St. Josef Scholven

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Heinz H.
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Kreuz und Wetterfahne auf dem Pfarrzentrum

Beitrag von Heinz H. »

Am Osterwochenende bekam ich vom Scholvener Kollegen H.L. neue Informationen zum bevorstehenden Abriss des Pfarrzentrums St. Josef in Scholven. Danach gibt es auf dem Dach des Küsterhauses sowie auf dem Pastoratsgebäude noch zwei unscheinbare Zeugen der Vergangenheit. Bei den beiden Exponaten handelt es sich um eine Wetterfahne und ein Turmkreuz vom ehemaligen Vikariehof "Storchnest" bei Lüttinghof.

Die Wetterfahne auf dem Küsterhaus
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Das Kreuz auf dem Pastoratsgebäude
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Die ehemalige Vikarie "Storchnest"
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    Foto von der Vikarie "Storchnest" aus der Sammlung von Hugo Vöge
"Storchnest" wurde die 1778 erbaute und 1988 abgebrochene Vikarie (Wohnhaus des Vikars) genannt, die an dem gleichnamigen Waldweg lag. Der dort wohnende Vikar betreute die St. Antoniuskapelle auf Haus Lüttinghof. Die Kapelle gibt es nicht mehr, der Grundriss ist vor Haus Lüttinghof mit Pflastersteinen im Rasen markiert.
http://www.sagenhaftes-ruhrgebiet.de/De ... _Brahmkamp


Luftbildaufnahme der Vikarie "Storchnest"/ 1952 Regionalverbund Ruhr
Quelle: Stadt Gelsenkirchen
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... chnest.PNG
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... Storchnest

Winterzeit hat geschrieben:
20.08.2010, 11:54
Sicher ist die Kleingartensiedung "Wilhelmsruh" in Hassel bekannt. An der linken Seite der Siedlung führt ein schöner Spazierweg vorbei, in Richtung Schloss Lüttinghof. Folgt man diesem Weg überquert man den Hasseler Mühlenbach, nun mit neuer Brücke. Nach der Brücke geht es 90 Grad nach rechts und nach 100 meter 90 Grad nach links. Man erreicht nach weiteren 150 m eine Gabelung. Rechts geht es nach Schloss Lüttinghof, folgt man den Weg nach links, erreicht man nach etwa 80 m einen Platz mit Wildwuchs. Hier stand die ehemalige Vikarie "Storchennest"

Leider Hat sich die Stadt Jahre lang nicht darum gekümmert, bis alles verwahrlost war. Das war dann auch der Grund für den Abbruch. Der Kapelle auf Schloss Lüttinghof ist es auch so ergangen. Dort habe ich vor vielen Jahren mein "Pfadfinderversprechen" abgelegt. Damals war die Kapelle noch ok. Später wurde das Dach undicht, es kümmerte die Stadt wieder nicht. Durch Wasser verbogen die dicken alten Balken und sprengten teilweise das Mauerwerk. Auch hier war dann der Grund für den Abriss gegeben. Das konnte GE schon immer gut. Das Schloss sollte dann auch abgerissen werde. Doch der Protest der örtlichen Bevölkerung war zu groß. Es wurde dann renoviert. Unsere Stadtplaner sollte man Plattmacher nennen. Es gibt noch eine Reihe weiterer Beispiele. Ein bekanntes ist der alte Bahnhof in Gelsenkirchen und was daraus wurde.
viewtopic.php?p=249201#p249201


Die Küsterwohnung von St. Josef wurde aus dem Erlös, den die damals noch selbständige Pfarrei St. Josef aus dem Verkauf des Vikariehofes "Storchnest" an die VEBA erzielte, errichtet. Deshalb wurde auf dem Dach der Küsterwohnung auch die Wetterfahne des Vikariehofes angebracht.

Beim Heimatspazierung vom 2. Juli 2008 hat Pastor Schroers übrigens darauf hingewiesen, dass das Kreuz über dem Pastoratsgebäude Buddestraße 37 und die Wetterfahne auf der Küsterwohnung Buddestraße 41 vom Vikariehof "Storchnest" stammen, erinnert sich H.L.

Ein Foto von der Wetterfahne, als sie sich noch auf dem Vikariehof "Storchnest" befand, habe ich in meiner Sammlung nicht gefunden. Allerdings habe ich noch ein Foto von Hugo Vöge aus dem Jahre 1984, auf dem das Kreuz auf dem Dach der Vikarie zu sehen ist.

