Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

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rapor
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von rapor »

Bis wann war es denn bewohnt?
Bei Schrottimmobilie in Bismarck denke ich auch sofort an kriminelle Vermietungen und deshalb Abriß, um es zu unterbinden. Trifft es hier zu?
Oder Abriß, um bessere geschäfte zu machen?
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Lucasdakar
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von Lucasdakar »

rumbalotte hat geschrieben:
30.11.2022, 13:52
Lucasdakar hat geschrieben:
30.11.2022, 11:07
Das Haus" Metropol" soll also eine Schrottimmobilie sein?
Darunter darf man aber deutlich was anders verstehen, da bietet ein Rundgang durch Gelsenkirchen sehr gut Beispiele, wo das "Metropol" noch Lichtjahre .....
Und mit welcher Kompetenz kannst du das beurteilen? Ein Haus, aus dessen Fugen, Balkons, Lisenen und Simsen tief verwurzelte Birken wachsen würdest du wie bezeichnen? Die Chance einer Rettung wurde nicht jetzt, sondern vor 20 Jahren verpasst. Nur wer wäre denn dort eingezogen? Meiner Meinung nach ist hier durch die Royal Airforce verpasst worden, der Stadt die Chance für einen grundlegenden Neuanfang zu geben. So wurde halbherzig saniert und geflickt, über Jahrzehnte und der Schrott von Generation zu Generation weitergereicht. Es wird immer von "man" müsste gesprochen, nur wer ist "man"? Weg mit dem Mist und gut ist. Geheult wurde lange genug.

Peter
Hallo Herr Rumbalotte.

Erstens heuele ich nicht, sondern äußere mich zum diesem Thema und empfinde es persönlich als sehr schade, dass das Metropol angerissen wird.
Das darf doch noch hier im Forum gestattet sein, oder?.

Zweitens bin ich nicht der einzige der das Thema Schrottimmobilie differenzierter sieht.
Wenn also hier auf die Bezeichnung, wer ist eigendlich "man" gemeint ist ersetze ich das gern , das ich das so sehe.

Es trägt schon überhebliche Züge wenn hier im Forum öffentlich Kompetenzen in Frage gestellt werden.

Mein lieber Scholli da sind wir weit gekommen, wenn jemand wie ich, sich kritisch zum Abriss des Haus Metropol äußert , derart abgewatrscht wird.

Wenn in dem Forum Gelsenkirchener Geschichten es im Vordergund steht jemanden abzuwaschen statt kritische Meinungen, Erfahrungen oder historisches Wissen zu teilen und zu diskutieren,
dann isind wir weit gekommen.

Unter Schrottimmobilie verstehe "ich" deutlich etwas anderes und teile hierzu die Meinung von User Rapor, "Bei Schrottimmobilie in Bismarck denke ich auch sofort an kriminelle Vermietungen und deshalb Abriß, um es zu unterbinden."

Das darf doch als Frage noch erlaubt sein, oder?
@Lucasdakar
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Heinz O.
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von Heinz O. »

Bleibt mal alle bitte ganz entspannt und freundlich.
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Lucasdakar
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von Lucasdakar »

Richtig!!
" Bleibt mal alle bitte ganz entspannt und freundlich."

Das fällt schwer wenn man onlinie eine Ohfeige für seine Meinung bekommt.
Da frage ich mich immer, warum greifen die Menschen immer zu solchen Mitteln .

Danke für das Statement, vielleich muss das öfters mal gesagt werden.


Heinz O. hat geschrieben:
30.11.2022, 17:38
Bleibt mal alle bitte ganz entspannt und freundlich.
@Lucasdakar
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rumbalotte
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von rumbalotte »

Lucasdakar hat geschrieben:
30.11.2022, 17:52
Richtig!!
" Bleibt mal alle bitte ganz entspannt und freundlich."

Das fällt schwer wenn man onlinie eine Ohfeige für seine Meinung bekommt.
....
Ich bin ganz entspannt und locker, und habe nur Fakten zu dem Gebäude aufgeführt. Das ist kein Abwatschen, und erst recht keine Ohrfeige. Vielleicht solltest du einmal damit klarkommen, dass es zu von dir kommentierten Sachen auch andere Blickwinkel gibt und diese hier auch geschrieben werden können und dürfen.

