https://de.wikipedia.org/wiki/SchwedenspeisungDer Hungerwinter 1946/47 war mit zwei Monaten Dauerfrost in Norddeutschland einer der längsten und kältesten im 20. Jahrhundert. In einer Zeit, in der die Wohnungen zerstört waren, in der Tausende in den zerstörten Städten in übervollen Notunterkünften hausten und oft ohne Kohlen, ohne Strom und ohne Essen waren, rettete die Schwedenspeisung Kleinkinder vor dem Verhungern. In Hamburg und Berlin war es um die Kinder in ganz Nachkriegsdeutschland am schlimmsten bestellt, im Ruhrgebiet und angrenzend waren die Kinder in Duisburg, Gladbeck, Gelsenkirchen, Dortmund, Mülheim an der Ruhr, Essen, Bochum, Schwelm, Wuppertal und Bottrop besonders betroffen. Die Säuglingssterblichkeit lag zeitweise bei 20 Prozent und mehr. Die Not der Kinder war Anlass der Hilfsaktion von Folke Bernadotte, die gemeinsam mit der Organisation Rädda Barnen – Save the Children Fund durchgeführt wurde. Bernadotte war damals Präsident des Schwedischen Roten Kreuzes.
Schwedenstraße
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Schwedenspeisung
Ich zitiere aus wikipedia:
Viele verlieren ihren Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer
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Dass gerade Schweden sich in der Nachkriegszeit so für die deutschen und österreichischen Kinder, den Jüngsten und Schwächsten, humanitär engagiert haben, war mir auch gar nicht bewußt. Das zu lesen fand ich sehr bewegend!
Schweden zu Ehren die Straße nach ihnen zu bennen ist da doch ein sehr feiner Zug. Schön, dass es doch eine Geschichte hinter dem Straßennamen gibt.
Dazu habe ich noch folgendes gefunden:
"Die der Heidestraße parallel laufende "Beamtenstraße" auf der anderen Seite der Zechenbahn hieß Dudelsackstraße. Das aber war den Beamten nicht fein genug, so daß
der Straßenname in Herbertstraße, später nach einem erschossenen Hitlerjungen in Herbert-Norkus-Straße und nach 1945 in Schwedenstraße umgenannt wurde, weil an
ihrer Ecke das Lokal lag, von dem aus die Schwedenspeise an die Bevölkerung abgegeben wurde."
aus: Grän, Moritz: Erinnerungen aus einer Bergarbeiterkolonie im Ruhrgebiet, in Beiträge
zur Volkskultur in Nordwestdeutschland herausgegeben von der Volkskundlichen Kommission für Westfalen Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Heft 36, S.10
Das Lokal an der Ecke war dann die Wirtschaft Naber.
Ganz spannend ist, dass die Schwedenstraße ganz zu Beginn wohl Dudelsackstraße hieß. Dazu muss ich mal weiter recherchieren, ob das andere Quellen bestätigen.
Schweden zu Ehren die Straße nach ihnen zu bennen ist da doch ein sehr feiner Zug. Schön, dass es doch eine Geschichte hinter dem Straßennamen gibt.
Dazu habe ich noch folgendes gefunden:
"Die der Heidestraße parallel laufende "Beamtenstraße" auf der anderen Seite der Zechenbahn hieß Dudelsackstraße. Das aber war den Beamten nicht fein genug, so daß
der Straßenname in Herbertstraße, später nach einem erschossenen Hitlerjungen in Herbert-Norkus-Straße und nach 1945 in Schwedenstraße umgenannt wurde, weil an
ihrer Ecke das Lokal lag, von dem aus die Schwedenspeise an die Bevölkerung abgegeben wurde."
aus: Grän, Moritz: Erinnerungen aus einer Bergarbeiterkolonie im Ruhrgebiet, in Beiträge
zur Volkskultur in Nordwestdeutschland herausgegeben von der Volkskundlichen Kommission für Westfalen Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Heft 36, S.10
Das Lokal an der Ecke war dann die Wirtschaft Naber.