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Auf einem weiteren Foto ist links noch die Spitze der Windfahne zu erkennen.
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Auf meine Frage, wo das dokumentiert ist, erinnerte mich Kollege H.L. daran, dass auf dem von mir in den GG eingestellten Foto der verschwunden Chroniktafel, in dem vorletzten Eintrag erwähnt ist, dass das Kreuz auf dem Pastoratsgebäude und die Wetterfahne auf der Küsterwohnung vom Vikariehof "Storchnest" stammen.

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Foto: Chronik der Pfarrgemeinde St. Josef
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    Fotoausschnitt

Weiß eigentlich jemand, was St. Urbanus mit der Wetterfahne vom Küsterhaus sowie dem Kreuz vom Pastoratsgebäude, die beide vom ehemaligen Vikariehof "Storchnest" stammen, vor hat? Vielleicht sollte man die Untere Denkmalbehörde über den bevorstehenden Abriss informieren, damit die Exponate vorher geborgen werden können.
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
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heen
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Re: St. Josef Scholven

Beitrag von heen »

Heinz H. hat geschrieben:Weiß eigentlich jemand, was St. Urbanus mit der Wetterfahne vom Küsterhaus sowie dem Kreuz vom Pastoratsgebäude, die beide vom ehemaligen Vikariehof "Storchnest" stammen, vor hat?
Klauen lassen? Man könnte meinen, das wäre das bevorzugte Modell in Scholven.

Nun aber etwas komplett anderes:
Aufmerksame Zeitungsleser wissen es schon seit einer Woche. Es gibt sowas wie konkrete Pläne für die Bebauung des Kirchengelände.
WAZ hat geschrieben:Die Wohnungsbaugesellschaft Deutsche Reihenhaus kaufte das rund 7300 Quadratmeter große Gelände, statt Seniorenwohnungen entstehen dort jetzt 20 Einfamilienhäuser sowie ein Mehrfamilienhaus mit zwölf Wohneinheiten, außerdem eine vier- bis fünfzügigen Kindertagesstätte.
Das war bekannt. Nun mehr:
Die Einfamilienhäuser werden als Reihenhaus "Familienglück" hergestellt. Sie bieten auf zwei Geschossen plus ausgebauten Dachboden 145 qm Wohnfläche. Keller haben sie nicht, dafür einen sogenannten Vorgartenschrank, einen Terassenschrank und eine Gartenbox als Stauraum.
Ein schickes Parkhaus wird es nicht geben, dafür aber 30 Stellplätze für die Einfamilienhäuser, sechs für das Mehrfamilienhaus und vier für die Kitas.
siehe hier:
waz+: https://www.waz.de/staedte/gelsenkirche ... 84891.html
Auf der Seite gibt es auch ein Bild von "Familienglück" aus Recklinghausen. Kann man auch als Minus-Leser angucken.

architectus
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Re: St. Josef Scholven

Beitrag von architectus »

Die Dinger werden Reihenweise auf den Markt geworfen hat ganz gut geklappt, solange die Zinsen unten waren, jetzt, bei fast 5% wird der Verkauf wohl schwieriger.
Was sollte man in so einer doch zentralen Lage machen, Einfamilienhäuser oder Mehrfamilienhäuser, ein Stadtteil mit Zukunft sollte sich für Wohnungen im "Zentrum" entscheiden, aber da hat das Stadtplanungsamt entweder keine Hoffnung oder keinen Durchblick, oder doch ?
Ich hätte mir mehr Wohnungen gewünscht oder gibt es in Scholven keine Mietverhältnisse, wird da alles von der Stadt übernommen...könnte auch sein ?
Wie auch immer Kirchenverlust ist Vorbote...

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Heinz H.
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Bebauungsplan A_439 St. Josef Scholven

Beitrag von Heinz H. »

Ende April hatte ich die Sitzung der BV-Nord im Rathaus Buer besucht. Zu Top 6, "Kirche St. Josef zwischen Buddestraße - Werdener Straße und Im Brömm", erfolgte eine Projektvorstellung durch die Deutsche Reihenhaus AG.

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Plan_A_439 St. Josef Scholven
https://gdi.gelsenkirchen.de/karten/PB_ ... _A_439.pdf

Begr_A_439
https://gdi.gelsenkirchen.de/karten/PB_ ... _A_439.pdf
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teestoepsel
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Magrid van Dyck verstorben

Beitrag von teestoepsel »

An die älteren Semester hier in "St.Josef", insbesondere Ehemalige des Kirchenchores:

Am vergangenen Samstag, 12.08.23, ist meine Tante Magrid van Dyck, geb. Große-Lochtmann, im Alter von 84 Jahren gestorben. Sie war viele, viele Jahre im Chor als Sopranistin aktiv. So mancher wird sich erinnern.

