St. Josef Scholven

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Buerelter
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Beitrag von Buerelter »

Gelegentlich haben wir Messdiener uns in der Sakristei mit Messwein eine "Freude" bereiten.
Da Pothmann sich auch schon mal gerne einen Schluck Meßwein vor der Messe, haben wir Meßdiener natürlich auch mal probiert. War eine schwierige Sache, weil Sr. Hedwig meistens in der Sakristei rumwuselte und auf uns aufpaßte wie ein Schießhund.
Der Wein schmeckte auch gar nicht so doll, es war eine sehr süße Angelegenheit, eher ein Likörwein. Knallte aber gut! Besonderes vor der Werktagsmesse, wenn man anschließend noch zur Schule mußte... :)

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Xantener
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Der "HAHN"

Beitrag von Xantener »

Also ich kannte dieses Blättchen nicht mehr muß wohl vor meiner Zeit als Messdiener gewesen sein.

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Buerelter
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Beitrag von Buerelter »

@Lorbass43: Erzähle mehr, bei mir schalten sich gerade längst verschollen geglaubte Synapsen wieder zusammen. :D

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Scholvener Jung
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Beitrag von Scholvener Jung »

Genau! Erzähl weiter!
Hömma!

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Kalle Mottek
† Leider verstorben
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Beitrag von Kalle Mottek »

Von Schwester Hedwig kann ich auch noch ein Döneken erzählen.

Es muss so 1975 gewesen sei.Meine Frau war Lehrerin an der Grundschule Bülsestraße.!974 hatte ich in ihrer Klasse den Nikolaus gemacht, im Gewand der St.Josefsgemeinde.
1975 sollte ich dann wieder.Ich also Ende November zu Kirche um mir das Nikolausgewand zu reservieren.
Schwester Hedwig macht auf:"Was möchten Sie?"
Ich:" Tach Schwester,das Jahr ist wieder um...."
Schwester Hedwig:"Ach, Sie wollen ein Kind zur Taufe anmelden!"

Hab dann das Ganze aufgelöst und das Gewand samt Mitra und Bischofshut erhalten.

Schönen Gruß!

Kalle Mottek
S04-mein Verein.
GE - meine Stadt.
GEW - meine Gewerkschaft!

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Fuffziger
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Beitrag von Fuffziger »

Auch bei mir löten sich gerade ein paar verloren geglaubte Gedankenstränge wieder zusammen. Aber mal ehrlich, Schwester Hedwig war damals doch genau die richtige Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich hätte mir keine bessere "Messdieneraufsicht" vor den Messen vorstellen können. Da passte am Ende jeder Kragen und jeder hatte seine richtige Rocklänge, Hochwasser gabs nicht. Wobei Hochwasser eigentlich besser gewesen wäre, denn diese ewige Zuppelei, um im knieenden Zustand den Rock über die Schuhe zu bekommen, damit man beim Aufstehen nicht gnadenlos drauftrat und damit eine unmögliche Figur abgab, war schon recht nervig. Das Einzige, das ich mich bis heute frage, ist, ob wohl jemals der Messkelch gespült worden ist. Den hat der Pastor doch stets mit einem minimalen Aufwand von Wasser gesäubert, um ihn anschliessend kunstvoll mit diesem Tüchlein zu verhüllen. Und das sollte reichen ? Und dann die berühmte Geschichte, wo ein Neuling "stundenlang" das "Brett" in der Sakristei suchte, nachdem ihn der Pastor darauf aufmerksam machte, dass er sein Barrett dort vergessen hatte..... Ach du schöne Kindheit, kann man da nur sagen. Obs so was heute noch gibt ?

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

Auf den Spuren der Vergangenheit - waren wir im Herbst 2008.
Zusammen mit Albert M. ,Kaplan an St. Josef Anfang bis Mitte der 60er Jahre,haben wir uns mit "Ehemaligen" der damaligen Pfarrjugend getroffen. Unter anderen war auch
Theo B. ,Mitte der 60er wurde ich sein Nachfolger als Dekanatsjugendführer, mit dabei.
Das Treffen fand im Brauhaus in Gladbeck statt, weil es angeblich keine geeignete
Gaststätte in Scholven mehr gibt.
Eine Riesenüberraschung hatte Gerd N. parat. Den Film über das Sommerlager 1962 in Eversberg/Sauerland, dieser galt Jahrzehnte als verschollen, hat er in Mühevoller Arbeit (Filmmaterial brüchig)auf DVD bebracht und mit Ton unterlegt.
Unglaublich wie plötzlich alles wieder da war.
Das Jugendheim, Kirchplatz, Kirche, der Reisesegen von Pfr. C. Wallmeyer, Eltern,
Der"Grüne Fisch" der Vestischen - der Fiat 500 von Albert M. - und immer wieder die Frage
wer ist das?
Eversberg und die Schützenhalle, Kirchgang, Freizeit, Essen und Dorfabend.
Alleine dafür hatte sich die Anreise gelohnt.
Gerd G. hatte auch noch für jeden eine DVD für zuhause vprbereitet.
Natürlich dehten sich viele Gespräche um diesen gelungenen Nachweis
Kath. Jugendarbeit in den 60er Jahren in Scholven.
----------------

Kajdwe

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Buerelter
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Beitrag von Buerelter »

Lieber Lorbass43,

Könntest Du den Film für uns hier im Forum mal sichtbar machen? Ich denke, viele Scholvener Mitschreiber würden sich ein Beinchen abfreuen, den alten Kirchplatz, Pfr. Wallmeyer und einige Bekannte (evtl. Eltern?) zu sehen.

