beulen davonzutragen.
Irgendwie scheinen Kinder von alttestamentarischen Grundsätzen durchdrungen zu sein , und so hieß es für mich"Auge um Auge , Zahn um Zahn" , obwohl bei mir weder ein Auge noch ein Zahn zu Schaden gekommen war. Schon am nächsten Tag nahm ich einen Stein mit in die Schule ; denn ich wußte inzwischen daß die Franzosen auf dem Schulhof des Hindenburg-Gymnasiums ( heute Leibniz-Gymnasium) biwakieren. In einer Pause , als kein Pauker in unmittelbarer Nähe war , weihte ich einen Klassenkameraden in meinen Plan ein , ließ ihn blitzschnell das Fenster öffnen und warf meinen Stein in die Menge der beieinander stehenden Franzosen. Noch bevor der Stein unten ankam , war das Fenster schon wieder geschlossen ; und wir zwei Sünder beobachteten , wie sich einer der Franzosen an den Kopf faßte. Wir aber verschwanden in den nächsthöheren Etage und schlossen uns den dort im Kreis wandelnden Schülern an. Zum Glück hatte der Vorfall wohl weder für die Schule noch für uns ein Nachspiel.
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Die Walzwerk-Belegschaft von 1954 des Metallwerks Boecker& Co.
Alteingesessene Namen sind heute noch in der Rosenhügel-Siedlung anzutreffen.
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Akkiller
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Boecker

Beitrag von Akkiller »

Danke Jürgen für die Aufklärung! :lol:
Ich besitze die selbe Ansichtskarte der Belegschaft:"Passiver Wiederstand"!Echt tolles Zeitdokument!

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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

  • Bild
    Hallenverkleidung der Fa. BRIDON International mit Produktabbildungen / Magdeburger Straße
„Die Menschen", sagte der Fuchs, „die haben Gewehre und schießen. Das ist sehr lästig.“
(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

raten
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Boecker

Beitrag von raten »

Hallo ich wohne fast 40 Jahre gegenüber der Einfahrt Magdeburger Str.
An den Elektrosteiger:
Wenn ich mich recht erinnere war die Kranbahn neben der Berliner Brücke noch in
den 70gern in Betrieb.Ich habe von der Brücke auch noch Dampfloks beobachtet.
Das bringt mich zu meiner Frage:
Wenn ich von der Brücke nach unten schaute sah ich mehrere Becken mit
Flüssigkeit gefüllt,war das Kühlwasser oder was "gefährlicheres"?.
Von unserem Küchenfenster konnte auf die alte Einfahrt schauen,links war Pleiss
hinten eine Laderampe, rechts ein Ziegelbau.Daneben der Parkplatz und die
Einfahrt vom Landabsatz Consol. Als ich mir von meinem Konfirmationsgeld die
erste Kamera leisten konnte habe ich viel rumgeknipst, da müssten noch ein
paar Bilder ganz tief hinten oder unten zu finden sein, wenn ich was finde kommt's hier
hinein. Achja links gab's die Vollbartstube gegenüber unserem evangelischem
Jugendheim, das heute noch existiert, die interessierte mich aber erst ein
paar Jährchen später.

raten
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Beitrag von raten »

Sorry , ich meint natürlich den SchalkerSteiger
Glück Auf

raten
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Boecker / Landabsatz Consol

Beitrag von raten »

Hallo das erste Bild ist gefunden, von Boecker /GHH /Bridon ist leider nur unten links
die Ecke zu sehen.Die Qualität ist auch nicht toll,weil ich das alte Dia durch einen "Gucki"
mit der Digikam "gescannt" habe. Mehr und besseres folgt.
Im Hintergrund ist noch eine Kokerei zu sehen, zu welchem Pütt gehörte die?
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