Zum Gedenken: https://www.youtube.com/watch?v=rTndWoNENnI

Sie hat dieses Lied in der aktiven Zeit meines alten Herrn, Johannes Pothmann als Organist und Chorleiter, Jahr für Jahr als Solistin im Weihnachtshochamt (und in der Uchte?) gesungen.

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Heinz H.
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Re: Kreuz und Wetterfahne auf dem Pfarrzentrum

Beitrag von Heinz H. »

Heinz H. hat geschrieben:
11.04.2023, 14:12
[...]
Die Wetterfahne auf dem Küsterhaus
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Das Kreuz auf dem Pastoratsgebäude
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Moin in die Runde,
ich habe gerade die Info bekommen, dass Wetterfahne und Kreuz sich nicht mehr auf den Dächern des St. Josef-Komplexes befinden. Auch der Hahn sei inzwischen mittels Hubsteiger vom Kirchturm geholt worden.

Weiß vielleicht jemand wo die Exponate verblieben sind?
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Re: St. Josef Scholven

Beitrag von Pedder vonne Emscher »

Heinz H. hat geschrieben:Moin in die Runde,
ich habe gerade die Info bekommen, dass Wetterfahne und Kreuz sich nicht mehr auf den Dächern des St. Josef-Komplexes befinden. Auch der Hahn sei inzwischen mittels Hubsteiger vom Kirchturm geholt worden.

Weiß vielleicht jemand wo die Exponate verblieben sind?
Lieber Heinz, da wendest du dich am besten an den Diakon Axel Büttner. Seine Tel.-Nr. steht im Telefonbuch.
Viele verlieren ihren Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer

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Scholvener Jung
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Re: St. Josef Scholven

Beitrag von Scholvener Jung »

Ich kann berichten, daß jene demontierten Sachen nach St. Urbanus gebracht wurden. Diesmal sicher aufbewahrt.
Hömma!

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Heinz H.
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Re: St. Josef Scholven

Beitrag von Heinz H. »

Pedder vonne Emscher hat geschrieben:
24.10.2023, 23:38
...
Lieber Heinz, da wendest du dich am besten an den Diakon Axel Büttner. Seine Tel.-Nr. steht im Telefonbuch.
Ich telefoniere ungern, Warteschleifen, Anrufbeantworter, etc. Außerdem habe ich Probleme mit der Akustik. Mein Favorit ist die Email. Das funktioniert in den meisten Fällen auch einwandfrei und man am Ende hat man schwarz auf weiß, was Sache ist.

Ich hatte Axel Büttner/ St. Urbanus, den ich persönlich kenne, bereits im April eine Mail geschickt und zeitnah ich eine Antwort erwartet. Leider kam keine Rückmeldung.

Desweiteren hatte ich ein Gespräch mit einem Redakteur der WAZ und ihn gebeten, in der Angelegenheit zu recherchieren. In einer Mail hatte ich anschließend noch auf den thematisch passenden Thread im Forum hingewiesen. Leider wurde in der Tageszeitung nicht darüber berichtet.

Nach Insiderinfornation soll Diakon Büttner vor einiger Zeit mal angekündigt haben, dass alle Gegenstände (außerhalb und innerhalb der Kirche) in St. Theresia gesammelt u. der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. Offenbar ist daraus leider nichts geworden. Im Gegenteil, viele Dinge sind bereits gestohlen, siehe Taufdeckel, Kreuzwegteile, Glocke usw. anscheinend ist es St. Urbanus nicht so wichtig.

Wenn die von den Dächern demontierten Sachen nach St. Urbanus verbracht wurden und dort sicher aufbewahrt werden, dann wäre das erstmal in Ordnung.

Ich hatte gestern einen Impftermin bei meinem Hauarzt in Scholven, da konnte ich Fotos machen.
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Heinz H.
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Re: Die gestohle Wandlungsglocke von St. Josef Scholven

Beitrag von Heinz H. »

Pedder vonne Emscher hat geschrieben:
12.12.2022, 13:45
Es müsste sich um diese Glocke handeln. Ich habe sie 2018 in der Kirche fotografiert.
[...]
Die Glocke von St. Urbanus in Scholven
Eine alte Urbanusglocke aus dem Jahr 1688 wurde der Tochterpfarrei in Buer-Scholven als Wandlungsglocke überlassen. Sie wiegt 400 kg.

