Kanalbrücke Uechtingstraße

Der Kraftverkehr und seine Begleiterscheinungen

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kleinegemeine01
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Re: Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von kleinegemeine01 »

kopfklatsch - ja, has ja recht - ham mich die wunderbaren Vögels wohl etwas abgelenkt vom Denken
fällt mir eh immer schwerer - hoffentlich erinnere ich mich daran, daß ich meine Füße inne Emma baden möchte
aber herzlichen Dank für die Richtigstellung oder Korrektur
ernstgemeint!

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Heinz O.
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Neubau der Kanalbrücke

Beitrag von Heinz O. »

Neubau der Kanalbrücke
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Hier wird die neue Brücke vormontiert
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Heinz O.
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Neubau der Kanalbrücke

Beitrag von Heinz O. »

Vorarbeiten zum Bau der neuen Widerlager
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Anthro
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Re: Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von Anthro »

Bei der Planung der neuen Brücke hat die Verwaltung sich auch Gedanken über die küntigen Fuß- und Radwege auf der Brücke gemacht.
Was den Fußweg angeht hat man sich an die Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen (EFA) der Forschungsstelle für Straßen- und Verkehrswesen gehalten und die Fußwege in der in der EFA genannten Sollbreite von 2,5 m eingeplant.
Die o.g. Forschungsstelle hat auch ein umfangreiches Regelwerk für Radverkehrsanlagen, die ERA 2010, geschaffen. Nach der ERA 2010 beträgt das Regelmaß für Einrichtungsradwege 2,00 m. Dazu kommt noch ein Sicherheitsstreifen zur Fahrbahn von 0,5 m. In der Planung hat man aber nun für die Radfahrer nicht die ERA 2010 zugrundegelegt sondern sich an den Verwaltungsvorschriften zur StVO gehalten. Hier sollen, wie in der ERA 2010, Radwege möglichst 2,0 m Breite haben, mindestens jedoch 1,5 m.
Nun hat man sich als "fahrradfreundliche" Stadt entschlossen, die Radwege mit dem Mindestmaß nach der StVO zuzüglich von ganzen 0,1 m auszuführen.
Im Ausschuß für Verkehr und Mobilitätsentwicklung wurde dann betont, daß die Breiten für den Fußverkehr nach der EFA nicht verhandelbar seien, für den Radverkehr dann leider nicht mehr Platz übrig bliebe. Außerdem seien die nördlich der Brücke befindlichen Radwege ja auch nicht breiter. Es folgte noch der süffisiante Einwurf, die "Grünen" woolen ja immer per Rad nebeneinander fahren. Daß die geforderten Breiten zu einem sicheren Überholverkehr erforderlich sind, da ging man locker drüber weg. Auch der Einwand, es seien auf der Brücke doch erheblich mehr Radfahrende als Zufußgehende zu erwarten überzeugte die Politik nicht, es bleibt bei den abgespeckten Breiten lt. der Planung.
Schade, da hat man eine gute Möglichkeit vergeben, wenigstens für einen Anfang zu guter Radverkehrsplanung zu sorgen.
Spontanität will gut überlegt sein.


www.liegeradfreunde-ruhr-lippe.de

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Duwstel
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Re: Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von Duwstel »

Hier habe ich noch zwei Aufnahmen von August 2011, als ich das Glück hatte bei einem Kollegen auf dem GMS Anna Firmbach mitfahren zu dürfen.
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Das Schiff war damals auf der Reise von Budapest nach Ladbergen mit Sonnenblumenkernen.
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kleinegemeine01
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Re: Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von kleinegemeine01 »

Man nimmt ja immer an, dieses Stück Straße ist Niemandsland, aber ich sehe recht viele Fußgänger, die die Brücken nutzen.