Ganz spannend ist, dass die Schwedenstraße ganz zu Beginn wohl Dudelsackstraße hieß. Dazu muss ich mal weiter recherchieren, ob das andere Quellen bestätigen.
Ein Weckmann ist auch nur ein Stutenkerl
- Heinz O.
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das hört sich spannend an und ich bin gespannt ob du was rausbekommst.Frau_Bu hat geschrieben: Dazu habe ich noch folgendes gefunden:
"Die der Heidestraße parallel laufende "Beamtenstraße" auf der anderen Seite der Zechenbahn hieß Dudelsackstraße. Das aber war den Beamten nicht fein genug, so daß
der Straßenname in Herbertstraße, später nach einem erschossenen Hitlerjungen in Herbert-Norkus-Straße und nach 1945 in Schwedenstraße umgenannt wurde, weil an
ihrer Ecke das Lokal lag, von dem aus die Schwedenspeise an die Bevölkerung abgegeben wurde."
aus: Grän, Moritz: Erinnerungen aus einer Bergarbeiterkolonie im Ruhrgebiet, in Beiträge
zur Volkskultur in Nordwestdeutschland herausgegeben von der Volkskundlichen Kommission für Westfalen Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Heft 36, S.10
Das Lokal an der Ecke war dann die Wirtschaft Naber.
Ganz spannend ist, dass die Schwedenstraße ganz zu Beginn wohl Dudelsackstraße hieß. Dazu muss ich mal weiter recherchieren, ob das andere Quellen bestätigen.
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter
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Dudelsackstraße
An dieser Stelle möchte ich gerne unseren GUTENBERG (Gott hab ihn seelig!) zitieren. Ich hatte mich seinerzeit mal mit ihm über die Dudelsackstraße ausgetauscht. Er hatte weiiit ausgeholt, leider hatten wir das Thema nicht zu Ende gebracht.
Quelle: Unsere Hibernia 19, Juli 1958
50 Jahre Zweckel/Scholven
Es begann auf Dudelsacks Kotten
Seite 15
Quelle: Unsere Hibernia 19, Juli 1958
50 Jahre Zweckel/Scholven
Es begann auf Dudelsacks Kotten
Seite 15
Betreff: Re: Dudelsackstraße
Von: Friedhelm Möllmann <Gutenberg>
Datum: 13.10.2014 15:48
An: Heinz H.
Am 13.10.2014 um 13:46 schrieb Heinz H.:
Moin Friedhelm,
ich habe gerade mal was ausgegraben.
Die Französischlehrerin vonne GGs hatte doch die Frage nach der Herkunft der Schwedenstraße gestellt. Die Antwort steht in der Hibernia-Zeitschrift auf Seite 13 (Anhang). Lass dir mal was einfallen...
Ich denke mal das ist ein Fall für "den Weisen vonne Zechenwiese".
Gruß, Heinz
Hallo Heinz!
Ich bin auf der Mentzelstraße groß geworden. Wenn Du, vom Scheideweg kommend, die Schwedenstraße hinunterfährst, Richtung Buerelter Straße, geht an der einzigen Kreuzung die Mentzelstraße links und die Glückaufstraße rechts ab. Die Mentzelstraße ist der Weg nach Zweckel, und auf der Glückaufstraße war das Zechentor. Überall standen auf und hinter und neben dem Tor Rhododendren. Im Frühjahr eine Blütenpracht. Wohl um den Kumpels zu zeigen, welche Schönheit sie übertage zurücklassen. Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass ich mich schon seit Jahrzehnten mit den sogenannen Heimatforschern herumprügele. In beiden, der alten und der neuen Heimat. Meist handelte es sich um pensionierte Lehrkräfte, die meinten sie hätten doch ihr Abi nicht für die Katz gemacht, und den Wissenden heraushängen. der ist aber in den überwiegenden Fällen ein Besser-Wissender.
Die Story vom Bauernmädchen, das einem Dudelsackpfeifer nachrennt, ist ein ganz übles Beispiel dafür. Umherziehende Dudelsackpfeifer sind aus dem Gebiet des heutigen Reviers nirgends erwähnt. Und westfälische Bauernmädchen laufen niemandem hinterher. Dass hätte der Pieper nicht überlebt. Es war mehr so, dass in der Familie des Bauern gerne gefeiert wurde. Heute würde man den Hof vielleicht "Honky-Tonky-Bude" nennen.