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Ihre Inschrift lautet:
Jesus, Maria, Joseph, Urbanus.
Anno MDCLXXXVIII 25. Maji.
Incendium Buranum me consumpsit,
Papochia restauravit sub Pastore
Adolphe Rive et Johanne Poertgens Vicario
Posthac me Deus conservavit.


Jesus, Maria, Joseph, Urbanus.
Am 25. Mai im Jahre 1688
verzehrte mich der Brand von Buer
Die Gemeinde stellte mich wieder her
unter dem Pfarrer Adolf Rive und dem
Vikar Johannes Poertgens, hernach hat
Gott mich erhalten.

Quelle: B. Hagemann/ Verein für Orts- u. Heimatkunde Buer

Die Glocke ist in der Zeit vom 22.11.2022 bis zum 26.11.2022 aus der St. Josef-Kirche in Scholven gestohlen worden.
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architectus
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Re: St. Josef Scholven

Beitrag von architectus »

Materialwert beträgt immerhin einige tausend Euro.
Nun nimmt man so ein Ding nicht mal eben auf den Wagen, der Preis hingegen verlockt abr so kann man die Glocke dann auch nicht verkaufen...ist denn auszuschließen, dass die Kirche Abnehmer gefunden hat, Bayern, Polen oder anderswohin und deswegen nichts verlauten lässt, da müsste doch längst Anzeige erstattet worden sein.
Ist ja nicht unüblich hier mal ein Link zu anderem Geschehen...

https://www.kirche-und-leben.de/artikel ... ine-bronze

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Heinz H.
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Re: Die gestohlene Wandlungsglocke

Beitrag von Heinz H. »

Nochmal zur Erinnerung...
Pedder vonne Emscher hat geschrieben:
12.12.2022, 13:32
Unfassbar ! Eine 400 kg schwere Glocke gestohlen.
Eine sog. Wandlungsglocke ist aus der Kirche St. Josef gestohlen worden. Die Glocke befand sich nicht im Kirchturm, sondern wurde im Innenraum der Kirche aufgestellt.

Link zum Pressebericht der Polizei:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/51056/5392515
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... 34#p518034


Rudolf hat geschrieben:
13.12.2022, 16:49
"Jesus, Maria, Joseph, Urban. Im Jahre 1688 hat mich der Buersche Brand zerstört, die Pfarrgemeinde hat mich wiederhergestellt. Gott wird mich beschützen. Unter dem Pastor Adolf Rive und dem Vikar Johann Poertgens."

So lautet(e) gemäß einem mir noch vorliegenden Zeitungsartikel vom 31.12.1979 die Inschrift dieser alten Bronzeglocke, die im Turm sowohl der alten als auch der heutigen St.-Urbanus-Kirche hing und im Jahre 1916 der damals neugegründeten Tochterkirche St. Josef in Scholven übergeben wurde.

Die Wirren der Zeit inkl. der Glockenvernichtungswellen der Weltkriege hat die "Marienglocke", wie sie genannt wurde, glücklicherweise überstanden - nun ist also offenbar genau diese Glocke gestohlen worden, festgestellt just an dem Tag, an dem die vier Turmglocken von St. Josef in die Stadt Zerbst überführt wurden. In den entsprechenden Medienberichten ist lediglich von einer gestohlenen "Wandlungsglocke" die Rede, ihre ungefähre Größe ist dort angegeben, wieviel sie wiegt und wie hoch ihr Bronze-Materialwert zur Zeit ungefähr ist. (Der Abtransport der vier Turmglocken wurde gar nicht erst erwähnt.) Kein Wort über den historischen Wert der alten Marienglocke, ihren Wert als Klangdokument, ihren Wert als Zeugnis der Glockengussgeschichte, ihren (orts)kirchengeschichtlichen Wert, ihren Wert als älteste "Original"-Glocke Buers. Was wohl mit der Marienglocke noch hätte geschehen sollen? Zurück nach St. Urbanus? Es wäre schön gewesen, wenn seitens der Pfarrei darüber irgendetwas an die Öffentlichkeit gegeben worden wäre - auch über die Verbringung der Turmglocken nach Zerbst. Über Letztere berichten nun fleißig die Medien ausserhalb Gelsenkirchens, z.B. die Mitteldeutsche Zeitung, die FAZ etc., selbst RTL, informiert durch die zuständigen Stellen in Sachsen-Anhalt...
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... 62#p518062
"Gelsenkirchen kann wirklich froh sein, dass es Buer hat."
Dr. Peter Paziorek

architectus
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Re: St. Josef Scholven

Beitrag von architectus »

Danke Heinz....