Das Metropol war zu seiner Zeit bestimmt State of the architectonical Art, aber das ist 100 Jahre her. GE ist zugemüllt mit solchen Relikten. Schlecht bis gar nicht gepflegt. Wer soll sowas erhalten? Ich etwa mit meinen Steuern? Warum??? Wenn du dir persönlich so eine Hucke kaufst, und sie renovierst ist dir meine Bewunderung gewiss, aber erwarte nicht dass die Allgemeinheit das tut.

Zur Kompetenz: wenn du Baugutachter, Maurer, Polier oder Architekt bist, oder lange im Baugewerbe gearbeitet hast, dann sehe ich das schon als Kompetenz an, ich finde das nicht überheblich hier nachzufragen. Es gibt einem die Möglichkeit zu beurteilen, ob du den Zustand eher rational oder mehr emotional siehst.

Bitte sei nicht immer so dünnhäutig, gerade wenn du inhaltlichen Gegenwind bekommst, und sieh es nicht als persönlichen Angriff an. Ich habe schlicht und ergreifend eine andere Sichtweise dazu, die ich genauso veröffentliche (und das auch darf) wie du deine. Ich greife dich deswegen auch nicht an.

Ich erhebe auch keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, just my 5 Cents.

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Peter
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harald kabbeck
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von harald kabbeck »

Wir haben ende der70iger auch nach heutigen Masstäben eine sogennante Schrottimobilie gekauft Baujahr 1906.
Das und andere Häuser sollten einem modernen Wohnkomplex weichen. Ein Hochhaus wurde gebaut und ist heute einer der
Schrottimobilien ( Steinstrasse 72 )im mittleren RUHRGEBIET das den ganzen Stadtteil runterzieht.
Die Häuser sind zum Teil wir auch unseres liebevoll restauriert und immer wieder auf den aktuellen Stand gebracht worden.
Unser Dachstuhl ist nach 116 Jahren immer noch in einem besseren Zustand als Häuser die in den 80iger Jahren gebaut wurden.
Die zum Teil in den 80igern und 90igern gebauten Häuser (hier zum Teil Hochhäuser sind mittlerweile Sanierungsbedürftig).
Es kommt also drauf an wie mit der Bausubstanz umgegangen wird.
Ich erinnere nur an die Abrissorgien in Gelsenkirchen ab den 70igern.
Stadprägende Gebäude sind vernichtet worden.
In anderen Städten ist man mit alter Bausubstanz sensibler umgegangen.
Ich denke an den Abriss des BAHNHOFS und Vorplatz.
Bonn hatte ähnliche Probleme mit dem damals runtergekommenden Bahnhof, hat ihn dann renoviert und stadtprägende
Gebäude erhalten.
Gelsenkirchen ist eine Stadt der Gründerzeit und Industrialisierung.

Lucasdakar
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von Lucasdakar »

Genau- Gelsenkirchen ist eine Stadt der Gründerzeit und der Industrialisierung und vieles ist bereits
bei den Abrissorgien unter die Abrissbirne gekommen.
Bahnhof, Rathaus und ganze Straßenzüge.

Danke für diese Einlage hierzu.

Viele der heutigen Schrottimmobilien sind in den 80 igern gebaut und wurden als großer Wurf bezeichnet.
Bin heute noch an so einem Teil in Rotthausen vorbeigekommen. ( am Degenhardt)

Da wurde auch so ein Bau hingesetzt, lange Zeit war da eine Kneipe drin, die Dahlbusch-Stuben.

Da ich 33 Jahre in Bonn gearbeitet habe , kann ich sage, "Ja" den Bahnhof Bonn hat man erhalten, die gegenüberliegende
Gründerzeitstraße wurde im Zuge des U-Bahn Bau komplett abgerissen, samt Kaiserhalle, die musste auch gleich mit weg,
wenn man schon dabei ist.

Mit dem U-Bahn-Fieber ist in vielen Städten, Tatsachen geschaffen worden.

Vor drei Jahren wurden die Ersatzbauten auch abgerissen und von Urban-Soul eine Verschlimmbesserung hingesetzt , diese wird gefühlsmäßig
in 10 Jahre Fratze sein. So ist das mit den Neubauten.

Egal wie man zum Metropol seht, ich finde diesen roten Backsteinbau sehr markant und prägend.
Bin mit der Straßenecke groß geworden, mein Vater stammt aus Bismarck und Verwandtschaft wohnte in dem Bereich.

