Uechtingstraße
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Üchtingstraße
„Danke Danny D.“ für die Aufnahmen.
---
Gruß
Schaffrather38
Re: Üchtingstraße
Schaffrather38 hat geschrieben:
„Danke Danny D.“ für die Aufnahmen.
---
Gruß
Schaffrather38
Ich kann das überhaubt nicht mehr zuordnen,
es ging von der Üchtingstrasse eine Straße in die Kapellenstrasse und eine in die Hülsmannstrasse.
Hat jemand Fotos????
In der Kapellenstrasse waren die Kirche und der Kindergarten.
- Heinz O.
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das müsste hier gewesen sein
https://goo.gl/maps/Q5Mip
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Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter
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Dieser Thread ist irgendwie unvollständig, wenn mein damaliger Lehrherr Buddensiek nur so am Rande mal erwähnt wird. Und weil das hier die Gelsenkirchener Geschichten sind, erzähle ich von der Kaufmannsfamilie Buddensiek in Prosa, damit sie nachhaltig in Erinnerung bleibt. Fotos habe ich leider keine aus der Zeit, nur meine Versichertenkarte und irgendwo muss auch noch der Lehrvertrag im Keller zu finden sein.
Vielleicht bestreiten das einige, aber damals Ende 1966 hatte man noch große Probleme mit dem Karrierestart, wenn man nicht standesgemäß wohnte und einen guten Namen hatte. Ich war ein Arbeiterkind aus ärmlichen Verhältnissen. Die Berufsberatung vom Arbeitsamt wollte mich wohl deshalb unbedingt unter Tage stecken. Die Zechen brauchten Arbeitskräfte. Mein Eltern hatten bereits ihr Einverständnis gegeben aber ich wollte nicht. Meine Hartnäckigkeit brachte den Berufsberater zur Verzweiflung und ich bekam dann endlich von ihm eine Adresse, wo ich einen kaufmännischen Beruf erlernen konnte. Ich sollte mich bei dem Schreibwarenhändler Buddensiek vorstellen, der einen Lehrling zum Einzelhandelskaufmann suchte.
Der erste Kontakt war bereits sehr erfolgreich gewesen. Man kann sagen, die Chemie hat gestimmt. Das Ehepaar Buddensiek war kinderlos. Neben mir gab es noch einen weiteren Lehrling und eine weibliche Aushilfe. Und dann war da noch Mutter Schulz, die Schwiegermutter meines Lehrherrn. Sie schwebte die vollen 3 Jahre, die ich bei Buddensiek gelernt hatte, wie ein Drachen über meinem Haupt. Sie war der Inbegriff der Böswilligkeit. In Ückendorf hatte Herr Buddensiek noch eine Zweigstelle, die von einem ehemaligen Lehrling geführt wurde. Der ist jeden Tag von der Freiligrathstraße bis zur Ückendorfer Straße geradelt, bei jedem Wetter.
Herr Walter Buddensiek hatte früher einen Lebensmittelladen. Warum er den nicht mehr hat, weiß ich nicht. Jetzt verkaufte er Spiel-, Tabak- und Schreibwaren und hatte noch zusätzlich eine kommerzielle Leihbücherei. Der Laden selbst lief auf den Namen seiner Frau Christel.
Ich habe bei Buddensiek viel gelernt. Ich wusste hinterher, wie eine Zentralheizung funktioniert, weil ich für deren Unterhalt zuständig war. Ich habe oftmals handwerkliche Arbeiten im Keller durchgeführt, die ich hinterher sogar selbständig erledigen konnte. Und im Keller habe ich auch oft nur gesessen und in einer der vielen Bücher geschmökert, die es da unten gab. Mir ist noch die Trilogie der Lucretia Borgia in Erinnerung. Die erotischen Passagen waren genau das richtige für einen pubertierenden Jungen in meinem Alter. Es war ja eine sehr prüde Zeit.
Ich habe auch gelernt, was Gartenarbeit heißt. Ich konnte hinterher sogar Obstbäume veredeln. Fliesen legen habe ich ebenfalls gelernt. All das habe ich in meinem Leben immer wieder gebrauchen können. Nur die DIN-Maße nicht oder was das alte Papiermaß Ries zu bedeuten hat. Diese Dinge musste ich nur in der Prüfung wissen, später niemals wieder.
In meiner Lehre habe ich das Rüstzeug erhalten für mein weiteres Leben. Auch wenn ich damals oftmals geflucht habe, nie wieder habe ich so nützliche Dinge gelernt wie bei Buddensiek. Ich werde sie in meiner Erinnerung immer in Ehren halten. Nur Mutter Schulz nicht!