Bin Bj. 59, zu meiner Pfarrjugendzeit wurde dann nach Neuerburg gefahren. Nicht mit Kaplan Michels, sonder mit Kaplan Michel. Aber an die Situation mit Abreise und Segen kann ich mich jetzt auch wieder erinnern.

Btw: Bei Theo B. haben dann später u. a. Weltenbummlerin, Kassiopeia und ich Lesen und schreiben gelernt.

Gruß aus Buer!

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Lorbass43
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Sr. Hedwig

Beitrag von Lorbass43 »

Ihren Spitzname "Schnubbel" hat sie von der weiblichen Pfarrjugend bekommen
War aber lieb gemeint.
Sr. Hedwig war die letzte ihrer Ordensgemeinschaft vor Ort , die anderen sind in alle Winde zerstreut worden oder haben sogar ihr Ordenskleid abgelegt. Zu diesen Vorgängen kann ich nichts mit Bestimmtheit sagen, da war ich noch zu jung. Danach kamen die Don Bosco Schwestern.
Wenn wir unsere Sr. Hedwig nicht gehabt hätten wären manche Prozessionen Stummelträger, Fahnenträger und der Altardienst nicht so ordentlich auf gezogen.
Wie oft stand sie bei Andachten zur Aussetzung mit dem Velum in der Sakristeitür weil der Messdiener "pennte" und Pfr. Wallmeyer merklich ungeduldig wurde und sie dann mit raschen Schritten zum Altar eilte und ihm selbst das Velum umhängte.
Gerne habe ich ihr vor hohen Festtagen beim Putzen von Kerzenleuchtern, Altarschellen etc. geholfen.
Was konnte sie schimpfen wenn bei Anbetungen ( eine Stunde knien war schon anstengend und nicht alle waren bei der Sache) die jeweiligen Messdiener die Klöppel der Schellen lösten und diese beim nächsten Gebrauch durch den Altarraum flogen.


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Kajdwe

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Buerelter
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Schwester Hedwig

Beitrag von Buerelter »

Lorbass43 schrieb:
Sr. Hedwig war die letzte ihrer Ordensgemeinschaft vor Ort , die anderen sind in alle Winde zerstreut worden oder haben sogar ihr Ordenskleid abgelegt. Zu diesen Vorgängen kann ich nichts mit Bestimmtheit sagen, da war ich noch zu jung.
Vom Hörensagen der Älteren weiß ich, dass sich ihr Orden wohl aufgelöst hatte, einige ihrer Mitschwestern in den 50ern aber immer wieder einen Versuch starteten, die Gemeinschaft wiederzubeleben und alle ehemaligen Schwestern zusammenzurufen.
Sr. Hedwig folgte willig dem Ruf und fuhr bei Nacht und Nebel ins Münsterland. Pfr. Wallmeyer kannte das, und alarmierte den damaligen Arzt (Name?) in Scholven (der hatte ein Auto). Gemeinsam fuhren sie dann nach Coesfeld? und holten Sr. Hedwig wieder zurück.

Kann mich übrigens nicht erinnern, das die Hedwig jemals wirklich geschimpft hätte. Jedenfalls nicht mit mir. Manchmal etwas unwirsch und ungeduldig, aber sonst sehr lieb.

Wie schon gesagt, Du weckst ungeahnte Erinnerungen... :D

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Fuffziger
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Beitrag von Fuffziger »

@Buerelter, der Arzt müsste doch dann Dr. Burchardt von der Buddestrasse, unweit der heutigen Kirche, gewesen sein, oder ?

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stkm04
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Beitrag von stkm04 »

@ Buerelter:
>> Bei Theo B. haben dann später u. a. Weltenbummlerin, Kassiopeia und ich Lesen und schreiben gelernt.

...und mich hat Theo B. ob meiner miesen Handschrift (damals mußte man auch als Linkshänder mit Rechts schreiben!) nachsitzen und Schön-schreiben üben lassen - und das, obwohl meine Lehrerin in der Elterschule Frl. Baumann und nicht er war!