Der Autor führt an, dass es in Oberscholven noch eine Familie Thewes gibt. Und wie es die gibt! Aber der Name geht nicht auf den Germanen Thor zurück. Spätestens am Ende der Völkerwanderung war Schluss mit Thor. Bei den Sachsenstämmen, die in Scholven siedelten (die Sachsen in der DDR sind Thüringer, und Thüringen war seit den O:onen sächsisches Erbland), heißt er Donar.
Und keine Familie auf Erden lässt sich namentlich bis zur Völkerwanderung, das ist die Zeit in der das - später eingechristlichte Nibelungenlied stammt, zurückverfolgen. Selbst meine Familie hat in den letzten 200 Jahren 6mal den Namen gewechselt.
Landschaftsnamen sind uralt. In Heiden gibt es die Teufelssteine, ein Hühnengrab. Über die Entstehung gibt es eine Story, in der ein cleverer Schusterlehrling den Teufel überlistet, der dann einen Wutanfall bekommt.
Die Lösung war so naheliegend, dass ein mir bekannter Gutenberg sie sofort vor Augen hatte, als er die Story las. Die Steine liegen in den Hügeln der Ausläufer der Hohen Mark. Hügel heißt auf platt, auf sehr altem zumal, Hüwil. De Hüwil Steene. Teufelssteine eben.
Apropos Thor: In Dorsten errichtete man dem Thor einen Stein, einen Altar. Thors Steen. Aber Dor ist eine Abschleifung des Namen Donars. Nur, dass es diesmal passt.
Apropos Zweckel. Tja, wo mag der Name wohl herkommen? Als Zweckeler Pfadfinder bekamen wir hin und wieder die Wohltaten der alten Gräfin von Twickel zu spüren, in Form eines Zeltgeschenkes. Oder in der Art. Die Gräfin war eine bezaubernde alte Dame und wohnte damals auf Schloss Lembeck. Ihre Familie war mit den Westerholter Gysenbergs verwandt. Ursprünglich kam sie aus dem Tecklenburger Land. Früher auch Teckelnburger Land. Teckel? Twickel?
Aber so weit denkt ein Heimatforscher nicht. Der schwebt in anderen Sphären...
Der Weise vonne Zechenwiese erzählt ja nur gehobenen Blödsinn oder sinnfreien Mist.
Aber danke, dass Du mich bedacht hast.
Gruß Friedhelm
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek
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Im ISG gibt es einen "Bestand Buer". Darin wird auf Seite 29 unter dem Titel Schweden- und Dudelsackstraße der Entwässerungsplan der Dudelsackstraße aufgeführt. Laufzeit 1908-1913.
Unter dem Titel Mentzelstraße gibt es auf Seite 2 eine Aufstellung von Bebauungs- und Fluchtlinienplänen. Mit einem Lageplan der Ecke Glückauf-, Dudelsack- und Mentzelstraße, Maßstab 1:200, 1920.
Der Link: https://www.gelsenkirchen.de/de/rathaus ... __buer.pdf
Unter dem Titel Mentzelstraße gibt es auf Seite 2 eine Aufstellung von Bebauungs- und Fluchtlinienplänen. Mit einem Lageplan der Ecke Glückauf-, Dudelsack- und Mentzelstraße, Maßstab 1:200, 1920.
Der Link: https://www.gelsenkirchen.de/de/rathaus ... __buer.pdf
Viele verlieren ihren Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer
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Oha, die Hinweise auf eine Dudelsackstraße vor der Umbenennung zur Herbertstraße verdichten sich!
Interessant wäre, bis wann die Straße Dudelsackstraße hieß und ob die Steigerhäuser zu diesem Zeitpunkt schon errichtet waren.
Die Legende um ein in einen Musiker verliebtes Bauernmädchen gefällt mir eigentlich gut. Auch wenn ja leider nichts dran sein soll...
