Schievenviertel

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hm11
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schievenviertel - schlechtes viertel?

Beitrag von hm11 »

hab heute von weit weg mit meinem grossvater, jahrgang 1920, nach eigener auskunft "klotschenadel", telefoniert. er erwæhnte im nebensatz, dass man damals als junge aus dem schievenviertel immer einen starken freund brauchte, wenn man die (?)Straße entlang zur schule musste, sonst konnte man ohne weiteres auf offener Straße pruegel beziehen. wir sprachen dabei ueber die zeit vor der machtergreifung, und er erwæhnte auch, dass "sein" a
starker freund in der volksschule noch den polnischen nachnamen (-ski) hatte, in der oberschule aber dann schon die eingedeutsche endung (-er glaub ich). das viertel hat also anscheinend schon vor dem krieg einen ruf gehabt. bei anderer gelegenheit erzæhlte er auch von demonstrationen - nazis auf der einen Straße, kommunisten auf der parallelstrasse und den entsprechenden handgreiflichkeiten.... die zeiten sind wohl heute vorbei ;) ?

gruss

hausmeister
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Beitrag von hausmeister »

Heinz O. hat geschrieben:Bild
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Margit Kruse
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Beitrag von Margit Kruse »

Dreh- und Angelpunkt in meinem Krimi Eisaugen ist dieser Turm, in dem meine Protagonistin Margartea Sommerfeld wohnt!

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Andary
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Ich muss da mal wieder hin...

Beitrag von Andary »

... lange habe ich keine Zeit gehabt, mir meine Geburtsstadt mal wieder in Ruhe anzusehen.
Aber ab Montag geht es los. Habe Urlaub :-)

Schievenviertel ist garantiert dabei - ich lese gerade den Krimi von Margit... Seite 150...

...

mache mir dann mal ein genaues Bild von Margerete und Karol :-)) und den anderen Protagonisten... Spannend!

Lieben Gruß an Margit - TOLL WEITER !!! WILL MEHR !!! :-)

Lg aus Marl

Andary
Nunc vino pellite curas !

Margit Kruse
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Beitrag von Margit Kruse »

Hallo Andary,

das freut mich aber, dass Dir mein Krimi gefällt.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Streifzug durch die alte Heimat. Ich war erst vorgestern wieder vor Ort. Bin mit Enkeltochter im Kinderwagen und Hund durch die Alleestraße und den Wetterweg spaziert, habe viele Bekannte getroffen und in Erinnerungen geschwelgt. Herrlich!

Ja, es geht weiter mit Margareta Sommerfeld. Bei der EXTRASCHICHT am 30.6. stelle ich auf Bergmannsglück meinen Zechenkrimi vor, der in wenigen Monaten erscheint.

Ganz liebe Grüße
Margit Kruse

Margit Kruse
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KPR-Kanzellesen am 12.9. um 19 Uhr

Beitrag von Margit Kruse »

Die wilden 60er im Ruhrpott


KANZELLESEN im Rahmen der Veranstaltungsreihe Kunst Peripherie Ruhrstadt am 12.09.2012, um 19 Uhr in der Auferstehungskirche in Gelsenkirchen, Josefstraße 14. In Kooperation mit dem C@fe-42 und dem Moderator Michael Meyer.


Elke Schleich und ich werden Geschichten aus dem Ruhrgebiet lesen, Geschichten aus den goldenen 60er Jahren.Elke Schleich liest aus GUMMITWIST IN SCHALKE-NORD. Ich aus IM SCHATTEN DES TURMES – EINE JUGEND IM RUHRGEBIET sowie meinen Beitrag aus dem Jahre 1969, aus dem BildSammelband des Klartext-Verlages MINI, BEAT UND TEXASHOSEN.
Eintritt ist FREI - Um Künstlerbeitrag wird gebeten.

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GE-Bohren in-GE
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Beitrag von GE-Bohren in-GE »

Herkunft unbekannt / Jetzt im Besitz von brucki

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Hannes :winken:

friso
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Schievenviertel

Beitrag von friso »

Das Schievenviertel war in den 50er Jahren tatsächlich ein gefährlicher Ort. Ich bin seit 1948 dort aufgewachsen und habe dort gewohnt (Schievenstrasse 44), direkt gegenüber von den 3 Bauten. Fast tagtäglich gab es dort Reibereien, auch Polizeieinsätze. Nach 10 Jahren sind wir weggezogen. Körperliche Übergriffe gab es aber nciht gegen Passanten. Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern. In der Regel gab es Auseinandersetzungen innerhalb der Familien oder mit Nachbarn. Ich persönlich habe nie Anfeindungen von den Bewohnern der 3 Bauten erlebt. Ich hatte einen Schulkameraden, der dort gewohnt hat und bei dem ich schon `mal mit essen durfte. Heute ist es dort friedlich und adrett. Die Schievenstrasse und z.B. die Wetterstrasse sind einladend renoviert, aber die alte Bausubstanz ist erhalten geblieben.

pablo
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Beitrag von pablo »

Ist keine Antwort,
hat mein Bruder gut beschrieben. Wetterweg, nicht Wetterstraße. Waren ja vor kurzem noch da, nicht wahr Friso ? Ne richtig schöne Gegend, das alte bzw. neue Schievenviertel.
Geboren im Schievenviertel, immer Erler Junge, immer S-04

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gutenberg
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Memories

Beitrag von gutenberg »

Ich hatte in den 60er Jahren eine Freundin auf der Alleestraße. Eine kuschelige Ecke schon damals, als
die heute aufgemotzten Bauten noch niemandem eine Zeit vorgaukelten, die es so nie gegeben hat.