Kann mich noch gut an die Diskussion um die gegenüberliegende "Löwen-Apotheke" erinnern. Gott sei Dank ist das erhalten geblieben.

harald kabbeck hat geschrieben:
01.12.2022, 11:24
Wir haben ende der70iger auch nach heutigen Masstäben eine sogennante Schrottimobilie gekauft Baujahr 1906.
Das und andere Häuser sollten einem modernen Wohnkomplex weichen. Ein Hochhaus wurde gebaut und ist heute einer der
Schrottimobilien ( Steinstrasse 72 )im mittleren RUHRGEBIET das den ganzen Stadtteil runterzieht.
Die Häuser sind zum Teil wir auch unseres liebevoll restauriert und immer wieder auf den aktuellen Stand gebracht worden.
Unser Dachstuhl ist nach 116 Jahren immer noch in einem besseren Zustand als Häuser die in den 80iger Jahren gebaut wurden.
Die zum Teil in den 80igern und 90igern gebauten Häuser (hier zum Teil Hochhäuser sind mittlerweile Sanierungsbedürftig).
Es kommt also drauf an wie mit der Bausubstanz umgegangen wird.
Ich erinnere nur an die Abrissorgien in Gelsenkirchen ab den 70igern.
Stadprägende Gebäude sind vernichtet worden.
In anderen Städten ist man mit alter Bausubstanz sensibler umgegangen.
Ich denke an den Abriss des BAHNHOFS und Vorplatz.
Bonn hatte ähnliche Probleme mit dem damals runtergekommenden Bahnhof, hat ihn dann renoviert und stadtprägende
Gebäude erhalten.
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Lucasdakar
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von Lucasdakar »

Hallo Herr Rumbalotte,

bekanntlich macht der Ton die Musik, so sagte es mein Vater und der Ton war grenzwertig.

Ein anderer Blickwinkel und auch eine andere Meinung hier zu vertreten ist auch völlig in Ordnung, auch die ihrige.
Wenn mein Blickwinkel nicht der richtige ist, kann er gerne justiert werden.

In diesem Forum werden Dinge aus der Stadtgeschichte diskutiert und diese Erfahrungen und Einstellungen hier, dürfen auch emotional einfliessen.

Es hat auch niemand hier behauptet das Sie diese Immobilie aus Ihren Mitteln oder Steuergeldern instand setzten sollen. Oder?

Es geht um das "Metropol" und so wie ich die Kommentare hier im Fred lese, bin ich nicht der einzige der dieses Thema hinterfragt und auch zu der Bezeichnung
Schrottimmobilie eine andere Auffassung vertritt.

Der Hinweis auf die Dünnhäutigkeit ist immer so eine Sache, die gern als Schutzschild genommen wird, wenn jemand einfach zu weit gegangen ist.
Genauso die Bemerkung " Das habe ich so nicht gemeint"

Durch meine Familie Prägung , mein Vater kommt aus Bismarck , bin ich mit dem Stadtteil Bismarck verbunden und dadurch ist mir das "Metropol" ein prägnanter Punkt.
Genauso wie das Haus der Löwen-Apotheke gegenüber, der Bahnhof Bismarck, die alte Gleisschleife "Ruhr-Zoo" von der Linie 1 oder die Gaststätte "Zum Schwarzen Diamanten",
wo mein Vater auf dem Nachhauseweg Richtung Bulmke gern noch ein Bier nahm und wir mir der 1 ab Marschallstraße zum Stern fuhren.

Und Nun??? - soll ich jetzt alle diese Erinnerungen löschen???



rumbalotte hat geschrieben:
01.12.2022, 05:37
Lucasdakar hat geschrieben:
30.11.2022, 17:52
Richtig!!
" Bleibt mal alle bitte ganz entspannt und freundlich."

Das fällt schwer wenn man onlinie eine Ohfeige für seine Meinung bekommt.
....
Ich bin ganz entspannt und locker, und habe nur Fakten zu dem Gebäude aufgeführt. Das ist kein Abwatschen, und erst recht keine Ohrfeige. Vielleicht solltest du einmal damit klarkommen, dass es zu von dir kommentierten Sachen auch andere Blickwinkel gibt und diese hier auch geschrieben werden können und dürfen.

Das Metropol war zu seiner Zeit bestimmt State of the architectonical Art, aber das ist 100 Jahre her. GE ist zugemüllt mit solchen Relikten. Schlecht bis gar nicht gepflegt. Wer soll sowas erhalten? Ich etwa mit meinen Steuern? Warum??? Wenn du dir persönlich so eine Hucke kaufst, und sie renovierst ist dir meine Bewunderung gewiss, aber erwarte nicht dass die Allgemeinheit das tut.