Sobald ich noch etwas zur Honky-Tonky-Straße in Erfahrung bringen konnte, melde ich mich wieder hier!
Interessant wäre, bis wann die Straße Dudelsackstraße hieß und ob die Steigerhäuser zu diesem Zeitpunkt schon errichtet waren.
Die Legende um ein in einen Musiker verliebtes Bauernmädchen gefällt mir eigentlich gut. Auch wenn ja leider nichts dran sein soll...
Sobald ich noch etwas zur Honky-Tonky-Straße in Erfahrung bringen konnte, melde ich mich wieder hier!
Ein Weckmann ist auch nur ein Stutenkerl
Die hab ich mir schon vormerken lassen und freue mich drauf, da rein zu sehen!Pedder vonne Emscher hat geschrieben:Im ISG gibt es einen "Bestand Buer". Darin wird auf Seite 29 unter dem Titel Schweden- und Dudelsackstraße der Entwässerungsplan der Dudelsackstraße aufgeführt. Laufzeit 1908-1913.
Unter dem Titel Mentzelstraße gibt es auf Seite 2 eine Aufstellung von Bebauungs- und Fluchtlinienplänen. Mit einem Lageplan der Ecke Glückauf-, Dudelsack- und Mentzelstraße, Maßstab 1:200, 1920.
Der Link: https://www.gelsenkirchen.de/de/rathaus ... __buer.pdf
Ein Weckmann ist auch nur ein Stutenkerl
Ich war im ISG und habe einige interessante Dokumente einsehen können. Ich bereite das noch etwas auf und stelle die Info dann diese Woche hier rein. Schon mal soviel: „ Dudelsackstraße“ war tatsächlich in offiziellen Unterlagen der erste Name der heutigen Schwedenstraße, sogar länger als gedacht, bis Anfang der 20er Jahre.
Ein Weckmann ist auch nur ein Stutenkerl
Auf den Termin im ISG war ich ganz gespannt, für die Historie der Schwedenstraße habe ich mir die Haushaltsbücher der Straße und folgende Bestände angeschaut:
BU 165 Titel: Schweden- und Dudelsackstraße
BU 131 Titel: Mentzelstraße
BU 80 Titel: Glückaufstraße
Gefunden habe ich einen Auszug aus dem Protokollbuch der Baukommission zu Buer W. vom 04.05.1910:
(…) Der vorgelegte Fluchtlinienplan der Glückaufstrasse, der Durchführung der Berlinstraße bis zur Buerelterstrasse und der Straße A vom 5. April 1910 wird geprüft und zur Offenlage genehmigt. Die letztere Straße soll jedoch auf der Strecke von der Glückaufstraße bis zum Scheideweg vorläufig zur Bebauung nicht freigegeben werden.(…)
Dies ist in den Unterlagen die erste Nennung der heutigen Schwedenstraße als „Straße A“.
Die Existenz der „Straße A“ zwischen Scheideweg, Glückaufstraße und Buerelterstraße (die Mentzelstraße gab es noch nicht) wird mit einer Bekanntmachung in der Presse vom 15.08.1910 und späteren Zeitpunkten belegt.
Die Qualität der ältesten Bekanntmachung ist aufgrund des damals verwendeten Klebstoffes nicht so gut. Etwas jüngere Ausschnitte sind besser erhalten.
In den noch vorhandenen Unterlagen wird in einer handschriftlichen Notiz vom 29.12.1912 das erste Mal der Name „Dudelsackstrasse“ gebraucht.
"Königliche Berginspektion 5
Zweckel, den 29. Dezember 1912
An den Magistrat Buer.
Wir nehmen ergebenst Bezug auf das (?) gefällige Schreiben vom 6. (?) bt(?) Ausbau der Dudelsackstraße und die mündliche Verhandlung unseres (?) Niewerth mit Herrn Str(?) Eger in dieser Angelegenheit und gestatten uns, noch folgendes hierzu zu bemerken.