Rudolf
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Re: Die gestohlene Wandlungsglocke

Beitrag von Rudolf »

Es ist aus meiner Sicht unendlich schade, dass diese wertvolle alte Glocke nach der Stilllegung der Kirche St. Josef nicht sofort wieder im Turm der Urbanuskirche aufgehängt wurde, an ihren "Heimatort", als richtige Läuteglocke, nicht als Wandlungsglocke. Im historischen Glockenstuhl ist ja sogar noch ein ausreichend großes Gefach frei, inklusive altem Holzjoch, denn das Urbanusgeläute war bis in den zweiten Weltkrieg sechsstimmig und nicht - wie danach - nur fünfstimmig. Die Kosten für die Überführung und Aufhängung wären bestimmt nicht unermesslich hoch gewesen, und es hätten sich für eine solche Aktion sicherlich auch Spender gefunden. Zudem hätte sich die Glocke im Turm an einem sicheren Ort befunden. Im Nachhinein jammert und klagt die Pfarrei, dass die Glocke weg ist, aber geschert hat sich zuvor niemand um sie.

Wenn Diebe am Werk waren - und davon geht man ja wohl aus -, werden diese die alte Marienglocke in der St.-Josef-Kirche zunächst mit Vorschlaghämmern zerschlagen haben (vielleicht mit einer dicken Wolldecke darüber zwecks Lärmreduzierung) und danach die einzelnen Bronzescherben abtransportiert haben. Denn 400 kg am Stück lassen sich allein mit menschlicher Kraft nur schwerlich bewegen - wieviele Leute sollten das gemacht haben? Die Glocke bzw. deren Bronzescherben werden in irgendeinem Schmelzofen gelandet sein. Der vielfältige Wert der Glocke wird für Diebe uninteressant gewesen sein, allein der Materialwert wird gezählt haben...

architectus
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Re: Die gestohlene Wandlungsglocke

Beitrag von architectus »

Rudolf hat geschrieben:
05.01.2024, 20:37
Es ist aus meiner Sicht unendlich schade, dass diese wertvolle alte Glocke nach der Stilllegung der Kirche St. Josef nicht sofort wieder im Turm der Urbanuskirche aufgehängt wurde, an ihren "Heimatort", als richtige Läuteglocke, nicht als Wandlungsglocke. Im historischen Glockenstuhl ist ja sogar noch ein ausreichend großes Gefach frei, inklusive altem Holzjoch, denn das Urbanusgeläute war bis in den zweiten Weltkrieg sechsstimmig und nicht - wie danach - nur fünfstimmig. Die Kosten für die Überführung und Aufhängung wären bestimmt nicht unermesslich hoch gewesen, und es hätten sich für eine solche Aktion sicherlich auch Spender gefunden. Zudem hätte sich die Glocke im Turm an einem sicheren Ort befunden. Im Nachhinein jammert und klagt die Pfarrei, dass die Glocke weg ist, aber geschert hat sich zuvor niemand um sie.

Wenn Diebe am Werk waren - und davon geht man ja wohl aus -, werden diese die alte Marienglocke in der St.-Josef-Kirche zunächst mit Vorschlaghämmern zerschlagen haben (vielleicht mit einer dicken Wolldecke darüber zwecks Lärmreduzierung) und danach die einzelnen Bronzescherben abtransportiert haben. Denn 400 kg am Stück lassen sich allein mit menschlicher Kraft nur schwerlich bewegen - wieviele Leute sollten das gemacht haben? Die Glocke bzw. deren Bronzescherben werden in irgendeinem Schmelzofen gelandet sein. Der vielfältige Wert der Glocke wird für Diebe uninteressant gewesen sein, allein der Materialwert wird gezählt haben...
Völlig klar auch bei 8 Leuten hätte jeder 50 Kilo heben müssen, ein Zementsack hat um die 30 und wer ihn geschultert hat, weiß was Gewicht ist.
Ich verstehe überhaupt nicht, warum die Kirche dazu nichts sagt bzw. schreibt und solange ich so ein Statement nicht sehe, kann ich so recht an Diebstahl nicht glauben...

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