Zur Kompetenz: wenn du Baugutachter, Maurer, Polier oder Architekt bist, oder lange im Baugewerbe gearbeitet hast, dann sehe ich das schon als Kompetenz an, ich finde das nicht überheblich hier nachzufragen. Es gibt einem die Möglichkeit zu beurteilen, ob du den Zustand eher rational oder mehr emotional siehst.

Bitte sei nicht immer so dünnhäutig, gerade wenn du inhaltlichen Gegenwind bekommst, und sieh es nicht als persönlichen Angriff an. Ich habe schlicht und ergreifend eine andere Sichtweise dazu, die ich genauso veröffentliche (und das auch darf) wie du deine. Ich greife dich deswegen auch nicht an.

Ich erhebe auch keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, just my 5 Cents.

In diesem Sinne, immer locker durch die Hose atmen.

Peter
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harald kabbeck
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von harald kabbeck »

Da fällt mir noch der Abriss des Polizeipräsidiums und des Zentralbads ein.
Beide Gebäude waren Anfang der 70iger Jahre vielgelobte Bauwerke des modernen Gelsenkirchen.
Aber damals hat man ja noch nicht an Nachhaltigkeit gedacht, es musste ja moderne Betonarchitektur ( zeitlos und geschmacklos)sein.

Ich denke da auch an meinen Geburtsort Horst.
Auf Fotos aus den 50igern konnte man noch große Teile der alten Burgstrasse erkennen mit Bauten
die den Weltkrieg überstanden haben einschließlich des großen Torbogen zur Vorburg und Schloss .
Althorst ist nicht im Weltkrieg zerstört worden sondern beim großen Umbau in den 50igern.
Die Gebäude (zum Großteil Fachwerkhäuser)stammten zum Teil aus dem 18ten Jahrundert
Anfang der 60iger wurde auch das Hochhaus gegenüber vom Schloss gebaut.
Genau zwischen Schloss und Hochaus in der Mitte wo heute die Gleise der U-Bahn und Strassenbahn verlegt sind, stand bis Mitte der50iger der Eingangstorbogen zur Schlossanlage.
Auch das Waagenhaus als letztes und auch eines der ältesten Gebäude (Baujahr 1896 mit Jugendstilelemente der Eisenkonstruktion) ist einem schmucklosen Neubau zum Opfer gefallen.
Das gilt auch für das alte Stammhaus aus der Bäckerei Wälken.
Oder das alte Doktorhaus ( einHaus mit Geschichte) Ecke Industriestrasse Essener Straße. Abgerissen 1950.
Horst als kleinste Gemeinde bei der Zusammenlegung 1928 hat am meisten Federn lassen müssen, war immer zu schwach gegenüber Buer und Gelsenkirchen..

Lucasdakar
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von Lucasdakar »

harald kabbeck hat geschrieben:
01.12.2022, 17:47
Da fällt mir noch der Abriss des Polizeipräsidiums und des Zentralbads ein.
Beide Gebäude waren Anfang der 70iger Jahre vielgelobte Bauwerke des modernen Gelsenkirchen.
Aber damals hat man ja noch nicht an Nachhaltigkeit gedacht, es musste ja moderne Betonarchitektur ( zeitlos und geschmacklos)sein.

Ich denke da auch an meinen Geburtsort Horst.
Auf Fotos aus den 50igern konnte man noch große Teile der alten Burgstrasse erkennen mit Bauten
die den Weltkrieg überstanden haben einschließlich des großen Torbogen zur Vorburg und Schloss .
Althorst ist nicht im Weltkrieg zerstört worden sondern beim großen Umbau in den 50igern.
Die Gebäude (zum Großteil Fachwerkhäuser)stammten zum Teil aus dem 18ten Jahrundert
Anfang der 60iger wurde auch das Hochhaus gegenüber vom Schloss gebaut.
Genau zwischen Schloss und Hochaus in der Mitte wo heute die Gleise der U-Bahn und Strassenbahn verlegt sind, stand bis Mitte der50iger der Eingangstorbogen zur Schlossanlage.
Auch das Waagenhaus als letztes und auch eines der ältesten Gebäude (Baujahr 1896 mit Jugendstilelemente der Eisenkonstruktion) ist einem schmucklosen Neubau zum Opfer gefallen.
Das gilt auch für das alte Stammhaus aus der Bäckerei Wälken.
Oder das alte Doktorhaus ( einHaus mit Geschichte) Ecke Industriestrasse Essener Straße. Abgerissen 1950.
Horst als kleinste Gemeinde bei der Zusammenlegung 1928 hat am meisten Federn lassen müssen, war immer zu schwach gegenüber Buer und Gelsenkirchen..
Ja, Zentralbad, Polizei und Bildungszentrum, Hamburg-Mannheimer Hochhaus ,dass waren Bauten die ich als Heranwachsender erleben durfte.
Tragweite natürlich nicht begriffen.