Viele Grüße
Rainer
Vielleicht bestreiten das einige, aber damals Ende 1966 hatte man noch große Probleme mit dem Karrierestart, wenn man nicht standesgemäß wohnte und einen guten Namen hatte. Ich war ein Arbeiterkind aus ärmlichen Verhältnissen. Die Berufsberatung vom Arbeitsamt wollte mich wohl deshalb unbedingt unter Tage stecken. Die Zechen brauchten Arbeitskräfte. Mein Eltern hatten bereits ihr Einverständnis gegeben aber ich wollte nicht. Meine Hartnäckigkeit brachte den Berufsberater zur Verzweiflung und ich bekam dann endlich von ihm eine Adresse, wo ich einen kaufmännischen Beruf erlernen konnte. Ich sollte mich bei dem Schreibwarenhändler Buddensiek vorstellen, der einen Lehrling zum Einzelhandelskaufmann suchte.
Der erste Kontakt war bereits sehr erfolgreich gewesen. Man kann sagen, die Chemie hat gestimmt. Das Ehepaar Buddensiek war kinderlos. Neben mir gab es noch einen weiteren Lehrling und eine weibliche Aushilfe. Und dann war da noch Mutter Schulz, die Schwiegermutter meines Lehrherrn. Sie schwebte die vollen 3 Jahre, die ich bei Buddensiek gelernt hatte, wie ein Drachen über meinem Haupt. Sie war der Inbegriff der Böswilligkeit. In Ückendorf hatte Herr Buddensiek noch eine Zweigstelle, die von einem ehemaligen Lehrling geführt wurde. Der ist jeden Tag von der Freiligrathstraße bis zur Ückendorfer Straße geradelt, bei jedem Wetter.
Herr Walter Buddensiek hatte früher einen Lebensmittelladen. Warum er den nicht mehr hat, weiß ich nicht. Jetzt verkaufte er Spiel-, Tabak- und Schreibwaren und hatte noch zusätzlich eine kommerzielle Leihbücherei. Der Laden selbst lief auf den Namen seiner Frau Christel.
Ich habe bei Buddensiek viel gelernt. Ich wusste hinterher, wie eine Zentralheizung funktioniert, weil ich für deren Unterhalt zuständig war. Ich habe oftmals handwerkliche Arbeiten im Keller durchgeführt, die ich hinterher sogar selbständig erledigen konnte. Und im Keller habe ich auch oft nur gesessen und in einer der vielen Bücher geschmökert, die es da unten gab. Mir ist noch die Trilogie der Lucretia Borgia in Erinnerung. Die erotischen Passagen waren genau das richtige für einen pubertierenden Jungen in meinem Alter. Es war ja eine sehr prüde Zeit.
Ich habe auch gelernt, was Gartenarbeit heißt. Ich konnte hinterher sogar Obstbäume veredeln. Fliesen legen habe ich ebenfalls gelernt. All das habe ich in meinem Leben immer wieder gebrauchen können. Nur die DIN-Maße nicht oder was das alte Papiermaß Ries zu bedeuten hat. Diese Dinge musste ich nur in der Prüfung wissen, später niemals wieder.
In meiner Lehre habe ich das Rüstzeug erhalten für mein weiteres Leben. Auch wenn ich damals oftmals geflucht habe, nie wieder habe ich so nützliche Dinge gelernt wie bei Buddensiek. Ich werde sie in meiner Erinnerung immer in Ehren halten. Nur Mutter Schulz nicht!
Viele Grüße
Rainer
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Danke
@Brummischubser
Auch hier danke für den Bericht, Prosa ist ein schönes Wort dafür. Das Geschäft ist mir noch ein Begriff, der Name aus der Erinnerung heraus gefallen. Ein familiengeführtes Schreibwarengeschäft, eigentlich ein Universalgeschäft. Wichtig vor allem für Eltern mit Schulkindern. Habe auch meine Drachen dort kaufen können, zumindest die Bestandteile für den Selbstbau.
Heute undenkbar, McPaper ist vielleicht der Ersatz oder das Geschäft, das mit teuren Füllfelderhaltern den notwendigen Umsatz macht. Ach ja!
Auch hier danke für den Bericht, Prosa ist ein schönes Wort dafür. Das Geschäft ist mir noch ein Begriff, der Name aus der Erinnerung heraus gefallen. Ein familiengeführtes Schreibwarengeschäft, eigentlich ein Universalgeschäft. Wichtig vor allem für Eltern mit Schulkindern. Habe auch meine Drachen dort kaufen können, zumindest die Bestandteile für den Selbstbau.