Diese Straße anne Brücken war schon immer ein Nadelöhr, auch für Radfahrer - ja ok ich füge innens an

auf der einen Seite für Radfahrer - auf der anderen Seite für Fußgänger - von Ampel bis zur Ampel wäre mMn ne gute Lösung
mit der Zeit wird sich dat schon einspielen :)

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Heinz O.
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Re: Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von Heinz O. »

Der Fahrradweg und die Fußwege in Richtung Alfred-Zingler-Straße sind bereits fertiggestellt.
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Hier erkennt man die neue Straßenführung (in Richtung Adenauerallee)
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Und so sieht sie aus die neue Brücke
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remutus
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Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von remutus »

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fast fertig

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Duwstel
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Re: Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von Duwstel »

Mitteilung der Stadt Gelsenkirchen zum Einschub der neuen Brücke
https://www.gelsenkirchen.de/de/_meta/a ... l-gesperrt

Dafür wird der Rhein Herne Kanal am 08.12.2022 in der Zeit von 07:00 bis 22:00 Uhr zwischen RHK 24,50 Kurt Schumacher Str Br. bis 36,50 unterer Vorhafen der Schleuse Herne Ost für die Schifffahrt gesperrt. Siehe https://www.elwis.de/DE/dynamisch/mvc/m ... =2740/2022 NfB 2740/2022

Gruss Duwstel
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Heinz O.
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Re: Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von Heinz O. »

Vorbereitung, noch liegt die Brücke am Ufer
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Das Schiff steht bereit
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Die Brücke wird mit LKW's langsam in Richtung Brückenkopf gefahren bzw. geschoben
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Der Brückenkopf ist erreicht
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Fotos: Jürgen Hummel W. mit freundlicher Genehmigung
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Heinz O.
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Re: Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von Heinz O. »

Brücke wird in Position geschoben
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Heinz O.
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Re: Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von Heinz O. »

Heute, am 9.12.2022, wurde die Brücke dann endgültig über den Kanal geschoben
und auf die Brückenköpfe gelagert.
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Und Sie sitzt !
Fotos: Jürgen Hummel W. mit freundlicher Genehmigung
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Duwstel
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Re: Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von Duwstel »

Super Fotos, Danke.
Die Firma Van der Wees aus Dordrecht / NL war auch wieder mit ihren Ponton und Schubbooten dabei. Wie schon beim einschwimmen der Stadthafenbrücke. :2thumbs:
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Heinz O.
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Re: Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von Heinz O. »

Die "alte" Kanalbrücke steht seit 7. Dezember 2022 unter Denkmalschutz !

siehe dazu auch unseren Wiki Eintrag
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... tra%C3%9Fe
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Duwstel
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Re: Kanalbrücke Uechtingstraße

Beitrag von Duwstel »