******************

Aber zurück zu St. Josef:

Einmal, als mir als "Kerzenständer" in der alten Kirche flau geworden war (erinnert Ihr Meßdiener Euch noch daran, daß es immer so schön schepperte, wenn ein Meßdiener bei einer der ewig langen Messen mit viel Weihrauch ohnmächtig wurde und mitsamt der Kerze bewußtlos (der Meßdiener, nicht die Kerze!) umfiel?!?), hat mir Sr. Hedwig "zur Stärkung" Meßwein (verdünnt mit ein wenig Wasser - also sozusagen fast in "liturgischer Mischung") eingeschenkt. Das half natürlich sofort :wink: !

@Lorbass43: Was war eigentlich der ach-so-revolutionäre Inhalt des "Hahns"? Ich kann mich noch dunkel an diverse Skandale erinnern (Einbruch in's Pfarrheim wahrscheinlich ausgeführt von "kirchentreue/Pastor-treuen" Herren), aber da ich zu jung war, habe ich nie einen "Hahn" von innen gesehen. Hast Du eventuell sogar noch ein Exemplar, das Du hier hereinstellen könntest?

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Scholvener Jung
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Beitrag von Scholvener Jung »

Im Gemeindesaal hängt ein Bild aus den 80ger Jahren. Ich habe es abfotografiert und bitte die mindere Qualität zu entschuldigen! Leider konnte ich zwei der Damen nicht mit Namen kennzeichnen.
Bild
Sr. Margrit ist heute wieder in St. Josef tätig. Sie leitet den Don Bosco Kindergarten an der Feldhauser Straße.

Als Sr. Hedwig sehr krank wurde, berichtete mir Frl. Schulte (Haushälterin von Pastor Schroers), daß sie dem Tod nicht scheut. Sie freue sich darauf endlich ihren "Bräutigam" Jesus Christus gegenüber zu stehen. Denn nur ihm hat sie ihr Leben gewidmet. Einige Tage später sollte es so sein.
Hömma!

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

stkm04 hat geschrieben:...und mich hat Theo B. ob meiner miesen Handschrift (damals mußte man auch als Linkshänder mit Rechts schreiben!) nachsitzen und Schön-schreiben üben lassen -
Meine Einschulung erfolgte auch in der Elterschule in Oberschoven. Für die Klassen 1-4 fand in einem Raum statt und dafür war Frl. Lücke, ich glaube sie war schon im Pensionsalter, zuständig .Am Schultornister hing eine an den Rändern glattgefeilte Konservebdose - in der großen Pause gab es " Quäckerspeise" gestiftet von einer Glaubensgemeinschaft aus den USA.
Zuerst lernt man gehen und srechen, dann stillsitzen und Mundhalten.
Leider war zu Beginn meiner Schulzeit noch nicht überall bekannt, daß es auch Linkshänder gibt. Ich war so einer.
Mit viel Ärger, Strafen und Schläge wurde mir das " Rechtsschreiben" beigebracht.
Etwa drei Dutzend Schulkinder wurden unterrichtet.
Klitzekleine I Männchen also kleine Ipschecks,darunter aber auch Neun- und Zehnjährige mit runden Frageaugen. Alle Kinder können, und das ist mir seit meiner Kindheit bewusst, ungemein hellhörig sein, falls sie es wollen. Gerne sehe ich mir heute muntere Jungen immer etwas genauer an. Und manchmal glaube ich zu erkennen: beim Himmel, dieses Kerlchen ist ja fast so, wie ich selbst früher, na hoffentlich, gewesen war: hellwach, klug und durchtrieben, aber damit auch wohl auch ein wenig vorlaut. Was niemals ganz ungefährlich ist, auch dies gehört zu meinen Erkenntnissen. Ich weiß nicht warum, aber das zarte Kindesalter ist die einzige Lebensperiode, in der der Mensch wegen seiner Klugheit gelobt wird. Ich frage, was denn aus all den klugen Kindern geworden ist. In späteren Jahren kann man Lobesworte über die eigene Klugheit nur dann hören, wenn man eine gewisse Position erreicht. Sie sind dann aber selten ehrlich gemeint.
Schulterklopfen ist nur fünfzig Zentimeter von einem Tritt in den Hintern entfernt.

Leider haben ich kein Exemplar von einem " Hahn" mehr in meinem Besitz.
Die Frage zu den Themen - na was macht ein Hahn?
Im Ernst an vieles kann ich mich nicht mehr erinnern.
Jazzmesse - mußte - in der Woche zur Schulmesse stattfinden also morgens um 7.15h
stattfinden, doch der Dom war gerammelt voll.
Biafra, Ökumene, Tumba, Veranstaltungen und alles was uns in Scholven in der Zeit bewegte es war eine andere Zeit die 68er standen vor der Tür - wir trugen noch Schlips und Anzug merkten aber es muß etwas passieren.

So datt reicht für heute noch eimal schlafen...


dann spielt S04 wieder

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kajdwe

Wolf
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Beitrag von Wolf »

lorbass43 hat geschrieben:
Ich weiß nicht warum, aber das zarte Kindesalter ist die einzige Lebensperiode, in der der Mensch wegen seiner Klugheit gelobt wird. Ich frage, was denn aus all den klugen Kindern geworden ist
Genau !!!

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