Da wir auch nach Horst Verwandschaftliche Beziehungen hatten, hat mein Vater auch mir viel von Horst gezeigt und erklärt.
Horst wurde quasi auf links gedreht.

Wer sich mit Horst mal richtig beschäftigt, war das ein intererssanter Stadtteil. Dadurch das ich mich für die Straßenbahn in Gelsenkirchen interessiere, war Horst
für mich historisch interessant da es am Schnittpunkt der Vestischen, der Essener und der Bochum-Gelsenkirchener-Straßenbahn war.
Wenn man genau hinschaut sieht man an bestimmten Häusern noch Fahrleitungs-Rosetten.
@Lucasdakar
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Bretterbude
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von Bretterbude »

Lucasdakar hat geschrieben:
01.12.2022, 15:05
[...] Viele der heutigen Schrottimmobilien sind in den 80 igern gebaut und wurden als großer Wurf bezeichnet.
Bin heute noch an so einem Teil in Rotthausen vorbeigekommen. ( am Degenhardt) [...]
Hmmm, 80er Jahre Schrottimmobilien halte ich für eine eher gewagte These. Bei den am stärksten wahrgenommenen sog. Schrottimmobilien handelt es sich vor allem um Wohnhäuser (in früheren Zeiten oftmals mit Ladenlokal im Erdgeschoss) aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg, vielfach sogar aus der Zeit vor dem 1. Krieg. Dann kommen noch Schlichtwohnhäuser aus den 50er Jahren hinzu, z. T. auch aus den 60er Jahren. Bei größeren Immobilien wie Polizei und Zentralbad Overwegstr sind es oftmals die Bauten aus den 60er Jahren. Dies hat aber nicht unbedingt seinen Grund in der heute oft als abweisend und "kalt" empfundenen architektonischen Gestaltung der damaligen Zeit, sondern oftmals ganz andere Gründe. Gerade in den 1960er und frühen 1970er Jahren wurden viele Baustoffe verwendet, deren Anwendung heute längst verboten ist. Und das aus guten Grunde, wer möchte sich schon längere Zeit Stoffen wie Asbest oder PCB aussetzen. Asbest zu sanieren ist technisch i. d. R. kein Problem, nur teuer. PCB ist kaum zu sanieren, der Stoff wandert in die angrenzenden Baustoffe. Also Abriss, so geschehen z. B. bei den großen Ingenieurwissenschaftlichen Geschossbauten IB und IC an der Ruhr-Universität Bochum vor wenigen Jahren.

Die bauliche Substanz der üblichen Bauten aus den 1980er Jahren ist, zumindest nach heutigem Erkenntnisstand da deutlich unproblematischer. Hinsichtlich Solidität ohnehin. Was gerade auf frühe 50er-Jahre Bauten nicht zutrifft. Allein die damalige Betonüberdeckung kann heute zu erheblichen Problemen im konstruktiven Brandschutz führen, bis hin zum Abriss. Dann noch die oftmals sehr kleinen Wohnungszuschnitte aus der Zeit, geprägt von dem damaligen großen Wohnungsmangel. Bei den Wohngebäuden, deren Verlust hier im Forum oft beklagt wird, sind die Probleme wieder anders gelagert. Da ist nicht nur die oft über Jahrzehnte vernachlässigte Haustechnik, es kommen z. T. erhebliche konstruktive Probleme hinzu wie erhebliche Schiefstellungen, Feuchteschäden in den Grundmauern und an tragenden Holzteilen. Ist die Vernachlässigung nur lange genug, werden die Probleme so groß, dass eine vollständige Sanierung derartige Summen verlangt, die sich dann wiederum an den meisten Standorten solcher Häuser realistischerweise absehbar nicht mehr erwirtschaften lassen. Wenn kein Idealist mit viel Geld kommt oder es sich um eine Vorzeigeprojekt handelt, wie etwa Haus Reichstein Bochumer Straße, dann sieht es weitgehend düster aus. Beispiel Eckhaus Robergstraße / Ferdinandstraße in Bismarck. Welcher private Investor würde bei diesem unmittelbaren Umfeld viel Geld in die Hand nehmen wollen. Man darf gespannt sein, was dort passiert. Wenn keine öffentliche Bautätigkeit stattfindet, könnte es wohl schwer werden. Derzeit laufen dort hinter dem Stabgitterzaun Hühner herum, ein Besitzer aus der unmittelbaren Nachbarschaft kann wohl unterstellt werden. An der Ecke Bismarckstraße / Jägerstraße sprießt jetzt tadelloser frischer Rasen, ein wahrhaft unwirklich anmutendes Grün an dieser Stelle.