Es war halt ein Arbeiterviertel mit einem "Reservoi" für "Hugo" oder "Bismarck". Dann wurde die Gegend
grundrenoviert und - ich kann es mir denken - mietteuer.

Also, das alte Lied. Als ich nach Jahrzehnten mal wieder durch die Schievenstraße fuhr, um die Alleestraße
noch einmal zu sehen, sah ich als erstes, dass die "Drei Häuser" seltsam ordentlich aussahen.
Ich erkannte Haustüren und Neuputz.

An der Alleestraße glaubte ich meinen Augen nicht. So stelle ich mir Rothenburg vor, nachdem man
es in "Hiberniagelb" getunkt hatte.

Ich fuhr mit einem Stoßgebet mit dem Motorrad eng an einer gewissen Haustür vorbei und wurde prompt
enttäuscht.
Kein mir bekannter Name.
Anders wäre es ja auch ein Wunder gewesen.

Es bringt nichts, Träumen von gestern nachzuhängen. Denn die "Beträumte" hat mit Sicherheit ihr
Leben gehabt und man selber ja auch.

Die Zeit ist - auch - eine große Kaputtmacherin...

Boogieman
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Erle Schievenviertel

Beitrag von Boogieman »

Ich glaube, sogenannte "Brennpunkte" gab es damals einige. Schievenviertel, Josefinenstraße, Weststraße in der Mau, Mau; sowie zwischen Erlern und Bismarckern, der Kanal war damals "wie die Berliner Mauer".

Aber Friso wird es bestätigen, gab es sicherlich schöne Zeiten. Den Turnverein, die Zeit bei Erle 08, die Eckenkämpfe usw.

Vielleicht hat uns diese Zeit sogar "gut getan". Wir mussten uns durchsetzen, wenn nicht sogar durchkämpfen und ähnliches. Uns hat keiner zur Schule gefahren und kein Elternpaar ist wegen jeder Kleinigkeit zum Lehrer geschweige denn zum Anwalt gelaufen. Es klingt jetzt vielleicht ein wenig komisch, aber das damalige Leben war für mich der beste Lehrmeister.

pablo
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Re: Erle Schievenviertel

Beitrag von pablo »

Boogieman hat geschrieben:Ich glaube, sogenannte "Brennpunkte" gab es damals einige. Schievenviertel, Josefinenstraße, Weststraße in der Mau, Mau; sowie zwischen Erlern und Bismarckern, der Kanal war damals "wie die Berliner Mauer".

Aber Friso wird es bestätigen, gab es sicherlich schöne Zeiten. Den Turnverein, die Zeit bei Erle 08, die Eckenkämpfe usw.

Vielleicht hat uns diese Zeit sogar "gut getan". Wir mussten uns durchsetzen, wenn nicht sogar durchkämpfen und ähnliches. Uns hat keiner zur Schule gefahren und kein Elternpaar ist wegen jeder Kleinigkeit zum Lehrer geschweige denn zum Anwalt gelaufen. Es klingt jetzt vielleicht ein wenig komisch, aber das damalige Leben war für mich der beste Lehrmeister.
Vollkommen Recht hasse, Willi. Die Zeit mit meinem Bruder Friso möchte ich nie missen. Die Zeit hat uns echt gut getan, nicht nur vielleicht. Davon profitiere ich noch heute. Ich unterschreibe alles, was du geschrieben hast.
Geboren im Schievenviertel, immer Erler Junge, immer S-04

Heimweh
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Beitrag von Heimweh »

In der Schievenfeldsiedlung in Gelsenkirchen-Erle =)

Bild

pablo
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Beitrag von pablo »

Heimweh hat geschrieben:In der Schievenfeldsiedlung in Gelsenkirchen-Erle =)

Bild
Was für ein tolles Foto! In der Nähe habe ich früher gewohnt.
Geboren im Schievenviertel, immer Erler Junge, immer S-04

Kabes
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Re: Erle Schievenviertel

Beitrag von Kabes »

Boogieman hat geschrieben:Ich glaube, sogenannte "Brennpunkte" gab es damals einige. Schievenviertel, Josefinenstraße, Weststraße in der Mau, Mau; sowie zwischen Erlern und Bismarckern, der Kanal war damals "wie die Berliner Mauer".

Aber Friso wird es bestätigen, gab es sicherlich schöne Zeiten. Den Turnverein, die Zeit bei Erle 08, die Eckenkämpfe usw.

Vielleicht hat uns diese Zeit sogar "gut getan". Wir mussten uns durchsetzen, wenn nicht sogar durchkämpfen und ähnliches. Uns hat keiner zur Schule gefahren und kein Elternpaar ist wegen jeder Kleinigkeit zum Lehrer geschweige denn zum Anwalt gelaufen. Es klingt jetzt vielleicht ein wenig komisch, aber das damalige Leben war für mich der beste Lehrmeister.
"Boogieman", auch ich gebe dir 100% recht, ich habe auch einiges aus dieser Zeit mitgenommen. Ich habe schon mal gesagt, es war nicht immer leicht, aber manchmal richtig schön.
"Boogieman", ich bin mit jedem deiner Sätze einverstanden.

"Einmal Erler, immer Erler", Gruß Kabes!

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