Bei jener (?) hat sich ergeben, dass die (?)ische (?)altung die jetzt vorgesehen ist und im Fluchtlinienplan festgelegte Breite der Straße von 12 m für ungenügend hält, um eine Straßenbahnlinie aufzunehmen, hierfür vielmehr 14 m Breite für erforderlich erachtet und die Entscheidung in dieser Frage solange hinausschieben will, bis über die schwebenden Straßenbahnpläne Klarheit besteht.
Wir sind der Ansicht, dass die Dudelsackstraße als eine der Hauptzugangsstraßen zur Schachtanlage Scholven unter allen Umständen so breit anzulegen ist, dass die Verlegung einer Straßenbahnlinie möglich bleibt (…)“
Ein paar Worte konnte ich nicht entziffern, vielleicht könnt Ihr das besser lesen.
Ende 1912 hieß die „Straße A“ also bereits „Dudelsackstraße“. Zwischen Sommer 1910 und Winter 1912 muss also irgendwann die Umbenennung erfolgt sein. Unterlagen dazu gab es in dem Ordner jedoch nicht.
Auf Skizzen über die Linienführung der Mentzelstraße vom 01.02.1917 und 19.03.1920 ist die „Dudelsack-Straße“ noch als Straßename enthalten.
Auf einer weiteren Skizze vom 22.03.1920 ist bereits der Name „Herbertstrasse“ zu lesen.
Worauf sich der Name „Herbert“ bezieht wüßte ich gerne. Im Adressbuch steht dazu leider keine Bedeutung. Gibt es einen Bezug zur damaligen Zeche? Mein Vater meint, es könnte ein Direktor mit dem Namen gewesen sein. Wer hat eine Idee?
Zum Namen „Quellenstraße“, der nach dem Krieg vergeben wurde, hat mein Vater ebenfalls eine Theorie: damit könnte der Haarbach gemeint sein. Seine Quelle befindet sich auf dem ehemaligen Zechengelände. Dies habe ich auch in einem Artikel des Nabu gelesen.
http://www.nabu-gladbeck.de/Haarbach.339.0.html
"(...) Der Haarbach hatte in ferner Vergangenheit zwei Quellzuflüsse; der eine entsprang auf der Höhe der Zeche Scholven (...)" Wäre vielleicht eine Möglichkeit...
BU 165 Titel: Schweden- und Dudelsackstraße
BU 131 Titel: Mentzelstraße
BU 80 Titel: Glückaufstraße
Gefunden habe ich einen Auszug aus dem Protokollbuch der Baukommission zu Buer W. vom 04.05.1910:
(…) Der vorgelegte Fluchtlinienplan der Glückaufstrasse, der Durchführung der Berlinstraße bis zur Buerelterstrasse und der Straße A vom 5. April 1910 wird geprüft und zur Offenlage genehmigt. Die letztere Straße soll jedoch auf der Strecke von der Glückaufstraße bis zum Scheideweg vorläufig zur Bebauung nicht freigegeben werden.(…)
Dies ist in den Unterlagen die erste Nennung der heutigen Schwedenstraße als „Straße A“.
Die Existenz der „Straße A“ zwischen Scheideweg, Glückaufstraße und Buerelterstraße (die Mentzelstraße gab es noch nicht) wird mit einer Bekanntmachung in der Presse vom 15.08.1910 und späteren Zeitpunkten belegt.
Die Qualität der ältesten Bekanntmachung ist aufgrund des damals verwendeten Klebstoffes nicht so gut. Etwas jüngere Ausschnitte sind besser erhalten.
In den noch vorhandenen Unterlagen wird in einer handschriftlichen Notiz vom 29.12.1912 das erste Mal der Name „Dudelsackstrasse“ gebraucht.
"Königliche Berginspektion 5
Zweckel, den 29. Dezember 1912
An den Magistrat Buer.
Wir nehmen ergebenst Bezug auf das (?) gefällige Schreiben vom 6. (?) bt(?) Ausbau der Dudelsackstraße und die mündliche Verhandlung unseres (?) Niewerth mit Herrn Str(?) Eger in dieser Angelegenheit und gestatten uns, noch folgendes hierzu zu bemerken.