Sanierung mit langfristiger Erhaltsperspektive kostet Geld, viel Geld. Und das ist bekanntermaßen in der Stadt Gelsenkirchen eher selten anzutreffen, wenn nicht sogar rar. Und dann eben das Umfeld. Wenn ein Mikrokosmos erstmal ins Rutschen gerät, ist der weitere Abstieg nur schwer aufzuhalten. Ich persönlich würde es auch sehr begrüßen, wenn solche Gebäude wie das alte Metropol (ich bin auch in unmittelbarer Nähe aufgewachsen) erhalten blieben und neues Leben eingehaucht bekämen, wie die gegenüberliegende alte Löwenapotheke. Aber die ist eine der eher seltenen Gegenbeispiele. Der Block mit Degenhardt an der Rotthauser Straße Ecke Beethovenstraße wurde übrigens etwa Mitte der 1970er Jahre errichtet ;-)

Mahlzeit

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rumbalotte
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von rumbalotte »

@Bretterbude: Danke, gut beschrieben.

Peter
Der Rumbalotte

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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von rapor »

Auch von mir ein "Danke" für den Beitrag.
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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von remutus »

rumbalotte hat geschrieben:
30.11.2022, 13:52
Ein Haus, aus dessen Fugen, Balkons, Lisenen und Simsen tief verwurzelte Birken wachsen würdest du wie bezeichnen?
Das Haus Bismarckstraße 282 kannst Du aber nicht gemeint haben. Ich kann mich für die Lisenenfreiheit der Birken, äh - die Birkenfreiheit der Lisenen verbürgen, und die Fugen und Gesimse sehen auch noch gut aus.
Und den Gedanken, die RAF hätte zu wenig gebombt, finde ich merkwürdig.

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von heute

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Re: Abriss (Metropol) Bismarckstr. -282-Ecke Bickernstr.

Beitrag von Lucasdakar »

remutus hat geschrieben:
02.12.2022, 17:00
rumbalotte hat geschrieben:
30.11.2022, 13:52
Ein Haus, aus dessen Fugen, Balkons, Lisenen und Simsen tief verwurzelte Birken wachsen würdest du wie bezeichnen?
Das Haus Bismarckstraße 282 kannst Du aber nicht gemeint haben. Ich kann mich für die Lisenenfreiheit der Birken, äh - die Birkenfreiheit der Lisenen verbürgen, und die Fugen und Gesimse sehen auch noch gut aus.
Und den Gedanken, die RAF hätte zu wenig gebombt, finde ich merkwürdig.

Bild
von heute
Danke für das Foto, welchen meinen Eindruck vor Ort bestättigt.

Selber fande ich auch die Bemerkung das die Royal Air Force zu wenig in Gelsenkirchen gebomt hätte auch recht grenzwertig.
Habe ich erst einmal so stehen lassen, da ich schon allein für meinen Kommentar welcher "pro Metropol" war , "eins drüber" bekommen habe.

Wie ich schon in einigen vorhergegangen Post geschrieben habe, ist für mich das "Metropol"ein markante Punkt in Bismarck , verbunden mit meiner Kindheit.
Ich hoffe das ich das jetzt mal ohne Protest sagen durfte.

Ein Großeteil der Verwandtschaft meines Vaters haben im Krieg bei diversen Bombenangriffen ihre Wohnungen im Raum Bismarck verloren und verbrachten nach dem Krieg in
Nissenhütten den Neuanfang. Das mal so am Rande. Ob die den Eindruck hatten, es wäre zuwenig gebomt worden, glaube ich weniger.
Viele haben im Bahnbetriebswerk Bismarck gearbeitet und ein Teil ist erst einmal nach Marbeck-Heiden gegangen , einige in Nissenhütten in Gelsenkirchen.
@Lucasdakar
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