Heute undenkbar, McPaper ist vielleicht der Ersatz oder das Geschäft, das mit teuren Füllfelderhaltern den notwendigen Umsatz macht. Ach ja!
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Alte Aufnahme
[center][/center]
Gerade erst aus Familienbestand ausgegraben: Foto von April 1977 geschossen von einem Fenster auf der Uechtingstraße in Richtung Kreuzung Parallelstraße. Im Hintergrund die Anlage der Zeche Graf Bismarck. Würde Foto an Sammler verschenken.
Gerade erst aus Familienbestand ausgegraben: Foto von April 1977 geschossen von einem Fenster auf der Uechtingstraße in Richtung Kreuzung Parallelstraße. Im Hintergrund die Anlage der Zeche Graf Bismarck. Würde Foto an Sammler verschenken.
Re: Alte Aufnahme
Wenn ich dieses Bild sehe, werde ich ganz wehmütig. In den Ferien bei Omma und Oppa inne Kolonie. War dat schönHafenjunge hat geschrieben:[center][/center]
Gerade erst aus Familienbestand ausgegraben: Foto von April 1977 geschossen von einem Fenster auf der Uechtingstraße in Richtung Kreuzung Parallelstraße. Im Hintergrund die Anlage der Zeche Graf Bismarck. Würde Foto an Sammler verschenken.
„Fremd sein in der Fremde ist hart, fremd sein in der Heimat grausam.“
―Rupert Schützbach
―Rupert Schützbach
Hülsmannstraße
Das müsste die Hülsmannstraße sein, von der Uechtingstraße aus gesehen.lilalu hat geschrieben:
Da rechts erste oder zweite Haus habe ich gewohnt,geradeaus war eine Heissmangel....
Suche ständig Ansichtskarten und Fotomaterial von Gesamt-Gelsenkirchen
https://verlagshaus24.de/autor/34207/weichelt-karlheinz
https://www.facebook.com/schalkerjung.k ... .weichelt/
https://www.facebook.com/profile.php?id=100077638197481
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Re: Hülsmannstraße
Genau!!!Akkiller hat geschrieben:Das müsste die Hülsmannstraße sein, von der Uechtingstraße aus gesehen.lilalu hat geschrieben:
Da rechts erste oder zweite Haus habe ich gewohnt,geradeaus war eine Heissmangel....
Re: Danke
Du hast die Schwiegermutter gekauft?Hafenjunge hat geschrieben:Habe auch meine Drachen dort kaufen können, zumindest die Bestandteile für den Selbstbau.
Bäcker Krauß
Mein Bruder hat mir zwei kleine Geschichten aus der Bäckerei erzählt:
Nach Geschäftsschluss gegen 22:00 h klingelte jemand in der Privatwohnung unterm Dach und fragte: "Frau Krauß, schläfen sie schon?" "Nein, wir schläfen noch nicht." "Kann ich noch ein Brot haben" (aus dem Laden zwei Stockwerke tiefer) "Nein, wir schläfen schon."
Oder die Geschichte, wie ein Steppke in den Laden kam, einen Pfennig auf die Theke legte und zu Bäckermeister Erwin Krauß sagte, "für ein Pfennig gemischte Bonbons". Erwin Krauß legte ein Bonbon auf die Theke und sagte: "Da, misch dir selber."
Nach Geschäftsschluss gegen 22:00 h klingelte jemand in der Privatwohnung unterm Dach und fragte: "Frau Krauß, schläfen sie schon?" "Nein, wir schläfen noch nicht." "Kann ich noch ein Brot haben" (aus dem Laden zwei Stockwerke tiefer) "Nein, wir schläfen schon."
Oder die Geschichte, wie ein Steppke in den Laden kam, einen Pfennig auf die Theke legte und zu Bäckermeister Erwin Krauß sagte, "für ein Pfennig gemischte Bonbons". Erwin Krauß legte ein Bonbon auf die Theke und sagte: "Da, misch dir selber."
- kleinegemeine01
- Beiträge: 8543
- Registriert: 27.01.2008, 22:09
- Wohnort: Gelsenkichern
Ich glaube, an dieser Stelle war früher mal ein kleiner Garten mit Laube.kleinegemeine01 hat geschrieben:Direkt am nördlichen Bahnübergang anne Uechting gibt es ein unbebautes Stück Land mit Wildwuchs von diversen Pflanzen und fast immer wenn ich dort langkomme höre ich Spatzen schwatzen.
Nun sollen an dieser Stelle Garagen gebaut werden.
Schade.
Das ist der Weg.