Bei jener (?) hat sich ergeben, dass die (?)ische (?)altung die jetzt vorgesehen ist und im Fluchtlinienplan festgelegte Breite der Straße von 12 m für ungenügend hält, um eine Straßenbahnlinie aufzunehmen, hierfür vielmehr 14 m Breite für erforderlich erachtet und die Entscheidung in dieser Frage solange hinausschieben will, bis über die schwebenden Straßenbahnpläne Klarheit besteht.
Wir sind der Ansicht, dass die Dudelsackstraße als eine der Hauptzugangsstraßen zur Schachtanlage Scholven unter allen Umständen so breit anzulegen ist, dass die Verlegung einer Straßenbahnlinie möglich bleibt (…)“
Ein paar Worte konnte ich nicht entziffern, vielleicht könnt Ihr das besser lesen.
Ende 1912 hieß die „Straße A“ also bereits „Dudelsackstraße“. Zwischen Sommer 1910 und Winter 1912 muss also irgendwann die Umbenennung erfolgt sein. Unterlagen dazu gab es in dem Ordner jedoch nicht.
Auf Skizzen über die Linienführung der Mentzelstraße vom 01.02.1917 und 19.03.1920 ist die „Dudelsack-Straße“ noch als Straßename enthalten.
Auf einer weiteren Skizze vom 22.03.1920 ist bereits der Name „Herbertstrasse“ zu lesen.
Worauf sich der Name „Herbert“ bezieht wüßte ich gerne. Im Adressbuch steht dazu leider keine Bedeutung. Gibt es einen Bezug zur damaligen Zeche? Mein Vater meint, es könnte ein Direktor mit dem Namen gewesen sein. Wer hat eine Idee?
Zum Namen „Quellenstraße“, der nach dem Krieg vergeben wurde, hat mein Vater ebenfalls eine Theorie: damit könnte der Haarbach gemeint sein. Seine Quelle befindet sich auf dem ehemaligen Zechengelände. Dies habe ich auch in einem Artikel des Nabu gelesen.
http://www.nabu-gladbeck.de/Haarbach.339.0.html
"(...) Der Haarbach hatte in ferner Vergangenheit zwei Quellzuflüsse; der eine entsprang auf der Höhe der Zeche Scholven (...)" Wäre vielleicht eine Möglichkeit...
Ein Weckmann ist auch nur ein Stutenkerl
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Frau_Bu hat geschrieben: "Königliche Berginspektion 5
Zweckel, den 29. Dezember 1912
An den Magistrat Buer.
Wir nehmen ergebenst Bezug auf das (?) gefällige Schreiben vom 6. (?) bt(?) Ausbau der Dudelsackstraße und die mündliche Verhandlung unseres (?) Niewerth mit Herrn Str(?) Eger in dieser Angelegenheit und gestatten uns, noch folgendes hierzu zu bemerken.
Bei jener (?) hat sich ergeben, dass die (?)ische (?)altung die jetzt vorgesehen ist und im Fluchtlinienplan festgelegte Breite der Straße von 12 m für ungenügend hält, um eine Straßenbahnlinie aufzunehmen, hierfür vielmehr 14 m Breite für erforderlich erachtet und die Entscheidung in dieser Frage solange hinausschieben will, bis über die schwebenden Straßenbahnpläne Klarheit besteht.
Wir sind der Ansicht, dass die Dudelsackstraße als eine der Hauptzugangsstraßen zur Schachtanlage Scholven unter allen Umständen so breit anzulegen ist, dass die Verlegung einer Straßenbahnlinie möglich bleibt (…)“
@ Frau_Bu, danke für deine Recherche !
in dem oben erwähnten Herrn Str(?) Eger handelt es sich höchstwahrscheinlich um den Stadtrat Norbert Eger
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... rbert_Eger
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... php?t=4208
Gegen Hass, Hetze und AfD
überalteter Sittenwächter
überalteter Sittenwächter
Ah, Danke für die Info, Heinz O! Norbert Eger ist ja leider früh gefallen...
Die Recherche zum Viertel an der Kreuzung Schwedenstraße/Mentzelstraß/Glückaufstraße ist wirklich spannend! Hab hier noch ein paar Unterlagen, deren Inhalt vielleicht für die Wiki-Seiten ganz interessant wären. Kann ich mich da an dich wenden?