Heinz O. hat geschrieben:
06.02.2021, 14:12
Die Brücke wirkt vom Aussehen altertümlich. Dazu tragen die Diagonalverstrebungen der Obergurte und der geringe Lichtraum bei. Der Begriff „Wiederherstellung" im Brückenbuch könnte auf die Wiederverwendung tragender früherer Bauteile hindeuten, was in der Nachkriegszeit plausibel gewesen wäre, hier aber wohl nicht der Fall war. Vom ursprünglichen Aussehen der ersten Brücke sind erst jetzt Fotos und Entwurfszeichnungen bekannt geworden. Sie verdeutlichen, dass durch die Wiederverwendung der Widerlager Rahmenbedingungen für den Entwurf der neuen Brücke vorlagen, dass aber wohl auch gestalterisch an eine Kontinuität gedacht war. Andererseits gibt z. B. im Vergleich mit der Vorgängerbrücke — wie erwähnt - das neuartige Bauelement von separaten, außen angebrachten Fußgängerbereichen, denn inzwischen hatte der Autoverkehr zugenommen und wurden Fußgänger und Radfahrer als eigenständige Verkehrsteilnehmer ernster genommen.
Es sieht so aus, das der Brückenbau für den Rhein-Herne-Kanal standardisiert war. Das lässt sich aus einem Artikel von Mai 1912, aus dem "Zentralblatt der Bauverwaltung" entnehmen.
Autor war Alexander Herrmann der Leiter der Königlichen Kanalbaudirektion, diese war für den Bau des RHK zuständig.
Zum Bau des Rhein - Herne - Kanals
Der Rhein-Herne-Kanal kreuzt auf rund 38 km Länge 29 Straßen und. 20 Eisenbahnstrecken mit 39 Überbauten für 42 Gleise. Die normale Lichtweite der geraden Brücken beträgt 54m, es ist also der Leinpfad in voller Breite einschließlich 2 – 6 m Verbreiterungsstreifen überbrückt.
Schiefe Brücken sind bis 79 m Lichtweite vorhanden. Als Lichthöhe unter den Brücken sollen für den Betrieb 4 m zur Verfügung gestellt werden. Soweit es die Höhenbeziehung zwischen Brückenfahrbahn und den Straßenzügen gestattet, sind mindestens 5 m Lichthöhe bei der ersten Ausführung eingehalten. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, die erstmaligen Bodensenkung bis zu 1 m ohne weiteres zu folgen. Es sei bemerkt, dass einige Brücken schon kurz nach ihrer Fertigstellung wieder gehoben werden mussten. In der Notwendigkeit, dass die Überbauten der Brücken zwanglos an den Bodensenkungen teilnehmen müssen, ist die durchgehende erfolgte Wahl eiserner Überbauten mit statisch bestimmter Auflagerung begründet.
Um die Brücken, wie vorgesehen, von den Auflageflächen aus durch vier Hubpressen heben zu können, sind die Entquerträger entsprechend stark ausgebildet. Für das ansetzen der Pressen sind bei der ersten Anlage Auflager neben den eigentlichen Brückenauflagern hergestellt. Es dürfte als neu bezeichnet sein, dass alle Auflager aus Eisenbeton bestehen und in den Körper des Brückenpfeilers eingebunden sind.
Für die Straßenbrücken ist als Hauptträgersystem der Halbparabelträger mit gleichmäßig gekrümmtem Obergurt und starker Abrundung nach den Endpfosten gewählt (Abb. 4) Bild
Auf dem Foto von 4cholvski, ist im Hintergrund eine zweite Brücke ohne seitliche Fuß- und Radwege zusehen. Das könnte eine Brücke ähnlich der Abbildung Abb. 4 sein.
Diese Form ist durch die notwendig niedrig zu haltenden Aufbauten auf den Brückenpfeilern begründet, die bei Bodensenkungen wieder mit gehoben werden müssen.
Für einige Hauptstraßen ist für die Hauptträger der Fachwerkbogen mit Zugband eingeführt (Abb. 5 u. 6).
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Für Eisenbahnbrücken ist mit Rücksicht auf die Hauptträger welche die Durchführung des oberen Windverbandes auf möglichst große länge erfordert, die Form des Trapezträgers gewählt (Abb. 7).
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Wo genügend Bauhöhe vorhanden war, sind bei einigen Brücken die Hauptträger als umgekehrte Halbparabelträger unter die Fahrbahn gelegt.
Das Gesamtgewicht der eisernen Brücken über den Rhein-Herne-Kanal beträgt 21.000 Tonnen. Die Brückenpfeiler sind entsprechend ihrer zu erwartenden Beanspruchung bei Bodensenkungen durch Einlage eiserner Roste stark bewehrt. Die Pfeilerstärken sind so berechnet und ausgeführt, dass sie eine Aufhöhung um 2 m zulassen. Die Ausführung erfolgte in Stampfbeton mit Verblendung in hammerrecht bearbeiteten Ruhrkohlensandstein. Gegründet sind die Pfeiler, wo der Wasserhaltung es zuließ, von der Sohle an so massiv, sonst in großer Zahl auf Eisenbetonpfählen.
Alle Bauglieder sind möglichst einfach gehalten mit Berücksichtigung ihres Zwecks sowohl bei der jetzigen Lage im Bauwerk, als auch ihrer Bedeutung gegenüber einer Veränderung der Brückenansichten nach Aufhöhung der Pfeiler.
Nach dem von Anfang an aufgestelltem und möglichst eingehaltenem Bauplan sollten die Brücken für sämtliche das Kanalfeld kreuzenden Wege und Eisenbahnen so früh fertiggestellt werden, dass die nachrückenden Erdarbeiten freies Baufeld vorfanden. Nach diesem Plan sind zurzeit fast alle überführten Wege- und Eisenbahnbrücken fertiggestellt und dem Verkehr übergeben, bis auf einige, die den Fortgang der Erdarbeiten nicht hindern.
Quelle: Zentralblatt der Bauverwaltung 1912, Nr.35 vom 11.05.1912, Seite 242 / 243
Herrmann beschreibt in dem Artikel nicht nur den Brückenbau, sondern erläutert auch den Bau von Dükern und Schleusen am Rhein - Herne - Kanal.
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