Die Recherche zum Viertel an der Kreuzung Schwedenstraße/Mentzelstraß/Glückaufstraße ist wirklich spannend! Hab hier noch ein paar Unterlagen, deren Inhalt vielleicht für die Wiki-Seiten ganz interessant wären. Kann ich mich da an dich wenden?
Ein Weckmann ist auch nur ein Stutenkerl
"Königliche Berginspektion 5
Zweckel, den 29. Dezember 1912
An den Magistrat Buer.
Wir nehmen ergebenst Bezug auf das (?) gefällige Schreiben vom 6. (?) bt(?) Ausbau der Dudelsackstraße und die mündliche Verhandlung unseres (?) Niewerth mit Herrn Str(?) Eger in dieser Angelegenheit und gestatten uns, noch folgendes hierzu zu bemerken.
Bei jener (?) hat sich ergeben, dass die (?)ische (?)altung die jetzt vorgesehen ist und im Fluchtlinienplan festgelegte Breite der Straße von 12 m für ungenügend hält, um eine Straßenbahnlinie aufzunehmen, hierfür vielmehr 14 m Breite für erforderlich erachtet und die Entscheidung in dieser Frage solange hinausschieben will, bis über die schwebenden Straßenbahnpläne Klarheit besteht.
Wir sind der Ansicht, dass die Dudelsackstraße als eine der Hauptzugangsstraßen zur Schachtanlage Scholven unter allen Umständen so breit anzulegen ist, dass die Verlegung einer Straßenbahnlinie möglich bleibt (…)“
ich kann die Fragezeichen ergänzen:
dortige
6. dieses Monats
Bauwerkmeister
Stadtbaumeister
Besprechung
städtische
Hausverwaltung
Gruß Babsi
Zweckel, den 29. Dezember 1912
An den Magistrat Buer.
Wir nehmen ergebenst Bezug auf das (?) gefällige Schreiben vom 6. (?) bt(?) Ausbau der Dudelsackstraße und die mündliche Verhandlung unseres (?) Niewerth mit Herrn Str(?) Eger in dieser Angelegenheit und gestatten uns, noch folgendes hierzu zu bemerken.
Bei jener (?) hat sich ergeben, dass die (?)ische (?)altung die jetzt vorgesehen ist und im Fluchtlinienplan festgelegte Breite der Straße von 12 m für ungenügend hält, um eine Straßenbahnlinie aufzunehmen, hierfür vielmehr 14 m Breite für erforderlich erachtet und die Entscheidung in dieser Frage solange hinausschieben will, bis über die schwebenden Straßenbahnpläne Klarheit besteht.
Wir sind der Ansicht, dass die Dudelsackstraße als eine der Hauptzugangsstraßen zur Schachtanlage Scholven unter allen Umständen so breit anzulegen ist, dass die Verlegung einer Straßenbahnlinie möglich bleibt (…)“
ich kann die Fragezeichen ergänzen:
dortige
6. dieses Monats
Bauwerkmeister
Stadtbaumeister
Besprechung
städtische
Hausverwaltung
Gruß Babsi
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- Beiträge: 1
- Registriert: 20.04.2019, 11:00
- Wohnort: Gelsenkirchen
Schwedenstrasse 32
Guten Tag. Ich bin neu in diesem Forum. Der Name 'Schwedenstrasse' weckt alte Erinnerungen. Von 1949 bis 1964 habe ich auf Nummer 32 gewohnt. Fotos von der Straße aus dieser Zeit habe ich nicht mehr. Aber von unserem Haus; da muss ich leider erst unheimlich suchen...
Mein Anliegen ist, alte Spielgefährten von früher wiederzufinden.
Wer weiss etwas über Karin und Helma Gralla, über Eva Hansen, Helga Lischitzki, Gisela Schweizer?
Mein Anliegen ist, alte Spielgefährten von früher wiederzufinden.
Wer weiss etwas über Karin und Helma Gralla, über Eva Hansen, Helga Lischitzki, Gisela Schweizer?
Bevor Du stirbst, lebe!